Der "Kölner Aufruf"

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Melianawe
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So 11. Jan 2009, 21:10 - Beitrag #1

Der "Kölner Aufruf"

'Die Spielefeinde machen Mobil', Gamestar-Kolumne vom 22.12.2008

Eine durchaus lesenswerte Kolumne, meiner Meinung nach.

Meinungen sowohl zur Kolumne als auch zu den Anschuldigungen des Kölner Aufrufs sind gern gesehen! Ich gebe zu, ich musste den Artikel zweimal lesen, da ich es zuerst nicht glauben wollte. So grenzwertig auch ich als Viel-Zocker manche Dinge finde, einige dieser Anschuldigungen sind bisher das Tüpfelchen auf dem I der tosenden Diskussion um die so genannten "Killerspiele".

Was sagt ihr?

nils.ri
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So 11. Jan 2009, 22:25 - Beitrag #2

Der Gedanke, der mir spontan dazu gekommen ist: Wenn man das Schlusszitat dieses Kölner Aufrufs zuerst liest ("Politiker, die solche Forderungen nicht unterstützen, dienen nicht dem Frieden. Sie müssen abtreten.") klingt wie ein Aufruf eines Kommunisten zur Revolution.

Man kann wohl kaum behaupten, dass "Killerspiele" der Entwicklung von zumindest zu jungen Kindern förderlich sind, aber wenn diese Erklärung nur ansatzweise so polemisch ist wie es der Kommentar vermuten lässt, dann kann das eigentlich nur kontraproduktiv sein.
Wann fangen die entsprechenden Leute endlich mal an, sachlich über das Thema zu diskutieren und sich neutral wissenschaftlich damit auseinanderzusetzen?
Vernünftige Ansätze dafür gibt es doch längst...

Traitor
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Mo 12. Jan 2009, 01:22 - Beitrag #3

Ohje. Ich hatte ja vor, als saubere Quellenarbeit nach der GS-Kolumne auch den Aufruf selbst komplett durchzulesen, aber Punkt 1 sagt ja definitiv schon alles. Kann man nicht mal irgendwo ins Presserecht schreiben, dass die Floskeln "es ist wissenschaftlich nachgewiesen" oder "Wissenschaftler haben gezeigt" nur mit sauberer Referenz genutzt werden dürfen?

Inhaltlich ist es die altbekannte Propaganda - Überverallgemeinerung extremer Einzelbeispiele, Verwechseln von Korrelationen mit Kausalitäten, Übersehen von Parallelen mit anderen Medien... Völlig indiskutabel.

Sehr interessant finde ich aber den von GS angesprochenen Forscherstreit zwischen "spiele-freundlichen" und "spiele-feindlichen" Institutionen. Mal sehen, wieviele Generationen es dauert, bis sich hier ordentliche wissenschaftliche Arbeit ohne derartige Feldzüge ausbildet.

Lykurg
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Mo 12. Jan 2009, 15:57 - Beitrag #4

Fanatisch und - wie meine Vorredner teilweise anführten - ziemlich dreckig in Argumentation und Zielrichtung. Allerdings sollte man den Inhalt nicht noch weiter überspitzen, nils.ri, sonst fällt man auf ihn herein... Es wird nicht direkt - wie du durch dein untergeschobenes 'Zitat' andeutest, eine so platte Unterstützung für die Forderungen verlangt, sondern für generelleres:
[Wir fordern,] dass Politiker, Wissenschaftler und Medienvertreter ihrem Auftrag gerecht werden, dem Frieden zu dienen, wie es Grundgesetz, Menschenrechte und Völkerrecht verlangen – sonst müssen sie abtreten.
Die Nähe zu den linksradikalen, Revolution predigenden Propagandablättchen im universitären Umfeld ist aber auch in dieser Formulierung noch deutlich zu spüren, soweit gebe ich dir recht.

Noriko
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Mo 12. Jan 2009, 16:34 - Beitrag #5

Ich möchte das mit dem grundgesetz unterstreichen.
ich fordere, dass Politiker, Wissenschaftler und Medienvertreter ihrem Auftrag gerecht werden, dem Grundgesetz mir meine Freiheit zu lassen die Spiele zu Spielen die ich möchte, anstatt solchen Leuten zu erlauben zu fordern meie Persönlichkeitsentfaltung einzuschränken!

Ich könnte hier und jetzt einige sehr unangemessene Vergleiche ziehen, möchte aber Godwins law vermeiden, und verweise in abgewandelter Form auf ein Zitat das eigentlich gegen meine Sache Sprach:
"Not everyone who buys a car kills playing children, but some do!"

