Gar keine Bildung?

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MartinR
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Sa 7. Mai 2005, 00:14 - Beitrag #21

Ich war letztens an einer Schule. Und wie die aussah.
Ich würde an sowas auch asozial werden...
Das ist doch schon manchmal würdelos, wo Schüler lernen müssen.

Aber wie immer:
Kein Staat will das bezahlen, also keine ansehnlichen Schulen, keine ausreichenden Unterrichtskräfte und kein vernünftiges Material. etc.
Bildung am liebsten zum Nulltarif frei nach dem Motto: Ich hab's ja auch geschafft, also sollen sich alle anderen mal jetzt nicht anstellen und lernen!

Ipsissimus
Dämmerung
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Mo 9. Mai 2005, 14:25 - Beitrag #22

Nun ja, schon der klassische Spruch "Non scholae..." impliziert ja schon, daß Schule auf das Leben vorbereiten soll und damit Aspekte des Arbeitslebens auch ihre Redeutung haben sollten - sicher auf der Haupt- und Realschule vertiefter als auf dem Gymnasium.
In welchem Bereich arbeitest Du, ist die Aussage Deines Chefs vielleicht branchenspezifisch zu sehen?

janw, das Wörtchen "soll" wie in "... auf das Leben vorbereiten soll" nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein :-) davon abgesehen aber plädiere ich eindeutig dafür, Kinder Kinder sein zu lassen und Jugendliche Jugendliche sein zu lassen, dann hat mensch später Erwachsene, die im Rahmen einer vernünftigen Sozialisation zu vernünftigen Erwachsenen geworden sind.

Imo ist es ein Aspkekt der wie ein Krebsgeschwür immer weiter um sich greifenden Durchökonomisierung immer umfassenderer Lebensbereiche, die dazu führt, daß Forderungen der genannte Art gestellt und ihnen stattgegeben wird. Anstatt der Wirtschaft - und das heißt heute überwiegend den Managern - kräftig einen Schuss auch ruhig mal ins Treibstofflager statt immer nur vor den Bug zu geben - wird zugelassen, daß die mit ihrem ökonomischen Mistgedanken das gesamte gesellschaftliche Klima verpesten, und andern alle dürfen drumherum tanzen. Dabei ist völlig klar, daß die nei zufrieden sein werden; wenn diese Erpressung funktioniert und alle Hampelleute hampeln wie erwartet, warum dann auf die nächste Erpressung verzichten. Wir haben heute schon wieder genug dankbare Sklaven, warum sollen nicht irgendwann einmal ALLE dankbare Sklaven sein? Sklaven waren unsere Ahnen mehrheitlich schließlich schon immer; und freundlicher umschrieben hat man es auch schon immer.

MartinR, solche Lehrer haben wir doch bereits; Grund- und Hauptschullehrer erhalten doch schon lange keine spezifische Fachausbildung mehr, sondern eine "Breitbandausbildung" mit Betonung der pädagogischen Aspekte. Völlig übersehen wird der Umstand, daß Gymnasien - die es SO wohl auch bald nicht mehr geben wird - ihre SchülerInnen auf ein Studium vorbereiten sollen. Bildungsideale können sich ändern, klar; aber was hier fehlt, ist ein Gesamtkonzept, das in der Lage wäre, die gesamte Flickschusterei der letzten 25 Jahre in eine konzeptuelle integrale Vorgehensweise überzuführen.

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