Meine Karriere - komische Ausgangssituation

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Scipio
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Do 15. Mär 2007, 00:09 - Beitrag #1

Meine Karriere - komische Ausgangssituation

Hallo,

ich stehe momentan leider vor ein paar schwierigen und eilenden Entscheidungen und könnte ein paar Kommentare und neue Gedankengänge gebrauchen.
Und zwar weiß ich nicht so recht, ob ich studieren sollte oder mich von konventionellen Lebenswegen fernhalten sollte.

Meine Ausgangssituation :

Ich bin 20 Jahre alt, wohne in einer Kleinstadt und muss bis spätestens 1.5.07 ausgezogen sein, von Eltern habe ich keine Unterstützung zu erwarten.
Ich habe 3,3er Abitur, interessiere mich ein wenig für Soziologie und hatte vor etlichen Zeit mal vor Lehrer zu werden, aber auch nur bedingt. Meine Stärke liegt ganz klar im mathematischen Bereich, allerdings interessiere ich mich eigentlich kaum dafür.

Ich spiele seitdem ich 6 Jahre alt bin ziemlich exzessiv Schach und kam darüber auch zu meinem heutigen Einkommen. Ich spiele im Internet Poker und sitze somit etliche Stunden vor dem Computer. Wahrscheinlichkeiten berechnen liegt mir recht gut und die letzten 12 Monate konnte ich im Schnitt damit auch 3-mal so viel verdienen wie als Akademiker mit abgeschlossenem Studium und meine Gewinne stiegen bis jetzt stetig. Es war also nicht komplett an den Haaren herbeigezogen, nach meinem Abitur mich vollständig darauf zu konzentrieren. Somit habe ich auch so schnell keine Geldprobleme mehr. Mein Mathematiklehrer meinte, dass ich den passenden Charakter für so einen Berufsweg habe und traute mir zu, damit großen Erfolg zu haben.



Leider sieht die Zukunft in diesem Gebiet meiner Ansicht nach nicht besonders rosig aus und ich bezweifle, dass ich damit dauerhaft Geld verdienen kann ( oder will...). Schätzungsweise wird es die nächsten Jahre allerdings noch gut laufen. Die zukünftigen Gesetzeslagen für Onlinepoker sind ungewiss. Ich könnte Kapital anhäufen, es geschickt anlegen und hoffen, dass es mein ganzes Leben fleißig Zinsen abwirft. Aber alleine davon zu leben, wird wahrscheinlich nicht möglich sein.

Leider fühle ich mich sehr einsam und sehne mich nach mehr Kontakt zu Menschen, die möglichst wenig mit Computern zu tun haben. Ich will einfach normale Menschen kennenlernen, die interessiert an anderen Menschen sind.

Ich habe mich dieses Jahr für Soziologie auf Diplom in Mainz, meiner Lieblingsstadt, beworben; es besteht jedoch keine Chance dort aufgenommen zu werden zu diesem Semester.

Also habe ich mich mal für Soziologie und Pädagogik auf Magister in Darmstadt eingeschrieben, aber im Prinzip habe ich nicht alzu viel Lust Pädagogik zu studieren. Ich hatte nicht so die Auswahl, mit was ich Soziologie verbinden hätte können. Also kurz : Ich will den Studiengang eh nicht zu Ende führen.

Leider, blauäugig wie ich bin, habe ich mir die Stadt nicht einmal angeschaut und bin erschütternd enttäuscht von ihr. Ebenso frage ich mich, was ich auf einer technischen Uni will, wo ich doch eigentlich überhaupt nichts mit Technik zu tun haben will. Zudem tue ich mir sehr schwer, dort eine Wohnung zu finden, total überteuerte Stadt und es gibt dort wohl einen größeren Mangel an 1-Zimmer-Wohnungen.

Also habe ich mir mal zwei Optionen ausgemalt :

Option A : Ich ziehe nach Darmstadt, studiere dort soziologie + pädagogik auf Magister und überlege zum WS weiter, was ich machen sollte.Ich werde zum WS höchstwahrscheinlich auf Soziologie auf Diplom oder BA/MA wechseln können und kann den Pädagogikkram begraben. Eine Wohnung muss ich dann halt einfach finden, sollte aber nicht das Problem sein.

