Online-Spiele-Sucht

Alles über die neuesten Computerspiele, die großen Klassiker und die Spielehits der Zukunft.
Milena
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Fr 14. Aug 2009, 10:41 - Beitrag #1

Online-Spiele-Sucht

..gestern war ich mit schätzle in einer diskussion nicht unbedingt selbiger meinung, da ich bzgl der onlinespielsucht nicht glauben konnte, dass es eine grosse masse an spieler geben könnte, die weit über 50 jahren wären....
ich denke eher, es sind hauptsächlich kidis, jugendliche und höchstens mal eine geringe menge bis zu 50jährigen.....aber nie im leben rentner zu einem grossen teil.....
darüber hinaus würde mich sehr interessieren, was genau dahintersteckt, dass mensch sich in virtuelle welten begibt und das bis zum ekszess....
erstmal..^^

janw
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Fr 14. Aug 2009, 11:08 - Beitrag #2

Zur Altersfrage hätte ich eher auf etwas jüngere Leute getippt so vom Schwerpunkt her.

Warum wird das gespielt? Ausweichen in eine andere Wirklichkeit, Erfolgserlebnisse, klare Verteilung der Rollen gut vs böse und eine abenteuerliche Handlung. Alles, was das reale Leben nicht mehr bieten kann, scheinbar zumindest.

Ipsissimus
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Fr 14. Aug 2009, 11:27 - Beitrag #3

hmm, die letzte Studie, die ich kenne (von 2008, 6300 Teilnehmer, Varianz 4717 Spieler und Spielerinnen), kommt hinsichtlich des Alters zu folgenden Ergebnissen:

1 Soziodemographie

1.1 Alter

· das durchschnittliche Alter beträgt 23,74 Jahre (die Teilnehmer waren im Alter
von 18 – 67 Jahre)
· entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Computerspiele eher Kinder
und Jugendliche begeistern, zeigt sich hier deutlich, dass auch viele
Onlinerollenspieler höherer Altersklassen vertreten sind (16,1% älter als 18
Jahre; 7,6% älter als 23 Jahre).
· in der vorliegenden Studie unterscheiden sich die Geschlechter im Bezug auf
ihr Durchschnittsalter kaum (Frauen: 24,76 Jahre; Männer: 23,62 Jahre).


( http://www.mmorpg-studie.de/ , dort pdf-Datei mit den Ergebniszusammenfassungen, Seite 3)




Die Forscher fanden heraus, dass vom gesamten Internetpublikum im Juni 2008 immerhin 30 Prozent ein Online-Gaming-Angebot besucht haben. Damit wuchs die Community um neun Prozent. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Online-Spieler mittlerweile auf rund 10,5 Millionen.

...

Bei der Altersstruktur der Spieler fällt auf, dass Gründer und Start-up-Unternehmer bei ihrer Kundenansprache die Älteren nicht außer Acht lassen sollten. So sind laut der Studie satte 26,2 Prozent der Nutzer von Online-Spielen in Deutschland zwischen 35 und 44 Jahre alt. In keiner anderen Altersgruppe ist zudem der Frauenanteil so hoch wie in dieser. Und auch bei den Personen zwischen 45 und 54 Jahren spielt immerhin noch jeder Sechste ein Online-Game.


http://www.foerderland.de/419+M59bf4dac387.0.html

vor allem die letzte Angabe dürfte belegen, dass die Zahl der älteren Spieler nicht mehr zu unterschätzen ist. Man muss dabei bedenken, dass online-Spiele überhaupt erst in nennenswertem Maße seit etwa 15 Jahren und massiv erst seit etwa 8 Jahren gespielt werden; daher ist die Geschwindigkeit, mit der sie alle Altersklassen erreicht haben, verblüffend


das "warum?" dürfte ein Multi-Kontext-Problem sein.

Zum einen, Menschen spielen, und Spiele waren auch schon immer Ausdruck des Möglichen und des Erwünschten ihrer Epoche.

