ThE-WeB-MaTRiX

...also ich frage mich...wie so mir das immer wieder passiert, dass Leute mir auf kostenlose Bekanntschafts -und Freunde-suchanzeigen schreiben, ein mal zwei mal oder drei mal und dann wutsch... weg.

Ich komme mir in diesem Fall nicht mehr wie ein Mensch vor, sondern wie eine Ware. Da kommt einer vorbei, sackt mich ein, sieht was besseres, interessanteres...er lädt mich wieder aus, sackt die Nächste ein...dann entdeckt er noch was besseres....raus mit der Alten, rein mit der nächsten.

Sind die Leute schon krank im Kopf?

Heute erst bekam ich wieder eine Mail mit einem, der gleich mal zu mir nach Hause kommen wollte ohne mich kennengelernt zu haben, um mit mir ein Glas Wein zu trinken. Stopp mal - bin ich denn blöd? Ich laß doch keinen völlig unbekannten Mann in meine Wohnung.
Eine Dame meldete sich auf meine Freunde-suchanzeige. Erst hat sie mich auf die Weihnachtsfeiertage vertröstet, um mich da kennen zu lernen, dann ist sie über Weihnachten, Sylvester weggefahren. Nun wollte sie mich dieses Wo.ende kennenlernen...Toll...ich mache einen Vorschlag, wo wir uns treffen können und plötzlich kommt nix mehr - keine Antwort. Langsam hab ich den Kanal voll und glaube nicht, dass ich hier im Internet wirklich Menschen finden kann, mit denen man eine wirkliche Beziehung aufbauen könnte. Das hier scheint eine virtuelle Welt zu sein, bei der jeder nur abschalten will - aber keine echten realen Bekanntschaften haben möchte.
So meine Erfahrung.
( Sorry ich fand den Beitrag nicht mehr, in dem nach eben solchen Erfahrungen gesucht wurde.)

Oh, ich habe da andere Erfahrungen gemacht, als wie du, aber das liegt daran, dass meine Internetbekanntschaften auch gewachsen sind, nicht so deine. Meine Bekanntschaften stammen überwiegend aus diesem Forum, einem Onlinerollenspiel und einem weiteren Forum, das es nicht mehr gibt.

Bei Annoncen ist das Problem, dass man sehr unvermittelt aneinander gerät, ich vermute, es gibt dann ein gewisses Standardprozedere, man tauscht sich aus und ist gezwungen, sich kennen zu lernen. Der Verbindlichkeit ist eine ganz andere, der Bezug zum Gegenüber muss ja erst aufgebaut werden. Ich will nicht pauschal sagen, es ginge nicht, aber würde ich auf eine Annonce schreiben, da kann ich auch nicht garantieren, dass ich dran bleibe. Gäbe ich eine auf, wäre das wohl ähnlich. Was bei anderen Personen die Beweggründen sind, lässt sich wohl nicht pauschalisieren, mal ausprobieren, Frauenjagd, Langeweile fallen mir spontan noch ein.

Aus Sachsen haben wir, so weit ich weiß, auch keine aktiven Mitglieder, Südbrandenburg wohl. Ich pflege mit zwei Mitgliedern hier auch Kontakt außerhalb des Internets, die eine aus Köln, der andere aus Hamburg, ich selbst verweile in Marburg.

...wie finde ich neue Freunde, wenn durch gewisse Lebensumstände keine alten Freunde übriggeblieben sind?
Leider funktioniert das nicht wie im Sandkasten: " Willst Du mein Freund sein?"

Das hängt natürlich stark davon ab, was und wie man sucht. Bekanntschaften schließt man schnell mal, aber Freundschaften brauchen zum Wachsen viel Zeit und Vertrauen, das im Netz erst langsam erworben werden kann. Zugegebenermaßen ohne je Onlinedatingplattformen ausprobiert zu haben, könnte ich mir eher schlecht vorstellen, auf diesem Weg 'spontan' jemanden kennenzulernen.

Generell lernt man neue Leute kennen, indem man sich in irgendeiner Weise in Gesellschaft begibt (ob nun im Netz oder außerhalb), sich bemerkbar macht und mit den anderen in Verbindung setzt. Mal geht es schneller, mal dauert es länger, und was man kriegt, weiß man erst hinterher - aber so läuft es nun mal, im großen Sandkasten sind die Regeln etwas komplizierter.

