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Alle Studenten sind faul und dumm

BeitragVerfasst: Sa 10. Jul 2004, 18:23
von asw22
Ist das wirklich die vorherrschende Meinung in der Bevölkerung? Hab mich grad mit ner Freundin wieder übelst gestritten, weil sie auch auf diesem Standpunkt ist.... wir würden nix tun, jeder könnte doch heute Studieren, alles würden wir hinten reingeschoben bekommen, Studenten sind zu faul zum arbeiten..

Wie sind da eure Erfahrungen? Denken wirklich so viele so? Ich hab das Gefühl, man muß sich schon fast entschuldigen, wenn man es wagt, zu studieren, oder auf alle fälle rechtfertigen :(


Klar gibt es auch Studenten, auf die das zutrifft... aber das is doch um Himmels Willen nicht die Mehrheit.....

BeitragVerfasst: Sa 10. Jul 2004, 19:07
von [EaR]Termy
naja es gibt da schon einige fälle, die aus faulheit studieren (die sin halt klug genug, auf die ganzen "später wird dir die schule fehlen" sprüche zu hören ;)), aber dass generell die meinung, studenten seien faul und dumm, vorherrschen würde wäre mir bis jetzt noch nich aufgefallen...
könnte mir zwar vorstellen, dass das arbeitende volk aus neid auf solche parolen zurückgreift (vor allem wenn man nur die gechillte zeit und nicht die zweifelsohne vorhandenen stressigen lern-phasen berücksichtig)...
aber naja, was ich viel schlimmer find is, dass die studierten leute später dann so unverschämt unverhältnissmäßig viel geld verdienen, klar sollten leute, die erstmal noch jahrelang studieren ein höheres gehalt bekommen, aber gerade bei den ganzen finanz-bezogenen studiengängen isses echt abgehoben...und die "niederen" arbeitskräfte sollen immer mehr für immer weniger arbeiten...

BeitragVerfasst: Sa 10. Jul 2004, 19:12
von aleanjre
Also, alle Studenten die ich kenne, ertrinken in Lehrstoff, Praktika und oft noch Nebenjobs zur Finanzierung der eigenen Bude. Was mir auffällt: diejenigen, die zuhause wohnen können und alle Huddeleien des täglichen Lebens abgenommen bekommen, außer studieren also keine Aufgaben haben, sind oft ein bisschen... nun ja: Realitätsfremd. Aber auch die habe ich alle als "gutartig" erfahren. Es gibt mit Sicherheit auch die anderen Typen, aber die würde ich als Ausnahme, nicht die Norm empfinden.

BeitragVerfasst: Sa 10. Jul 2004, 19:36
von Fritz
Aus der Sicht eines Schülers:
Die studentische Faulheit ist als Klischee durchaus vorhanden, wird aber sehr positiv gesehen :)

BeitragVerfasst: Sa 10. Jul 2004, 19:37
von asw22
Das ist eben der Punkt, das man als Student eben nicht alles geschenkt bekommt, den viele nicht einsehen... Man hat viel freizeit, aber das man da nicht nur daheim vor der Glotze hängt, sondern lernt, sieht keiner... Ich würde sogar behaupten, mit Lernen und Arbeiten ist mein "Arbeitstag" länger, als der eines jeden normalen Arbeiters....Und wenn man aus welchen Gründen auch immer nicht daheim leben kann, hat man meistens eh verloren :(

Mir fällts halt auch nur so krass auf, weil eben meine Freundin immer so dumm daherredet, und bei meiner Praktikumsstelle sann auch zwei Herren vom Bund, die den ganzen Tag nur über Studenten lästern.. das man aber manchmal richtig existenzängste hat, weil man einfach teilweise kein Geld verdienen kann, sehen die wenigsten...

BeitragVerfasst: Sa 10. Jul 2004, 19:41
von Noriko
Es komtm wohl auch ganz aufs Fach an, es gibt fächer da wird man erschlagen (medizin und pharmazie z.b.) und es gibt sicher welche dir einfach sind, auch wenn ich kein konkretes beispiel hab.

