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Kunst! - chinesische Transportspezialisten

BeitragVerfasst: So 16. Jan 2011, 17:13
von Makeda
Die Kunst gehört wohl zur Kultur aber kaum zur Literatur, aber es gibt wohl keinen Ort dafür mal was vorzustellen:
Der französische Fotograf Alain Delorme hat den Helden der Arbeit jetzt ein grandioses fotografisches Denkmal gesetzt. (Spiegel.de)

Eine kleine Auswahl seiner Fotos

Wieweit diese Fotos echt sind kann ich nicht sagen und wieviel rumgetucht wurde auch nicht, aber ich finde ein Hinkucker sind sie doch^^

BeitragVerfasst: So 16. Jan 2011, 19:10
von Lykurg
Ja, finde ich auch - habe sie vor ein paar Wochen in facebook kennengelernt, ich glaube, da waren auch noch mehr. Bei einigen ist die Bearbeitung recht offensichtlich, aber eher aufgrund ihrer Unmöglichkeit als wegen direkter Bildfehler. Auch das Kompositionsschema mit jeweils Wagen und Fußgängern auf unnatürlich sauberer Straße, Mauer und Shanghaier Szenerie im Hintergrund, zusammengehalten von Strom- oder Telefonmasten ist zu einheitlich, um wahr zu sein. Jedenfalls aber sehr nett gemacht.

BeitragVerfasst: So 16. Jan 2011, 19:19
von Makeda
ja, der Typ arbeitet mit Verwirrung. ICh finde nicht nur die saubere Straße uä. sehr unreal. Allein der gedanke an China und Straße lösst in mir ein Bild von einer überfüllten Straße hervor. Viell. nicht so extrem unübersichtlich und mit heiligen Kühen auf der Straße iwe in Indien, aber schon sehr voll und auf diesen Bildern befinden sich nur 2-3 Personen.

Und von der Statik der Tranzporte mal ganz abgesehen und der Frage nach, wie wollen die die kleinste Neigung hochkommen oder was machen die bei Schlaglöchern?!

BeitragVerfasst: So 16. Jan 2011, 20:36
von Lykurg
Nö, das ist schon realistisch, auch dort sind die Straßen nicht permanent überfüllt, und man sieht auch schon Gefährte voller Waren (irgendwo müßte ich sogar auch so ein ähnliches Foto haben, wenn auch längst nicht so künstlerisch und spannend), aber natürlich nicht so voll. Etwa der Möbelpacker würde wohl auch bei guter Straße kaum von der Stelle kommen, und beim Blumen- oder Bürostuhltransporter dürfte öfters was runterfallen. Beim Möbel-, Saftkarton- und Braunekartonstransporter könnte sogar der Schwerpunkt jenseits der Hinterachse liegen.

Gut kombiniert und entsprechend wohl kaum zufällig zustandegekommen sind aber auch die Farbkombinationen, etwa mehrheitlich rosa Kartons vor einer gelben Mauer auf dem ersten Bild und das genaue Gegenteil im zweiten oder auch die verschiedenen Rosa-Töne auf dem Bürostuhlbild (abgefahrene Farben der Polster, auch keine Standardausstattung...; dann die wiederkehrenden Bildelemente, zu den oben genannten Mauern und Kabeln außerdem Bauarbeiterhelme und skurrile Gegenstände auf fast jedem Bild. Besonders gut gefällt mir die Wäscheleine an der Ampel auf dem letzten.

BeitragVerfasst: So 16. Jan 2011, 21:26
von Traitor
Da war leider ein aussagefähigerer Thementitel fällig. Und ein Platz in der allgemeinen Diskussion, denn die ist ja für alles, was keinen speziellen Platz hat.

Die Bilder haben eine sehr große Ersteindruckskraft. Meines Erachtens übertreiben sie die Photoshop-Ästhetik aber. Der leicht spielzeugige Effekt der Vordergründe ist sehr gelungen, aber im Vergleich dazu sind die Hintergründe, insbesondere die Stromleitungen, zu realistisch. Der Widerspruch ist natürlich gewollt, für mich aber dennoch eher störend. Die flächig-bunten Mauern in einigen Bildern ziehen auch zu viel Aufmerksamkeit auf sich; je unauffälliger die Mauer, desto gelungener das Einzelbild.

Die Wäscheleine ist übrigens ein verdammt alter Hut, quasi der Utah Teapot der 2D-Graphikbearbeitung. ;)

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2011, 00:22
von Makeda
Ok^^

Wenn der schwerpunkt doch aber scheinbar hinter der Achse liegt, dann müsste das Fahrrad doch nach hinten fallen. Vom Elchtest mal ganz zu schweigen.

Das dort die Farben bearbeitet wurden steht auch im Artikel, aber von meiner Vorstellung von den überfüllten Straßen bin ich wohl zu sehr von den Medien beeinflusst...lalala, so ist das manchmal.

Sehr schön ist, dass ich jetzt weiß wie saubere Straßen aussehen können. Aus meiner Heimat weiß ich das seit dem 1.1. und vorallem nach dem Tauwetter nicht mehr....ich und meine Gedanken sprünge....mh

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2011, 00:52
von Lykurg
Je nachdem, ob die Gegenstände real oder rein virtuell auf den Karren gelegt wurden (und die Bilder legen letzteres nahe). - Sehr saubere Straßen soll es in Singapur geben, dort sind jedenfalls zu genau diesem Zweck Zigaretten und Kaugummis streng verboten. Das ist in China deutlich anders, jenseits der touristischen oder sonstigen besseren Adressen (deren Grünflächen mit prächtigen Blumenrabatten bepflanzt sind und regelmäßig gesäubert werden) liegt vielerorts Müll herum.

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2011, 10:56
von Ipsissimus
ich denke, es dürfte schon aufgrund der geografischen Größe Chinas und der Diversifität der dort integrierten Kulturen ausgeschlossen sein, dass es dort ausschließlich und streng NUR dreckige Straßen voller Müll gibt, schon allein aus statistischen Gründen^^ selbst in Indien wurden schon saubere Straßen jenseits der Touristenbereiche gesichtet^^ Ob die Bilder jetzt reale Szenen, improved reality-Szenen oder gleich freie Kompositionen beinhalten, kann ich nicht sicher sagen; einige scheinen etwas übertrieben hinsichtlich des Beladungszustandes der Vehikel, aber wer weiß, was da möglich ist, wenn man es jahre- oder jahrzehntelang übt und keine Alternative hat.

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2011, 23:32
von Traitor
Im Spiegel-Artikel steht doch eigentlich recht genau, was alles manipuliert wurde, da muss man nicht groß spekulieren.

@Lykurg: "Singapore, the fine city" ;)

BeitragVerfasst: Fr 9. Mai 2014, 11:01
von Traitor
Hier eine realistischere vietnamesische Variante.
Unphysikalisch überladen wirkt nur der Kanistertransporteur auf Bild 2, aber vermutlich sind die einfach leer und damit leicht.
Die Frau mit den Körben könnte ruhig noch vorne ein bisschen mehr aufladen, dann wäre sie auch gleich perfekt vor Verletzungen geschützt. ;)

BeitragVerfasst: Fr 9. Mai 2014, 17:24
von Lykurg
Sie könnte auch dem Mann mit den Eiern einen Korb geben. Extrem riskant finde ich aber den mit dem Spiegel - allein schon wegen des zu erwartenden Luftwiderstands. Und die armen Fische...