@Traitor
Das ist eine sehr schwierige Frage. Es ist eine andere Art von intellektueller Herausforderung. Es geht, denke ich, ein wenig in die Richtung der Unterscheidung zwischen Qualität und Quantität. Jeden mathematischen Beweis, schreibt man ihn nur ausführlich genug auf, kann eine Maschine nachvollziehen, einen philosophischen Gedankengang oder eine literarische Interpretation nicht. Mir fällt es schwer zu behaupten, dass in einem komplizierten mathematischen Beweis mehr gedankliche Tiefe enthalten ist als beispielsweise "Der Mann ohne Eigenschaften" (hab ich persönlich noch nicht gelesen) oder ein vergleichbares Werk. Die Gedanken, die da hinterstehen, die Art der Umsetzung etc. herauszuarbeiten, ist, denke ich, eine immense Herausforderung, die man nicht unterschätzen sollte.
Man sagt auch, dass ein professioneller Mathematiker für eine Seite eines Artikels in seinem Fachgebiet etwa eine Stunde braucht. Eine Seite in einer literarischen Interpretion oder in einem philosophischen Werk ließe sich sicher schneller bewältigen, aber bis man sie
wirklich verstanden hat, können viele Jahre vergehen.
Die Mathematik ist aber sicherlich in einem bestimmten Aspekt des intellektuellen Anspruchs allen anderen Wissenschaften überlegen, da hast du recht; ich verstehe es leider nicht, die Differenz zwischen diesem zu dem anderer Wissenschaften genau zu benennen, aber du verstehst hoffentlich in etwa, was ich meine.
@Ecthelion
Als Mathematiker findet man auch recht leicht fachfremd einen Job, so viel ich weiß. Macht man z. B. noch etwas Wirtschaft nebenbei, kommt man ganz gut bei einer Unternehmensberatung oder dergleichen unter, da sie bei einem Mathematiker sicher sein können, dass er gut analytisch denken kann. Mathematiker werden auch da gesucht, wo es Dinge zu optimieren gilt, also quasi überall. Selbst Oetker (als lokalpatriotisches Beispiel eines bielefelder Konzerns

) hat Mathematiker beschäftigt.
Ich bin aber so töricht und glaube, ich schaffe es, an einer Hochschule unterzukommen

.
Padreic