Ich denke die these wird vorallem dadurch gestüzt, dass
a) die meisten studenten ausschalfen können
b) die meisten die arbeiten, nciht einen absoluten full time job haben und
c) das es sicher genug gibt die erst zu den prüfungen o.ä, so richtig büffeln

und ausserdem gibt es ja noch die studenten die das glück haben, das sie einfach schnell alles drauf haben und deswegen nciht soviuel tun müssen. ^^

BeitragVerfasst: Sa 10. Jul 2004, 22:55
von Wombat
Ich stimme meinem Vorsprecher vollstens zu ... *von Pharmazie erschlagen werd*
Wobei ich mich aber dennoch als relativ faul bezeichne, jedenfalls im Vergleich zu anderen Pharmazie-Studenten. Betrachtet man dagegen zum Beispiel BWL´er, wo es - meiner Erfahrung nach - nur darum geht überhaupt etwas zu studieren, bin ich die fleißige Biene in Person. Bei vielen Fächern kann man sich ja auch seinen eigenen Stundenplan erstellen. Ist doch dann klar, dass diese Studenten die meiste Zeit gar keine Studenten sind.
Wenn ich mir meinen Stundenplan anschaue, dann habe ich manchmal über Monate lang Pflichtveranstaltungen von 8h morgens bis 18h abends mit vielleicht einer Std Pause dazwischen. Also nichts mit lange ausschlafen oder so.

Aber ich denke dass wird sich langsam legen, wenn ich nur an die Studiengebühren denke. Die "faulen" unter den Studenten werden sich dann entweder anstrengen oder sie werden abgehen.

BeitragVerfasst: So 11. Jul 2004, 15:23
von Traitor
Der Hauptgrund für die Faulheitswahrnehmung ist wohl, dass sich Studenten wie wenige andere Menschen ihre Zeit frei einteilen können.

Wer will, kann sich die Vorlesungen so zurechtsuchen, dass er nur selten früh aufstehen muss.
Wer will, kann erst kurz vor den Prüfungen tagelang durchbüffeln und den Rest des Jahres Quasi-Ferien machen.
Wer will, kann die doppelte Studienzeit machen und dadurch viel weniger arbeiten.
Wer will, kann auch mal eine Vorlesung ausfallen lassen, wenn er am Tag vorher eine Party hatte.

Aber im Endeffekt arbeiten natürlich auch Studenten, und die genannten Möglichkeiten nutzen normalerweise vor allem diejenigen, denen ihr Studium nicht sonderlich wichtig ist. Wer ernsthaft studiert, hat auch viel zu tun. Und selbst in den scheinbar endlosen Semesterferien gibt es ja Prüfungen, Hausarbeiten etc.

BeitragVerfasst: So 11. Jul 2004, 16:11
von loenne666
Die Studendenten die ich kenne oder kannte sind oder wahren nicht faul.In meinem bekanntenkreis sind einige Studenten die ihr Ferien mit Arbeit und leider nicht mit lehrnen verbringen müssen.Die Freiheit das jeder Studieren kann wird es wohl auf dauer nur noch für Kinder reicher Eltern geben.Es ist wohl leider so.Die Zeiten werden gekürzt,es muss immer mehr dazugezahlt werden. Wie soll das für die breite Bevölkerung noch tragbar sein?

BeitragVerfasst: So 11. Jul 2004, 18:07
von fanvarion
Die meisten Studenten die ich kenne sind wahrhaftig was auf dem Kasten und sind nicht faul.
Entweder sie sind so gut das sie versuchen ihr Studium zu verkürzen.
oder sie müssen nebenher noch arbeiten.

Die Aussage vom faulen Studenten beziehe ich auf 2 Studenten die ich auf Feiern kennen gelernt habe. Beides Dauerstudenten Nr. 1 34 Jahre, 3 angefangene Studium und jetzt fast eins abgeschlossen Nr. 2 fast 30 Medizinstudent im 5 Semester und macht nichts.
Das schlimmste daran ist das solche Leute durch ihr auftreten diese Aussage erst aufkommen lassen.

