Dokumentveröffentlichung oder so

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sledge
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Mi 12. Jul 2006, 19:11 - Beitrag #1

Dokumentveröffentlichung oder so

Hi!

Ich bin mal wieder im Konflikt mit MS-Office-Vertretern. Meine Argumente gegen MS Office verschallen ganz schnell. Was ist der Vorteil der MS-Office-Produkte? Wo der Nachteil von OpenOffice.org? Wieso nutzt man MS Office für wissenschaftliche Dokumente? Warum nicht Tech/Tex?

Ein verzweifelter
sledge

janw
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Mi 12. Jul 2006, 22:48 - Beitrag #2

Aus eigener Erfahrung mit mir selbst würde ich sagen, daß da mehrere Dinge zusammen kommen. Erstens bin ich mit Billys Produkten sozusagen groß geworden, die kenne ich und habe ich, während ich mir OpenOffice erst besorgen müßte und mich einarbeiten, wozu ich nicht so spontan motiviert bin. Dann haben alle Leute, mit denen ich Daten austausche, Billys Produkte - halt, einer arbeitet mit WordPerfect -, was evtl. Kompatibilitätsprobleme ergeben könnte und vielleicht Mehraufwand, um diese zu umgehen.

Letztlich weiß ich, daß OpenOffice besser ist, aber der Aufwand, mich da einzuarbeiten, hindert mich, auch, weil ich kein Compi-bastel-Typ bin, sondern das Ding einfach tun soll, wozu es da ist, schon schlimm genug, daß es keinen Kaffee kochen kann^^

Was die Kompatibilität betrifft...tausend Jahre konnte man in einer Schrift auf Pergament oder Papier kommunizieren, aber schon um Rechner mit verschiedenen Betriebssystemen zu verbinden oder Textdokumente in anderen Textverarbeitungsprogrammen zu öffnen, braucht man Umwandlungen u.ä., wenn das überhaupt geht. :crazy:

nils.ri
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Do 13. Jul 2006, 01:37 - Beitrag #3

Also dass OpenOffice generell besser ist als MS Office möchte ich mal abstreiten.

Dokumente unter den beiden auszutauschen ist auch kein Problem, solange man keine VB-Makros benutzt (die von OpenOffice natürlich nicht unterstützt werden). Dafür gibt es in OO Python-Makros, wenn ich mich recht entsinne (die natürlich widerum mit MS inkompatibel sind).
Vom Funtkionsumfang her sonst tut sich nicht viel, man findet halt nicht alles am selben Platz etc.

Für wissenschaftliche Dokumente sollte man wohl eher kein Word benutzen, da es für gewöhnlich Probleme mit großen Dokumenten hat und schon mal Bilder entfernt, Designs umkrempelt und auf andere Arten seine Benutzer in den Wahnsinn treibt (so war es jedenfalls bisher).

nazgul
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Do 13. Jul 2006, 02:02 - Beitrag #4

Vorteil von MSO: Da es vom "Marktführer" ist hat es halt ne hohe verbreitung.

Wer in Word ein größeres Dokument mit diversen Fußnoten, Verweisen und Grafiken
produziert hat, der weiß, warum er sich vor dem nächsten essay lieber in alternativen einarbeitet.

bei MSO kan man alles schön zusammenclicken. OOo ist da weit weniger bunt.
Viele leute sind nicht gewillt sich latex anzueignen.
Im Praxiseinsatz liegt das größte Umstiegsproblem in anderen Icons (Die Menüs benutzt eh fast keiner...)

OOo ist imo grad für Mathematiker / Physiker empfehlenswert, wenn man latex-Komfort beim Formelschreiben mit WYSIWYG Textverarbeitung kombiniert will.
Der Formeleditor ist einfach klasse und ohne cliky clicky zu bedienen \sqrt() ...

Die Icons sind auch das größte problem beim Tabellenkalkulationsumstieg.
Die Formeln gibt der normaldau nicht von hand ein, sondern clickt sie zusammen.
Da unterscheiden sich OOo und etwa PlanMaker von einander.