Es kann auch sein, ich bin zu ungeduldig. Mit einer Freundin hatte ich mich drei mal getroffen, die ich übers Internet kennengelernt habe.
Es war anfangs sehr angenehm, bis ich gemerkt habe, dass ich kaum mal zu wort kam, denn sie hatte so viel zu erzählen, dass ich meist nur den guten Zuhörer mimen durfte.
Dann habe ich angekündigt, den Kontakt beenden zu wollen und habe ihr sogar auch diesen Grund mit aufgeführt - keine Antwort mehr...
Muss aber dazu sagen, dass es niveaumäsig kaum passte zwischen uns. Während ich nur eine gelernte Kunst-blumen-facharbeiterin bin, hat sie lange Studiert und selbst unterrichtet an der Uni u.s.w. - dennoch war sie nicht überheblich. Doch sie lebt etwas schneller als ich - ist immer auf Achse und hat das Kletterhobby für sich entdeckt - ich konnte da nicht mithalten.

Dieses Thema passt am besten ins "Internet"-Unterforum, da habe ich es dann mal hingeschoben. Es scheint dir ja nicht nur um Romantik-Kontakte zu gehen, Amely? Sonst wäre auch Liebe&Romantik passend. Aber allgemeine Freundschaftssuche ist vermutlich eh das spannendere Thema.

Leider funktioniert das nicht wie im Sandkasten: " Willst Du mein Freund sein?"

Bei Facebook und *VZ funktioniert das per Knopfdruck. Allerdings werden die meisten Leute nur annehmen, wenn sie dich bereits aus dem RL oder anderswoher virtuell halbwegs gut kennen. Und die Leute, die annehmen, ohne einen zu kennen, sind es vermutlich eher nicht wert, kennengelernt zu werden...

Ansonsten kann ich nur blobbfishs Methode empfehlen: in Foren oder Chats mit thematischem Hintergrund lernt man einfacher und ungezwungener Leute kennen, und nach einiger Zeit können sich daraus dann auch gute reale Kontakte ergeben. Problem ist meist nur, dass man dann lange Fahrzeiten in Kauf nehmen muss, da ein zufälliges Finden von Leuten vor Ort eher selten eintritt.

Jepp, habe bisher auch erst eine Person kennengelernt, die in der selben Stadt wohnt(e).

Der Sandkastensatz ist wunderschön. Ich habe, glaube ich, nicht oft im Sandkasten gespielt, da der Spielplatz in der Nähe meines Elternhauses eben einen solchen nicht hatte. Im Kindesalter wird man aber auch oft in Freundschaften hineingestoßen, etwa Krabbelgruppe oder Kindergarten, ich habe mich z.B. mit Sieben oder sowas um den Dreh gefragt, woher ich den ein oder anderen eigentlich kenne, besonders jene, mit denen ich nicht im Kindergarten war.

Was man wohl muss ist, ins Gespräch zu kommen. Ich glaube kaum, dass man da ein Rezept findet, ich glaube auch kaum, dass die immer gleiche Methode, selbst wenn man sie verbessert, zum Ziel führt. Eine meiner wertvolleren Freundschaften etwa mit den Worten "Du hast einen Tag vor mir Geburtstag.". Was aber wohl nicht funktioniert, jemanden zu suchen, der einen Tag vor einem Geburtstag hat und ihm eben jenen Spruch vorzutragen.

Traitor, ich stimme dir bei der Interpretation meines Beitrages so nicht zu. Ich meine nämlich, es ist weniger ein Suchen oder Finden als viel mehr ein sich ergeben oder sich finden. Gerade das Internet hat eine ziemliche Invarianz wenn es darum geht, mit wem man redet - gerade bei Foren mit der starken Anonymität ist es ja so, dass man mit anderen über Themen redet, mit anderen redet, aber nicht mit Bezug mit anderen redet.

Lokal, und ohne Internet gibt es auch so einige Möglichkeiten. Ortsteiltreffen etwa, Nachbarn und Vereine, sei es was richtig sportliches wie Athletik, seichtsportliches wie Badminton oder Tischtennis, Tanzen oder auch pseudosportliches wie Kegeln.

ja, an Sylvester durfte ich mit meiner Sportgruppe feiern. Wir haben nach einer Trainingsstunde richtig losgelegt - es war fantastisch. Gegen Mitternacht sind wir auf eine Brücke gegangen und konnten von da ganz Pirna überblicken und Ich habe mich gefragt, woher die Leute die Kohle für das ganze idyllische Feuerwerk nehmen.
Selber hab ich keine Knaller gekauft. Freunde kann ich zwar nicht sagen zu den Mitgliedern - aber Mitstreiter...ja das trifft es.