Option B : Ich ziehe nach Mainz in eine WG und warte auf das Wintersemester. Ich muss davon ausgehen, dass ich in Mainz zum WS erneut nicht genommen werde, also werde ich entweder neue Interessen entwickeln müssen oder mich komplett ohne Studium/Ausbildung durchs Leben schlagen.
Für mich käme eine WG nur in Betracht, da es ansonsten sicherlich sehr schwer ist, Leute kennenzulernen, wo ich ja den Großteil meiner "Arbeitszeit" vor dem PC sitze.

Ich kann es nicht einschätzen, wie schwer es ist ohne Ausbildung Geld zu verdienen, aber in der Regel habe ich immer ganz gute Ideen und hätte ja auch Kapital zur Verfügung, um sie umzusetzen.

Im Prinzip streubt sich etwas in mir mich vollständig in diese Gesellschaft zu integrieren, aber ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, um meine Entscheidungen zu rechtfertigen.

So, jetzt seid ihr dran, eure Gedanken zu posten. Ich hoffe, ihr beurteilt die Situation sachlich, nüchtern und vorurteilsfrei ;)

Danke!

Feuerkopf
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Do 15. Mär 2007, 02:34 - Beitrag #2

Ich gehe mal davon aus, dass du Zivildienst oder Wehrdienst bereits hinter dir hast und du ab WS ein Studium anfangen kannst.
Womit ich gleich zur ersten Frage komme: Muss es unbedingt ein Studium sein?
In NRW zumindest gibt es die Möglichkeit, eine einjährige Höhere Handelsschule für Abiturienten zu besuchen.
Der völlig andere Lernstoff bietet die Möglichkeit der Orientierung und vielleicht möchtest du anschließend viel lieber eine Ausbildung in einem Lehrberuf machen.

Wieso hast du von deinen Eltern keine Unterstützung zu erwarten? Sie müssen dich bis zum Abschluss der ersten Ausbildung finanzieren. Da solltest du dich genauer erkundigen.

Scipio
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Do 15. Mär 2007, 10:57 - Beitrag #3

Hallo Feuerkopf,

ich wurde ausgemustert.
Ich bin eigentlich schon eher der Theoretiker, von daher wäre Uni eigentlich schon recht. Praktische Tätigkeiten begeistern mich weniger.

Ich habe eigenes Kapital und meine Eltern sind eigenständig und haben Verlustvorträge. Von daher entfällt ihre "Pflicht" sozusagen.

Ein Studium in Mainz könnte ich dieses Sommersemester beginnen, ich bin ja bereits eingeschrieben. Jedoch könnte ich auch nur zu den Klausuren öfters mal auftauchen und mein Fahrticket dafür bekommen oder sonstige Vergünstigungen für Studenten. Moralisch sehe ich da wenig Probleme.

Danke.

Yanāpaw
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Do 15. Mär 2007, 13:10 - Beitrag #4

Wenn du ein sehr guter Pokerspieler bist, dann schlage ich vor du machst das zu deinem Beruf, die Pokerszene entwickelt sich durchaus positiv. Gerade vor kurzem war ein Turnier in Deutschland mit 692.000 E für den Ersten Platz (iirc) Also wenn du in der Spitze mitspielen kannst, dann solltest du auf Konventionen pfeifen und so lange mitspielen, wie du willst und kannst und das Kapital gewinnbringend anlegen. Wenn du nicht so gut bist, dass du von den Preisgeldern leben könntest, böte es sich an ein Studium anzustreben, dass nicht nur deinem Interesse sondern auch deinen Fähigkeiten entgegenkommt, möglicherweise etwas mit Statistik, Sozialwissenschaften z.B.

