Kaufverhalten

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Shockk
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Mi 17. Sep 2003, 23:25 - Beitrag #1

Kaufverhalten

Was meint ihr, wie wird sich das Kaufverhalten der Menschen in der Zukunft gestalten? Hatten heute in SoWi eine interessante Diskussion darüber ;).

Die Entwicklung bis zum heutigen Zustand ist ja relativ interessant. Früher - zB nach dem Krieg - kam es ja darauf an, dass die Waren, die man kaufte, haltbar waren, den widrigen Umständen der Zeit standhielten. zB Schuhe. Im Verlaufe der Zeit nun wurde die Auswahl an Produkten immer größer, die Qualität immer größer. Der Konsument hatte also nicht mehr den selben massstab wie früher, zB das man einfach von guter und schlechter Ware unterscheiden konnte. Die Entwicklung führte dazu, dass die Kunden vollkommen den Massstab verloren, und die Orientierungslosigkeit, verursacht durch den Überfluss an Auswahlmöglichkeiten, sozusagen einen Orientierungszwang verursachte - der Kunde versuchte krampfhaft, einen neuen Massstab zu finden. Die Produzenten hingegen wussten nicht mehr, was sie produzieren sollten, da auch sie keine Massstäbe mehr hatten, um sich zu orientieren.

Heute ist es ja so, dass die Hersteller respektive die Werbung versuchen, den Kunden zu suggerieren, ihre Produkte seien "individuell". Der Kunde, sozusagen "umzingelt" von Angeboten, mit denen er nichts mehr anfangen konnte, zog sich in sich selbst zurück. Und darauf fußt nun der neue Trend - die Produkte sollen all das betonen und verstärken, was die Kunden in ihrem Inneren wollen. Erlebnisse, Meinungen, also einen Riesenhaufen subjektiver Eindrücke.

Was wäre dann das Verhalten der Zukunft? Ein Revival der Funktionalität und der Qualität von früher? Oder eine Individualisierung jedwedes Produktes?

Ich habe es wegen des für mich nicht erkennbaren deutlichen philosophischen Bezugs in das Diskussions-Forum verschoben.
Padreic

Feuerkopf
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Do 18. Sep 2003, 14:50 - Beitrag #2

Ein Aspekt fehlt noch:

In Rezessionszeiten gucken die Leute vermehrt auf jeden Cent. Deshalb haben Handelsketten wie Lidl auch enorme Umsatzzuwächse, ganz gegen den Trend.

Und wo ist der Bereich "ökologisch unbedenkliche Produkte"? Die Offenlegung von Herstellungsverfahren bzw. Skandale um Schadstoffe in Produkten haben viele Leute vorsichtig werden lassen.

Außerdem gibt es vermehrt eine Wegwerfmentalität. Wo früher Socken und Unterhosen gestopft wurden, werden sie heute sofort entsorgt und ersetzt.
Das gilt auch für Elektroarktikel, deren Reparatur häufig teurer ist als der Neukauf.

Student27NRW
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Fr 19. Sep 2003, 10:55 - Beitrag #3

Dieses Phänomen hat die Volkswirtschaftslehre auch schon lange erkannt. Das Kaufverhalten von Individuen hat ja bekanntlich was mit Bedarf, Bedürfnis, Bedürfsnisbefriedigung und Nutzenstiftung zutun.
Bedürfnisse entstehen bzw. verändern sich, wenn sich die Mittel zur Befriedigung der Bedürfnisse ändern. Es wird immer versucht den größtmöglichen Nutzen zu ziehen, also folgt immer ein Streben nach mehr!


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