Oldies: Ascendancy

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Monostratos
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Mo 7. Feb 2005, 01:03 - Beitrag #1

Oldies: Ascendancy

Ich will hiermit einfach 'mal einen Thread über einen, m. E. sehr denkwürdigen Spieleklassiker eröffnen. Ich habe das Spiel schon seit geraumer Zeit auf der Festplatte, aber erst vor einer Woche wieder mit dem Spielen angefangen...

Ascendancy (erschienen '95) ist ein WiSim/Siedel/Strategie-Spiel, in etwa vergleichbar mit Alpha Centauri oder Civ, wenn auch bei weitem nicht so komplex. In Ascendancy besiedelt man Planeten, baut diese aus, koordiniert Raumschiffe, Handelt mit anderen Spezies Informationen über Sternstrassen, Forschungsergebnisse, Sonnensysteme; und führt natürlich KRIEG. In einem Spiel ist eines von mehreren Enden erreichbar: Übernahme aller anderen Heimatsysteme, Kolonisierung von 2/3 der Galaxie, komplette Auslöschung allen anderen Lebens, Diplomatischer Sieg durch Bündnis mit allen anderen Rassen und natürlich die Auslöschung der eigenen Rasse (Game Over quasi). Nach Erreichen einer dieser Konditionen wird ein Punktestand, ähnlich wie in Civ, ermittelt und ein Titel verliehen. Danach kann man natürlich endlos weiterspielen.
Zu Beginn wählt man eine von ungefähr 20 verschiedenen, z.T. sehr grotesk anmutenden Rassen, die alle unterschiedliche Begabungen haben. Zusätzlich dazu stellt man die Anzahl anderer Spezies, Grösse der Galaxie, die tendenzielle Gesinnung anderer Rassen undundund ein.

Man startet dann also auf seinem kaum bebauten Heimatplaneten: Die drei wichtigsten Anzeigen (Neben der Planetenansicht an sich) bestehen aus Forschung, Industrie und Bevölkerungswachstum.
Forschung zeigt in Form eines immer prächtiger werdenden Kristalls an, wie stark der Planet in Forschungsangelegenheiten ist. Faustregel: Ursprüngliche Basis eines Forschungsprojektes dividiert durch die aufaddierte Forschungsstärke aller, im eigenen Besitz befindlichen Planeten ergibt die tatsächliche Spanne, die ein Projekt benötigt.
Industrie gibt die Geschwindigkeit in Form einer wachsenden Fabrik wider, mit der Bauprojekte auf einem Planeten bewältigt werden: Je höher der Wert, desto schneller werden Bauten vollendet. Wie bei der Forschung gilt: Ursprünglicher Wert dividiert durch die Industrie des Planeten = Finale Baudauer.
Bevölkerungswachstum zeigt in Form einer Pflanze an, wieviele Tage es braucht, bis eine weitere Bevölkerungseinheit "erscheint". Bevölkerung ist insofern wichtig, als dass ohne arbeitslose Bevölkerung keine neuen Bauprojekte realisiert werden können. Hier gilt: 50 dividiert durch den Wachstumswert = Tage, bis neue Einheit erscheint. Der Wachstumswert sinkt alle zwei Einheiten um 1.
Diese Werte pusht man, indem man den Planeten mit entsprechenden Eirichtungen bebaut, wobei die Felder des Planeten das Potential wiedergeben: Schwarz für unbebaubar, weiss für normales Bauen, rot verstärkt Industrie, die dort gebaut wird, usw.

Im fortschreitenden Spielverlauf ist es notwendig, Schiffe in entsprechenden Werften zu bauen, so man Erfolg haben will: Mit ihnen kämpft und erobert man, mit ihnen besiedelt man neue Planeten und erkundet unbekannte Systeme.

Ja, was dieses Spiel für mich besonders macht, ist die Atmosphäre: Zeichungen und Ambiente sind sehr stimmig und stilvoll (Insbesondere die Symbole im Forschungsbaum); die Musik, wie es sich gehört, orchestral. Alles macht, trotz der veralteten Grafik, einen erhabenen Eindruck.

Wer interessiert ist: Hier kann man sich kostenlos die Demo herunterladen. Das Spiel läuft auch auf WinXP.

/EDIT zu den Anhängen:
1.: Ein Blick auf den Forschungsbildschirm
2.: Diplomatie-Menü inclusive Ausblick auf die Galaxis (Punkte: Systeme, verknüpfende Striche: Sternenstrassen)
3.: Planetenansicht
4.: Ansicht eines Sonnensystems
5.: Planung für den Schiffbau.

Traitor
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Mo 7. Feb 2005, 14:47 - Beitrag #2

Du vergleichst es genremäßig mit Civ oder Alpha, aber es gibt wohl noch eine deutlich offensichtlichere Parallele: Master of Orion (bzw. II dem Jahr nach). Dies ist ja bereits Civ im Weltraum. Nun stellt sich also die Frage: warum sollte ich Ascendancy statt MoO spielen? Welche Vorteile bietet dieses Spiel gegenüber dem Klassiker?
Die bunte Graphik, die für dich der Hauptvorteil zu sein scheint, wäre für mich eher ein Gegengrund. Saubere Zahlen- und Symbolstatistiken wie in Civ und MoO sind mir lieber als "wachsende Fabrikbilder", und die Anhänge erscheinen mir alle eher überladen und unübersichtlich - und eben bunt.

