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Zum Tod von Oscar Niemeyer

BeitragVerfasst: Fr 7. Dez 2012, 11:25
von Ipsissimus
am 5. Dezember 2012 starb Oscar Niemeyer, den viele für den bedeutendsten Architekten der Gegenwart halten

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/begegnungen-mit-oscar-niemeyer-der-tropisch-erhitzte-meister-der-moderne-11984064.html


ps uns fehlt ein Kunst-Forum^^

BeitragVerfasst: Fr 7. Dez 2012, 13:43
von Lykurg
Oscar Niemeyers Bauten haben mich immer schon begeistert, er war der erste Architekt, den ich namentlich kannte und ist für mich zweifellos einer der wichtigsten Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Kathedrale von Brasília ist ein unglaublicher Raum, ich würde zu gern dort einmal an einem Konzert mitwirken... und erstaunlich wirkungsvoll auch als gebaute Skulptur (Dornenkrone) schräg gegenüber dem so abstrakt-schönen Kongreß.

Vorhin sah ich Bilder der Pariser KP-Zentrale, ob man Mitglied sein muß, um sie besichtigen zu dürfen? ;) Fidel Castro soll Niemeyer und sich selbst vor ein paar Jahren als die letzten noch lebenden Kommunisten bezeichnet haben. Erstaunlich, daß der Architekt sich auch in der Diktatur so weitgehend verwirklichen und treu bleiben konnte.

Sehr passend dementsprechend aber auch, daß er im ebenfalls von ihm entworfenen Präsidentenpalast (Palácio de Planalto) aufgebahrt wurde und nicht in 'seiner' Kathedrale.

@PS: Stimmt immer noch.

BeitragVerfasst: Fr 7. Dez 2012, 14:59
von Traitor
Hier entlang zum Kunstforumsantragwiederbeleben.

Niemeyer ist einer der wenigen Architekten, bei denen ich eine klare Namen-Stil-Zuordnung im Kopf habe. Sonderlich überzeugend finde ich aber keines seiner Werke. Teilweise ganz interessante Formen, aber wenn, dann anscheinend nur, um halt eine interessante Form kreiert zu haben, weder Funktion noch Umgebung erkennbar aufgreifend. Oft wird der Effekt der Form auch durch die langweilige Oberflächengestaltung ruiniert.

Brasilia als Gesamtensemble ist natürlich etwas, was kaum ein anderer Architekt zu bieten hat. Aber auch da hätte man mehr draus machen können, neben den Vorzeigebauten stehen da auch massig gesichtslose Klötze rum, und die stammen wohl nicht alle von unfähigen Nachfolgern.

Erstaunlich, daß der Architekt sich auch in der Diktatur so weitgehend verwirklichen und treu bleiben konnte.
Finde ich nicht so überraschend, ob jetzt linke oder rechte Totalitäre, die Architekturpräferenzen ähneln sich da durchaus.

BeitragVerfasst: Fr 7. Dez 2012, 23:51
von 009
Mir waren seine Person und Wirken bis dato so bewusst gar nicht, bei Architekten fielen/fallen mir eher Sir Norman Foster, Helmut Jahn, Gottfried Böhm und seine Söhne, Oswald Matthias Unger und Renzo Piano ein.