Deshalb sage ich aber nicht das alle Studenten faul sind


Nicht Threadbezogen:
Was mich an manchen Abiturienten stört ist eher die mentalität körperlich arbeiten möchte ich nicht, studieren weis zwar nicht was aber hauptsache ich studiere erstmal wenn es mir nicht gefällt wechsele ich halt.
Das finde ich viel blöder!!!!

BeitragVerfasst: So 11. Jul 2004, 18:15
von asw22
Ja wenn man erstmal einfach so studiert, weil einem sonst nix besseres einfällt, ist egoistisch.. man belegt Studienplätze, Bafög vll auch noch...

Viele behaupten ja auch, Studenten würden sich was drauf einbilden und wären arrogant... Meiner ansicht nach spricht da meistens der pure Neid derer, die gerne mehr erreicht hätten, aber irgendwie auf der Strecke geblieben sind..
Klar bin ich stolz auf meine Leistungen, das ich mich nach der Realschule noch in die Fos gehockt habe, und jetzt schon insgesammt 5 Jahre länger effektiv kein Geld verdiene, als jemand, der gleich eine Ausbildung gemacht hat. Aber das hat doch nix mit Arroganz zu tun...Oder seht ihr das anders, und ich bin doch ganz furchtbar eingebildet? :s11:
Klar reib ich das net jedem unter die Nase, also ich geb nicht damit an, weshalb auch?
Aber man sollte doch noch seine eigenen Leistungen schätzen dürfen, kann man ja auch wenn man gut in der Lehre is oder so...

BeitragVerfasst: Mo 12. Jul 2004, 01:37
von 5l1ME
Ich hab während meiner Schulzeit in den Ferien immer mal wieder ein paar Wochen beim Landschaftsbau gearbeitet, nach meinem Zivildienst 3 Monate am Fließband und studiere jetzt seit ein paar Monaten.
Also ich kann die Meinung irgendwo verstehen - wobei faul sicher das falsche Wort ist. Ich würde eher sagen das Studenten weniger arbeiten oder leisten als andere.
Das wird von vielen jetzt wahrscheinlich anders gesehen oder definiert.
Wenn ich am Wochenende jedenfalls heim komme und Bekannte treffe die zB um 5 aufstehen und nach der Arbeit auf dem Bau nicht die Füße hoch legen sondern bis um 19 oder 20:00 weiterarbeiten dann würde ich nie auf die Idee kommen zu meinen mehr oder gleich viel geleistet oder gearbeitet zu haben (Auch wenn ich meist von 10:00 bis 16:00 Uhr an der Uni bin und von 19:00 bis 2Uhr nachts versuche Übungsblätter für Mathe, E-Technik usw zu lösen oder lernen).
Naja, wie gesagt - das sehen viele vielleicht anders, ist eben meine Meinung.

BeitragVerfasst: Mo 12. Jul 2004, 08:08
von asw22
Wobei sich das mit der Arbeit auch relativiert, wenn man als Student gezwungen ist, auch wärend des Semesters zu arbeiten. Ich hab auch mal ne weile Frühdienste geschoben, ca. 3 Uhr aufstehen, gut, ich war um 12 fertig, aber dann war halt Uni oder lernen.....
Klar, wer unter dem Semester "nur" Studiert, leistet vll schon weniger... Wobei geistige Arbeit auch nicht leichter wird, nur weil man sitzen kann :P

BeitragVerfasst: So 18. Jul 2004, 18:09
von Wombat
Ein Beweis, dass Studenten nicht faul sind:

Heute war bzw. bin ich immer noch in der Uni-Bib um zu lernen. Und was stelle ich fest, ich bin nicht die Einzige, die SONNTAGS (!) hier rumhockt und was für´s Studium macht. Im Gegenteil, ich hatte sogar Probleme einen freien Platz zu finden!
Dabei heißt es von Studenten doch, dass sie am Wochenende besonders lange schlafen und nur faul im Bett liegen ...