Faszination am Spielprinzip und/oder an der technischen Machbarkeit

Suchtverhalten, Realitätsflucht, Realitätsersatz

um nur ein paar der Möglichkeiten zu nennen

Mein eigener Spielwunsch ist wahrscheinlich eine Kombination von Faszination am Spielprinzip (ich war schon immer von P&P fasziniert und spiele CRPGs fast seit es die Möglichkeit dazu gibt), Realitätsaversion (ich finde die wirkliche Wirklichkeit nicht permanent so toll, dass ich unter allen Umständen meine Zeit vollinhaltlich mit ihr ausfüllen möchte - was im Übrigen für Buchleser und Fernsehzuschauer oder Kinogänger auch gilt^^) und Suchtverhalten (ich bin eine Suchtpersönlichkeit). In jedem Fall habe ich als Kind zu wenig gespielt^^

Milena
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Fr 14. Aug 2009, 11:53 - Beitrag #4

Jan^^..ich dachte auch, dass viele spieler bestätigungen, erfolgserlebnisse im spiel suchen und natürlich auch bekommen, die sie in ihrem alltag, an ihrem arbeitsplatz, in ihrer beziehung nicht erhalten, aber da steckt viel mehr dahinter....wobei in dem namen sucht auch suchen drinsteckt, aber irgendwann muss man das gefunden haben und ausgelebt haben und gut ist´s...^^

Milena
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Fr 14. Aug 2009, 12:04 - Beitrag #5

...ipsischatz,^^ aber in dieser statistik sehe ich die rentner nicht wirklich spielen...^^ das meinte ich gestern auch, dass es doch überwiegend bis zu den 50jährigen sind, und nicht mehr darüber hinaus..^^

Ipsissimus
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Fr 14. Aug 2009, 12:23 - Beitrag #6

na ja, Süße^^, die eine Studie erwähnt 67jährige Spieler, die andere immerhin bis 54^^ und die werden mit Erreichen des Rentenalter nicht den PC ausschalten und nichts mehr spielen^^ ich gehe ja gar nicht so weit zu behaupten, die Mehrheit der Spieler wäre älter, aber es gibt zunehmend mehr ältere Spieler und wir werden immer mehr^^

Ich denke, das eigentliche Problem besteht aber darin, dass sich ein "Nicht-Zocker"-Typus nicht wirklich vorstellen kann, was ein "Zocker"-Typus eigentlich am Spiel findet. Das Leben ist so toll, nur der bleiche Vampir hängt ständig vor dem Monitor und führt ein virtuelles Ersatzleben. Der bleiche Vampir empfindet das zwar nicht so, denn er ist ja mehr oder weniger permanent in Kommunikation mit realen Menschen, aber das kann er nicht deutlich machen, genau so wenig, wie der Nicht-Zocker klar machen kann, was denn an der Tretmühle so toll ist, dass man alle seine Zeit in ihr verbringen muss. Zwei Mentalitäten, zwei Welten.

Milena
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Fr 14. Aug 2009, 12:33 - Beitrag #7

..ich meinte auch eher das abtauchen bis zum ekszess, will heissen, dann wirklich das ringsherum über etliche, etliche stunden nicht mehr zu bemerken....^^natürlich habe ich nichts dagegen auch zu spielen, aber ich mache das nicht bis zum umfallen, weil ich auch kein sitzfleisch hab^^, weil ich noch andere dinge gerne tue....weil ich, wenn es dich nicht hier gebe, gar nicht hier wäre^^Bild
ich meine zu spielen, aber trotzdem noch das leben vor dem bildschirm zu realisieren und auch zu mögen^^
und das mit dem bleichgesicht und so, dass stimmt schon leider oft...bekommen keine sonne ab, nehmen zu, da man ausser den fingern nichts bewegen muss...^^
viele zocker vernachlässigen freundschaften, kontakte ausserhalb des virtuellen, weil virtuelle kontakte auch nicht so anstrengend sind, ...
passt einem etwas nicht, braucht mensch nur einen knopf zu drücken und die sache ist erledigt....^^was in einer echten beziehung, am arbeitsplatz auch möglich ist, aber mit entsprechenden konsequenzen...^^
...
das durchschnittsalter liegt bei ca 24 jahren..^^
es kann schon sein, dass zunehmend und auch zunehmend ältere menschen dem onlinespiel verfallen werden.....
aber ist mir bislang noch keiner begegnet^^