Ipsissimus
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Do 15. Mär 2007, 16:18 - Beitrag #5

Poker-Beruf und Studium zu vereinbaren wäre zum Beispiel möglich über ein Studum an der Fernuni Hagen. Du könntest wohnen, wo es dir passt, und die Fernuni bietet neben dem Vollzeit- auch ein Teilzeitstudium (verdoppelte Studienzeit) an, damit hättest du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen

Scipio
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Fr 16. Mär 2007, 02:34 - Beitrag #6

@Yanapaw

Leider glaube ich wie gesagt nicht, dass ich damit dauerhaft gut Geld verdienen kann. Eine Begründung würde den Rahmen dieses Threads sprengen.

Stastik ist auch ein großer Bestandteil der Soziologie. An Sozialwissenschaften habe ich auch überlegt und ich werde mir deinen Vorschlag nochmal zu Herzen nehmen und nähere Informationen über den Studiengang einholen.

@Ipsissimus

Leider hab ich meine Kindheit schon so viel vorm Computer verbracht und will eigentlich wirklich davon wegkommen. Ich würde gerne mehr mit Menschen zu tun haben und glaube auch, dass ich die emotionalen Kompetenzen dafür mitbringe. Ich sehne mich nur zu sehr nach ein paar guten Freunden ( gerade jetzt, wo meine besten Freunde weggezogen sind) und einem heiteren Studentenleben.



Wie wichtig schätzt ihr es denn ein, eine Art "Erfüllung" in seinem Beruf zu finden? Ich sehe mich zwar als Freizeitvertreiber für reiche Leute an, aber finde nicht unbedingt, dass ich etwas produktives mache. Ich sehe dieses Problem aber bei den den meisten Menschen.
Vielleicht könnt ihr mir da ja mal eure Erfahrungen schildern und sagen, ob so etwas in der Regel in Schall und Rauch aufgeht oder man damit tatsächlich seine Lebensfreude immens steigern kann.

Feuerkopf
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Fr 16. Mär 2007, 08:56 - Beitrag #7

Zitat von Scipio:Ein Studium in Mainz könnte ich dieses Sommersemester beginnen, ich bin ja bereits eingeschrieben. Jedoch könnte ich auch nur zu den Klausuren öfters mal auftauchen und mein Fahrticket dafür bekommen oder sonstige Vergünstigungen für Studenten. Moralisch sehe ich da wenig Probleme.

Danke.


Nuuuun,
wenn du da nicht mal der Mär vom lockeren Studentendasein aufgesessen bist!
Inzwischen gibt es für die meisten Seminare Anwesenheitspflicht; zweimal Fehlen und du fliegst aus dem Kurs.

janw
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Fr 16. Mär 2007, 14:42 - Beitrag #8

Aalso...ich hab ja durchaus ein Faible für unkonventionelle Wege zu leben, aber man sollte dabei nie aus den Augen verlieren, daß einmal eingeschlagene Wege vieles vorbestimmen- und sich dann fragen, wo man in sagen wir 10 Jahren ungefähr sein will, bzw. besser, absolut nicht sein will.
Ich würde diese Pokergeschichte für nicht unendlich langlebig einschätzen - sie ist mE rechtlich so ne Sache (und wie lange das Netz ein quasi rechtsvollstreckungsfreier Raum bleibt, ist die Frage), und bei aller Statistik spielt Glück eine Rolle, und das ist bisweilen trügerisch. Von der wirtschaftlichen Existenzfrage des Online-Poker mal abgesehen.
Wie lange man von Kapital leben kann, hängt im wesentlichen von Kapitalerträgen ab, und auch die sind Schwankungen unterworfen. Insofern wäre ich in Deinem Alter auch da skeptisch.
Letztlich ist es auch die Frage, die Du Dir ja auch stellst, ob eine Beschäftigung einen in irgendeiner Weise erfüllt, und auch da denke ich, daß eine Beschäftigung mit realen echten Menschen in der wirklichen Welt auf Dauer mehr kick bietet. Kommt IMHO auch immer noch besser bei anderen Menschen an, die man so für besondere Stunden oder mehr gewinnen will^^

Von daher würde ich Dir zu dem Studium raten, Soziologie ist jenseits seines Images in reaktionären Kreisen ein spannendes Fach, und Leute mit analytischem Blick und guten statistischen Fähigkeiten können hier einiges erreichen.
Du könntest es, wenn Du es auf Lehramt studieren möchtest, z.B. auch mit Geschi kombinieren, oder - originell!^^ mit Mathe. Oder, oder...

