Oh, sehr köstlich, auch die Erörterung. Wichtig ist denke ich, dass man auch eher erklärt, warum, statt eine Handlung oder ein Ereignis zu geben. Wie Lykurg schon sagte, eher langsam, dazu setze ich dann noch, nicht so innovativ.
Ein paar Kritikpunkte von mir:
Zitat von e-noon:Beide lachten sie dann immer, denn sie wussten, dass Erwin sich niemals langweilte.
Das ist allerdings etwas zu absurd, denn das setzt einen ein Stück weit perfekten Protagonisten voraus.
Zitat von e-noon:wie er jetzt die Vögel betrachtet, die etwa fünf Meter über ihm im Geäst einer Kastanie zwitschern und in ihm den Gedanken, nicht aber die Sorge auslösen, dass sie früher oder später durchaus mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit den tadellosen Zustand seines Jacketts in einen weniger tadellosen verwandeln könnten.
Ich habe da grundsätzlich nichts gegen einzuwenden, aber man muss sich schon fragen, so als Leser, warum er sich das gerade jetzt fragt. Zumal Lykurg eine Allsonntäglichkeit eingeführt hat. Gelungener hätte ich es gefunden, wenn du an dieser Stelle in die Metaebene gegangen wärst, also auf den Erzähler, der ebenfalls in die Erzählung involviert ist, d.h. obiger Sachverhalt wird mehr ein Konjunktiv, etwa "Unser Züchtling müsste ob der Vögel die er da sieht sich ja schon ernsthaft fragen, ob sie ihm sein Jackett ruinieren.." und dann eine kritische Betrachtung anhängen. Gut ist es auch, sich immer zu fragen, was man selbst in der Situation machen würde, und vor allem, inwieweit die Situation normal ist. Die Vogelsituation täte ich als normal einstufen.
Dein zweiter Beitrag ist übrigens sehr schön, richtig viel Erklärung drum herum um das Geschehen, und er rettet gewisser maßen den auf Handlung getrimmten ersten Beitrag. Vielleicht als Hilfe, falls du unsicher bist: Wenn etwas passiert, so gibt es dafür Gründe, und eben diese Gründe sind kritisch zu hinterfragen und die Hinterfragung gestalten wir hier offen. Etwa die Revidierung der Umsetzung eines Planes ist sehr gut, wie richtig feststellst ist ein Plan schon etwas merkwürdig, man müsste ja auch erzählen, warum der Plan so weit sinnvoll ist. Grundsätzlich können wir einen schmieden, ich wäre dafür, ihn aber hier im Hintergrund zu schmieden und entsprechend rauszutragen und den Herrn Erwin noch etwas dümpeln zu lassen. Es muss ja wirklich nichts spannendes sein, also etwa auch auf dem Niveau von Briefmarken sammeln oder Tauben füttern, obgleich letzteres natürlich unheimlich vielfältig sein kann, man muss nur drauf achten, dass ihn dann nicht eine Taube anfällt, wenn ihm aber nach x-mal ein Krümel auf den Schuh fällt und je nach Schuhwerk die dann ruiniert sind, weil sie von einer Taube zerpickt werden, dann ist eine wunderschöne Sache.
Grundsätzlich kann auch jemand, wenn er mag, oder nicht anders kann, quasi auf Handlung gehen (nicht zu viel jedenfalls), und der nächste schiebt die Nachbetrachtung hinterher, die natürlich auch schon wieder eine Revision beinhalten kann oder geschickt erklärt, warum es gültig, d.h. nicht absurd ist, dass eben das geschieht, was geschehen ist.
@Eigenschaft im Fluge ändern, finde ich nicht so schön, weil es dann ad-hoc Momente gibt. Das mutet dann, finde ich, ein bisschen als Flickwerk an (siehe z.B. Quickie).
@Schreibstil, wenn eurer weniger arrogant ist, ist das in Ordnung, wäre nur meiner als Stilmittel erlaubt, würde ich andere hier nicht schreiben lassen. Ich sehe auch zu, dass ich mich euch anpasse, wobei eher wichtig ist, dass der Übergang zwischen Schreibstilen keinen nennenswerten Bruch aufweist. Der Wir-Erzähler ist jetzt jedenfalls da. Grundsätzlich steht es uns
natürlich frei, auch andere Geschichten zu starten, wo wir keinen solchen hernehmen. Es muss sich bloß jemand finden, der so einen Thread aufmacht.
Zweckmäßig ist es sicherlich auch, wenn man ab und an zu seinem Textstück (ggfs. auch drin) eine Vorgabe an den Nachfolger gibt. Ich denke, man sollte diese dann auch soweit umsetzen, auch wenn man vielleicht selbst was anders gemacht hätte. Aber so kriegt man eben etwas mehr Kohärenz.
---
Weitermachen würde ich gerne, aus technischen Gründen gibt es aber nichts vor Donnerstag Abend, ich würde also gerne bis da dann das neue Stückchen schreiben und dann veröffentlichen, die Diskussion hier kann natürlich weitergehen, da würde ich dann ggfs. auch noch Anpassungen an meinem Text vornehmen.
Aber dann bin ich auch wieder ein paar Tage quasi in Abstinenz. Da dürft ihr dann wieder
.