Examensarbeit, Times New Roman, Schriftgröße 12, alles, wie man's kennt. Typographische oder gerade Anführungszeichen?
Englische Hausarbeit, übrigens.
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Mo 11. Feb 2013, 18:44 - Beitrag #1 |
Anführungszeichen in akademischen ArbeitenExamensarbeit, Times New Roman, Schriftgröße 12, alles, wie man's kennt. Typographische oder gerade Anführungszeichen?
Englische Hausarbeit, übrigens. |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
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Mo 11. Feb 2013, 18:56 - Beitrag #2 |
Unernst 1: Fällt "keine" unter "Noch ganz was andres."?
Unernst 2: Die, die Komascript dir liefert. Ernst: Täusche ich mich, oder sind gerade ("inkorrekte") im Englischen verbreiteter und anerkannter als im Deutschen? Gerade im sehr serifigen Times New Roman finde ich aber alles außer typographischen sehr hässlich. Ganz davon abgesehen, dass ich kein Freund von TNR bin. PS1: Gibt es dazu keine Vorschrift, wenn euch schon Schriftart und -größe vorgeschrieben sind? Oder hast du dir die freiwillig ausgesucht? PS2: Schiebung, da Unithema. PS3: Ich scheine in meiner englischen Diplomarbeit typographische Einfachanführungszeichen genommen zu haben. War mir auch nicht mehr präsent. |
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Mo 11. Feb 2013, 19:42 - Beitrag #3 |
Ich entnehme dem, dass du typographische lieber magst.
Weißt du zufällig auch, wie man Word so einstellt, dass man typographische Anführungszeichen überall bekommt, die auch noch jeweils oben anfangen und nicht unten? Letzteres geht ja mit geraden Anführungszeichen, aber mit den runden weiß ich nicht, wie. |
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Mo 11. Feb 2013, 20:26 - Beitrag #4 |
In erster Näherung habe ich kein Word, sondern LaTeX.
In zweiter Näherung habe ich immer noch kein Word, sondern LibreOffice Writer. Da der aber eigentlich (bis auf wenige, meiste eher technischere Ausnahmen, z.B. Formatexport) eine Untermenge der MS-Word-Funktionen abdeckt, wundert mich, dass dein Word das nicht von selbst kann. Wenn ich in LOW Shift+2 drücke, bekomme ich direkt typographische Doppelzeichen; unten-oben, wenn die Sprache auf Deutsch steht, oben-oben bei Englisch. Ich meine aber, mich zu erinnern, dass es bei MSW irgendwo in den Einstellungen ("Optionen" und/oder "Anpassen") sowas wie "Auto-Ersetzen" gab, was z.B. auch GRO?SCHRIEB korrigierte, vielleicht sind die Anführungszeichen ja auch eine Option, die da erst aktiviert werden muss. Plus im Zweifel die Sprache umstellen für korrektes oben-unten, aber die dürftest du zwecks Rechtschreibkorrektur ja eh schon anglifiziert haben...? |
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Mo 11. Feb 2013, 22:30 - Beitrag #5 |
Ich würde mich ganz klar nach den Vorgaben der Betreuer halten, ggf. diese nachfragen.
Und bin ich so ungewöhnlich, weil ich Formatvorlagen und Formatierungsfragen bei schriftlichen Arbeiten immer als erstes geklärt und bearbietet habe? |
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Di 12. Feb 2013, 17:41 - Beitrag #6 |
ich finde »umgekehrt französisch« optisch ganz ansprechend, geht im Englischen aber gar nicht, und hat auch keine Entsprechung für das einfache Hochkomma.
Davon abgesehen, ist "englische Hausarbeit" so zu verstehen, dass es eine deutschsprachige Hausarbeit im Fach "Englisch" ist, oder so, dass es sich um eine englischsprachige Hausarbeit in einem beliebigen Fach handelt? In letztem Fall würde ich immer die doppelten typographischen (gegenläufig kursiven) Hochkommas oben verwenden, also “so“, das sind die offiziellen britischen Satzzeichen. Die geraden doppelten Hochkommas sind eher im Amerikanischen geläufig. In ersterem Fall die „normalen deutschen“ Satzzeichen. Wobei ich zugebe, dass die korrekte Kursivierung in Zeiten digitaler Satzbearbeitung praktisch verschwunden ist. Aber natürlich hat 009 recht. Frag die Betreuer, dann bist du auf der sicheren Seite. |
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Di 12. Feb 2013, 18:15 - Beitrag #7 |
Meine Betreuer liegen auf Hawaii am Strand, die kann ich nicht fragen. Ich denke auch nicht, dass sie mir die Satzzeichen vorschreiben würden. Im Zweifel könnte ich mir wohl das MLA-Handbuch angucken.
