Padreic schrieb:
Ich kenne keine bessere Methode zur Wissensvermittlung als Frontalunterricht. Sicher muss dieser durch andere Unterrichtsformen variiert werden, einerseits zur Einübung des Gelernten und auch zur Anleitung und Übung zum eigenständigen Arbeiten, aber ich habe eigentlich durchweg die Erfahrung gemacht, dass Frontalunterricht gegenüber Gruppenarbeit effektiver und auch für die Schüler, sofern er denn gut war, interessanter war.
Dem kann ich zu einem gewissen Grad zustimmen; meine guten und weniger guten Unterrichtserfahrungen in meiner Schulzeit hängen weniger mit dieser Frage zusammen, als mit dem, wie der (überwiegend) Frontalunterricht gestaltet wurde.
Die größte Hürde für andere Unterrichtsformen liegt IMHO gerade in der Frage, wie die Schüler an die zu lernenden Inhalte herankommen sollen, und, nicht minder wichtig, die gefundenen Informationen gewichten und bewerten sollen.
Allerdings ist die Fähigkeit zur Gewinnung von Informationen ein Bereich, der immer größere Bedeutung erlangen wird. Dies ist sicher ein guter Entfaltungsbereich für freie Unterrichtsformen wie Referate usw.
Wie ich erleben durfte, spätestens wenn dies auch nachmittägliches Stöbern in der Stadtbücherei bedeutet, durchaus weniger beliebt bei meinen damaligen Mitschülern.
Wenn MaryAngel schreibt:
Aber ich werde kein Kind in die Welt setzen und daherinteressiert es mich genauso wie Krieg in Ländern die ich Gegografisch ohne Buch nur grob einordnen könnte ... ich hätte mir gewünscht es wäre so gewesen aber ich habs ja auch so geschafft und gut.
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kann ich das zwar ein Stück weit verstehen, aber wenn, wie immer wieder zu lesen ist, die Hälfte der Amerikaner ihr Land nicht auf der Weltkarte finden, geschweige denn Länder, in denen Amerika Krieg führt, wird mir schon Angst und bange.
Padreic schrieb:
Übrigens bedeutet eine deutlichere Differenzierung zwischen Lernbefähigungen/Intelligenz in den Schulformen keine Klassengesellschaft, sondern vielmehr einen mehr auf den einzelnen Schüler zugeschnittenen Unterricht, da jeder, sowohl die besseren als auch die schlechteren, besser lernen können, wenn sie in homogeneren Lerngruppen sind.
Wie ich finde, ein gutes Argument für Integrierte Gesamtschulen mit Kursen nach Leistungsfähigkeit...
Ich habe nie recht verstanden, weshalb es auf der OS solche Kurse gab und dann auf dem Gymnasium wieder alle in einen Topf geworfen wurden.
Was mir noch einfällt: Wie wichtig ist Euch handwerklicher und anderer praktischer und künstlerischer Unterrricht? Ich merke heute, daß er mir viel gegeben hat, was die Entfaltung von Kreativität betrifft.