Zeugnis anfechten

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Feuerkopf
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Do 30. Jun 2005, 00:46 - Beitrag #21

Grundgütiger, ihr wollt doch nicht wirklich, dass Computer Kinder bewerten?! :boah:
Außerdem: Wieso wird ausgerechnet das Fach Deutsch herangezogen, um mögliche Ungerechtigkeiten darzustellen? Jede Englischarbeit, jede Zeichnung im Kunstunterricht, jede Philosophiearbeit bieten Platz für Interpretation und Geschmacksfragen.
Gerecht wird das ganze erst, wenn man diesen ganzen Zensurenkram weglässt. Warum braucht man überhaupt das ganze Vergleichen und Bewerten? Wäre es nicht völlig ausreichend, wenn die Kinder ihr Pensum lernen und auch ruhig Arbeiten schreiben, aber statt der Zensuren nur Hinweise darauf bekommen, was sie erreicht haben bzw. wie sie es besser machen könnten?
Eine "Vier" sagt letztlich gar nichts aus, ausser, dass eine beliebige Ziffer stellvertretend für eine bestimmte Leistung steht.

Nein,
wenn schon Bewertungen, dann auf jeden Fall durch Menschen.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

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Do 30. Jun 2005, 10:08 - Beitrag #22

so, ich habe mal nachgefragt, es gibt also keinen "vorgesehenen" Weg der Anfechtung. Wenn ein Gespräch mit dem Lehrer und in nächster Stufe mit dem Schulleiter nicht zu dem erwünschten Ergebnis führen, bleibt nur die Möglichkeit, einen Anwalt mit der Anfechtung zu beauftragen, was im Wesentlichen auf eine Klage hinausläuft. Wie mir befragte Lehrerin und gute Freundin bestätigte, ist das ungefähr das Dümmste, was Eltern machen können, wenn es ihnen um das Wohl ihres Kindes geht.

Feuerkopf
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Do 30. Jun 2005, 10:45 - Beitrag #23

...wobei sich eine Anfechtung eigentlich erst da lohnt, wo ein Abschlusszeugnis ansteht oder eine Versetzung gefährdet ist. Alle anderen Zeugniskorrekturen sind letztlich Kosmetik, da die Leistungsnachweise nie in die Hände anderer geraten.

aleanjre
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Do 30. Jun 2005, 12:18 - Beitrag #24

Vielen Dank für deine Mühe, Ipsissimus. :)
Ja, ich stimme zu, einen Anwalt zu bemühen, würde in diesem Fall niemanden helfen. Das Geld würde die Familie auch nur schwer aufbringen können.

Computerbewertung: Oh mein Gott, nur das nicht!
Welcher Computer könnte unterscheiden, ob ein Schüler nur deshalb nicht mündlich mitarbeitet, weil er Schule für eine Art offenen Strafvollzug hält, oder ob er generell leistungsbereit, aber scheu ist? Welcher Computer soll entscheiden, ob ein Text zwar eine große Anzahl Rechtschreibfehler enthält, aber stilistisch wunderschön ist? Welcher Computer kann unterscheiden, ob ein gemaltes Bild sich vielleicht nicht perfekt am Goldenen Schnitt orientiert, aber trotzdem eine berührende Aussage hat?
Das können nur Menschen!

Schulen ohne Noten, Bildung ohne Leistungsdruck - dass ist ja in etwa das Montessori - Konzept. Es hat eben auch große Tücken, dieses an sich wunderbare Ideal. Die Erwachsenen, die aus diesen Schulen hervortreten, sind nicht für die Leistungsgesellschaft dort draußen gerüstet. Viele werden Künstler, andere passen sich irgendwie an. Oder verlieren.