Es handelt sich um eine englische Examensarbeit im Fach Englisch ^^ Thema ist der britische Roman, aber ich schreibe, behauptet mein Word, auf Amerikanisch (ich schreibe, wie ich schreibe, wenn ich etwas in meinem Studium gelernt habe, dann, dass ich kein Englisch kann). |
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Di 12. Feb 2013, 19:12 - Beitrag #8 |
Zur Erinnerungsauffrischung empfehle ich auch diesen Thread, besonders ab Beitrag 23 oder so mit dem Fokusschwenk von der Kommasetzung auf die Anführungszeichen selbst. Dort führte ich auch schon meine Abneigung gegen Guillemets aus und Lykurg, dass es um die korrekten Gänsefüßchen in der vordigitalen Ära eher schlechter bestellt war als jetzt. Einfache Guillemets gibt es übrigens auch.
@Ipsissimus: Was ist deine "offizielle" Quelle für britische Doppelhochkommata? Laut meinen damaligen Recherchen wäre es genau andersherum, doppelt eher die amerikanische Version und einfache die britische. Im eher britisch geprägten Schulunterricht hatten wir auch einfache gelernt. @e-noon: Dann solltest du Word auf britisch umstellen, ganz einfach per Doppelklick auf die Amerikanisch-Anzeige. Sonst bemängelt dir ja auch die Rechtschreibprüfung deine ganzen schönen -ous und -res. @009: LaTeX erlaubt die weitgehende Trennung von Inhalt und Formatierung, also letzte jederzeit zu ändern, vorher, mittendrin, ganz am Ende. Word zwar theoretisch auch, de facto aber mit viel Unglückspotential. |
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Mi 13. Feb 2013, 00:01 - Beitrag #9 |
@MLA-Handbuch? Modernes Latinums-Anleitungsbuch? Mittagessen Lehramssstudiums-Anpassungsoptionen? Mercedes Lenk-Assisten? Mitleser Leim-Anleitung?
@Traitor: außer hier begegnen mir defacto kaum LaTex Kenner bzw. gar Anwender. |
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Mi 13. Feb 2013, 00:53 - Beitrag #10 |
Master LehrAmt vielleicht?
Der LaTeX-Fetisch ist halt weiterhin auf eine Handvoll Fächer beschränkt. |
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Mi 13. Feb 2013, 01:10 - Beitrag #11 |
Modern Language Association Handbook for Writers of Research Papers.
Modern mehr, Erschöpfung. |
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Do 14. Feb 2013, 14:31 - Beitrag #12 |
die Zeichensatzregelung, wie sie in QuarkXpress und InDesign für British English vorgesehen ist. Oh, ich sehe gerade, das ist die Schreibweise, die in Wikipedia als "alternativ" angeführt wird. Na gut, was dazu gelernt^^ |
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Do 14. Feb 2013, 15:19 - Beitrag #13 |
Äh, Ja. Ich meinte im zweiten Satz "irgendwann in der Zukunft" statt "modern" (oder gar "morgen").
Ich werde mich einfach durch's MLA kämpfen und da schauen. Dazu muss ich es wohl erstmal ausleihen, Hm, gibt's nur in der Präsenzbibliothek. Sowas aber auch. Aber gibt es denn in Word überhaupt die Funktion "Alle anführungszeichen ändern zu", oder muss ich das persönlcih machen? Ich finde eigentlich die Geraden Anführungszeichen auch nicht so schlecht. Hochgestellt am Anfang muss ja sein, aber sie müssen nicht kurvig und wohlgenährt ausschauen, finde ich. |
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Do 14. Feb 2013, 17:05 - Beitrag #14 |
die Funktion gibt es, aber sie funktioniert nicht in wünschenswerter Präzision; in Verbund mit der fehlenden bzw. nur rudimentären Steuerzeichensuche darf umfassende händische Nacharbeit getrost als unvermeidbar angesehen werden.
