Informatik als Beruf

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Fanum
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Sa 3. Jan 2004, 21:59 - Beitrag #1

informatik als beruf

naja, da ich mich sehr viel für computertechnik interessiere und mich da auch am besten auskenne, übelege ich mir das als mein beruf zu wählen. naja, mache gerade abi und....naja....bald beginnt das berufsleben.... ich beschäftige mich gerne mit internet, linux, netzwerk und computersicherheit. kennt ihr ein beruf dass all diese stichpunkte umschreibt und sich damit beschäftigt? also irgendwas in richtung serveradministration. und wie sehr sind solche computerfachleute gefragt? gibt es außreichen ausbildungsplätze bzw. berufsplätze? wie hoch sind die anforderungen? etc.

erzählt mir ein bisschen was darüber.
ist schon jemand informatiker von beruf und möchte mir seine erfahrungen schildern? bitte hier rein posten.

naja, aber hauptsache ist ja dass man ordentlich kohle für seine arbeit bekommt.

ciao exs

ps: danke für eure antworten.

Traitor
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Sa 3. Jan 2004, 22:56 - Beitrag #2

Informatiker aller Facon sind leider derzeit ein absoluter Modeberuf - sprich, es gibt zuviele Studenten und später zuviele Bewerber auf zuwenige Stellen, speziell nach dem Ende der "New Economy", wo auch viele etablierte Leute arbeitslos wurden und wieder auf dem Arbeitsmarkt sind.
Du solltest dir also deiner selbst ziemlich sicher sein - sprich, mit einiger Sicherheit sagen können, dass du zu den Besseren deines Jahrgangs gehören wirst und somit gute Chancen auf einen Job hast. Ansonsten kann Informatik leicht danebengehen.
Denk auch dran, dass das Informatik-Studium eine Menge Mathe beinhaltet.

Fanum
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Sa 3. Jan 2004, 23:11 - Beitrag #3

ich habe von anderen gehört dass die computertechnik in deutschland mit dem entwicklungsstand 20 jahre hinter der usa hängt. da müsste es doch maßig arbeitsplätze für solche interessenten, die den 20 jahre hinter usa entwicklungsstandard anullieren wollen. außerdem finde ich das alles irgendwie seltsam. deutschland beklagt sich, dass es zu wenig abiturenten gibt und auf der anderen seite wird bei berufen, die zukunft heissen, als "zu viel" ihrer klasse eingestuft. finde ich lol. hat jemand noch mehr zu diesem thema zu berrichten?

Traitor
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So 4. Jan 2004, 00:13 - Beitrag #4

Die 20 Jahre Rückstand gegenüber den Amerikanern halte ich für ein Gerücht... Der Großteil der Computerfirmen mag aus Amerika stammen, aber im Spitzenforschungsbereich stehen Deutschland und Europa qualitativ in nichts nach, höchstens quantitativ.
Dass es zuviel Leute für eine wichtige Zukunftsbranche gibt, ist natürlich irgendwo absurd. Aber leider funktioniert auch der Arbeitsmarkt nach Angebot und Nachfrage, und letztere ist nach dem Börsencrash eben eingebrochen.
Ob wir zuwenige Abiturienten haben, ist auch ein interessantes Thema - ich denke, nein.

DaumA
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Mo 5. Jan 2004, 14:28 - Beitrag #5

Mein Bruder studiert auch Informatik. Er hat mich vor ca. einem halben Jahr gewarnt ich sollte nie Informatikerin werde, denn es gibt halt, wie Traitor schon sagte, zu viele Studenten bzw. Azubis. Später einen Platz zu finden ist halt sehr schwierig, besonders wenn du nur ein "Mittelding" bist. Du musst einfach der Beste sein um eine Chance zu haben.
Informier dich doch einfach mal, ob du deine Interessen alle irgendwie in einen Beruf zusammen haben kannst. Versuchs doch einfach mal beim Arbeitsamt!