Weiterhin ist hier anzumerken, das ein erheblicher Satz an Excel / VBA lösungen existiert. Diese sind großteilig nicht portierbar, insbesondere wenn man die hohe Potenz von VBA bedenkt (Wozu muss eine Makrosprache DLLs laden und dateien im system schreiben und ausführen können.......)

Im bereich Präsentationen sieht man vermehrt PDF basierte Lösungen, OOo-Presenter hingegen habe ich noch nicht au einer Veranstaltung gesehen, auch wenn er mindestens so Potent ist. Powerpoint ist hier jedoch der defakto Standard.

Im bereich Personal Information Management schafft es bisher kein Programm wirklich an Outlook herazukommen. Die enge Integration von Kontakten, Terminen, Aufgaben und E-Mails sowie diverse Journaling und Team-Addons machen Outlook immernoch zum mittel der Wahl. Evolution für Windows ist immernoch in arbeit, und
selbst unter Linux hinkt Evolution noch hinter Outlook her. Ob Lotus Notes hier ernsthaft konkurriert ist zweifelhaft.

Access ist mittlerweile nicht mehr alleine auf dem Markt der Desktopdatenbanken, und gerade OOo hat hier enorme Fortschritte erzielt, bestehen jedoch bereits Access-Anwendungen mit SQL-Serveranbindung, ist eine Migration unmöglich.
Neuentwicklungen sind zb unter OOo oder etwa Filemaker bedenkenlos möglich.

An MS Visio kommt das Zeichentool von OOo bei weitem nicht heran. Hier existieren nur kleine Lösungen die einzelne Teilbereiche von Visio abdecken UML-Modeller / Charting Programme / Schmalspur-CAD

Wer eines MS Project bedarf, der wird leider keine Alternative haben.

Ansonsten zeichnet sich MSO durch eine dichte Integration in Windows und der einzelnen Anwendungen miteinander aus. Hinzu kommen einige durchaus praktische Erweiterungen wie OneNote, Office-Communicator, und für Firmen diverse Web-Dienste wie Sharepoint, Outlook-WebAccess, Project-WebAccess.

Gerade bei den neueren Addons zeigt sich eine Zielgruppendifferenz.
Währen MSO darauf ausgerichtet ist das selbst leute die kein Interesse an
einarbeitung haben in der lage sind grundlegende aufgaben zu erfüllen.

Im direkten vergleich haben Word und Excel nur den verbreitungsvorteil gegenüber den OOo-Pendant, die Kompatibilität ist jeduch durchaus akzeptabel, von daher ist OOo gerade für den SOHO bereich eine Alternative.

Wer stressfrei größere Sachtexte schreiben will, dem sei Latex jedoch durchaus ans herz zu legen. Ab mehreren zehn seiten werden Textverarbeitungen generell langsam (Und was in word mit Bildern /Fußnoten passiert wenn man aus nem 100 Seiten dokument nen Absatz löscht.....)

Wer also für wissenschaftliche Arbeiten Word benutzt, tut es zumeiste weil er nichts besseres kennt, oder nicht abschätzen kann, das das lerenen von ca 20 latex-kommandos eine arbeitserleichterung ist.

in der hoffnung das es hilft....

janw
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Do 13. Jul 2006, 09:23 - Beitrag #5

nazgul, magst Du mir zur völligen Glückseligkeit noch verraten, was es mit SOHO auf sich hat ? :)

Daß word bei großen Texten ein Sensibelchen ist, kann ich nur leidgeprüft bestätigen. Aber mehrere Dateien draus machen ist eine Lösung, neben der Kompression des eh zu vielen Textes in wenige Kernsätze und diese wiederum in die ultimative, allerklärende, übergreifende und allumfassende implizite Aussage, die da heißt: .
In Worten: Punkt
^^

nazgul
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Do 13. Jul 2006, 12:02 - Beitrag #6

SOHO = Small Office / Home Office

Installationen mit wenigen rechnern.

invisible
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Do 13. Jul 2006, 12:57 - Beitrag #7

Ich werf jetzt einfach mal einen Begriff in den Raum der meine großen Hoffnungen trägt: OpenDocument!

nazgul
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Do 13. Jul 2006, 19:21 - Beitrag #8

Gib dich ruhig illusionen hin...