Elbereth
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Do 30. Jun 2005, 13:21 - Beitrag #25

Ich finde das auch gar nicht so tragisch, dass alle Lehrer unterschiedlich bewerten. So lernt man z.B. nicht nur sture Schemata zur Erstellung von Aufsätzen, sondern passt sich mit der Zeit an den Lehrer an (z.B. wenn ein Lehrer viel Wert auf bestimmte Aspekte legt, dann gibt man sich da besonders viel Mühe). Natürlich bedeutet es nicht dass die Lehrer absolut willkürliche Urteile abgeben sollen und die Schüler alles dem Lehrer nachmachen sollen. Aber zu versuchen, sein Wissen mit der Anpassung an den Lehrer zu kombinieren, ist eine interessante Herausforderung, zumindest empfand ich das in der Schule immer so *g*. Dadurch bereitet einen die Schule doch nur besser auf das wirkliche Leben vor.

herempix
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Mo 4. Jul 2005, 22:33 - Beitrag #26

Zitat von aleanjre:Die Tochter meiner besten Freundin hat letzte Woche ihr allererstes Schulzeugnis erhalten. Das ganze Schuljahr über war die Mutter in regem Kontakt mit den Lehrern, und ihr wurde immer folgendes gesagt: Das Kind wäre sehr gut, es würde zum oberen Klassendrittel gehören. Wenn jeder so lieb, lernfreudig und schnell von Begriff wäre wie sie, wäre die Schule das Paradies.
Auch negatives wurde angesprochen: Die Kleine wäre recht sensibel, und manchmal zu flüchtig. Hält sich nicht immer damit auf, die Aufgabenstellung völlig zu erfassen. ABER: das ist nichts, worum man sich Sorgen machen müsse.
Die ersten drei, vier Monate hatte das Mädchen größere Schwierigkeiten mit dem Lesen. Gegen Ende konnte sie es gut. Das erste halbe Jahr hat sie ähnliche Buchstaben verwechselt. Am Ende nicht mehr.

Tja. Und jetzt kam das Zeugnis. Keine Ziffern, eben nur Text. Und der liest sich, als wäre das Mädel der letzte Klassendepp!
Sie könne nur ganz langsam, Wort für Wort lesen. Verwechsle Buchstaben.
Beim Schreiben ist sie unsorgfältig, mieses Schriftbild, hält keine Linien ein, macht ständig Flüchtigkeitsfehler.
Kann keine Aufgabenstellung umsetzen, auch auf Lehrerhinweis nicht alle Fehler korrigieren.
Das Rechnen im Raum bis 20 geht zwar noch, aber mit zu vielen Flüchtigkeitsfehlern. Sie sei verträumt, sensibel, anhänglich. (ANHÄNGLICH? :wzg: )
Die Hausaufgaben kämen nur "meistens" pünktlich. (Die werden im Hort unter Erzieherinnenbetreuung erledigt!)
Das Schulmaterial wäre meist nicht vollständig.
Selbst in Kunst war sie zwar enthusiastisch, aber zu ungenau.
Das einzige, dass dieser begnadete Mini - Schussel so drauf hatte, war Sport: In Laufen und Weitsprung hätte sie beeindruckende Leistungen gezeigt.

Das gesamte Zeugnis klingt nach einer Aufforderung, möglichst schnell einen Kinderpsychologen aufzusuchen, um ADHS ausschließen zu lassen. Oder vielleicht doch eine Zurückstufung zu beantragen. Denn das Klassenziel wurde ja offensichtlich nur mit äußerster Mühe erreicht.

Die arme kleine Erstklässlerin, die bis dato jeden Morgen glühend vor Stolz zur Schule marschiert ist, heult sich jetzt die Augen aus.
Und die Mutter wird auf jeden Fall ein ernstes Gespräch mit den Lehrern suchen. Ob sie das Zeugnis anfechten will, weiß sie noch nicht. (Hurra, wir kommen zur Frage):

Was muss man tun, um ein ungerechtes Zeugnis anfechten zu können? Wie groß sind die Erfolgsaussichten?