Was hindert dich denn daran, aus diesen Mitstreitern Freunde zu machen, Amely? Einmal jemanden zu sich nach Hause einzuladen auf einen Kaffee oder Tee, zum Geburtstag oder sonstigem... Siehst du dein Problem eher darin, Leute anzusprechen, die du zum Freund haben willst, oder Leute zu finden, die dir sympathisch genug sind, dass du sie zum Freund haben willst? Bei mir war lange Zeit eher das zweite ein Problem, bzw. es gab schon Leute, die mir sympathisch waren, aber wenige, mit denen ich über alles reden konnte, was mich beschäftigt hat.

blobbfish, ich meinte nur, dass du potentielle Erfolgsaussichten von nicht-aktiv-kontaktanbahnenden Foren darstelltest, nicht, dass du sie aktiv als indirekte Kontaktanbahnungsstrategie bewarbst. Und der persönliche Bezug kann sich eben nach und nach ergeben.

Sehe ich ähnlich, Traitor, wobei das Phänomen, daß man selten das findet, was man gerade ganz intensiv sucht, für viele Bereiche des Alltagslebens zutreffen dürfte, und sicherlich auch für diesen.

Dafür schafft das Netz (neben relativer Anonymität) eine doppelte Umkehr der Verhältnisse: Äußerliches gerät stark in den Hintergrund gegenüber innerlich-geistigem (was die entsprechenden Realbegegnungen unter Umständen um so ernüchternder machen kann), und räumliche Nähe wird teilweise durch zeitliche Verfügbarkeit ersetzt. Entsprechend verschieben sich auch bei der Bindung sowohl an Freunde als auch an Partner übers Netz die Gesichtspunkte einer Suche bzw. des Findens. Daß im Laufe der notwendigen Zeit auch man selbst sich fast zwangsläufig ein wenig verändert, mag noch dazukommen und das Finden (nicht das Suchen!) eher erleichtern.

Zitat von e-noon:Was hindert dich denn daran, aus diesen Mitstreitern Freunde zu machen, Amely?

Das Alter und die familiären Bedingungen der anderen. Seht, ich bin eine "einsame" 44 erin und diese Mitstreiter und Mitstreiterinnen, sind ca bis 30 oder so - die meisten noch jugendliche. Die wollen sich doch privat nicht mit einer "alten Schachtel" wie mir treffen.
Die eine Frau in meinem Alter ist voll beschäftigt, mit ihren beiden großen Söhnen, die ebenfalls Taekwondo machen und ihrem Haus.
Allerdings könnte ich sie mal fragen, ob sie Hilfe braucht. Ist sicher nicht immer leicht mit dem Haus ohne Mann.

Darf ich fragen, was für eine Sportgruppe es ist? Prinzipiell gibt es ja auch Sportarten, die eher von Leuten z.B. deiner Altersgruppe gespickt sind. Beim Tischtennis in meinem alten Verein wärst du allerdings eine ziemlich junge Dame gewesen. Mein eventuell zukünftiger wird hingegen mich wohl schon unter "alt" laufen lassen, überwiegend Studenten.

Wie lange kennst du deine Kollegen aus dem Verein?

[quote="Traitor"]Bei Facebook und *VZ funktioniert das per Knopfdruck. ]
Mittlerweile gibt es da ein Gegenmodell:
Blind Adventure.
Dort geht um reale Treffen, sogenannte Adventure.
Online-Verknüpfungen werden nur nach gelungenen Treffen gelinkt, z. B. "Bierchen trinken", "Spieleabend" ... Der Wunsch nach schnellen erotischen Abenteuern kann dort nicht geträumt werden.
Außerhalb von Ballungsräumen sind die Möglichkeiten natürlich dünn geseht. Und Mitte 40 ist wahrscheinlich auch so eine Art schwieriges Alter. Viele haben wahrscheinlich solche Hobbys wie Kinder und nicht unbedingt die Zeit oder Lust sich mal eben hier oder da zu sein.
Ansonsten sollte man damit rechnen nicht unbedingt viele Fische zu fangen, wenn man im Trüben fischt.

ja - so etwas habe ich nun auch für mich entdeckt. Erst wird in einer Gaststätte Schach gespielt und dann kommen die Leute dazu die nur zum Singletreff wollen. (5€ - leider)
Es war recht unterhaltsam und ich werde natürlich wieder Schach spielen.
Ich denk mal ich kann die Kontaktarmut noch besiegen, denn ich bin keine trübe Tasse, sondern ein munteres wendiges Fischlein, dass davonschwimmen kann, wenn es unbehaglich wird...

Aaalso...nach meiner Erfahrung trifft der Satz zu, der da lautet "wer suchet, der findet", nur muss das Gefundene nicht unbedingt das Gesuchte sein.
Das scheint bei Menschen durchaus in etwas verschärfter Form zu gelten, wer in eine Gruppe geht, um dort mehr zu erreichen, als nur daran mitzuwirken, "strahlt dies leicht aus" und kann gerade deshalb scheitern, weil andere dort vielleicht sind, gerade um mal etwas alleine für sich zu machen, ohne ihre/n Partner/in, oder um darüber hinweg zu kommen, was es mit ihnen gemacht hat, von einem/r Partner/in weg zu kommen.
Von daher, wenn Du tanzen möchtest, dann gehe tanzen, und überlass den Rest dem Zufall. Und gehe auch sonst raus in die Welt.
Singletreffs sind sicher nicht verkehrt, aber mancher Single ist nicht umsonst Single, und mancher mag dort auch erwarten, daß es für ihn möglichst schnell "klappen" möge. Schnelligkeit ist aber nicht unbedingt gut für etwas, das länger halten soll.

Also ich hab diesen Beitrag mit wirklich regem Interesse gelesen und muss sagen....man darf sich nicht auf jede kleine Bekanntschaft die einen anschreibt einlassen...man merkt doch , also normalerweise, ob die Chemie stimmt oder nicht und dann trifft man sich zum beschnuppern...etc.
Ich selbst war auch schon in anderen Foren und habe dort "Freundschaften" geschlossen. Diese hielten zwar über 3 Jahre aber sind dann wieder eingeschlafen, weil wenn man sich nicht oft genug darum kümmert gerät es in Vergessenheit.

Man verändert sich ja auch selbst, wie schon mal von einem der hiesigen Beitragsverfasser erwähnt und entwickelt sich weiter.

Obwohl ich zugeben muss das zum Beispiel die Leute hier im Forum ein ganz anderes Niveau haben als jene die vielleicht "nur" über singlebörsen unterwegs sind...man muss das Richtige für sich finden und sollte aber auch nicht erwarten das das in null komma drei sekunden vor der Tür steht und klopft udn sgat hey komm rein!
Sportvereine und dergleichen sind doch schon mal ein guter Anfang, man kann ja auch mal in verschiedene Sachen reinschauen manchmal findet man an den ungewöhnlichsten Orten die ungewöhnlichsten und tollsten Menschen mit denen man dort nie gerechnet hätte

Also mein Lieber - man merkt erst ob die Chemie stimmt, wenn man sich tatsächlich real sieht. Denkst Du nicht?
Ob einem jemand sympatisch ist oder nicht, kann man evtl. an der Schreibart oder am Telefon erkennen - so meine Meinung.

Da meine Mutter gerade auch auf der Suche nach Kontakten und vielleicht auch einer neuen Liebe ist, surft sie seit ein paar Monaten auch auf diversen Seiten herum - und da bekomme ich auch so einiges mit.

Bis jetzt hat sie zwei Männer, die sie auf diese Weise übers Internet kennenlernte und in der gleichen Stadt lebten, getroffen. Der eine hat sich als guter Freund herausgestellt, nachdem sie selbst eine mögliche Beziehung vergeigt hat und die beiden sind fast täglich via SMS in Kontakt. Treffen eher weniger, was aber auch an seiner Arbeit liegen mag. Mit der zweiten Bekanntschaft war sie kürzlich Essen, in naher Zukunft soll noch ein Frühstück folgen - das kommt aber von ihm aus.

Das sind jetzt zwei "normale" Männer von den zahlreichen Leuten, die ihr täglich schreiben. Und die meisten kuriosen Nachrichten kriege ich auch mit. Würde ich mein Blickfeld in Bezug auf "Menschen aus dem Internet" nur auf die Leute reduzieren, die auf dieser einen Seite herumgeistern und sie kontaktieren, würde ich ähnliche Schlüsse ziehen, Amely.
Bei jeder zweiten Nachricht denke ich mir noch: "Geht's noch?"
Die eine Hälfte der Männer ist unverschämt dreist, die andere Hälfte ... nun ja. Wenn die in der zweiten Email bereits vorschlagen, man könnte zusammen in den Urlaub fahren, er hätte ein Wohnmobil, suche ich schon den "Löschen"-Button. Meine Mutter stellt sich dann etwas naiv und meint, er wäre ja ganz nett, aber so einfach suchen sich ein paar Psychopathen bestimmt auch ihre Opfer im Web
Aber solche Menschen gibt es überall. Ich war mal in einem esoterischen Forum und ein verheirateter Mann schickte mir nach ein paar Tagen seine Telefonnummer, ich könnte ihn gerne anrufen und er würde sich freuen, wenn ich an Tag XY vorbeikommen könnte. Man könne ja gemeinsam Grillen, seine Frau würde das nicht stören und die Zugverbindungen sind auch bestens.
Das stößt mir dann auch ein bisschen auf. Ich fahre auch nicht als junge Frau alleine in die wildfremde Einöde auf dem Land und verbringe da ein paar Tage bei einem unbekannten Paar. So gehen doch die billigsten Horrorfilme los ...

Solchen "Freundebörsen" stehe ich ganz skeptisch gegenüber. Eben durch das, was ich da lese.
An sich stehe ich Internetbekanntschaften immer skeptisch gegenüber, habe bisher auch alle Kontakte nicht ins echte Leben geschleppt. (Ausnahme: Lani und eine gemeinsame Freundin, für die ich mehr als dankbar bin und nur die Entfernung verfluche, die zwischen uns liegt.)

Mir geht es ganz ähnlich: Ich bin seit zwei Jahren in einer neuen Stadt, fühle mich trotz eben diesen zwei Jahren noch immer "neu" und habe hier einen beschränkten Freundeskreis. Zum Glück bin ich aber nicht ganz alleine, denn immerhin schließt man in der Universität Freunde und durch eine sehr gute Freundin habe ich auch deren Freunde kennengelernt und dadurch breitet sich der Kreis schneller aus.

Wäre ich an deiner Stelle und hätte diese letzte Option nicht, würde ich auch, wie Blobb meinte, auf Vereine zurückgreifen. Wenn da z.B. jemand in deinem Sportverein ist, der dir sympathisch ist, würde ich einfach mal ein Treffen außerhalb des Vereins "erzwingen" Ich habe zum Beispiel einen Kommilitonen, mit dem ich mich gut als Freund verstehe, der sich aber immer nur im Rahmen mit der Universität mit mir treffen wollte, obwohl wir gleiche Interessen haben, bis ich irgendwann meinte: "Heute läuft Film XY - lass uns doch ins Kino gehen!" Das ist dann schon einmal ein erster Schritt aus dem "gezwungenen Umfeld", wie z.B. dem Verein.
Man muss - neben dem Sport - auch andere Gemeinsamkeiten suchen und auf denen dann aufbauen. Da die meisten Menschen in solchen Dingen sowieso etwas schüchterner sind, muss man ihnen meistens einen Ruck geben.
Wenn du z.B. hörst, dass Sportlerin XY gerne Filme mit Richard Gere mag (und du ihm nicht abgeneigt bist), würde ich vielleicht einen Kinobesuch vorschlagen. Oder einen gemütlichen Fernsehabend und ein paar, die Lust dazu haben, einladen, indem man Filme ausleiht und gemeinsam kocht.
Das ist dann vielleicht nur ein kleines "Treffen", aber daraus kann dann eine Freundschaft entstehen.

Eine Kommilitonin meinte bei Facebook vor einiger Zeit, ein bestimmtes Restaurant hätte eröffnet und das würde sie gerne mal sehen, ob denn jemand mitkommen würde. Wir kannten uns nicht wirklich, aber ich hab meinen Mut zusammengenommen und mich als Begleitung angeboten. Man isst dann zusammen, redet über dieses und jenes, entdeckt noch mehr Gemeinsamkeiten und ja, so langsam wird das. Ich zähle sie mittlerweile zu einer der wenigen guten Freunde, die ich hier finden durfte.

Amely, gibt es in deiner Stadt nicht eine VHS? Manchmal lernt man dort bei Kurse neue Leute kennen. Oft gibt es ja auch einen Kochkurs für Singles - das muss nicht zwingend als Suche nach DEM Traumprinzen ausarten, sondern kann auch der Samen für Freundschaften sein, wenn man z.B. ebenso mit dem Kochen überfordert ist, wie Kursteilnehmerin X, die man dann als Leidensgenossin gewinnt und in ein Gespräch verwickelt.

Ja, an der VHS - schon möglich. Doch die Kurse dort kosten viel Geld. Durch meine Ausbildung muss ich jeden € drei mal umdrehen, bevor ich ihn ausgebe.
Aber - die Einsamkeit packt mich nur selten an den Nackenhaaren.
Ich finde meine Freiheiten inzwischen auch wundervoll.