Ipsissimus
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Fr 14. Aug 2009, 13:09 - Beitrag #8

also in den Gilden nahm das Erstaunen stetig ab, wenn die Leute mit meinem Alter konfrontiert wurden^^ die Community gewöhnt sich allmählich dran, dass ältere Spieler dabei sind, und das tut sie nur, weil es langsam selbstverständlich wird

Keine wissenschaftliche Studie konnte bisher einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Spielen und Vernachlässigung des sozialen Umfeldes nachweisen; es gibt allerdings wissenschafltlich nicht haltbare Studien, die das tun. Ich glaube, das sind einfach nur Befürchtungen.

Und meine Statur hängt mit ganz anderen Sachen zusammen^^

Milena
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Fr 14. Aug 2009, 13:14 - Beitrag #9

...ich glaube, jeder hält sein tun für angemessen und so bedarf es auch keiner rechtfertigung oder verteidigung...^^
es sollte auch nicht nur du damit angesprochen werden...^^ ich meinte es generell, weil es mich generell interessieren wollte...^^

Ipsissimus
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Fr 14. Aug 2009, 13:26 - Beitrag #10

sollte eigentlich jede Menge online-Spieler in der Matrix geben^^ vielleicht kommt ja noch was^^

Milena
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Fr 14. Aug 2009, 13:41 - Beitrag #11

jo, da kommt schon noch was sicherlich^^
wobei es nicht viele wahre zocker hier geben wird^^...spielt aber keine rolle ..^^

...hatte mich missverständlich ausgedrückt^^sry

Makeda
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Fr 14. Aug 2009, 14:13 - Beitrag #12

Aus meinem Freundeskreis, habe ich mehrere Männer die von der Jugend weit entfernd sind. Die sich schon als "süchtig" bezeichnen.

Da ich selber diese Sucht nicht habe, wollte ich es mal nachvollziehen was daran so spannend ist bzw. warum sie nicht aufhören können.
Alle kammen unterm Strich auf die selbe Erkenntnis. Sie spiele so lange ein Spiel, bis sie die Eigenarten in ihr Leben überführen können. So zu sagen benutzen sie die Spiele als Lernplattform.

Als Beispiel, wenn sie in ihrem Umwelt immer die erste Person spielen (also den Macher), sich aber in der Rolle nicht wohl fühlen und die zweite nicht so gut beherrschen, spielen sie sie im Netz!

Also eigendlich ist es wie mit vielen Süchten, du kompensiest deine "Fehler" weg bzw. Dinge mit denen du nicht umgehen kannst. Und wenn du mit dem Konsum gelernt hast, wie du das in deinem Alltag bewerkstelligen kannst, dann kannst du auchmeist aufhören. Nach diesem Prinzip funktionieren auch viele Physiopharmaka.^^

Lykurg
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Fr 14. Aug 2009, 15:08 - Beitrag #13

Ich spiele nicht online (jedenfalls nichts längerdauerndes), das war eine der wenigen Grenzen, die ich mir selbst gesetzt und eingehalten habe. Wenn ich mich also in eine Scheinwelt flüchte, dann ist das meine eigene. Im Moment habe ich den Eindruck, daß ich es unter Kontrolle habe.

Ich vermute, daß nicht viele, die jenseits der 40 sind, anfangen zu spielen - eine Frage der Gewöhnung und der Rolle, die der PC für den Alltag gewonnen hat (nach Altersstufen sortiert: 'eine bessere Schreibmaschine'/'notwendiges Arbeitsgerät'/'damit kann man auch Freunden schreiben'/'zentrales Element der Freizeitgestaltung') Deshalb dürfte die Zahl der spielenden Älteren allmählich zunehmen und eine Eigendynamik bekommen. Bis dahin dürfte es aber noch einige Jahre dauern.

Milena
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Fr 14. Aug 2009, 15:58 - Beitrag #14

Makeda^^, ich glaube, es ist fast anders herum....eher wohl die menschen, die im realen, also dem leben draussen, nicht die macher sind, eher sich unterdrücken lassen und dann im spiel die starke seite heraus hängen, alles niedermetzeln und das ihnen einen kick gibt und sie sich tatsächlich übermächtig vorkommen lässt...^^
natürlich kann im spiel viele facetten des ichs ausgelebt werden, aber ich denke wohl eher die, die man sonst nicht so ausleben kann.....^^

Lykurg,^^ da hast du recht natürlich, dass dieses medium hier unabdingbar geworden ist, und selbst ich früher noch auf schreibmaschine getippt habe, jetzt notgedrungen hier sitze und es zur lieb- und gehassten gewohnheit geworden ist , mich hier auszudrücken, zu schreiben, zu spielen..^^

Milena
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Fr 14. Aug 2009, 17:14 - Beitrag #15

...ich denke auch, dass wenn mensch wirklich mit seiner umwelt, seinem alltag, seinem leben sehr zufrieden ist, dass er dieser flucht, ich meiner der ekzessiven flucht in die virtuellen welt nicht bedarf...
ich kann mir einfach keinen familienvater, sehr gut verdienend, hochrangig im berufsleben, zufrieden mit frau und kind, abends tag für tag mit einem onlinespiel beschäftigt vorstellen....er spielend bis in die nacht hinein, während frau neben dran sitzt, um stattdessen mit ihr und freunden schick essen gehen könnte oder sonst was......

Dirki
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Fr 14. Aug 2009, 22:28 - Beitrag #16

Zitat von janw: Warum wird das gespielt? Ausweichen in eine andere Wirklichkeit, Erfolgserlebnisse, klare Verteilung der Rollen gut vs böse und eine abenteuerliche Handlung. Alles, was das reale Leben nicht mehr bieten kann, scheinbar zumindest.


Ich denke mal alles von dem. ^^

Aber ein gutes Beispiel was den Altersdurchschnitt betrifft können Kati und ich geben. Am Release-Day (bzw. Night) wo wir nachts um 12 vor dem Saturn in Bremen campiert haben, war alles vorhanden. Von Kiddies, Leute gesetzteren Alters (so wie ich ]https://www.klicksafe.de/cms/ueber-klicksafe/downloads/klicksafe-werbespots/download_wo-lebst-du.html[/url]

und

https://www.klicksafe.de/cms/ueber-klicksafe/downloads/klicksafe-werbespots/download_wo-ist-klaus.html

Wobei der zweite ja eher Off-Topic ist.

Milena
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Sa 15. Aug 2009, 07:46 - Beitrag #17

Dirki^^,...wobei das mit der kinderwegnahme ein extremes beispiel ist....aber nichtsdestotrotz gibt es das, wie man sieht...
bei frauen, die kinder haben kann sich das sehr negativ auswirken, siehe vernachlässigung, bei männern, vätern ebenso, aber da kann sich die frau mit kind aus dem staub noch machen...^^
natürlich geschehen solche vorfälle auch bei anderen süchten, siehe alkoholmissbrauch...aber hier soll jetzt nur mal von onlinesucht geredet werden...^^
das obrige beispiel finde ich deshalb extrem, weil ich die spiele unterm strich sehr läppisch und für kindisch halte...sie ist mutter und scheint selbst in kindheitszügen zu verfallen und merkt einfach nicht, dass es ua zeitverschwendung, vergeudung ist, seinen spielchar hochzuleveln, mit anderen virtuellen personen in gruppe unterwegs zu sein, statt mit ihren kindern und mit anderen müttern auf dem spielplatz zu verbringen...etc..
sie hat das reale leben, das ihr anscheinend so wenig gibt oder sie regelrecht überfordert, eingetauscht gegen diese künstliche welt, in der sie stark ist und von level zu level immer stärker wird....
unterm strich hätte meine überschrift auch lauten können:
wie vergeude ich am besten meine trostlose, noch verbleibende zeit......

