@Jan: Die föderale Organisation ist ja eben das Problem. Im Gegensatz zu machen anderen Bereichen, in denen man sagen kann, dass z.B. Wirtschaft oder Verkehr eben lokale Besonderheiten haben, denen die Länderebene einfach besser gerecht werden kann, ist mir bis heute kein gutes Argument bekannt, das rechtfertigt, dass Bayern anders und Anderes lernen sollen als Hamburger. Zumal heutzutage die Mobilität nach dem Schulabschluss so groß ist, dass die diskriminierenden Effekte der Unterschiede bei der Hochschulzulassung und Jobsuche jedes vielleicht doch vorhandene solche Argument locker übertreffen.
Genaugenommen wären mir zentrale Abiturrichtlinien, nach denen jede Schule ihre Prüfungen weiterhin (bzw. je nach Land wieder) selbst durchführt, mit nachgelagerten zentralen Kontrollstellen (evtl. nur auf Anruf), aber auch lieber als ein echtes Zentralabitur, da ich im Gegensatz zu den Ländern den Schulen wiederum die von dir gewünschte Schwerpunktsetzung durchaus zubillige. Insbesondere, weil in den meisten Gegenden die Schüler/Eltern sich ja eine Schule mit genehmen Schwerpunkten aussuchen können, während ein gezielter Landeswechsel nur in wenigen Grenzlagen realistisch ist.
Bachelor/Master ist eine ganz andere Frage, die mit den Schulen nichts zu tun hat, und ein Zurückdrehen definitiv nicht mehr realistisch. Ein Abrücken gerade von "der Bachelor muss vollwertig sein" wäre für mich übrigens der wichtigste Reformschritt, dazu aber im Zweifel einen Extra-Thread.
@Ipsi: Ja, das Hochziehen neuer "Bundesklassen" von 7 oder vielleicht 10 hoch und dann erst für diese Jahrgänge erstmals Zentralprüfung (oder besser nur zentralisierte Prüfung, s.o.) wäre definitiv besser, als fast fertigen Jahrgängen plötzlich ein neues Prüfungsformat vor die Nase zu setzen.
Mehr Drill, je nach Fach, gerne. Aber natürlich in Maßen, und bitte ohne Verlust der neueren Methoden, sondern entweder in Ergänzung zu oder im Wechsel mit diesen.
@Maglor: Ja, die bisherigen Landeszentralumsetzungen waren furchtbar dilettantisch. Was da an falsch gestellten Aufgaben so durchrutschte, man könnte meinen, die hätte sich ein einzelner Ministerialer alleine ausgedacht und niemandem zum gegenlesen gegeben.
Notenschnittberechnen wurde bei uns recht viel praktiziert, sowohl im Nachhinein zur Kontrolle, ob man nicht betrogen wurde, als auch im Voraus, um genau zu wissen, ob sich ein Mehraufwand überhaupt noch lohnt. ("Wenn die Endnote bis aufs erste Nachkomma ja eh schon feststeht und die Nachprüfung daran nichts mehr ändert, kann ich auch die Nacht durchmachen und im Vorbereitungsraum einschlafen.")