Ich zitiere deinen Text, alea, nicht nur, weil er so lang ist, sondern auch, weil ich auch mal was dazu beitragen möchte. Als "Anfänger" so direkt zum "Eröffnungs-Post".
Eigentlich stimmt es schon, was die Mutter am Anfang sagt. Wenn alle so viel lernen müssen, wie ihre Tochter, dann hätten wir gute Schüler. Na ja, beleibe keine "Kleinen Einsteins". Aber wie so oft, wird die "goldene Mitte" gesucht. Sprich, dieses Mädchen und schlechte Schüler müssen sich einem fiktiven "Durchschnittsschüler" anpassen. (Aber das liest man ja heraus.)
Das es die Aufgabenstellungen nicht verstanden habe, liegt nach deiner Meinung an Unterforderung. Und das ist genau das Problem mit dem "Mittel-Schüler". Lehrpläne zählen mehr als der Schüler. Schließlich möchte man als Lehrer oder Lehrerin Karriere machen und der Druck "von oben" ist auch ganz schön heftig.
In der ersten Klasse erhält man anstatt ein Zeugnis eine "Schülerbestätigung". Da stehen Betragen, Fleiß, Ordnung und Sozialverhalten drin.
Die Lehrerin sieht die Aufgabe der Kinder, die Eltern natürlich die Gefühle der Kinder, die sie über die Schule haben. Daher kommen diese Aussagen zustande. Auch ich finde das Verhalten der Lehrerin arrogant. Der scheint wohl die Karriere wichtiger zu sein, als die Kinder. Man braucht wirklich keine "Mini-Proffs", sondern Kinder, die sich in der Schule wohl fühlen und nach und nach alles lernen.
Dann kommen wir zu deiner Kernfrage, alea: Man muss erst einmal mit den Lehrern sprechen. Die Meisten würden es schon begründen, warum dieses Zeugnis so ist. Schließlich erleben sie ja die Schüler von 8-12 Uhr. Nur mit dem Anfechten wird es schon schwierig. Nur wenige Lehrer oder Lehrerinnen würden darauf eingehen.
Daher habe ich folgende Tipps: (damit es hoffentlich funktioniert)


  • Das Zeugnis ruhig und sachlich begründen, also keine "Hassangriffe" gegen den Lehrkörper schmettern.
  • Sein Kind dem Lehrer so präsentieren, wie es "in Wirklichkeit" ist. (Bewegt die Lehrer/-innen!)
  • Keine eigenen Begründungen heraus kitzeln, damit es Probleme zwischen der Schule und dem Oberschulamt am Ende geben könnte.
  • Sich mit einem Vertrauenslehrer in Verbindung setzen, der dann das Zeugnis an das Oberschulamt/Kultusministerium sendet, damit diese es evtl. "überarbeiten" können.
  • Eine Art nachgestellte Unterrichtssituation mit Kind, Eltern und Lehrer organisieren, um zu zeigen, ob das Kind (Mädchen) wirklich diese Probleme hat oder sie nur überbewertet wurden.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen

herempix

:zettel:

aleanjre
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Mo 4. Jul 2005, 22:43 - Beitrag #27

herempix: Vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken.
Die fragliche Lehrerin ist kurz vor der Berentung. Die Karriere ist also längst vorbei. Meine Freundin erzählte mir auch, dass die Dame die ganzen letzten Jahre nur mit den älteren Grundschülern zu tun hatte - in Berlin geht die Grundschule bis zur 6. Klasse. Durchaus möglich also, dass sie wirklich im Glauben war, ein positives Zeugnis zu schreiben.
Das Gespräch steht nach den Ferien an erster Stelle. Was daraus wird - abwarten.

Es tut mir eben einfach nur leid. Ich habe heute das Zeugnis meiner Erstklässlerin in die Hand bekommen. Meine Tochter kämpft mit einer Vielzahl von Problemen, die auch alle dort verschriftet sind. Aber so formuliert, dass sie weder wie ein wertendes Urteil rüberkommen, noch dass sie die Stärken niedermachen. Es ist ein absolut wunderbares Zeugnis, mein armes, von Selbstzweifeln geplagtes Mädchen hat den ganzen Tag gebraucht, um das wirklich zu verinnerlichen.
So geht es eben auch! Das Zeugnis stammte von einer jungen Lehrerin im 2. Berufsjahr. Die ganze Karriere liegt noch vor ihr.

aleanjre
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So 14. Aug 2005, 18:10 - Beitrag #28

Ergebnis Lehrergespräch

Hier der Hergang des Gespräches mit der Lehrerin. (Die "Ich - Sprecherin ist meine Freundin):

Die Lehrerin hatte am Dienstag die Zeugnisse eingefordert, um zu sehen, ob sie alle unterschrieben sind. XXX war das nicht-unterschriebene Zeugnis mitgegeben worden, mit einen Zettel dran geklebt: „Unterschrift erst nach Rücksprache“.

Es war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Blankes Erstaunen ob meiner Kritik. Das hätte ihr ja noch keiner gesagt, dass sie zu strenge Zeugnisse schreibe (das allerdings in sehr freundlichen Ton), und sie wüsste auch gar nicht, wie sie es sonst hätte formulieren sollen usw.