Kalvin
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Sa 15. Aug 2009, 11:35 - Beitrag #18

Langfristig lassen sich MMOGs - und der Anteil ihrer Nutzer, die übermäßig viel Zeit mit ihnen verbringen - genauso wenig aufhalten wie Bücher, Filme, Sportvereine, TV, das Internet..

Man sollte vielleicht eher die Frage stellen, ob man aus ihnen mehr herausholen kann als aus rein "passiven" Unterhaltungsformen - zum Beispiel in der Bildung/Lehre. Einen gewissen Vorteil gegenüber gebräuchlichen Lehrformen scheinen sie schon von Grund auf mitzubringen ("Let me do it..."): Nicht nur das Militär, auch einige größere Firmen trainieren neue Mitarbeiter mittlerweile mit Videospielen. Und wie hier schon erwähnt, können speziell MMOGs auch ein unverbindliches Experimentierfeld für im "Real Life" nützliche soziale Fähigkeiten sein, z.B. Teamfähigkeit, -leitung und -koordination, gemeinsame Problemlösung, sachliches Diskutieren, kreatives Schreiben... Und wie bei allen Spielen der Ehrgeiz, es immer wieder zu versuchen.

Nur das reine Wissen, das in MMOGs vermittelt wird, ist eben noch immer nur in der Spielwelt nützlich. Im Real Life nützliches Wissen wurde in MMOGs so noch kaum eingebracht. Im Single-Player-Bereich findet man schon lange zahlreiche Spiele mit großer inhaltlicher Tiefe (Beispiele sind Alpha Centauri und Civilization, oder auch das wenig bekannte In Memoriam). Angesichts der Zeitspannen, den viele Spieler in virtuellen Welten verbringen ist das eine kleine Katastrophe für die Bildung - wenn auch immer noch das kleinere Übel gegenüber RTL2-Berieselung.

Aber es tut sich was, hier einige interessante Projekte:
http://ipp.gsfc.nasa.gov/mmo/
http://enterzon.com/
http://en.wikipedia.org/wiki/Arden:_The_World_of_Shakespeare
http://atlantis.crlt.indiana.edu/
http://www.whyville.net/

Makeda
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Sa 15. Aug 2009, 12:31 - Beitrag #19

Zitat von Milena:Makeda^^, ich glaube, es ist fast anders herum....eher wohl die menschen, die im realen, also dem leben draussen, nicht die macher sind, eher sich unterdrücken lassen und dann im spiel die starke seite heraus hängen, alles niedermetzeln und das ihnen einen kick gibt und sie sich tatsächlich übermächtig vorkommen lässt...^^
natürlich kann im spiel viele facetten des ichs ausgelebt werden, aber ich denke wohl eher die, die man sonst nicht so ausleben kann.....^^



Hehe, natürlich könnte es sein, dass es eher die nicht Macher sind. aber ich glaube kaum, dass alle Macher zur Domina gehen, wenn sie damit nicht klar kommen. ^^
Aus meinem Freundeskreis kenne ich beide Seiten, die des Machers, der Erstgeborene, das Familienoberhaupt, der Unternehmer, der mit dieser Rolle nicht so wirklich klar kommt und natürlich auch dein beschriebenen Fall....

Ipsissimus
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Sa 15. Aug 2009, 12:48 - Beitrag #20

klicksafe.de^^ genauso gut kann man katholischer Schwangerschaftsberatung Objektivität bei der Beratung über Abtreibungsmöglichkeiten unterstellen. Nee, die dürfen Filmchen drehen, wie sie wollen, im Narrenparadies sind die längst. Jegliche Kommunikation mit denen ist Zeitverschwendung

ich kann mir einfach keinen familienvater, sehr gut verdienend, hochrangig im berufsleben, zufrieden mit frau und kind, abends tag für tag mit einem onlinespiel beschäftigt vorstellen....


