Killerspielverbot

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Ipsissimus
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Fr 5. Jun 2009, 17:48 - Beitrag #1

Killerspielverbot

http://www.welt.de/politik/article3866764/Innenminister-wollen-die-Killerspiele-verbieten.html#xmsg_comment

die Bundesinnenministerkonferenz hat den Bundestag aufgefordert, noch vor Ende der Legislaturperiode die Herstellung und Verbreitung von Killerspielen in Deutschland gesetzeskräftig zu verbieten. Die Konferenz begründet dies explizit mit der Verhinderung eines weiteren Amoklaufes wie den von Winnenden.


mein Kommentar: wir werden von Debilen regiert

e-noon
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Fr 5. Jun 2009, 17:52 - Beitrag #2

Jap.

Wenn's wenigstens die letzte von 100 sinnvollen Maßnahmen wäre... aber so... :wand:

Monostratos
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Fr 5. Jun 2009, 18:26 - Beitrag #3

Ich frag' mich, was nach dem nächsten, übernächsten, überübernächsten usw Amoklauf verboten wird.

blobbfish
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Fr 5. Jun 2009, 19:12 - Beitrag #4

Abgesehen davon, dass ich die Spiele an sich nicht mag und auch nicht fuer sinnvoll halte, insofern dem Verbot nicht ganz abgeneigt bin, kann ich die Beweggruende jeden der Regierung nicht nachvollziehen, fuer mich fehlt da die Korrelation.

janw
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Fr 5. Jun 2009, 20:01 - Beitrag #5

Mono, "er hat Orks und Blutelfen gejagt", verbieten wir also Spiele, in denen Orks und Blutelfen gejagt werden
"Er hat dabei etwas gegessen", ... :crazy:

Nur wehe den Politikern, wenn sie sehen, was ihre Kinder...

Noriko
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Fr 5. Jun 2009, 20:47 - Beitrag #6

Das solltest du aber blobb, nur weil du sie nciht magst ist das kein grund weshalb du nciht dagegen sein solltest, denn wehret den anfängen, wer weis was als nächtes ommt wenn sie erstmal angefangen haben wenns nciht besser wird.

mal von wirkungslosigkeit abgesehen: as gilt nur für deutschland, es führt dazu das ansässige spieleschmeiden abwandern und im ausland produzeren und die kinder dann das, wie bisher auch immer sich illegal besorgena lso muss man direkt das ganze internet verbieten.

Sley
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Fr 5. Jun 2009, 22:48 - Beitrag #7

Also ich wette, dass jeder dieser Amokläufer in den Tagen vor dem Amoklauf ein Brot gegessen hat. Verbieten wir das Brot xD

Nein, mal im Ernst - 'Killerspiele' - also Kriegsspiele, in denen Menschen abgeschossen werde - halte ich für nicht gut; ich würde sie auch nie spielen. Aber meiner Meinung nach sollte die Politik endlich anfangen den Ursprung einer solchen Tat zu erkennen. Als ob nur der Punkt, dass die Person ein derartiges Spiel gespielt hat, zu solch einer Tat führt.

Maglor
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Sa 6. Jun 2009, 11:27 - Beitrag #8

Mal ganz neben gibt es tatsächlich ernst gemeinte Theorien die einen Zusammenhang zwischen der psychischen Auffälligkeit von Kindern und kohlenhydratreicher Ernährung herstellen... also doch Brot verbieten verbieten. :crazy:
Ansonsten halte ich das ganze für Aktionismus erster Güte.
Im übrigen gibt es tatsächlich in Deutschland seit ein paar Jahrzehnten sehr viele Menschen, die nicht nur "Killerspiele" sondern Kriegsspielzeug jeder Art grundsätzlich ablehnen.

Lykurg
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Sa 6. Jun 2009, 11:54 - Beitrag #9

Amüsant bzw. bitter daran ist natürlich, daß das von den Opfervereinigungen geforderte Verbot großkalibriger Waffen nicht weiter verfolgt werden soll. (Das könnte ja auch was bewirken).

Lani
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Sa 6. Jun 2009, 12:56 - Beitrag #10

Ob das tatsächlich durchkommt, naja...