Shockk
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Mo 7. Feb 2005, 15:30 - Beitrag #3

Ich denke nicht das du das Spiel anhand von gerade mal 5 Screenshots dermassen kategorisch ausschliessen solltest und kannst.

I.Ü. lade ich mir das Spiel gerade bei den Underdogs runter (legal, bevor wer meckert .) ) und werde es dann in Bälde selbst beurteilen können.

Traitor
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Mo 7. Feb 2005, 15:34 - Beitrag #4

Wo tue ich das denn? Ich sage, dass die Screenshots mir wenig Lust machen, und frage deshalb Mono, der sich mit dem Spiel auskennt, ob er stärkere Pro-Gründe angeben kann.

Der Demo-Download funktioniert nicht, Underdogs ist aber eine Alternatividee, idT.

Shockk
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Mo 7. Feb 2005, 15:39 - Beitrag #5

Du fragst nicht nach Pro-Gründen, sondern lässt dem Spiel quasi keine Chance. Die einzige Frage die du stellst ist eine rhethorische (Warum sollte ich es spielen) und dient sicherlich nicht dem Sammeln von Informationen bezüglich des Spiels. Direkt angehängt an diese Frage ist ein Ausschluss von fast allem, was für Mono den Reiz an dem Spiel ausmacht - und dabei hast du auch gleich mal die Atmosphäre des Spiels mit den bunten Grafiken gleichgesetzt. Ergo verurteilst du es vorschnell respektive lässt den Eindruck aufkommen das du dies tust.

Monostratos
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Mo 7. Feb 2005, 16:28 - Beitrag #6

@Traitor: MoO habe ich nie gespielt, deshalb der eher mangelhafte Vergleich. Aber warum sollte ich es auch spielen? Ist doch nur ein etwas komplexeres Ascendancy... "Und gar nicht so bunt"...

---
warum sollte ich Ascendancy statt MoO spielen?
Als ob das Eine das Andere ausschliessen müsste... Warum sollte ich Desperados spielen, wenn ich Commandos 2 habe? Warum Sacred, wenn Diablo2? Weil eine (oftmals sehr enge) Verwandtschaft besteht, sind die Spielprinzipien zwar dieselben, aber es gibt dann doch gewisse Differenzen im Spielablauf, der Story, Balancing, Gameplay.

Was für mich den Reiz des Spiels ausmacht? Die Mixtur aus Aufbau, Kampf und Forschung. Mir macht es einfach Spass, meine Planeten auszubauen, den Gegner zu überfallen und vor allem: Zu forschen. Für mich hat es einfach F l a i r. Die Grafik und Musik (-> Atmosphäre) ist für mich hier etwas besonderes (Für mich das, was eigentlich herausragt), aber natürlich nicht der Hauptgrund.

Mit den (neben der Anzeige für die Bevölkerungsanzahl) eigentlich "nur" drei Werten für einen Planeten verhält es sich ähnlich wie mit den Attributen eines Chars in Diablo2: Für sein Genre mögen es verhältnismässig wenige sein, aber für das Tuning dieser Bedarf es sehr viel Fingerspitzengefühl.

Traitor
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Mo 7. Feb 2005, 17:03 - Beitrag #7

@Shockk: Die Frage war durchaus ernst gemeint, nicht rhetorisch. Ich ging (auch wenn es sich inzwischen als falsch herausgestellt hat) davon aus, dass Mono MoO kennen würde, und dass Ascendancy deshalb etwas besonderes hat, das ihn davon überzeugt hat, lieber dieses statt ersterem zu spielen.

@Mono: Für mich gibt es durchaus Genres, in denen es sich immer nur lohnt, ein Spiel zu spielen. Ich kann erst Half-Life und dann Unreal spielen, erst Simon und dann Monkey Island. Aber ich spiele z.B. ausschließlich Anstoss, nicht den EA-Fußballmanager.
Die Beispiele zeigen es schon: ich neige dazu, bei "Einweg-Spielen" mir ruhig regelmäßig ein neues zu suchen, mich bei Spielen mit hohem Wiederspielwert aber auf die zu konzentrieren, die mir wirklich gefallen und liegen. Um dein Beispiel aufzugreifen, habe ich zB von Sacred die Demo angetestet, für mir nicht sonderlich gefallend befunden und wenn ich mal wieder Lust auf ein bisschen Action-RPG habe, krame ich weiterhin Diablo2 raus.

Zurück zum konkreten Fall. Auch nach der erneuten Beschreibung erscheint es mir wie MoO2 mit geringen Spielkonzeptänderungen und einem anderen, mir weniger liegenden Graphikstil, also nichts für mich unbedingt attraktives. Aber wenn ich gerade doch mal auf der Suche nach Abwechslung bin, werde ich mich dran erinnern und es mal ausprobieren - vielleicht entdecke ich den zugegeben schwer in Worten zu fassenden Charme dann doch.