Noriko
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Di 3. Feb 2009, 05:34 - Beitrag #6

Intervew mit einem der Unterzeichner

Ich muss zugeben, das viele Punkte die er anspricht tatsächlich richtig sind, und Medien mit zweierlei Maß gemessen werden.
Vieles was in WoW jetzt in WotLK jetzt vorherrcht, währe in einem Film, auch nicht einem Animationsfilm, mit FSK 12 davongekommen.

Ebenso ist es sicherlich fraglich, wie gut der Einzelhanel wirklich seiner Gesetzlichen Kontrollpflicht des Alters nachkommt.
Dennoch sind die Konsequenzen und Schlüsse recht fragwürdig.

Zum einen behaupte ich, dass das Soziale Umfeld entcheidned ist wiesehr ein Gewaltspiel ein Statussymbol ist, und stelle die These auf, das in solchen Regionen, wo die Jugendlichen großteils GTA IV spielen eher unterprivilegiert sind und die Hemmschwelle zur Gewalt schon sozial bedingt niedriger liegt, vollkommen unabhängig vom Sportangebot. In einerschlechten Gegend von München wird das gleiche Bild herrschen wie in einer Schlechten Gegend von Dortmund. Und wahren nicht die lezten aufsehenerregenden U-Bahn Überfälle in München? qed.

Ausserdem wage ich zu bezweifeln, dass eine Indizierung soviel bringen würde, denn die Bezugsknäle der Jugendlichen für Spiele, K.J. im Speziellen, sind eher Der Schulhof und damit mittelbar, und unmittelbar, das Internet.
Das heist, das hauptproblem ist nciht unzureichender Deutcher jugendschutz, sondern mangelnde Kontrolle des Internetkonsums Jugendlciher durch die Eltern.

Als Elternteil ist es äusserst schwer zu kontrollieren, was die eigenen Kinder an ihren Computern machen, deswegen sollten Kinder eigentlich nicht so früh wie sie es heutzutage ist einen eigenen Com puter mit ungeregeltem Internetzugang haben.

Ausserdem finde ich den schluss, Gewalttätiger Sport könne besser Kamofbereitschaft abfangen fragwürdig.
Immer wieder sieht man gerade Sportarten wie Rugby und Football in der nähe zu erhöhter Gewaltbereitschaft, und auch im Fußball lernt man recht schnell, das man mit, ich nenne es mal, "Ruppigem Vorgehen" schneller zum Erfolg kommt. Dies mag an der Einseitigkeit dieser Sportarten als Körperliche Beschäftigung sein. Was alle diese Sportarten, trotz ihrer taktischen Komponenten am ende doch sind. Ohne den Geist zu Schulen und gewaltfreie Konfliktbewältigung zu lernen, hilft kein Sport erhöhte Gewaltbereitschaft abzubauen, und jeh nach Sport eher aufzubauen.

Ich denke, Gewalttätige Computerspiele sind eher ein Symptom, denn der Ursache der Jugendgewalt. Ein Jugendlicher, der mit Leidenschaft und unter Ausnutzung aller Möglichkeiten der Gewalt ein Spiel spielt um Leute zu töten, hat unabhängig vom Computerspiel ein Problem, doch fällt es vielleicht erst duch das Spiel auf.

Spiele wie GTA IV sind aus gutem Grund FSK 18. Das sit auch gut so.
Die Medien haben wohl auch eine Verantwortung zu Betonen, das diese Spiele nichts für Kinder sind und einige Formate sollten dringend kritischer Berichten, als nur himmelhochjauchzend.

Denn das wichtigste ist nach wie vor Aufklärung und Wissen der Erziehungsberechtigten.
Denn vermutlich ist bis heute ein großes Problem, das sich die Kinder besser mit der Technik und den Spielen, besser auskennt, und besser Informiert sind als ihre Eltern.
Der Generationswechsel ist noch lange nicht vollzogen, es ist vermutlich eine Besserung zu erwarten, wenn die Generation die mit dem Modernen Computerspiel und der Technik generell aufgewachsen ist Selber Eltern werden und die Erziehende Generation werden.
Es war ja bereits immer so: Ein neues Medium ist solange Teufelswerk, bis die die es kennen die Generation der Eltern abgelöst hat.
Gestern konnten wir ins Kino gehen, heute dürfen wir Rock-Musik höhren, und morgen dürfen wir vielleicht Computerspiele Spielen.


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