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Do 14. Feb 2013, 17:56 - Beitrag #15 |
@Ipsi: Ja, ich hatte mich auf Wikipedia gestützt. Ob die da eine zuverlässige Quelle ist als deine Programme, ist aber so eine Frage. Warten wir am besten mal ab, was e-noons komisches Handbuch sagt. Da die MLA aber auch eine amerikanische Organisation zu sein scheint, bin ich mir nicht sicher, ob es britische Varianten enthält...
In Sachen Word scheint dann ja die Realität schlimmer zu sein als meine Vorurteile, ich hätte gedacht, dass es das zumindest in neueren Versionen allmählich mal beherrscht. @e-noon: Es scheint hier auch einen Online-Zugang zugeben, kommst du da vielleicht von der Uni aus ran? |
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Fr 15. Feb 2013, 15:17 - Beitrag #16 |
die Programme sind im Bereich DTP eigentlich die Referenzprogramme, die weithin in der Branche eingesetzt werden, aber natürlich kenne ich nicht die typographischen Grundlagen, denen sich die Hersteller verpflichtet fühlten. Immerhin handhaben beide das Phänomen gleich, ein praktischer Gegen-Check; allerdings kann das natürlich an zufälligen Einstellungen liefern, mit denen sie ausgeliefert wurden - die Auswahl, Form und Darstellung der Zeichen kann in sehr weiten Grenzen beeinflusst werden.
Word ist halt ein Wald-und-Wiesen-Programm, das qua seines Status als "Industriestandard" zu Zwecken gleichermaßen verführt wie missbraucht wird, für die es wirklich nicht geeignet ist. Du wirst es einem 2CV auch nicht vorwerfen, dass er keine 50-Tonnen-Last auf dem Dachgepäckträger transportieren kann, zumindest nicht sehr weit^^ |
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Fr 15. Feb 2013, 15:58 - Beitrag #17 |
Da ich mich eben gerade mit Anführungszeichen beschäftigte, ein Semi-OT-Beitrag:
Der Begriff "Gänsefüße" findet sich zuerst bei Jean Paul in mehreren Schriften ab 1796. Vorher sprach man u.a. von "Gänßaugen", aber auch von "Commata" (wie im mir gerade vorliegenden Fall). |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Fr 15. Feb 2013, 17:16 - Beitrag #18 |
wobei "Gänsefüßchen", "Tüttelchen" oder "Möwchen" m.E. eindeutig Umgangssprache und "Anführungszeichen" ebenso eindeutig "Hochsprache" (und als solche Übersetzung des Fachbegriffs signum citationis) ist. Daneben gibt es in der Fachsprache der Drucker und Setzer noch jede Menge andere Begriffe, z.B. "guillemet" oder "chevron", für spezifische Anführungszeichen.
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Fr 15. Feb 2013, 18:12 - Beitrag #19 |
@Ipsi: Letztlich werden die Konventionen ja eh verlagsseitig gesetzt und Programmstandards im Zweifel überschrieben.
Mängel von Word musst du mir gegenüber nicht betonen, ich benutze es ja auch nicht - ich war nur "positiv" überrascht, dass es noch weniger kann, als ich dachte. Zu den Begriffen: "Gänsefüßchen" ist Umgangssprache im Grundschulstil, würde ich auch sagen, wenn auch laut Lykurg anscheinend mit relativ hochstehender historischer Herleitung. "Tüttelchen" habe ich noch nie gehört oder gelesen und würde ich klanglich für süddeutschen Dialekt halten. "Möwchen" ist mir sehr selten schonmal untergekommen, hätte ich jetzt spontan für Drucker-/Setzer-Slang statt für Allgemeinvolksumgangssprache gehalten...? "Guillemets" ist mir als Eigenname für die französisch/schweizerische Variante geläufig und dürfte auch ansonsten außerhalb der Branche verbreitet sein. "Chevron" kenne ich nur als Ölkonzern. @Lykurg: "(Hoch-)Kommata" hat sich ja erhalten. Der Wandel von Augen zu Füßen ist anatomisch hochinteressant, vielleicht waren da ja auch noch Hühner mit im Spiel...? |
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Sa 16. Feb 2013, 12:58 - Beitrag #20 |
an "Möwchen" erinnere ich eigentlich nur aus der Grundschule, später ist mir das nie wieder begegnet, und "Tüttelchen" habe ich schon gehört, da erinnere ich mich aber nicht mehr an den Kontext
« das » sind guillemets (im Französischen mit Zwischenraum) und »das« sind chevrons das Problem bei Word besteht darin, dass das Programm eine Menge kann, aber nur wenig davon richtig gut |
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