Gibt es noch gute Ideen für Spiele?

Alles über die neuesten Computerspiele, die großen Klassiker und die Spielehits der Zukunft.
Van
Newbie
Newbie

 
Beiträge: 7
Registriert: 17.10.2004
Di 19. Okt 2004, 17:15 - Beitrag #1

gibt es noch gute Ideen für Spiele...

Mir ist letztens mal wieder stark aufgefallen das die Zahl der 2. Weltkriegsszenarios immer weiter ansteigt, vielleicht geschieht das nicht mehr so im hohen Maße wie vor 5 Jahren aber dennoch kommen immer wieder Spiele auf den Markt in den es um die Landung in der Normandie geht oä.!
Unter anderem ist Idee, dass ein Haufen Wissenschaftler ein Experiement vergeigt, und anschließend eine Katastrophe passiert, auch nichts mehr neues.
Ob Krieger gegen die Unterwelt, Comander eines Sonderkomandos oder einfach nur Supersoldat des 2. Weltkrieges... es war alles schonmal da und beeindruckt MICH persönlich seid einer Weile garnicht mehr.
Strategiespiele sind auch nicht mehr sonderlich mitreissend. Das Spiel "Army´s of Exigo" bietet auch nichts mehr neues, der einzige Vorteil das die Grafik besser ist als in WC3 aber das ist eher Geschmackssache und trägt ja nicht zur Spielbalance bei. Ich empfinde sogar "Army´s of Exigo" nicht als mehr als ein WC3 Clone weil man siehe nur mal die "Blacksmith" in WC3 und die namentlich sogar vollkommen gleiche ist wie in AoE, selbst die Funktionen sind Haargenau die selbiegen.

Wie seht ihr das? Findet ihr das überhaupt noch vollkommen neue ansprechende Spiele das Tageslicht entdecken oder haben die Entwickler jetzt alle Ideen ausgeschöpft und sind dazu verdammt stendig irgentwelche Wiederholungen nur auf besseren Grafiken zu setzen?

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Di 19. Okt 2004, 17:22 - Beitrag #2

Das von dir anfangs angesprochene Egoshootergenre ist sicherlich recht stark verbraucht, da es eben ein extrem begrenztes Spielprinzip hat und nur wenig Raum für Story lässt. Hier können fast nur noch technische Verbesserungen wie bei Doom3 oder Half-Life2 eingeführt werden. Die Chance für innovative Actionspiele liegt in Genremixturen wie DeusEx oder Stalker, die Tiefgang und Abwechslung einzubringen in der Lage sind.

Echtzeitstrategiespiele sind inzwischen ebenfalls bis zu einem gewissen Grad perfektioniert worden, auch hier können aber Genremixturen (mit Globalstrategie - siehe Rise of Nations oder Rome - oder Rollenspielen, siehe die ältere Warcraft3-Planung) viel frischen Wind bringen.

Insgesamt wird die Entwicklung meiner Ansicht nach dahingehen, dass die klassischen Genres weiterexistieren werden und immer neue, wenn auch nur marginal bessere, Perfektionsstufen erreichen. Die interessante Entwicklung spielt sich aber da ab, wo Spiele immer mehr zu Weltensimulationen werden. Langfristig kann das Rollenspiel die Shooter in sich aufsaugen und eine bestimmte Spielwelt mit nahezu unbeschränkter Freiheit simulieren; Strategiespiele können dahin gehen, dass man im selben Spiel als Staatenlenker wie in Civ, Städtebauer wie in SimCity, General wie in Age of Empires und Truppkommandant wie in Commandos agieren kann, jenachdem, für welche Detailstufe und Spielweise man sich entscheidet.

Van
Newbie
Newbie

 
Beiträge: 7
Registriert: 17.10.2004
Di 19. Okt 2004, 17:32 - Beitrag #3

Also meinst du das man vielleicht eine Art Spiel entwickeln könnte wo jeder so sein Ding machen kann? So das Egoshooter Fans mit allen möglichen Waffen durch die Welt rennen und Heldentaten vollbringen, Rollenspielfans die Möglichkeit nutzen und Aufträge und Quests annehmen und Strategiefans sich große Schlachten mit anderen Liefern und dessen Einheiten wohlmöglich noch die Shooterfans selbst sind die mit Wegpunkten (vom Strategiefan) gesetzt wissen wo sie hinlaufen sollen? Und das alles in ein Spiel gefasst? ....man das klingt gut!

Mc-Dwyre
Newbie
Newbie

 
Beiträge: 8
Registriert: 20.10.2004
Mi 20. Okt 2004, 20:13 - Beitrag #4

...bestimmt schwierig, aber irgendwie machbar.

Gewisse Elemente wären allerdings nicht vereinbar,
so zum Beispiel "rundenbasierendes" Rollenspiel.

Ansonsten: Eine Hintergrundstory mit Quests, die zu lösen sind.
Jedes Quest erfordert die Weitergabe von Aufgaben an die Strategen,
die müssen austüffteln WIE man diesen Quest löst.
Die schicken dann ihre Leute los... die Egoshooter..
Allerdings würde sich im Spielverlauf ständig etwas ändern
und das müsste an jeden mitgeteilt werden.
(Quest gelöst... oder strategischer Rückzug usw.).
Die Koordination zwischen allen Spielern wär meiner Meinung nach
die größte Herausforderung bei der Entwicklung.