Bitte, wer's haben muss. Die aktuellen Spiele kann ich mir auch [günstiger!] in England bestellen, welche dann genauso auf Deutsch gestellt werden können.
Hier in Deutschland sind die meisten Spiele ja eh geschnitten gewesen. Schweiz und Österreich sind da auch gute Alternativen. ;)

Ist doch sowieso Schwachsinn. Wo fangen "Killerspiele" an? Wo hören sie auf? Ist Moorhuhn ein Killerspiel? Eigentlich ja schon. Oder Ratchet & Clank?

Einige von Grimm's Märchen sind übrigens um einiges brutaler als so manches Spiel ab 16 oder 18. :rolleyes:

Großer Gott, hoffentlich breiten die nächsten Amokläufer Parteiwerbung oder sowas auf ihren Schreibtischen aus.

e-noon
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Sa 6. Jun 2009, 13:06 - Beitrag #11

Hoffentlich gibt es keine nächsten Amokläufer...

Mal eine Frage: WENN ein absolutes Verbot von Killerspielen, weltweit, effektiv - ich wiederhole WENN - dies Amokläufe/r effektiv verhindern KÖNNTE - wer wäre dann dafür? Wer dagegen?

Lani
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Sa 6. Jun 2009, 17:36 - Beitrag #12

Ich bin da realistisch und mir ist völlig klar, dass es wieder welche geben wird, daher meine Aussage. ;)

Zu deiner Frage: Würden die Chancen nur verkleinert werden, oder würde es dann tatsächlich keine Amokläufe mehr geben? Wie meinst du das?

Lykurg
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Sa 6. Jun 2009, 19:32 - Beitrag #13

Wenn ein weltweites Verbot (egal, wie wirksam es tatsächlich wäre) ausreichen würde, um einen einzigen Amoklauf zu verhindern, müßte man es meines Erachtens anstreben. Ich sehe Hardcore-Egoshooter nicht als schützenswertes Gut an, sie fallen für mich nicht unter freie Meinungsäußerung oder Persönlichkeitsentfaltung; und die Freiheit, sie herzustellen und zu verkaufen, ist mit Menschenleben auf keinen Fall aufzuwiegen. Deswegen habe ich mich auch andernorts teilweise dafür ausgesprochen, ein Verbot nicht auszuschließen. Entscheidend ist aber eben, ob eine Kausalverknüpfung/Schädlichkeit überhaupt nachgewiesen werden kann, was bislang ja offenbar nicht der Fall war.

(dieselbe Faktenlage reicht z.B. für weitreichende Gentechnik-Verbote...) Bild

Ipsissimus
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So 7. Jun 2009, 02:09 - Beitrag #14

wenn ein weltweites Verbot von Militär und bewaffneten Streitkräften auch nur eine bewaffnete Auseinandersetzung verhindern würde, wäre ich auch dafür, sie zu verbieten

Traitor
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So 7. Jun 2009, 11:15 - Beitrag #15

Gestern durfte ich in meiner Tageszeitung lesen, World of Warcraft sei ein Ballerspiel und Counterstrike ein MMORPG. Gut, dass die Politiker nicht die einzigen sind, die so richtig viel Ahnung vom Thema haben...

e-noon, Lykurg: Wenn es absolute Kausalzusammenhänge unter Ausschluss anderer Auslöser gäbe, könnte man zumindest darüber nachdenken. (Filme, Musik und Bücher sind wirkungslos? Reale Waffen auch? Sozialisation auch?) Wenn es auch ein tatsächliches weltweites Verbot inklusive der Herstellung wäre, hätte es sogar eine Wirkung. (Nur die Altspiele würde man nie loswerden, könnte höchstens auf allmähliches Uninteressantwerden durch Veralten hoffen.) Dann bliebe aber immer noch das Problem, "Killerspiel" zu definieren. Ein "Kingpin" wäre sicher kein Verlust für die Kultur. Ein "Deus Ex" dagegen ist so ziemlich zweifellos ein Kunstwerk im selben Rang wie anspruchsvolle Filme und literarische Werke, obwohl es viel Gewalt enthält. Würde dies verboten, liefe selbst in dieser Situation etwas falsch. Viele andere Spiele enthalten Gewalt nur so abstrakt und am Rande, dass niemand sie irgendwie in Verbindung mit realen Ereignissen bringen würde.

