Wie dieser FAZ-Artikel berichtet (der wohl leider bald im Archiv verschwinden dürfte), verauktioniert die Telekom bei Sotheby's in London eine Fotoarbeit von Andreas Gursky, "Paris, Montparnasse" (Format 2x4 m), die im Schätzpreis zwischen einer und zwei Mio Euro liegen dürfte. (Wie wird man eigentlich etablierter Fotokünstler?^^) Erworben wurde das Bild 1996, also noch vor dem Börsengang der Telekom, quasi mit Bundesmitteln, für 30.000 direkt vom Künstler, anscheinend als Gefälligkeit seinerseits. Jetzt finde, so ein Telekom-Sprecher, eine Neuausrichtung der Sammlung "auf zeitgenössische Kunst aus Süd-Ost-Europa und der Türkei" statt; diese Neuanschaffungen sollten mit dem Sonderverkauf finanziert werden. Zitat FAZ: "Das kann die Telekom doch jetzt nicht im Ernst meinen."
Wohl im Wissen darum, daß es ihm eher schlecht zu Gesicht steht, ist das Unternehmen im Katalog nicht genannt; möglicherweise soll damit auch ein Einschreiten des Bundes verhindert werden, der im Fall von Kunstwerken besonderen Ranges mW auch ein Ausfuhrstopp verhängen kann. Ein Gursky dieses Ranges ist in deutschen öffentlichen Sammlungen nicht vertreten, und angesichts der Umstände des Ankaufs wäre eine Weitergabe an den Bund zum Selbstkostenpreis^^ durchaus angemessen. Dann wäre das Telekom-Magazin aufgeräumt und die Kasse wieder ein wenig gefüllt, die angestrebte Schwerpunktverlagerung der Telekom-Kunstsammlung wäre damit sicher ebenfalls möglich.