Lord Stiordio
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Di 8. Feb 2005, 13:08 - Beitrag #8

Ich habe mir Ascendancy damals gekauft und spiele es heute noch gelegentlich. Das Spiel unterscheidet sich imho deutlich von MoO und gerade das macht es in meinen Augen zu etwas besonderem.
Die Musik ist erstklassig, die Grafiken wirklich schön gemacht ... hinzu kommen einzigartige Features wie die komplette dreidimensionale Darstellung von Forschungsbaum, Sternensystemen und Sternenkarte, die ich bei MoO2 schmerzlich vermißte, oder aber die Möglichkeit, seine Siedlungen selbst gestalten zu können anstatt diese nur linear ausbauen zu können wie bei MoO2 oder HOMM. Als Spieler hat man bei Ascendancy eindeutig das Gefühl, näher am Geschehen dran zu sein, als etwa bei MoO oder auch bei Civ (wobei ich in anderen Belangen Ascendancy nicht mit Civ vergleichen würde). Die Sichtweise ist weniger distanziert, ein Beispiel hierfür sind die wunderbaren 3D-Kämpfe... im Gegensatz zu Master of Orion hat man hier nicht zuletzt durch die räumliche Darstellung eine (gefühlte) größere Handlungsfreiheit....
Man sieht einfach jedem Pixel an, wieviel Liebe zum Detail die Entwickler dieses Spiels mitbrachten....

Leider hat das Spiel nun auch einige Schwächen, etwa die unterdurchschnittliche KI. Zu Beginn des Spiels ercheatet sich der Computergegner einen (unglaubwürdigen) Vorsprung, den er innerhalb kürzester Zeit jedoch komplett einbüßt. Ärgerlich ist auch, dass die eben erwähnte Sternenkarte nicht zur Navigation der Schiffe genutzt werden kann, d.h. es muss jedesmal in die 3D-Ansicht eines Sternensystems gewechselt werden, will man eines der dort befindlichen Schiffen in ein anderes Sternensystem schicken. Da die Sternenkarte teilweise ziemlich unübersichtlich ausfallen kann, ist es oft ein Geduldsspiel, bis man ein Schiff zu seinem Zielsystem gelotst hat.
Weiterhin störend ist, dass durch den gesamten Spielverlauf hindurch immer wieder die selben Handgriffe nötig sind, beispielsweise im Ausbau der Planetensiedlungen. Es zwar existiert eine Automatik-Funktion, diese taugt jedoch nicht viel. Gerade zu Beginn des Spiels hat der Spieler viel Leerlauf, während er gegen Ende praktisch nicht mehr dazu kommt, eine Strategie umzusetzten, da er von Alltagsaufgaben praktisch erschlagen wird.
In jeden Zug melden sich dann zb. fünf Kolonien, die arbeitslose Bevölkerung aufweisen und einen neuen Auftrag erwarten. Es ist bei diesen Rahmenbedingungen kaum noch möglich, seine Schiffe nebenbei planvoll zu navigieren oder anderweitig strategische Entscheidungen zu treffen.

Shockk
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Do 10. Feb 2005, 12:32 - Beitrag #9

Ich habe bisher ein wenig ASC gespielt und warte zur Zeit auf eine spielfähigere Version.

Bisher gefällt mir das Spiel sehr gut. Von der Story her kommt die Präsentation sehr schön rüber, und mir persönlich gefällt auch die Grafik sehr gut. Zum Soundtrack kann ich leider nichts sagen, weil ich keinen Sound habe atm.

Das Baukastensystem der Schiffe und Kolonien hat für mich einen gewaltigen Vor- und einen gewaltigen Nachteil. Es ist spannend, sich jedes Schiff selber gestalten zu können, jedes einzelne Bauteil selbst einzusetzen, aber ich hätte gerne eine vernünftige Automatik oder einen Speicher, um bestimme Schiffstypen zu kopieren - 20 Kolonieschiffe selber zu designen ist dann doch nicht so prickelnd. Bei den Kolonien gilt das selbe ... 20 mal hintereinander einen Terraformungsauftrag für je ein Feld in Auftrag geben zerht auch am Geduldsfaden. Dafür hat man aber auch irgendwie das Gefühl, mehr zum Bau getan zu haben als nur einen Schalter zu klicken.

Die Übersichtlichkeit im Forschungs-System ist ganz ok und die Dreidimensionalität ein nettes Gimmick, bei der Navigation verheddert man sich aber in der Tat sehr schnell ... und die Schiffe immer von System zu System schicken zu müssen ist auch nicht soo spannend.

Insgesamt - ich weiss das die Bilanz jetzt eher negativ klingt - gefällt mir das Spiel aber doch sehr, denn es hat einen gewissen Charme der mich doch sehr anspricht. Ich muss jetzt mal schauen das ich eine vernünftige Version kriege .... um dann mehr sagen zu können .).

Traitor
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Do 10. Feb 2005, 16:51 - Beitrag #10

Bin übrigens auf der Suche nach einem funktionellen Demodownload über dieses Fanprojekt gestolpert, falls euch's interessiert.


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