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Darstellung des Persönlichkeitsmodells von Freud

BeitragVerfasst: Sa 26. Mai 2007, 20:16
von Amy
...jetzt habe ich erst einmal einen Thread gesucht, in den man Psychologie packen kann - ohne Erfolg ;) -, habe mich dann aber dazu entschlossen, es hier reinzupacken, da es ja eine Aufgabe aus dem Schulbereich ist. Hoffe, ich bin richtig und werde mit meinem Thread nicht durch die Matrix geschoben.


Nun zum Ende des Jahres beschäftigen wir uns in Pädagogik/Psychologie mit dem Persönlichkeitsmodell von Freud und haben gerade begonnen, das Ich, Über-Ich und Es durchzunehmen.

Da wir nun zwei Wochen pflegerisches/erzieherisches Praktikum haben/hatten, sowie nun zwei Wochen Ferien, dachte sich unser Lehrer, er könnte uns eine kleine Arbeit geben, um uns auch künstlerisch zu fordern und gleichzeitig zu überprüfen, ob wir auch alles verstanden haben, was er uns erzählt.

Die Aufgabe lautet, das Drei-Instanzen-Modell künstlerisch darzustellen. Dazu hat er uns auch einige Beispiele der Parallel-Sozial-Klasse aufgelegt und ich war eher enttäuscht.

Alle stellten das Drei-Instanzen-Modell so dar, wie man es aus alten Cartoons kennt. In der Mitte der Mensch, das Ich, und auf seinen Schulter das kleine Teufelchen (Es) und der Engel (Über-Ich).

Die Idee ist zwar gut und interessant, aber bereits so ausgesaugt, dass sie mich nicht mehr interessiert und gar zu leicht erscheint.

Seit gut einer Woche denke ich nun nach, wie man es am Besten darstellen könnte - denn das Engelchen/Teufelchen-Bild möchte ich nicht in einem Fach abgeben, das mir so wichtig ist.

Vor einiger Zeit hatte ich dann eine Idee, bei der ich nicht weiß, ob sie gut ist und möglicherweise das Thema verfehlt, weil es nicht so deutlich erkennbar ist.

Sicherlich kennt ihr alle diese wunderschönen Komoden, auf dessem Rückwand ein Spiegel zu sehen ist. Und schräg von diesem Spiegel sind zu beiden Seiten jeweils ein weiterer Spiegel, leicht angeschrägt, befestigt. Dadurch sieht man sich dreimal. Ich wollte es so zeichnen, dass sich eine junge Frau (man erkennt sie nur von hinten) in diesen drei Spiegeln betrachtet.
Der mittlere Spiegel zeigt das Ich, der linke Spiegel das Über-Ich (ich bin wahrscheinlich doch schon zu sehr beeinflusst worden und bezeichne das Über-Ich gerne als 'gut', obwohl ich diese Einteilung gar nicht mag. Daher habe ich die linke Seite für das Über-Ich gewählt, weil links ja das Herz schlägt) und auf der rechten Seite das Es.
Wie ich die Züge der Frau auf der linken und rechte Seite passend verändere, dass man erkennt, welche Instanz dargestellt wird, muss ich mir noch überlegen, aber es ist eben die grobe Idee.

Nun wollte ich fragen, ob ich die Idee die Aufgabe erfüllen würde oder ich es möglicherweise falsch verstanden habe?

Und hättet ihr vielleicht selbst Ideen/Vorschläge, wie man das Modell von Freud am Besten zeichnerisch (Din A4-Seite) darstellen könnte?



Über Antworten würde ich mich freuen ;)
Amy

BeitragVerfasst: Sa 26. Mai 2007, 21:37
von abv
mh ich hatte so eine aufgabe mal in kunst, das war allerdings in der 10ten und es war nicht wirklich wichtig was wir darstellten als eher wie wir's darstellten^^.
Naja, aber ich denke schon das deine idee die aufgabe erfüllen würde... sonst hätt ich noch ein kleines beispiel, man könnte den menschen 3mal hintereinander und jeden etwas gößer als den vorherigen zeichnen z.b. das der kleinste das ich und der größte das über-ich ist, hab ma ebend ne kleine skizze in paint gemacht^^

Bild

natürlich etwas besser^^ und vllt mit verschiedenen farben für jeden menschen, man könnte z.b. das es in rot, das über-ich in blau und das ich in lila da es ja ne mischung aus blau und rot ist. (wenn ich da jetzt nicht was verwechsel.)
Aber auch nur ne idee...

BeitragVerfasst: Sa 26. Mai 2007, 21:57
von e-noon
Hi Amy,

Deine Idee finde ich nicht schlecht für das Modell und ich denke nicht, dass es an der Aufgabenstellung vorbeigeht.

Statt die Gesichtszüge zu zeigen, könntest du den zwei Spiegelbildern auch Symbole anzeichnen, die für ihre Funktion stehen: Das Es nackt, mit etwas zu Essen und eine Hand nach einer Krone oder ähnlichem ausgestreckt (für die Triebe), das Über-Ich mit Handschellen, einem Schlüssel und drohend erhobenen Zeigefinger (für die Bändigung des Es) zum Beispiel. Du könntest Es und Über-Ich in verschiedenen Farben malen und diese im Ich in der Mitte verlaufen lassen oder ähnliches.

Oder du könntest eine Person ganz von vorne zeigen, und diese trägt die jeweiligen Attribute auf einmal - die des Es auf der einen, die des Über-Ich auf der anderen Seite... Ganz sicher bin ich mir aber nicht mit der Zuordnung dieser Eigenschaften... ^^ Kenn mich nicht so sehr mit Freud aus.

BeitragVerfasst: So 27. Mai 2007, 11:34
von Lykurg
Ich finde die Idee sehr schön und passend; gerade auch mit e-noons Vorschlag, Attribute zu verwenden (darüber, welche, kann man natürlich diskutieren), läßt sie sich auch gut verdeutlichen - wobei ich nicht weiß, wie gut deine zeichnerischen Talente sind: Wenn du tatsächlich die Gesichtszüge so unterschiedlich darstellen kannst, daß man die Absicht darin erkennt, liegt die größere Kunst in der Beschränkung - ich würde mir das selbst aber nie zutrauen. :)

Das wesentliche Problem bei dieser Darstellung ist die Perspektive: Du siehst die Person von hinten*, willst aber drei Spiegelbilder zeigen, d. h. solltest wohl eine Schräg-hinten-Perspektive so wählen, daß die Rückenansicht zwischen einem der Seitenspiegel und dem Mittelspiegel ist (Bsp. 1 oder 3 statt Bsp. 2) - schon um dem Bild Leben und Farbe zu geben. Welcher Teil des Ichs soll dem Betrachter frontal gegenüberstehend gezeigt werden? Die Schrägstellung der Spiegel beeinflußt natürlich auch das Maß der zu wählenden perspektivischen Verzerrung...

______
* allein das ist mE schon ein idealer Ansatz für ein Bild, das psychische Zustände so verdeutlichen soll, daß man sich hineinversetzen kann; ich habe gerade eben wieder Caspar David Friedrichs "Wanderer über dem Nebelmeer" angesehen :)

BeitragVerfasst: Mo 28. Mai 2007, 10:01
von janw
Die Idee mit der Schminkkommode klingt gut. Zu den Spiegelbildern würde mir einfallen, daß man sie auch auf die Augen reduzieren könnte: Im linken Spiegel das linke Auge geöffnet, das rechte zu, in der Mitte beide geöffnet, und rechts das linke zu und das rechte geöffnet.
Vielleicht könnten die Spiegel durch einen entsprechenden Rahmen mit einer oben drauf sitzenden Figur oder so entsprechend den Instanzen gekennzeichnet werden.

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2007, 22:27
von Amy
Danke für die ganzen Tipps (:
Habe das Bild gestern abgegeben und der Lehrer meinte,
er würde es sich gerne behalten, um es im nächsten Jahr als Folie zu benutzen.
Was ja bedeutet, dass ich das Thema getroffen habe ^^

Jedoch habe ich auch noch ein zweites Bild abgegeben, nämlich ein Bild von Rotkäppchen, das den Korb im Arm, auf dem Weg entlang spaziert.
Von der Seite kommt der Wolf, als ES und will sie vom Weg locken (wir kennen ja alle die Geschichte). Rotkäppchen erinnert sich währenddessen an die Worte ihrer Mutter, ÜBER-ICH, dass sie am Weg bleiben sollte.

Jaah, ich bin die Streberin, die zwei Bilder abgegeben hat. Aber nach und nach fielen mir immer mehr Ideen ein :)

Und da meine Mitschüler das Cartoon-Schema mit dem Engel und dem Teufel benutzt haben, tanzten meine beide Bilder schön aus der Reihe.

*glücklich* ;)

BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2007, 22:35
von e-noon
Super, Amy! :D Ist sicher ein gutes Gefühl, wenn der Lehrer die eigene Arbeit als Unterrichtsvorlage nimmt ;) (wenn ich da an meine künstlerischen Ambitionen denke... *schauder* meine Bilder wurden immer als negativ-beispiel hochgehalten)

Stellst du das Bild auch online? Würde mich jetzt doch interessieren... ^^

BeitragVerfasst: Sa 23. Jun 2007, 07:03
von Lykurg
Mich auch, mich auch!

Und das freut mich sehr für dich! :)

BeitragVerfasst: Sa 23. Jun 2007, 12:47
von abv
mh gut... das war damals bei mir immer glückssache, manchmal fand die lehrerin mein bild grottenschlecht und manchmal wars unglaublich gut^^.

aber gutgemacht, du scheinst wohl nicht unbegabt zu sein;).

BeitragVerfasst: Di 26. Jun 2007, 21:36
von Amy
Mein Lehrer hat das Bild leider eingesteckt,
aber irgendwann kriege ich es sicher wieder
und dann versuche ich, es einzuscannen :)

Aber sooo toll ist es nicht.

Zeichnerisch bin ich beim Instanzen-Bild unzufrieden
und eher vom Rotkäppchen-Bild begeistert. ^^