Ich will hiermit einfach 'mal einen Thread über einen, m. E. sehr denkwürdigen Spieleklassiker eröffnen. Ich habe das Spiel schon seit geraumer Zeit auf der Festplatte, aber erst vor einer Woche wieder mit dem Spielen angefangen...
Ascendancy (erschienen '95) ist ein WiSim/Siedel/Strategie-Spiel, in etwa vergleichbar mit Alpha Centauri oder Civ, wenn auch bei weitem nicht so komplex. In Ascendancy besiedelt man Planeten, baut diese aus, koordiniert Raumschiffe, Handelt mit anderen Spezies Informationen über Sternstrassen, Forschungsergebnisse, Sonnensysteme; und führt natürlich KRIEG. In einem Spiel ist eines von mehreren Enden erreichbar: Übernahme aller anderen Heimatsysteme, Kolonisierung von 2/3 der Galaxie, komplette Auslöschung allen anderen Lebens, Diplomatischer Sieg durch Bündnis mit allen anderen Rassen und natürlich die Auslöschung der eigenen Rasse (Game Over quasi). Nach Erreichen einer dieser Konditionen wird ein Punktestand, ähnlich wie in Civ, ermittelt und ein Titel verliehen. Danach kann man natürlich endlos weiterspielen.
Zu Beginn wählt man eine von ungefähr 20 verschiedenen, z.T. sehr grotesk anmutenden Rassen, die alle unterschiedliche Begabungen haben. Zusätzlich dazu stellt man die Anzahl anderer Spezies, Grösse der Galaxie, die tendenzielle Gesinnung anderer Rassen undundund ein.
Man startet dann also auf seinem kaum bebauten Heimatplaneten: Die drei wichtigsten Anzeigen (Neben der Planetenansicht an sich) bestehen aus Forschung, Industrie und Bevölkerungswachstum.
Forschung zeigt in Form eines immer prächtiger werdenden Kristalls an, wie stark der Planet in Forschungsangelegenheiten ist. Faustregel: Ursprüngliche Basis eines Forschungsprojektes dividiert durch die aufaddierte Forschungsstärke aller, im eigenen Besitz befindlichen Planeten ergibt die tatsächliche Spanne, die ein Projekt benötigt.
Industrie gibt die Geschwindigkeit in Form einer wachsenden Fabrik wider, mit der Bauprojekte auf einem Planeten bewältigt werden: Je höher der Wert, desto schneller werden Bauten vollendet. Wie bei der Forschung gilt: Ursprünglicher Wert dividiert durch die Industrie des Planeten = Finale Baudauer.
Bevölkerungswachstum zeigt in Form einer Pflanze an, wieviele Tage es braucht, bis eine weitere Bevölkerungseinheit "erscheint". Bevölkerung ist insofern wichtig, als dass ohne arbeitslose Bevölkerung keine neuen Bauprojekte realisiert werden können. Hier gilt: 50 dividiert durch den Wachstumswert = Tage, bis neue Einheit erscheint. Der Wachstumswert sinkt alle zwei Einheiten um 1.
Diese Werte pusht man, indem man den Planeten mit entsprechenden Eirichtungen bebaut, wobei die Felder des Planeten das Potential wiedergeben: Schwarz für unbebaubar, weiss für normales Bauen, rot verstärkt Industrie, die dort gebaut wird, usw.
Im fortschreitenden Spielverlauf ist es notwendig, Schiffe in entsprechenden Werften zu bauen, so man Erfolg haben will: Mit ihnen kämpft und erobert man, mit ihnen besiedelt man neue Planeten und erkundet unbekannte Systeme.
Ja, was dieses Spiel für mich besonders macht, ist die Atmosphäre: Zeichungen und Ambiente sind sehr stimmig und stilvoll (Insbesondere die Symbole im Forschungsbaum); die Musik, wie es sich gehört, orchestral. Alles macht, trotz der veralteten Grafik, einen erhabenen Eindruck.
Wer interessiert ist: Hier kann man sich kostenlos die Demo herunterladen. Das Spiel läuft auch auf WinXP.
/EDIT zu den Anhängen:
1.: Ein Blick auf den Forschungsbildschirm
2.: Diplomatie-Menü inclusive Ausblick auf die Galaxis (Punkte: Systeme, verknüpfende Striche: Sternenstrassen)
3.: Planetenansicht
4.: Ansicht eines Sonnensystems
5.: Planung für den Schiffbau.