BeitragVerfasst: Sa 24. Jul 2004, 15:23
von Estel
Viele Menschen haben einfach ein ganz bestimmtes Bild von einem Studenten im Kopf: faul, lebt u.a. auf Kosten des Staates und ist auf gar keinen Fall dazu bereit auch nur irgendeinen Finger zu krümmen, um wenigstens etwas Geld zu verdienen.
Ich denke vieles wird einfach total generalisiert, und ohne das man als "nicht fauler Student" auch nur irgendeine Chance hat das Gegenteilige zu beweisen, wird man automatisch in eine Schublade gesteckt.
Definitiv gibt es durchaus Studenten die in diese Schublade passen, aber ich finde es nicht angemessen alle Studenten als faul zu bezeichnen....denn das ist nun mal wirklich nicht der Fall!
Und an dieser Stelle muss allerdings auch noch gesagt werden, dass mich es nicht wundert, wenn man als Student einfach keinen Bock mehr hat.....denn das deutsche Hochschulsystem lässt wirklich zu wünschen übrig.
Von angemessener Unterstützung und Förderung kann nicht die Rede sein!
In diesem Sinne; auf das sich das Bildungssystem in Deutschland endlich mal ändern wird... dann wird es auch viel mehr motivierte und zielstrebige Studenten geben...

BeitragVerfasst: Sa 24. Jul 2004, 15:32
von asw22
Original geschrieben von Estel
Und an dieser Stelle muss allerdings auch noch gesagt werden, dass mich es nicht wundert, wenn man als Student einfach keinen Bock mehr hat.....denn das deutsche Hochschulsystem lässt wirklich zu wünschen übrig.
Von angemessener Unterstützung und Förderung kann nicht die Rede sein!


Der Gedanke kam mir auch schon öfter.. es macht einfach keinen spass mehr, den ganzen Tag mit lernen zu verbringen, und im Hinterkopf zu wissen, das man ja noch Arbeiten muß oder umgedreht.. das Bafög nicht reicht, wissen hier wohl alle.. und von Zielstrebigen Studieren kann auch nicht die Rede sein, wenn man wärend dem Semester auch noch arbeiten muß. Da nehmen sich eben viele gezwungener Maßen ein Semester oder so mehr, weil das sonst nicht zu schaffen ist :(
Und dauernd aufs Geld zu schauen, dann reichts nicht, man kommt nicht zum lernen.. da vergeht echt jedem irgendwann der Spass und die Motivation bleibt auf der Strecke....

BeitragVerfasst: Sa 7. Aug 2004, 13:55
von Digitalblackout
Ich kann nur sagen: Körperliche Arbeit und auch mal Arbeit, die wirklich am Stück (okay, mit Mittagspause) 8 Stunden dauert, schadet dem Abiturienten nicht. Ich weiss, dass ich jetzt erst merke, dass man vielleicht mal an seiner eigenen Belastbarkeit arbeiten sollte. Aber nach meinem Job werde ich wissen, was es bedeutet, richtig zu arbeiten. Das in der Schule war ja ein Witz dagegen: rumsitzen udn zuhören.

Allerdings, nur weil Studenten wohl merh geisitge als körperliche Arbeit leisten heißt das noch lange nicht, dass sie faul sind. Die, die sich alle möglichen Annehmlichkeiten herausnehmen und sich alles so legen, dass sie immer lange schlafen können, die mögen nciht so motiviert sein, wie die andern, ihr Studium schnell zu beenden. Aber ich kann auch von mir noch nciht sagen, ob ich konstant lernen werde oder nur vor den Prüfungen. Wenn ich damit immer noch gute Ergebnisse erziele, warum dann nicht? Außerdem halte ich das für unwahrscheinlich, da PSychologie ein hartes Studium ist...

ich jedenfalls will kein fauler Student sein, sondern ein zielstrebiger. Aber das meiste von dem Gerede halte ich für Vorurteile.