In Stalingrad haben die Russen auch einen Sieg gegen die Deutschen (bzw. eher das deutsche Militär) errungen, der sicherlich militärisch von einiger Bedeutung war. In der Normandie haben allerdings die Westalliierten gesiegt, was, wie Fargo schon sagte, sicherlich ein wichtiger Punkt ist.
Sicher hatte der Krieg ambivalente Züge, die zur realistischen Betrachtung desselben auf keinen Fall vernachlässigt werden dürfen. Eine ganzheitliche Betrachtung des Krieges setzt voraus, dass man keinen Aspekt überbetont. Doch dazu ist eine Feier im Andenken an die Landung an der Normandie völlig ungeeignet, man müsste sich an einen ganz gewöhnlichen Tag erinnern; der D-Day ist dagegen gerade herausgehoben und setzt sich von anderen Tagen des Krieges ab. Ein für das Gesamtkriegsgeschehen recht unbedeutender Tag ließe sich aber ob seiner geringen Symbolkraft nicht feiern. Jede Feier verzerrt. Ihre Grundlage ist stets Verklärung in irgendeiner Hinsicht. Sie ist deshalb für das Gedenken an den Krieg, wie er tatsächlich war, weitesgehend ungeeignet.
Padreic