Aber die Entwickler sind schon seit längerer Zeit hinterher
mehr Elemente in Ihren Spielen zu vereinigen.
"Tomb Raider", "No one lives forever" oder auch Tron
haben die Steuerung eines "Fahrzeugs" mit eingebaut...
damit hat man neben dem eigentlichen Adventure
auch ein wenig Rennspiel-Atmosphäre... :)

Van
Newbie
Newbie

 
Beiträge: 7
Registriert: 17.10.2004
Mo 25. Okt 2004, 14:44 - Beitrag #5

Das Koordinatensystem ist glaube ich garnicht mal so schwer! Wer sich mit HL-Mods auskennt, kennt auch sicher Natural Selection, da wurde bereits das Strategie und Egoshooter Element vereinigt. Da gibt es einen Comander der Selbst auf dem Feld umherrennen kann und das Team was er mit einigen klicks auf dem Feld Punkte zum hinbewegen geben kann. Das angreifen Comando muss er selbstverständlich ja nicht geben.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Mo 8. Nov 2004, 00:51 - Beitrag #6

@Van: An Multiplayer-Varianten denke ich dabei eher weniger, da Genreverschmelzungen da einfach am Unwillen der Spieler kranken werden: ein Shooterfan wird wenig Lust haben, sich von einem Commander befehlen zu lassen, welchen Weg er genau zu laufen hat, und ein Strategiefan wird sich tierisch aufregen, wenn seine Einheiten andauernd Amok laufen und seine Befehle allerhöchstens als grobe Empfehlungen betrachten - er wäre damit wieder auf dem Niveau einer Zeit, als KI in Solospielen quasi inexistent war.

Bis zu einem gewissen Grad wird es auch im Multiplayerbereich Verschmelzungen geben, aber dieser wird sich IMHO eher in Richtung klar abgegrenzter, sportähnlicher Wettbewerbsspiele entwickeln, während komplexe Weltsimulationen eher Solodomäne bleiben.
Auch MMORPGs, die man eigentlich als Gegentrend betrachten konnte, entwickeln sich mit Kandidaten wie "World of Warcraft" sogar weg von komplexer Simulation hin zu Action.

@McDwyre:
Gewisse Elemente wären allerdings nicht vereinbar, so zum Beispiel "rundenbasierendes" Rollenspiel.
Wirf mal einen Blick in die Geschichte, bis vor einigen Jahren waren ALLE Rollenspiele rundenbasiert! Und auch bei den moderneren basieren noch viele auf rundenbasierten Kampfsystemen, teils offen, teils nur im Regelwerk.

MagicMagor
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 72
Registriert: 23.02.2003
Mi 10. Nov 2004, 15:09 - Beitrag #7

Es ist aber auch die Frage inwieweit die Spieler so etwas wollen. Genreverschmelzung ist wie bereits gesagt, die einzige Möglichkeit Innovation in das Gameplay zu bringen. Aber nicht immer ist mehr auch besser. Je mehr Genres man in ein Spiel packt umso komplexer wird es und umso größer ist die Gefahr, daß dadurch Spieler abgeschreckt werden. Nicht immer kann das durch verschiedene Detailgrade abgefangen werden. Deswegen setzen heute viele Entwickler auf technische Neuerungen um ihr Spiel von der Konkurrenz abzuheben.

Das Problem, das die Spieleindustrie hat ist aber mMn nicht die Innovationslosigkeit sondern ihre Schnellebigkeit, die Innovationlosigkeit zur Folge hat. Wenn man heute guckt wie lange ein neues Top-Spiel, wie zB Doom3 auch topaktuell bleibt, so ist es nach einigen Monaten schon wieder von einem neuen Titel vom Thron gestoßen. Und um die Spieler dazu anzuregen nach einigen Monaten sich ein neues Spiel zu kaufen, muss man zwangsläufig auf die Technick zurückgreifen, da die sich ähnlich rasant entwickelt. Innovative Spiele, die sehr komplex in ihrer Tiefe sind, haben im Vergleich zu den einfachen Ego-Shootern eine viel höhere Lebensdauer. Das ist gut für die Spieler, ich zumindest bin froh an einem Spiel auch noch zwei Jahre nach dessen Kauf viel Spaß zu haben, aber schlecht für die Industrie, die ja ein relativ stabiles Einkommen haben will.
Der Boom des Internets in den letzten Jahren hat da Abhilfe geschaffen. Nicht ohne Grund schießen in letzter Zeit MMORPGs wie Pilze aus dem Boden. Für eine Firma ist es lukrativ ein Spiel zu entwickeln, einige Server zu mieten und durch die Spielgebühr ein monatlich konstantes Einkommen zu haben. Das schafft Sicherheit für die Firma und die Spieler freuen sich darüber, daß das Spiel lange Zeit vom Entwickler durch Patches und ähnliches gepflegt wird.

Den Entwicklern gehen nicht unbedingt die Ideen aus, aber die Teams blähen sich mit der Zeit auf und die Branche ist zu einem Riesenmarkt geworden, dessen Umsatzzahlen sogar Hollywood Konkurrenz machen. Der dadurch entstehende Druck füheres ständig zu übertrumpfen und einen Kassenschlager zu produzieren führt nunmal zu einer gewissen Risikoscheue. Und jede innovative Idee bedeutet zu erst einmal ein Risiko.

Wer auf wahnsinnige Technick verzichten kann und lieber innovatives Gameplay sucht, der wird heutzutage in der stetig wachsenden Szene der Hobbyentwickler fündig. Freeware und Shareware bieten ab und an einzelne Perlen, die mMn keinen Vergleich mit kommerziellen Titeln scheuen müssen.


Zurück zu Spiele

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste