Zwei junge Frauen lernen für den Trauerfall
Verfasst: Fr 29. Aug 2003, 13:22
Großburgwedel (dpa) - Sorgfältig schlagen die 17-jährige Katrin Scholz und die 21-jährige Jessica Keuneke die Unterseite eines Sargs mit einem weißen Tuch aus und schrauben Griffe an. Zwischen Särgen, Bahren und Leichentüchern lernen Katrin und Jessica für den Trauerfall: Sie sind Niedersachsens erste Auszubildende zur Bestattungsfachkraft.
«Wer sich vor Leichen ekelt, kann diesen Beruf nicht machen», sagt Katrin Scholz. Die 17-Jährige aus Langenhagen hat sich zunächst bei einem Beerdigungsinstitut umgesehen, bevor sie sich für die Lehre entschied. Ihre Kollegin hat schon eine Ausbildung zur medizinischen Sektions- und Präparations- Assistentin hinter sich und dadurch viel Erfahrung mit toten Menschen. Bestatter ist für beide Mädchen ein Beruf mit Zukunft, denn die Branche gilt als krisensicher, und Fachkräfte sind begehrt.
«Wir hatten Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Jetzt kann ich sie selbst ausbilden», sagt Bestatter Siegfried Pelikan, der Lehrherr von Katrin und Jessica. Er reagierte schnell, als die neue Ausbildungsordnung am 1. August erstmals eine geregelte Lehre für das Gewerbe erlaubte. Vorher qualifizierten sich Bestatter durch Weiterbildung oder wurden einfach angelernt. Nach Angaben des Landesarbeitsamtes waren Pelikans Azubis zunächst die einzigen in ganz Niedersachsen und zählten auch bundesweit zu den ersten.
«Die Betriebe sind zurückhaltend, weil die Ausbildungsordnung sehr kurzfristig im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde», sagt Anja Meyer von der Handwerkskammer Hannover. Doch inzwischen gebe es interessierte Unternehmen, und auch Bewerberinnen wie Bianca Keil meldeten sich bei den Kammern. Die 26-Jährige aus Braunschweig sucht dringend einen Ausbildungsplatz: «Ich habe im Juni ein Praktikum bei einem Bestatter gemacht. Mehr Abwechslung findet man in keinem anderen Beruf», meint sie. Schon als Praktikantin holte Bianca eine Leiche ab, zog sie an und bettete sie in den Sarg.
Die Behandlung der Toten ist nur ein Teil des Bestatterberufs. Kaufmännische Kenntnisse gehören ebenso dazu wie Büroarbeit und der einfühlsame Umgang mit den Angehörigen. Während der dreijährigen Lehrzeit müssen Katrin Scholz und Jessica Keuneke auch in die Berufsschule - doch die ist im bayerischen Bad Kissingen, hunderte Kilometer vom Ausbildungsbetrieb entfernt. Fahrtkosten und Unterbringung für sechs Schulblöcke müssen die Azubis bei einem Monatslohn von 320 Euro im ersten Lehrjahr selbst bezahlen.
Aber davon lassen sich Katrin und Jessica ebenso wenig abschrecken wie vom Argwohn mancher Leute gegen «die Totengräber». Wenn sie den nächsten Sarg aus dem Lager holen, wissen die jungen Frauen, dass sich ihre Berufswahl auf Dauer auszahlt: «Gestorben wird immer.»
Respekt, also ich glaube nicht, dass ich das könnte...
«Wer sich vor Leichen ekelt, kann diesen Beruf nicht machen», sagt Katrin Scholz. Die 17-Jährige aus Langenhagen hat sich zunächst bei einem Beerdigungsinstitut umgesehen, bevor sie sich für die Lehre entschied. Ihre Kollegin hat schon eine Ausbildung zur medizinischen Sektions- und Präparations- Assistentin hinter sich und dadurch viel Erfahrung mit toten Menschen. Bestatter ist für beide Mädchen ein Beruf mit Zukunft, denn die Branche gilt als krisensicher, und Fachkräfte sind begehrt.
«Wir hatten Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Jetzt kann ich sie selbst ausbilden», sagt Bestatter Siegfried Pelikan, der Lehrherr von Katrin und Jessica. Er reagierte schnell, als die neue Ausbildungsordnung am 1. August erstmals eine geregelte Lehre für das Gewerbe erlaubte. Vorher qualifizierten sich Bestatter durch Weiterbildung oder wurden einfach angelernt. Nach Angaben des Landesarbeitsamtes waren Pelikans Azubis zunächst die einzigen in ganz Niedersachsen und zählten auch bundesweit zu den ersten.
«Die Betriebe sind zurückhaltend, weil die Ausbildungsordnung sehr kurzfristig im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde», sagt Anja Meyer von der Handwerkskammer Hannover. Doch inzwischen gebe es interessierte Unternehmen, und auch Bewerberinnen wie Bianca Keil meldeten sich bei den Kammern. Die 26-Jährige aus Braunschweig sucht dringend einen Ausbildungsplatz: «Ich habe im Juni ein Praktikum bei einem Bestatter gemacht. Mehr Abwechslung findet man in keinem anderen Beruf», meint sie. Schon als Praktikantin holte Bianca eine Leiche ab, zog sie an und bettete sie in den Sarg.
Die Behandlung der Toten ist nur ein Teil des Bestatterberufs. Kaufmännische Kenntnisse gehören ebenso dazu wie Büroarbeit und der einfühlsame Umgang mit den Angehörigen. Während der dreijährigen Lehrzeit müssen Katrin Scholz und Jessica Keuneke auch in die Berufsschule - doch die ist im bayerischen Bad Kissingen, hunderte Kilometer vom Ausbildungsbetrieb entfernt. Fahrtkosten und Unterbringung für sechs Schulblöcke müssen die Azubis bei einem Monatslohn von 320 Euro im ersten Lehrjahr selbst bezahlen.
Aber davon lassen sich Katrin und Jessica ebenso wenig abschrecken wie vom Argwohn mancher Leute gegen «die Totengräber». Wenn sie den nächsten Sarg aus dem Lager holen, wissen die jungen Frauen, dass sich ihre Berufswahl auf Dauer auszahlt: «Gestorben wird immer.»
Respekt, also ich glaube nicht, dass ich das könnte...