Was den Studienort betrifft, könntest Du in Darmstadt anfangen, auch wenn dir die Stadt nicht gefällt, und dann zu einer anderen Uni wechseln. Die nimmt Dich dann unabhängig von Deiner Abinote. Wenn Du während des Grundstudiums wechselst, kann es dabei vielleicht Probleme mit der Anerkennung von Scheinen geben, das solltest Du erfragen. Ansonsten kannst Du mit dem "Vordiplom" - wie heißt das jetzt? - problemlos überall hin wechseln, weil die Vordiplome von allen Unis anerkannt werden.

Scipio
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Sa 17. Mär 2007, 18:40 - Beitrag #9

@janw

Ich finde, du hast zu deiner Einschätzung in bezug auf Poker vollkommen recht.
Ich kann mathematisch bestimmen, wie hoch die Chance ist, dass mein durchschnittlicher "Stundenlohn" in einem Bereich liegt und nach 6 Monaten liegt er zu mehr als 99% zwischen 90% und 110% von dem, was ich verdient habe.
Von daher ist die Varianz auch nur "mäßig".

Du hast von Kapitalerträgen und Schwankungen gesprochen.
Kann ich mich denn nicht darauf verlassen, dass, wenn ich ne halbe Millionen habe, ich notfalls auch alleine durch die Kapitalerträge ein sorgenfreies Leben führen kann? Natürlich kein Luxusleben, aber meine finanzielle Zukunft müsste doch zumindest gesichert sein oder? Ist denn eine fachliche Kompetenz bzw. das Potential Geld zu verdienen ( zum Beispiel durch ein abgeschlossenes Studium) wichtiger als Kapital direkt? Momentan scheint mir eher die fachliche Kompetenz Schwankungen zu unterliegen, aber ich kenne mich damit nicht aus.

Ich habe gestern gleich mal, als ich deinen Beitrag gelesen habe, alles nötige in Sachen Studienwechsel in Erfahrung gebracht und ein wenig rumtelefoniert.

Danke!

Yanāpaw
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Sa 17. Mär 2007, 19:09 - Beitrag #10

Kann ich mich denn nicht darauf verlassen, dass, wenn ich ne halbe Millionen habe, ich notfalls auch alleine durch die Kapitalerträge ein sorgenfreies Leben führen kann?


Für ein sorgenfreies Leben ist 500.000 als Ausgangsbasis etwas dürftig, bei einer relativ konservativen Verzinsung ohne Kapitalverzehr entspräche das einem monatlichen Einkommen von rund 2000 Euro, vor Steuern (Kapitalertragsteuer variiert je nach Anlageform zwischen 20 und 35%, sofern die Freibeträge - in deinem Fall 800 Euro p.a. - ausgeschöpft sind) und Sozialausgaben.
Du würdest dann keine staatliche Unterstützung beziehen und wärst als Erwerbsloser, außerhalb der Hartz IV Unterstützung (nicht angestellt, nicht selbstständig mit zu hohem Einkommen) nicht gesetzlich sozialversichert, ergo solltest du dich in den wichtigsten Bereichen privat absichern, was sehr teuer werden kann.
(Krankheit, Unfall, Altersvorsorge, Pflege)

Der steuerliche Aspekt ist insbesondere deshalb wichtig, weil eine staatliche Fokussierung auf Kapitalertragsbesteuerung dir ganz schnell das Genick brechen kann, wenn du allein darauf baust und die gesetzliche Lage sich ändert.

Meiner Ansicht nach reichen 500k Euro nicht als Basis für ein sorgenfreies Leben. ^^

janw
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Sa 17. Mär 2007, 20:45 - Beitrag #11

Ich denke auch, wie Yanapaw, daß 500 000 Euro vor dem Hintergrund der Besteuerung und der Versicherungen und Rücklagenbildung etwas knapp bemessen sind.
Ich zahle mit meinen 35 Jahren als Selbständiger etwa 9000 Euro im Jahr für Krankenversicherung, Unfallversicherung, Altersvorsorge, dann sind da noch Haftpflicht- und PKW-Haftpflicht drin. Als "etwas" jüngerer Mensch dürfte es für Dich momentan etwas günstiger sein, aber die Prämien steigen teilweise mit dem Alter.
Dann möchtest Du sicher einen fahrbaren Untersatz haben, Urlaub, Dich räumlich mal verändern, musst vielleicht mal irgendwann eine Familie (mit)ernähren...