Nun gut, all meine Argumente (und ich hatte mir in meinem Kopfkino ja jede Menge Argumente gebastelt), fanden Gehör und wurden dilettantisch abgeschmettert. Sie müsse doch schreiben, wie es ist, und Tatsache wäre nun einmal, dass XXX Fehler beim Schreiben mache und eher stockend als flüssig lese.

Die Diskussion tobte hin und her. Ich erklärte, dass die Problematik in den Elterngesprächen uns nicht so rübergebracht wurde, dass ich daher keine Chance hatte, das Unheil abzuwehren, und dass wir letztendlich nie mit einem solchen Zeugnis hätten rechnen können.

Der nächste Brüller: „Das ist doch kein schlechtes Zeugnis.“

Kurzes beherrschtes Grinsen von mir. „Doch!“

Ich erzählte ihr von meinem Neffen XYZ, der keinen Satz rausbrächte, den Stift falsch herum hält und nicht weiß, wie viele Finger er an einer Hand hat. Und von seinem Zeugnis, das diese Probleme nicht unbedingt verschleiere, sie aber doch sehr nett und wohlwollend herüberbrächte. Z. B. in Form des Konjunktiv: „ lXYZ lässt sich auf alle schriftlichen Übungen mit Begeisterung ein, müsste aber noch ein wenig die korrekte Schreibweise üben.“

So schreibt man nette Zeugnisse.

Nein, meinte sie, das dürfe sie nicht. An ihrer Schule sei der Konjunktiv verboten.

„blubb“

Sag was du willst, aber für mich klang das nach: Ich werde dieser Mami mal einen vom Pferd erzählen.

Das einzige, was sie wirklich anrührte, war die Beschreibung, wie XXX nach Hause kam mit vor Aufregung glühenden Wangen, vor Freude hüpfend, und wie das Kind dann schließlich in Tränen ausbrach. Da hat sie doch sichtbar ein wenig geschluckt.

Ich habe dann gleich in die Kerbe geschlagen und gesagt, dass ein Kind, das mit solcher Begeisterung und Freude lernt, eine solche Klatsche nicht verdient hat.

Sie moserte dann etwas, das wäre ja kein Zeugnis, das für Kinder geschrieben ist, sondern sie hätte es als Hilfestellung für die Eltern gemeint, damit diese genau wüssten, wo ihr Kind steht.

Ich fing wieder an (das Gespräch dauerte übrigens eine satte Stunde), dass dazu ja die Elterngespräche da wären, und dass das Erstklässlerzeugnis doch auch eine Geste sei für die Kinder, die im ersten Jahr doch fast alle noch ganz fleißig sind.

Ich fuhr fort, dass wie Eltern eben hätten informiert werden müssen, wenn ein sooooo schlechtes Zeugnis zu erwarten sei. Es hätte vorher mal anklingen müssen, dass XXX keine besonders gute Schülerin ist und eventuell sogar, dass sie die Klasse wiederholen sollte. So aber ...

Um Gottes Willen, unterbrach mich die ältliche Dame, ich solle doch mal auf die Bremse treten. XXX sei doch keine schlechte Schülerin. Im Gegenteil. Sie läge von den Leistungen her im oberen Drittel (allerdings am Ende des oberen Drittels, aber wir sind ja bescheiden. „g“), sie sei eben nur sehr hibbelig, sehr schlusig und sie höre bei den Aufgabenstellungen nie bis zum Ende zu. Das sei eben ihr großes Handicap. Intellektuell hätte sie alles ganz leicht drauf, ihre soziale Entwicklung sei aber eher altersgerecht und hinke daher den anderen etwas hinterher. Ihre Konzentrations- und Merkfähigkeit ist noch nicht ausgereift.

Na ja, das klang ja schon etwas besser. Allerdings half mir das nicht in Sachen Zeugnis.

Ich dramatisierte dann noch etwas, dass ich dann im Notfall das Kind aus der Nachmittagsbetreuung nehmen würde, um mehr mit ihr üben zu können. Davon war sie wenig begeistert. Sie meinte, sie hätte mir ja auch nicht jede Kleinigkeit erzählt bei den Gesprächen, weil sie mich als eine Mutter einschätze, die ohnehin schon sehr viel mit ihrem Kind übe und dass es daher eher zur Überforderung kommen würde, hätte ich noch mehr gemacht.