Schatzele, es gibt Menschen, die werden in der Tat durch ihr soziales Umfeld "in der Spur" gehalten, wie der Saarländer sagt, also mehr oder weniger subtil dazu gebracht, den Erwartungen, die ihrer Rolle entgegengebracht werden, in 100 Prozent der Zeit zu entsprechen. Die Gründe für das Gelingen - sei es zeitweise, sei es zeitüberdauernd, sind sicher vielfältig. Andererseits halte ich es nicht für erwiesen, dass Deutschland oder die Welt von solchen vorbildlichen Familien und Menschen wimmelt^^ die Vorstellung scheint mehr mit Werbung als mit realem Leben zu tun zu haben und insgesamt eher im gehobenen sozialen Milieu angesiedelt zu sein - als Vorstellung, nicht in der Realität dieses Milieus. Axel, der Ehemann einer Arbeitskollegin, ist so ein Supertyp^^ gut aussehend, Unternehmer, Chef, erfolgreich, und 14-16 Stunden am Tag unterwegs, Samstags eingeschlossen^^ Und den Rest der Zeit bitte keine Probleme, das bringt er im Zeitplan nicht mehr unter^^ aber eine vorbildliche Famile, außer vielleicht, dass Vater und Sohn nicht mehr miteinander sprechen und die Kollegin ernsthaft beginnt, über Scheidung nachzudenken, was sie mit ihrem Mann natürlich noch nicht besprechen konnte, denn das ist ja ein Problem^^ soviel zum wahren Leben gutsituierter Familien^^ von solchen Kleinigkeiten wie Kinderabschiebung in Krippen durch den Zwang des Doppelverdienens mal ganz abgesehen

das obrige beispiel finde ich deshalb extrem, weil ich die spiele unterm strich sehr läppisch und für kindisch halte...sie ist mutter und scheint selbst in kindheitszügen zu verfallen und merkt einfach nicht, dass es ua zeitverschwendung, vergeudung ist, seinen spielchar hochzuleveln, mit anderen virtuellen personen in gruppe unterwegs zu sein, statt mit ihren kindern und mit anderen müttern auf dem spielplatz zu verbringen.


ich denke, das ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Du bist eben kein Zockerle, Schatz^^ ich dagegen kann mich vielleicht nicht ausreichend in die Freuden hinein versetzen, die es mit sich bringt, Kinder auf dem Spielplatz zu beaufsichtigen. Ich nehme allerdings an, es geht in beiden Fällen um die Frage der "Erfülltheit". Wenn ich die verbissenen Mienen vieler Jungeltern an der Grenze ihrer Leistungs- und Leidensfähigkeit sehe, merke ich schon, wie erfüllt die sind^^ auch da sind glückliche Gesichter eher in der Werbung und im Fernseher angesiedelt

wie vergeude ich am besten meine trostlose, noch verbleibende zeit......


ich denke, dass die Beantwortung dieser Frage jedem Menschen selbst überlassen bleiben sollte, Liebling. Ich gebe dir in gewisser Weise recht, deine Position scheint die Position eines lebensverbundenen Menschen zu sein. Und doch steckt dahinter nur EIN Weltbild von VIELEN möglichen Weltbildern. Es gibt keinen absoluten Konsens mehr darüber, was die richtige Haltung und Einstellung zur Ableistung der Lebenszeit ist. Keinen Gottheiten mehr verpflichtet und sozial zunehmend nur aus gesetzlicher Verpflichtung, nicht mehr aus Neigung, stellt sich für immer mehr Menschen tatsächlich die Frage "Womit soll ich meine Zeit verbringen". "Spielend" ist als Antwort genau so gut wie "ein vorbildliches Familienleben führen". Die Attitüde letzterer Antwort zerbricht schneller als die erstere. Und mit den Konsequenzen unserer Antworten müssen wir alle leben, so oder so.

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