Fanum
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Mo 5. Jan 2004, 21:32 - Beitrag #6

DaumA, meinst du mir "mittelding" einen realabschluss? ich gehe auf ein gym, schwerpunkt: naturwissenschaft. naja, zensuren sind leicht etwas über durchschnitt. abi mache ich auch und mal gucken. beiziehst du "mittelding" auf das?

DaumA
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Mo 5. Jan 2004, 22:41 - Beitrag #7

exs, ich meine mit Mittelding nicht jmd. mit Realschulabschluss! Wenn du Studieren willst, dann musst du der Beste sein und nicht Durchschnittlich!

Fanum
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Mo 5. Jan 2004, 23:30 - Beitrag #8

Wenn du Studieren willst, dann musst du der Beste sein und nicht Durchschnittlich!

Das ist Käse ^^
Wenn man ein bestandenes Abi erlangt, hat man automatisch die allgemeine Hochschulreife, was dir ermöglichkeit rechtlichgesehen alles zu studieren was du nur willst. Wenn aber hingegen es mehr Interessenten als Ausbildungplätze gibt, werden Einschränkungen gemacht. D.h., dass nach Zunseren entschieden wird. Und wenn deine Zensuren in diesem Fall nicht reichen, gibt es noch Wartesemester.

to put it in a nutshell, hauptsache man hat ein bestandenes Abi. Der Rest spielt dann mehr oder minder eine geringe Rolle.

DaumA
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Mo 5. Jan 2004, 23:38 - Beitrag #9

Muha exs, ich hab mich falsch ausgedrückt.
Noch einmal besser:
Wenn du studierst, und dich nicht anstrengst, wirst du es später nicht so leicht haben wie andere, die sich angestrengt haben!
So meinte ich das. Kleines Missverständnis.
Aber du hast ja gesagt, was ich sagen wollte ;)

Dionisius
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Mi 14. Jan 2004, 22:19 - Beitrag #10

Einbildung ist nicht die Realität.

Wie ich es einigen Beiträgen entnehmen konnte, sind viele fälschlicherweise der Meinung, das die Masse das Informatikstudium bevorzugt, und somit zu viele Informatikstudenten gibt, die nach dem Studium den passenden Job nicht finden.

Jetzt zur Tatsachen - wer mir nicht glaubt, sollte sich bemühen und einen Vorlesungsverzeichniss bei einer Bücherei ersteigern:
allein der Fachbereich der Rechtswissenschaften hat durchschnittlich gesehen das vierfache an Neuankömmlingen im Jahr.

Beispiel Hamburger Universität:
erstens: die oben getroffene Äußerung trifft zu.
zweitens: es sind ca. 170-270 (jeweils Minimum/Maximum) Erstsemestler jährlich (nur zum Wintersemester) beim Fachbereich Informatik. Und allein bei der ersten Prüfung nach dem ersten Semester fallen beim ersten Versuch ca. 50% durch.

Fazit: sollten wir die Hamburger Uni als ein angemessen zutreffliches Beispiel wählen, haben wir eine ziemlich bescheidene und kleine Anzahl an Informatikstudenten, die die Möglichkeit erlangen weiter das Privileg genissen zu dürfen.
Es ist nicht nur aus Erfahrung, sondern auch faktisch gesehen eine Minderheit.

Der Schrei und Verlangen nach ausgebildeten Informatiker in letzten Jahren hat keinen bemerkbaren und LANGanhaltenden Einfluss auf die Studierendenzahl. Entsprechende Forschungen haben gezeigt, dass in Fällen einer Nachfrage einer bestimmten Qualifikation, bei den Jugentlichen das Bedürfnis wuchs, einer andere Studiumrichtung einzuschlagen.

Die Ursache und Wirkung sind ebenso verständlich, wie das Enigreiffen der Regierung, die Boulevard-Bildung aufrecht erhalten zu wollen.

