Vorneweg: Ich habe den Eindruck, dass wir zumindest alle allgemein einer Meinung. Bleiben die Details zu klären.
@Ana: Ich lese deine Beiträge immer wieder gerne. Ich empfinde sie als so erfrischend. ^^
@Lykurg: Ich weiß, dass wir im Prinzip einer Meinung sind. In meinem letzten Post hatte ich den Schwerpunkt auf Diskussionspunkte gelegt. Das heißt nicht, dass ich unsere Gemeinsamkeiten ignoriert habe. Sorry, wenn ich das nicht hervorgehoben hatte.
@Pad:
es noch etwas drittes zwischen 'eigene Meinung bilden/darstellen' und 'nachbeten' gibt: Gedankengänge verstehen
Du machst da auf einen wichtigen Punkt ausmerksam, übersiehst imo aber auch ein wichtiges Detail. Das "Verstehen" von Meinungen ist in meinen Augen ein Teil des Bilden von eigenen Meinungen. Verstehen ist nämlich kein einfaches Erkennen und objektiven Tatsachen (das wäre ein ziehmlich naiver Standpunkt, den ich bei dir aber auch nicht vermute), sondern immer ein Interpretieren von Daten. Verstehen heißt sich eine Meinung zu bilden, was jemand mit seinen Äußerungen gemeint hat. Wäre Verstehen nämlich ein einfaches erkennen von obejktiven Tatsachen, so gäbe es nichts zu diskutieren. Aber man kann nun mal Dinge richtig oder falsch verstehen, was nichts anderes bedeutet, als dass die Interpreation von Daten entweder richtig oder falsch sein kann. Vor allem in der Philosophie gibt es selten einen Autor, der von allen gleich verstanden wird. Es gibt verschiedene Interpreationen von dem, was ein Autor gesagt hat. Daher bedeutet das Nachvollziehen von philosophischen Gedankengängen, das Verstehen von Autoren, sich eine kohärente Meinung über diese zu bilden. Diese gilt es dann auch anhand von Argumentationen zu begründen und gegenüber anderen Interpreationen zu verteidigen.
@TV: Ich habe als Kind sehr viel TV geschaut und als Jugendlicher sehr viel Zeit vor dem PC verbracht. Meine Eltern wollten anfangs, dass ich mich frei entwickeln kann, indem ich das machen kann, was ich will. Später war es ihnen dann egal, was ich mache. Zumindest ist das mein Eindruck.
Das hatte Vor- und Nachteile: Ich war natürlich damals froh, meistens machen zu können, was ich wollte und ich bin ja auch nicht völig daneben geraten. Heute sehe ich die Sache aber kritischer und wünschte, dass meine Eltern mehr positivenn Einfluss auf mich genommen hätten. Das war natürlich auf Grund ihrer Biographie nur schwer möglich, aber eben auch nicht unmöglich. Für was haben wir denn Willensfreiheit?
Ich habe heute den Eindruck, dass ich nur einen Bruchteil meines Poentials verwirklicht habe. Unter anderem merke ich das an meinen Lese- und Schreibfertigkeiten. Vor ein paar Jahren hatte ich noch arge Probleme mehrere Seiten Text am Stück zu lesen. Seit etwa einem Jahr bemühe ich mich, meine Lesekompetenz aktiv zu verbessern, indem ich mein Lesepensum (im Vergleich zu vorher) rapide gesteigert habe. Ich lese mittlerweile mehr, schneller und leichter als früher. Trotzdem bin ich längst nicht auf dem Level der Leute, die seit ihrer Kindheit viel lesen (z.B. meine Freundin). Und ich bezeifle, dass ich dieses Level jemals noch erreichen werde.
Auf Grund dieser Umstände will ich versuchen das bei meinen Kindern (wenn ich mal welche haben sollte) anders zu machen. Wenn es nach mir ginge gäbe es dann nicht mal einen Fernseher im Haushalt. Und wenn doch dann nur einen mit dem man nur Videos schauen kann. Bei dem was heute im Fernsehen läuft, lohnt sich die GEZ-Gebühren nicht. Und wenn man dann doch mal einen guten Film sehen will, dann gibt es da ja noch genug andere Möglichkeiten.