Bei Marktanteilen > 90% braucht ms nicht wirklich ODF kompatibel zu werden...
Die werden das leddiglich soweit einbauen, das man den text/die daten unvormatiert
austauschen kann....

Erst wenn im Office bereich ähnliches Passiert wie im Browser bereich, sprich MSO hat nur noch einen marktanteil von 60% dann muss MS anfangen sich ernsthafte gedanken zu machen.

sledge
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Do 13. Jul 2006, 23:19 - Beitrag #9

@janw: ich muss sagen, dass eigentlich kaum einer meiner Bekannten Office-Lizenzen hat, da ja die billig-PCs meißt ohne MS Office daherkommen. Klar haben es "alle", da sie halt ne illegale Kopie gezogen haben.

Direkter übergang zu dem Mehraufwand: OpenOffice kommt per DSL mit ca. 100kb/sec...

Kompatibilitätsprobleme sind extrem selten und etwa gleichzusetzen mit den Problemen zweier MS-Produkte. Gerade wenn du Dokumente unter 100-500 Seiten hast kommen beide Lösungen prima damit zurecht.

Der Aufwand es zu installieren... jo. Ok, mag ein Argument sein. dauert halt 20-30min, und es sieht tatsächlich etwas anders aus. Aber das sehe ich nicht als Argument, da zwar jeder Button anders aussieht, aber eben an der gleichen Stelle ist. Also das is so ne Umstellung wie von Golf 4 auf Golf 5 ^^.

Und wegen Kompatibilität gerade Microsoft ist ja nur zu sich selbst kompatibel. Also da hat MS generell verloren :(

@nazgul: latex kannst du einfach nicht verlangen. Es geht ja bei den Office-Paketen nicht um Dokumente, die veröffentlicht werden (*heul* doch, dafür wird es mißbraucht).

@invisible: was istdamit? Ein offenes "PDF". Warum nicht gleich PostScript? Das ist alt-dahergekommen, kann alles was der Rest auch kann, und der einzige Unterschied zum Rest ist, dass es halbwegs gescheite Drucker nativ verstehen und nicht irgendwelche Rechenzeit verbraten.

sledge, immer noch kein Argument für MS-Office-sehend

janw
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Fr 14. Jul 2006, 11:13 - Beitrag #10

sledge, und wie ist das mit dem Betriebssystem, läuft OpenOffice auch unter windoof?

sledge
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Fr 14. Jul 2006, 13:36 - Beitrag #11

Jo, läuft auf Windows, MacOSX, Linux, Solaris... und ich glaub, man kann auch die Sourcen ziehen und selbst kompilieren.

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Sa 15. Jul 2006, 20:54 - Beitrag #12

@sledge: kann.... muss aber nicht... das hat bei mir etwa _acht_ stunden gebaut um dann wegen irgend nem scheiß plugin doch nicht zu wollen... also das ändern und nächster versuch etc.... ooo ist einer der wenigen fälle wo das echt sinn macht sich das binärpaket zu laden.

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So 16. Jul 2006, 21:26 - Beitrag #13

Also ich habe in der arbeit mal ne Zeitlang Word benutzt bin da aber nie richtig mit warm geworden, Zu der zeit hatte ich zu haus noch von lotus AmiPro das ich recht lange auch nach dem lotus zu IBM kamm noch genutzt habe. Als dann Open office erschien habe ich dem einfach mal ne chance gegeben udn nutze das nun seit beginnt. Ich schreibe nicht viel an text im rechner aber gerade das was ich machen will viel mir intutiv leichter als das selbe auf dem firmen rechner mit word.
Ich denke mal das ist einfach ne gewohnheits sache ob man die Programe des Quasi monopolisten MS nimmt, oder sich nach alternativen umschaut.

@janw du fragtes ob es das unter Windows gibt...... du kannst es dir ja mal gratis runterladen und anschauen, wenn es dir nicht gefällt löscht du es einfach wieder... http://de.openoffice.org
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