Puh, zu diesem Zeitpunkt war dann tatsächlich alles schon mehrfach gesagt worden. Die Barrikaden vor den einzelnen Standpunkten waren mannshoch, die Stimmung war noch immer freundlich, aber wenig hilfreich.

Was ich denn von ihr erwarte, fragte sie. Ob sie das Zeugnis etwa umschreiben solle? (Und das jetzt in einem Ton, als hätte ich sie gebeten, mit den Kindern für den Englisch-Unterricht nach London zu fahren)

Ja, sagte ich, genau das war meine Vorstellung gewesen.

Wieder minutenlanges Hin und Her. Dann seufzte sie, sie würde mit ihrem Direktor Rücksprache halten, ob so was überhaupt zulässig sei (wieder so eine Schote. Natürlich ist es zulässig) und was er denn davon hielte.

Gut, viel mehr konnte ich nicht erreichen. Jetzt muss ich abwarten.

Die Maschine
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So 14. Aug 2005, 23:52 - Beitrag #29

Ich denke egal was daraus resultiert, du solltest es dabei bewenden lassen, auch wenn du im Recht bist und schließlich Recht bekommen solltest. Denn man sollte doch mal weiter denken, die leidtragende Person ist immer der Schüler... und das wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen, denn ich finde eine Leistung zu bewerten ist immer subjektiv und kann in den Augen bzw. der Argumentation des Lehrers komplett ins Gegenteil verkehrt werden kann (zum Bsp. wurde auch mal eine Klausur von unterschiedlichen Lehrern korrigiert... Resultat alle Noten von 1 bis 5 dabei)... der Schüler wird seinen Weg schon machen, zu Not hilft auch die Übertragung auf eine andere Schule... außerdem ist das Zeugnis in der Ersten Klasse noch nicht soooo relevant (natürlich spreche ich mich nicht gegen den Charakter des Zeugnisses in dieser Phase des Schulstadiums aus--- nur um nicht missverstanden zu werden).

aleanjre
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Mo 15. Aug 2005, 01:15 - Beitrag #30

Nochmals grundsätzlich: Es geht hier um die Tochter einer Freundin, nicht um mein Kind.
Und diese Tochter leidet. Die ganzen Ferien über hatte sie schwere Schlafstörungen und andere psychosomatische Probleme. Sie weint, wenn die Rede auf "Zeugnis" kommt, ihr Selbstwertgefühl ist angeschlagen. Die Schule hat in Berlin wieder angefangen, und sie geht nicht mehr gerne dorthin.
Das Zeugnis als solches hat überhaupt keine Relevanz für ihre Schulkarriere. Der Verlust an Lernfreude, Selbstbewußtsein und die Erfahrung, dass Eifer und Einsatz nicht zwangsläufig fair belohnt wird, könnte ihr ganzes Leben bestimmen.

Zu retten ist da nicht mehr viel, egal, was Lehrerin und Direktor jetzt noch tun oder lassen. Dass meine Freundin es überhaupt versucht, mag hoffentlich den Unterschied machen. Leider hat hier ein sehr sensibles Kind den Kürzeren gezogen.

Die Maschine
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Mo 15. Aug 2005, 21:43 - Beitrag #31

Ja tut mir Leid.... nur die Geschichte hat mich so mitgerissen, dass ich manchmal dachte, es wär dein Kind...

Nun gut, was du sagst ist plausibel... dennoch wenn man die Lehrerin verteidigen möchte, lässt sich auch sagen, dass sie die Schülerin nur frühstmöglich auf eine harte Realität, in dem genau das passiert, was du gerade gesagt hast, vorbereiten möchte... revidieren kann man meine Aussage, dass dies zu früh für das Kind ist, da es noch nicht das richtige Gespür für die "Realität an sich" entwickelt hat, da sie immer noch an gerechte Behandlung des Individuums in der Masse glaubt... ich weiß nicht, vllt. hab ichs auch überlesen, aber steht hier irgendwo der genaue Wortlaut des Zeugnisses!?

Wie gesagt, in diesem Fall hilft nur eines: die Schule wechseln, und ich würde das deiner Freundin auch ans Herz legen, wenn ich ihre Freundin (respektive ihr Freund wäre)!

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