Im Gegensatz dazu sind ernsthaft angewendete Jugendschutzregelungen sehr wünschenswert, plus möglichst effektive Authentifizierungssysteme in der Software selbst, die "gereinigte" Raubkopien zwar nie verhindern, aber doch zumindest mal wieder merklich erschweren könnten.

Lykurg
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So 7. Jun 2009, 11:34 - Beitrag #16

@Ipsissimus: ja, wenn sich das weltweit durchsetzen würde - und auch alle nichtstaatlichen bewaffneten Organisationen einschlösse - könnte der Ansatz durchaus vielversprechend sein.

@Traitor: Na toll... Man hoffte doch, Journalisten recherchierten wenigstens in Wikipedia Bild
Den Einfluß von Büchern auf das Phänomen halte ich für sehr gering. Aus naheliegenden Gründen fehlt der Szenebestseller 'Memoiren eines Amokläufers'. - Wenn wir außerdem als ein wiederkehrendes Motiv hinter Amokläufen schulisches Scheitern sehen, ist breite Belesenheit nicht unbedingt förderlich dafür. Filme und Musik können natürlich eine Rolle spielen, zusätzlich in manchen Fällen auch Medienberichterstattung (etwa das 'Heldenfoto' des Amokläufers von Winnenden in 'Bild').
Daß - vorausgesetzt, es gäbe einen solchen absoluten Kausalzusammenhang und man plane ein Verbot - die Grenzziehung schwierig wäre, liegt auf der Hand. Hier bräuchte man sicherlich fähige Prüfkommissionen (ich weiß etwa nicht, wie in Gamerkreisen die Aktivitäten der FSK eingestuft werden?), die nach einem klaren Kriterienkatalog entsprechende Bewertungen vornehmen.
Zur Notwendigkeit von wirksamen Jugendschutzmaßnahmen kann ich dir nur beipflichten, gerade was Raubkopien betrifft.

Ipsissimus
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So 7. Jun 2009, 11:48 - Beitrag #17

nein, Lykurg, wäre er nicht. Wir würden wieder mit Steinen aufeinander einschlagen. Und wenn alles zugeteert wäre, mit Stöcken von den Bäumen. Und wenn die ausgerottet wären, mit den Fäusten, oder mit Knochen, die wir den Körpern getöteter Feinde entreißen würden.

ich möchte noch etwas hinzufügen.

Wenn katholische Priester Kinder ficken, wird allenthalben von bedauerlichen Einzelfällen gesprochen, vom persönlichen Versagen des Betreffenden, welches auf gar keinen Fall etwas mit der Organisation und Ausbildung zu tun habe, der er angehört bzw. die er absolviert hat. Jegliche derartige Äußerung wird empört zurückgewiesen und irgendwelche Konsequenzen, z.B. für das Zölibat, entschieden verneint. Die Anzahl derartiger Priester nur in den bekanngewordenen Fällen geht weltweit in die Hunderte, die Zahl der Opfer in die Tausende. Fordert irgendjemand deswegen ein Verbot der Katholischen Kirchen? Nein, tut kaum jemand, obwohl die Kausalität hier sehr sehr viel näher liegt.

Was ist z.B. mit Rauchen, was ist z.B. mit Autofahren. Verbieten wir das? Wir wissen, dass dabei Menschen sterben werden. Beides bringt uns aber viel Geld. Also lassen wir sie sterben. Das Prinzip, das wir beim Autofahren und Rauchen sehen können, lässt sich noch in vielen, vielen anderen Fällen belegen, und nirgendwo, nirgendwo, führt das zu Konsequenzen der für den unschuldigen Fall selbst ohne Belege geforderten Art. Ausgerechnet da, wo der Mensch am freiesten ist, im Spiel, da soll plötzlich eine Konsequenz eingefordert werden, die in unzähligen anderen Bereichen nicht angelegt wird. Doppelte Moral, nenne ich das. Zur Monokausalität der Fragestellung hat sich Traitor ja schon geäußert.

janw
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So 7. Jun 2009, 12:33 - Beitrag #18

D'accord zu Ipsi, erhellend finde ich noch das Zitat von Herrn Wiefelspütz von der SPD:„Gewalt ist jung und männlich – wir müssen uns darum kümmern, wie junge Männer bei uns aufwachsen.“
Er benennt hier, worum es eigentlich geht - Krisen in der Jugend von Männern - und weicht diesem Thema aus, indem er es auf die Spiele reduziert.
Ich denke, daß, daß es diese Krisen wohl immer gegeben hat, zumindest seit dem Aufkommen der bürgerlichen Gesellschaft - in meinen Augen speisen sich die Selbstmorde nach dem Erscheinen des "Werther" aus demselben Quell - und in meinen Augen trägt nicht unerheblich dazu bei, daß in den letzten Jahren der Druck auf Jugendliche immer mehr zugenommen hat. Immer mehr Schulstoff in kürzerer Zeit, mehr Druck, etwas haben zu müssen, um sozial mithalten zu können usw.

Naja, lasst sie nur die Spiele verbieten, es wird sich ein neues Ventil finden :rolleyes:

Davon ab, wie sieht es eigentlich mit der Bundeswehr aus? Werden diese Spiele dort dann auch abgeschafft?

Ipsissimus
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So 7. Jun 2009, 15:57 - Beitrag #19

verbiete die Ventile und du bekommst ein echtes Problem

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So 7. Jun 2009, 16:41 - Beitrag #20

Ipsissimus, ich bezweifle, daß die Ventilfunktion eines Egoshooters sich gesamtgesellschaftlich wesentlich stärker positiv auswirkt als der negative Effekt durch Belohnung möglichst hoher Tötungsraten. Aber beides ist durch bisherige Studien jedenfalls bisher nicht hinreichend abgesichert.
Zur grundsätzlichen Gewaltneigung des Menschen gebe ich dir zwar Recht, fände es aber immerhin einen Fortschritt, wenn wir uns wieder mit Fäusten bekriegen würden (wobei zugegebenermaßen auch die mit der entsprechenden Ausbildung sehr effizient todbringend eingesetzt werden können). Bild

Du hast völlig recht damit, daß auf unterschiedliche Risiken sehr unterschiedlich reagiert wird. Das ist insofern nicht weiter überraschend, als es um Ängste geht, die naturgemäß von sozialer Wahrnehmung und Beleumundung der entsprechenden Auslöser sowie der Einwirkung von Lobbies abhängen. Insofern ist erstaunlich, daß die riesige Spielergemeinde bisher den Verbotsrufen so viel weniger entgegenzusetzen hat als z.B. die Waffenlobby. Vermutlich spielt hier auch der Organisationsgrad eine Rolle, aber gerade der sollte doch über Communities schnell erreichbar sein?

janw, der Druck mag sicherlich zugenommen haben, der Lernstoff aber langfristig gesehen eher nicht. Ich vermute, daß Phänomene wie dieses im Wesentlichen Ausdruck von Perspektivlosigkeit und Scheitern innerhalb der 'konfliktarmen' Wohlstandsgesellschaft sind, die bürgerliche Gesellschaft vielleicht insofern damit in Verbindung zu bringen wäre, als sie in den letzten Jahrzehnten die 'notwendige' Anzahl an bewaffneten Konflikten, den Mitgliedern mit diesbezüglichen verdeckten Wünschen Genüge zu tun, nicht liefern wollte. Wem dann also irgendwann sein Ballerspiel nicht mehr reicht, probiert es (auch, da er die Unzweckmäßigkeit dessen erkennt) mal mit der Realität.

Zur Bundeswehr habe ich wohl etwas verpaßt. Setzen auch die jetzt Egoshooter zu Reaktionstraining und evtl. Abhärtung ein? War mir nicht bekannt... im privaten Rahmen wäre selbstverständlich auch dort selbiges verboten, Staat-im-Staate-Erscheinungen sind nicht beabsichtigt.

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