Was den Wert von Fachkompetenz und Bildung zur Einkommenserzielung betrifft, würde ich den bei aller Vorsicht, die heute an die Zukunft zu richten ist, immer noch höher einschätzen als den Wert von Kapitalvermögen.
Zwar wird die "Rationalisierung" von Arbeitsprozessen weiter gehen, ob sie zur Abschaffung der Arbeit führt...ich denke, der Energiebedarf aller Mechanisierungsmodelle könnte dagegen stehen. Gut und flexibel ausgebildete Menschen werden, denke ich, irgendwie immer durchkommen, wenn auch mit dynamischeren Karrieren als früher.
Ob die Kapitalmärkte ewig so weiter funktionieren werden, da bin ich mir ehrlich gesagt weniger sicher. Es wird davon abhängen, welche Kosten der Klimawandel auslöst und die dadurch ausgelösten Völkerwanderungsprozesse, sozialen Umwälzungen, welchen Preis Energie haben wird usw. Ich denke, es wird Gewinner geben und Verlierer - nur sind diese derzeit schwer auszumachen.

[EaR]Termy
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So 25. Mär 2007, 21:51 - Beitrag #12

hm, also nen konkreten rat könnte ich dir da jetzt auch nich geben...allerdings kann ich dir - auch mit meinen jungen jahren - sagen, dass du - soweit ich diesen "unkonformen" geist richtig herausgelesen habe - in einer konventionellen und "normalen" karriere zum einen deine alten jugend-ideale verraten sehn wirst und zum andern irgendwann zu ersticken drohst...ich für meinen teil hab nach nem jahr rumjobben nach der schule ne ausbildung gemacht, sehr gut abgeschlossen etc un arbeite jetzt seit 1.5 jahren als "voller mitarbeiter" in dieser firma....und so gut die firma ist, so interessant das aufgabengebiet sein mag...ich sitz permanent auf hummeln, ich brauch einfach was neues...
dazu kommt dann noch, dass heutzutage karrieren kaum noch von anfang bis ende mit "rotem faden" planbar sind...
will jetzt auf jeden fall nich gegen nen studium votieren, aber eine garantie, dass es dir später wirklich mehr hilft, als jetzt genug kapital anzuhäufen, mit dem man dann später, sollte das pokern nichts mehr abwerfen/du gar kein bock mehr drauf haben, projekte verwirklichen kann, die anderen, "normal situierten" gar nicht offenstehen...ich weiss nicht, ob du zu den menschen gehörst, die "visionen haben", aber es ist verdammt frustrierend, gute ideen nur wegen kapitalmangel nicht umsetzen zu können...

janw
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So 25. Mär 2007, 22:16 - Beitrag #13

Termy, das mit dem Verraten jugendlicher Ideale hast Du schön gesagt^^
Trotzdem bin ich den Leuten, die mich damals zur Annahme des Nachrückstudienplatzes "gecoacht" haben - ich pendelte so zwischen annehmen und normalem Beenden meines sehr interessanten FÖJs - dafür einigermaßen dankbar. Es sind zwar einige Jahre lernen_und_machen_was_andere_für_wichtig_halten geworden, aber es hat mir die Freiheit gebracht, selbständig etwas arbeiten zu können, was mir Spaß macht und einigermaßen hinreichend bezahlt wird. Mit durchaus zahlreichen Möglichkeiten zur weiteren Entfaltung.
Der Punkt ist dabei, daß die meisten Projekte sich leichter verwirklichen lassen, wenn man auf eine fundierte Ausbildung in dem Bereich verweisen kann - es erleichtert es deutlich, daß Partner, Behörden und Kunden sich auf einen einlassen.


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