Computer sind nix für Schüler

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Di 8. Mai 2007, 14:48 - Beitrag #1

Computer sind nix für Schüler


Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

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Di 8. Mai 2007, 16:50 - Beitrag #2

hmm, klingt plausiberl^^ andererseits, it´s America, also ist immer erst mal Hysterie und Aktionismus angesagt^^

janw
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Di 8. Mai 2007, 20:14 - Beitrag #3

Hm, ich lache gern, wenn sich bestätigt, was ich immer schon gedacht hab^^

Nein, im Ernst: Als dieser ganze Computerisierungs-Hype losging vor ein paar Jahren, da war ich selbst noch ein relativer DAU und dachte mir, die nützlichen Anwendungsmöglichkeiten wie Informationssuche und -bearbeitung könnten vielleicht durch Rechner in der Schule gefördert werden. Zugleich war mir klar, daß die Schüler sehr schnell anderes mit den Rechnern anstellen würden, und daß die analogen Techniken untergehen würden - welcher Lehrer würde seine Schüler noch in die Stadtbücherei schicken?

Berichte eines Lehrers aus dem gelobten Land der Kultusministerin Anette Schavan haben mir dabei weiter die Augen geöffnet - ganz unverhohlen wurde seitens des Ministeriums vertreten, daß die Benutzung von power point ein wesentliches Lernziel sei, die technisch hochstehende Darbietung des Referats wichtiger als dessen Inhalt.
Ich halte die Feststellung des zitierten Bürgermeisters, die Schülerleistungen hätten sich seit der Computerisierung nicht verbessert, für deutlich untertrieben, ich bin mir viel mehr sehr sicher, daß gleichrangig zur Verdummung durch das Fernsehen auch eine Verdummung durch übermäßige Rechnernutzung eingetreten sein wird - Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Konkret denke ich dabei an die Fähigkeit zum Kopfrechnen, die Lesekompetenz, die Sprachkompetenz einschließlich des Wortschatzes, die Fähigkeit zur Informationsbeschaffung aus Literatur - analytisches lesen also, die längerdauernde Aufmerksamkeit, die Phantasiebegabung.
Daß kritisches Denken nicht gefördert wird, ist auch noch ein Punkt - aber ein Narr, der böses dabei denkt^^

Anaeyon
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Di 8. Mai 2007, 20:27 - Beitrag #4

Mit dem Internet kann man sich mmn. nur effektiv weiterbilden wenn ..ah..wie soll ich das ausdrücken..wenn man ein persönliches Interesse an der jeweiligen Thematik hat.

Zur Informationsbeschaffung sind 90% der Schüler zu dumm, denn sie verstehen das Prinzip von Wikipedia nicht, haben kein Feingefühl für die Orientierung im Netz (z.b. Links zu beurteilen, seriöse Informationen von Müll am Design zu unterscheiden..) und wissen meist gar nicht, was sie überhaupt finden wollen.

Powerpoint wird, abgesehen von der katastrophalen Bedienung und den meist nicht funktionierenden Dateien aufgrund veralteter Schul-Software, meist auch noch total falsch benutzt und die wenigsten Lehrer, die mir bekannt sind, versuchen dass zu ändern. (20 Zeilen unformatierte Infos auf nem 1280x1024er..)

Verstärkt durch den Computer lernen kann man fast nur Dinge, zu denen der Computer auch notwendig ist. Zuhause kann ich Matheformeln googeln um eine nicht-so-oberlehrermäßig-anmutende Erklärung zu finden. In der Schule reichts auch dafür meist nicht bzw. ist gar nicht das Ziel des Computers.

Da soll man dann lieber in 25 Minuten (inklusive booten und shutdown) ein Referat vorbereiten, in dem man die zwei ersten Google-Treffer zum Referatstitel copy&pasted.

Bis jetzt fand ich den Computer in Nicht-Computer-spezifischen Unterrichtsstunden genau kein einziges mal nützlich.
Allerdings habe ich die spontanen Counterstrike-Matches in Informatik immer als recht erheiternd angesehen.


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