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Handyklingeln während Lehrveranstaltungen erlebe ich zum Glück so gut wie nie, möglicherweise sind sie bei uns disziplinierter mit dem Ausschalten oder benutzen (wie ich auch) prinzipiell den Vibrationsalarm. Der ist mir allerdings oft auch zu laut, insbesondere wenn man gerade selbst irgendwas sagt und es anfängt, herumzubrummen... SMS-schreiben währenddessen machen natürlich manche in den Vorlesungen, in Seminaren fällt es mir aber weniger auf. Könnte damit zusammenhängen, daß die Veranstaltungen, die ich besuche, für die wenigsten Teilnehmer eine lästige Pflicht sind (auch wenn das nicht heißt, daß sie deshalb gut mitarbeiteten).

Bei uns ist es umgekehrt, Lehrveranstaltungen sind für 99% der Studierenden eine lästige Pflicht, was nicht hieße, dass man nicht mitarbeitete, schließlich hat man als Lehrämtler ja einen Ruf zu verteidigen.

In letzter Zeit lasse ich mein Handy aus stillem Protest gegen den völligen Unfug, den man uns einzutrichtern versucht, auch während der Veranstaltungen an. Glücklicherweise hat mich noch niemand angerufen.

Die Rufverteidigung nimmt kaum ein Lehrämtler, den ich bisher als solchen wahrgenommen hätte, im positiven Sinne ernst (was allerdings möglicherweise partiell die These bestätigt^^) - die, die bei uns auffallen, tun es entweder durch Arbeitsverweigerung, auf Rückfrage dann: "Ich kann das nicht, weil ich das nicht können muß, ich bin ein GruMi!" (=Lehramt Grund- und Mittelschule), oder durch die vielen bunten Notizkarten an der Tafel, mitgebrachte Plakate mit lustigen bunten Filzstiften und Mitmachspielchen anstelle von Inhalten.

Andererseits habe ich ein paar Kommilitoninnen mit LA-Hintergrund, die das ebenfalls kritisch sehen und sich besonders engagieren, um nicht als LAler aufzufallen. Handyklingeln ist aber bei beiden Gruppen nicht üblich, das lernen sie vielleicht auch in ihren Pädagogik-Veranstaltungen.

Mit dem 'Ruf' meinte ich tatsächlich viele Worte ohne Inhalt .