Was heißt "radikal"?

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Thod
Harfner des Erhabenen
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Do 19. Dez 2002, 20:15 - Beitrag #21

nur, dass das kirchliche System halt das einzig wahre und richtige ist :D

Gruss,
Thod

Traitor
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Do 19. Dez 2002, 20:17 - Beitrag #22

Diese Prämisse ist erstmal durchaus akzeptabel, wie jede Prämisse, eine Vorabzensur sollte es da nicht geben. Dann kann man anfangen, den Realitätsgehalt und die Auswirkungen der Prämisse zu diskutieren. Diesen Schritt würde sie nicht überstehen, es ist aber durchaus möglich, dass mehrere Prämissen zu einem Thema sie überstehen.
Ich denke auch nicht, dass das mit der Oberflächlichkeit zu tun hat. Eher die Kompromissebenen, die kleinsten gemeinsamen Nenner und so, sind i.d.R. das, was du Wischiwaschi nennst.
Eine allgemeingültige Antwort zu einem komplexen Thema zu finden, ist doch gerade das Gegenteil eines Kompromisses: man setzt eine Meinung durch und lässt alle anderen Aspekte unter den Tisch fallen. Dies ist logisch nur tragbar, wenn schon im zuvorgehenden Verallgemeinerungsprozess diese Aspekte verloren gingen und man nur in der verallgemeinerten Ebene argumentiert.
Je radikaler eine Fragestellung ist, je grundsätzlicher könnte man sagen, um so eher lassen sich konkrete Aussagen tätigen.
Auch über grundlegende Dinge sind konkrete Aussagen oft extrem schwierig, sonst wäre Philosophie doch trivial.
Ich meine mit Radikalliberalität die Position, dass man derart liberal ist, dass man alles nicht liberale nicht mehr gelten lässt.
Siehe oben: "Das ist aber eher eine Intolerenz gegenüber der Intoleranz dieser Radikalen als eine Ablehnung aller anderen Positionen, da man andere moderate Positionen ja zulässt. "

Thod
Harfner des Erhabenen
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Do 19. Dez 2002, 20:26 - Beitrag #23

ja, die These wäre zu Prüfen. Ich bin mir aber sicher, dass sie nicht standhält, als Prämisse.

Zu Grundlagen und Oberflächlichkeiten haben wir wohl anderen Ansichten. Ich denke, allgemeine Sachen sind einfacher auf den Punkt zu bringen. Philosophie ist auch letztlich nicht schwer. Die Fragen liegen offen auf der Hand. Schwer ist es, sich ihnen konsequent zu stellen.

Gruss,
Thod

Krautwiggerl
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Do 19. Dez 2002, 21:20 - Beitrag #24

Naja, Thod, 1) wollte ich damit den Widerspruch in deiner Argumentation aufdecken und 2) kein Kommentar, bin froh, dass wir die Zeiten hinter uns gelassen haben (sonst wär's hier Essig mit dem Diskutieren, weil wir uns so ziemlich alle in einem tiefen, dreckigen Kerker wiederfinden würden, wo wir solange gefoltert werden, bis wir...)

Thod
Harfner des Erhabenen
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Do 19. Dez 2002, 21:23 - Beitrag #25

Nu, das glaube ich eigentlich nicht. Und so widersprüchlich finde ich das auch nicht. Alles Systeme, die nicht perfekt sind, schaden natürlich.
Ich bin bei der Kirche aber der Ansicht, dass es sich um ein göttliches handelt. Darum bin ich auch kein Demokrat oder so, und im Traitorsinne sicher radikal.

Gruss,
Thod

Krautwiggerl
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Do 19. Dez 2002, 21:43 - Beitrag #26

göttliches handelt

Der Glaube bleibt dir natürlich unbenommen. Jedenfalls wurde der Auftrag von den Menschen auf dilettantischste Art und in vielen Fällen sogar der eigentlichen Sendung widersprechen ausgeführt, aber das würde hier wohl zu weit führen.
Nun, du bis nicht nur in Traitors Sinne radikal, sondern auch in meinem (aber du fasst das ja eh als Kompliment auf, nich? :D )

Thod
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Do 19. Dez 2002, 21:46 - Beitrag #27

Nu, Traitor hat es so zum Ausdruck gebracht, und ich finde ihn in diesem Sinne auch radikal. Von dir weiss ich zu wenig, um da was zu zu sagen. Aber als Kompliment fasse ich es nicht auf, da ich einerseits weiss, wie es gemeint ist, und da ich es wenn persönlich eher als neutral werten würde.

@ Kirche. Das ist sicher ein anderes Thema. Aber für alle Fälle melde ich hier mal meinen Widerspruch an.

Gruss,
Thod

Krautwiggerl
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Do 19. Dez 2002, 23:55 - Beitrag #28

Sooo negativ war das nicht gemeint. Ich meine, dass ich und wohl die meisten anderen anderer Meinugn sind, aber du kannst ja andere Meinungen und Weltsichten scheinbar auch akzeptieren, eine Qualität, die ich in sehr vielen Institutionen so gut wie nicht sehe.

Traitor
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Fr 20. Dez 2002, 12:50 - Beitrag #29

Nach meiner Definition würdest du zumindest teilweise radikal sein. Du hast eine recht "randlastige" (nicht negativ gemeinte) Meinung, aber wie Krautwiggerl sagt, scheinst du ja durchaus andere Meinungen akzeptieren zu können. Und ich kann mir auch noch extremere Positionen vorstellen als deine.

Seeker
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Fr 20. Dez 2002, 12:59 - Beitrag #30

Nur zur Info:
Der Brockhaus sagt:

radikal
radikal, von Grund auf, gründlich; bis zum Äußersten gehend; rücksichtslos.

Radikalismus der, Kennzeichnung politischer Theorien, Weltanschauungen und politisch-sozialer Bewegungen, die auf eine grundsätzliche Kritik bestehender Verhältnisse und eine grundlegende Veränderung zielen; zum Teil gleichbedeutend mit Extremismus gebraucht.

Gruss,
Seeker

Thod
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Fr 20. Dez 2002, 13:58 - Beitrag #31

ich möchte es nochmal so zusammenfassen.

Radikal ist man immer in Bezug auf etwas, und in der Qualität dessen auf das man bezug nimmt, kann man die Radikalität werten.

Rechts- oder linksradikal ist eine Radikalisierung von IMHO recht defizitären Weltanschauungen. Somit kann es da sicher zu Problemen kommen, vor allem da, wo diese Weltanschauungen per se fehler haben, oder nicht genügend reflektiert sind.

Ich würde mich durchaus als einen radikalen Katholiken bezeichen. Zum Katholizismus gehören aber auch solche Sachen wie Selbsthinterfragungen, Bewusstsein über eingene Stärken und Schwächen, etc. Da dies alles radikal vollzogen werden soll, entstehen hier IMHO weniger Probleme bei der Berührung anderer Weltanschauungen, so lange diese die eigene nicht behindern.

Gruss,
Thod

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