In meinen Augen sollte wirklich die Frage gestellt werden,
wohin die Behandlung des Themas im Unterricht führen soll.
Der Holocaust ist ein beispielloses Verbrechen, beispiellos vor allen Dingen auch, was die Einbeziehung und das Sich einbeziehen lassen breitester Bevölkerungskreise betrifft, sowohl als Täter wie Nutznießer.
Bislang hatte das Thema noch deutlich zeitgeschichtliche Züge, allein schon deshalb, weil praktisch jeder noch Mit-Erleber, teils auch Mit-Täter in seiner bekannten Verwandtschaft hatte, andererseits in den betroffenen Gruppen noch recht viele Menschen unter uns lebten, die das Grauen selbst erfahren hatten, zumindest aber deren Eltern.
Dies wandelt sich allmählich durch demographischen Wandel, das Thema wird zum originär historischen Thema.
Insofern sollte die Bearbeitung der Gründe
im Menschen IMHO stärker in den Vordergrund geraten, das Bewußtsein geschärft werden dafür, wie leicht eine Masse Mensch sich gegen vermeintlich "andere" aufbringen lässt.
Unterrichtlich gibt es hierfür zahlreiche Ansätze, die "Welle" ist einer davon.
Schade, wenn Lehrer diese Ansätze nicht nutzen.
