Laser-Beamer und die Tücken des Vorankündigens

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Lykurg
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Di 10. Nov 2009, 19:30 - Beitrag #1

Laser-Beamer und die Tücken des Vorankündigens

Am Freitag las ich in minder seriöser Quelle den Bericht über eine neue Generation von Beamern, genannt Quantum Dot Laser. Die ganze Geschichte klingt spannend (insbesondere was die angeblichen Kosten und Leistungsfähigkeit betrifft), allerdings bleiben noch ein paar Detailfragen offen (Stromverbrauch, Realisierbarkeit). Entsprechend wurde der Bericht auch von keinem anderen Medium aufgegriffen, und die Kommentare zum Artikel verreißen ihn (großenteils) als hirngespinstig, schlecht recherchiert, einseitig und dumm. Was ist von der ganzen Sache zu halten?

Ipsissimus
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Di 10. Nov 2009, 22:13 - Beitrag #2

also ein Empfangsteil wird der kleine sicher nicht überflüssig machen, und wenn es die TV-Karte ist, die Internet-Fernsehen empfängt.

Grünlicht-Laser per Frequenzverdopplung bekommt man ab 15 Euro bei Amazon. Die "Dots" sind höchstwahrscheinlich normale Kristallgitter, in denen nicht etwa Elektronen "wie in Atomen" "gefangen" sind, sondern die Gitter sind Konstituenten der Halbleiterkristalle, und bestehen selbst aus Atomen, und in denen sind die Elektronen auch nicht "gefangen", sondern das ist deren natürlicher Aufenthaltsort^^

alles in allem würde ich sagen, da ist den Japanern vielleicht eine nette Anwendung gelungen, das wird man abwarten müssen, aber die Euphorie, die in dem Artikel zum Ausdruck kommt, deutet doch eher weniger auf Fachkompetenz als auf gute Schmierung hin.

Lykurg
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Mi 11. Nov 2009, 01:26 - Beitrag #3

Schade, ja - an etwas der Art dachte ich bei der kritiklosen Darstellung nur eines Herstellers bei einem so ersehnten und von vielen angestrebten Produkt auch.

Und daß er das Empfangsgerät nicht ersetzt, ist klar - schon in preislicher Hinsicht: Wenn doch irgendetwas da dran sein sollte, wäre doch auch interessant, wieviel üblicherweise die Steuerungselektronik etc. kostet... denn daß sie ein solches fertiges Gerät nicht für 10/15€ verkaufen würden, ist klar, aber wie hoch die Margen sein mögen...

Traitor
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So 15. Nov 2009, 15:58 - Beitrag #4

So braucht ein Laser keine Linsen, die das Licht fokussieren.

Ähm, ja. Dafür aber welche, die es aufweiten. Ein Fernsehbild von einem Laserstrahl-Durchmesser Breite wäre doch eher ein Rückschritt.

Auch ansonsten erscheint mir das großenteils falsch verstanden und/oder herbeiphantasiert. Auch dürften Leuchtdioden die besseren Charakteristika für den Projektoreinsatz mitbringen als Laser. Und Projektoren sind allgemein gegenüber Bildschirmen aufgrund ihrer Raumgeometrieanforderungen und der Tatsache, dass sich ihre Bilder auf Schrank oder Tapete bei weitem nicht so gut machen wie auf einer Leinwand, nicht unbedingt vorzuziehen.

Die Quantenpunkte wurden aber schon halbwegs richtig beschrieben, bis auf ihre Größenskala, "kaum größer als Atome" stimmt dann doch nicht. Siehe Wikipedia.

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So 15. Nov 2009, 16:17 - Beitrag #5

Der Punkt mit den Linsen war mir auch aufgefallen. Der Artikel legt aber einigen Wert darauf, insbesondere was die gegebene Bildschärfe in beliebigem Abstand betrifft. Ob herstellerseits vielleicht ein Autofokus gemeint ist? ;)

Und gerade 10^4 mal größer, das ist doch immer noch ganz klitzeklein, also kaum größer als Atome Bild

Der Vorteil des Projektors vor dem Monitor ist seine größere Mobilität (gerade für den, der etwa im Wohnzimmer nicht immer den Fernseher rumstehen haben will) - das ist aber zugleich auch Nachteil in der Bedienung und, wie angeführt, in der Gestaltung eben dieses Raumes (weiße Wand freilassen oder Bilder allabendlich abhängen? Bild Eine ganz brauchbare Lösung wären vielleicht leinwandtaugliche Jalousien innen vor den Fenstern (vorausgesetzt, man ist damit einverstanden, daß ggf. die Nachbarschaft das Stummfilmnegativ genießt, oder schließt auch ein vorhandenes Rollo).


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