Traitor
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Mi 14. Jan 2004, 22:31 - Beitrag #11

Dass Jura oder BWL noch stärker besucht sind als Informatik, heißt doch noch nicht, dass Informatik nicht auch überstark besucht sein kann. Man vergleiche es etwa mit den einigermaßen verwandten Bereichen Physik, Mathematik und Ingenieurswissenschaften. In diesen gibt es weit zu wenige Studenten, die Abgänger können fast alle zwischen mehreren Jobangeboten wählen. Da sollte man doch bei jedem, der Informatik studieren will und in diese Richtung gehende Qualifikationen hat, den Gedanken anbringen, sich auch diese Alternativen zu überlegen. Zumal sie inzwischen auch viel Informatik enthalten.

Dionisius
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Mi 14. Jan 2004, 23:18 - Beitrag #12

@Traitor

In dieser Hinsicht geb ich dir Recht:
Viele wären besser aufgehoben, wenn die Mathematik oder Physik studieren würden. Es sind auch relativ viele Mathematiker (auch Physiker) die in IT-Branche umspringen. Da gebe ich dir wieder Recht. Aber ein nicht zu kleiner Satz macht das aus Notwendigkeit und Gezwungenheit: weil die Bedarfszahl an Informatiker höher ist als qualitativ gut ausgebildet werden können.
Ich "schäme" mich immer noch für 2002 (letztes Jahr war das glaub ich): 10 Top IT-Profis in EU - nur einer aus Deutschland, ich glaub' Platz 7....

Ich finde also, für die stark zwingend erforderlich expandierende Branche ist die Zahl der Absolventen immer noch jämmerlich.

Dionisius
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Mi 14. Jan 2004, 23:42 - Beitrag #13

@ exs

Ich würde dir empfehlen darüber nachzudenken ob du lieber theoretische Grundlagenforschung und Teamarbeit vorziehst oder lieber etwas verstärkt in Richtung Eingenarbeit tendierst.
Solltest du dich für das letztere entscheiden, ist ein Fachhochschulstudium vom Vorteil. Da sind die Studiumsrichtungen etwas präziser (in allerlei Hinsicht) gestaltet.

Sadness
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Sa 24. Jan 2004, 20:58 - Beitrag #14

Stell dir Informatik als Studienrichtung nur nicht zu einfach vor .. Mein Freund hatte vorher schon ne Menge Ahnung von Informatik und hat auch immer allerhand rumgebastelt. Jetzt studiert er das und es sieht gar nicht mehr so rosig aus. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es eine relativ hohe Durchfallquote und man muss sich echt richtig doll reinhängen. Meiner Meinung nach neben Medizin und Jura mit eins der schwersten Studienrichtungen.
Auch wie die anderen schon gesagt haben, ist es zur Zeit ein Modeberuf und es gibt haufenweise angehende Informatiker, von daher ist es schon überlegenswert.

Traitor
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Sa 24. Jan 2004, 21:04 - Beitrag #15

Medizin und Jura als schwerste Studiengänge? Würde ich nicht so sehen. Man muss dafür sehr viel auswendig lernen, ja, aber eben nur das, vor allem für letzteres. Prinzipiell kann das jeder mit dem richtigen Engagement leisten. Mathematik, Physik oder Philosophie, die enorme Transferleistungen verlangen und wohl nur mit entsprechenden Begabungen machbar sind, würde ich als deutlich schwerer bezeichnen.

Padreic
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Sa 24. Jan 2004, 23:48 - Beitrag #16

Zumindest bei uns an der Mathe-Fakultät machen sich jedenfalls die Mathe-Studenten immer über die Informatik-Vorlesungen, die sie teilweise im Nebenfach hören, lustig, dass sie zu langsam und langweilig sein und so. So schwer kann es also im Vergleich nicht sein ;).
Ich denke, das Problem ist eher, dass sich die Leute falsche Vorstellungen vom Info-Studium machen. Es ist eben kein Bastler-Studium, da würde wenn schon ein FH-Studium oder noch besser eine Ausbildung näher dran kommen. Info-Studium an der Uni ist immer theoretisch und mit einer Tendenz zum mathematischen.
Übrigens fallen (zumindest bei uns) in Mathe auch die Hälfte im ersten Jahr durch, teilweise sogar mehr (bei uns in Analysis haben 12 Leute beide Scheine geschafft, von über 100 die angefangen haben).

Padreic


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