Entartes Verhalten unter Alkoholeinfluss

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Maurice
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So 26. Sep 2004, 13:46 - Beitrag #1

Entartes Verhalten unter Alkoholeinfluss

Wenn ich höre, wie sich Menschen unter Alkoholeinfluss verhalten, muss ich immer wieder den Kopf schütteln.
Ich habe heute morgen eine kurze Doku über das Oktoberfest auf Ntv gesehen und was ich da für Szenen gesehen habe... und das soll die Spitze der Evolution sein... für viel hat es wohl echt nicht gereicht. :shy:
Saufen, grölen, auf den Tischen tanzen, obszöne Gesten, Gegrabsche, das Entledigen von Kleidungsstücken... und das beste war ja immernoch, als ein Polizist meinte, dass Sex im Freien am helligen Tag nichts ungewöhnliches sei. :s4:
Wenn ich so Bilder sehe, dann bin ich mir sicher, dass man dem Menschen nicht eine eigene Kategorie über den Tier geben sollte.

Meine eigenen Erfahrungen zum Thema sind da sehr gering, weil ich bisher auf fast keiner Feier war, wo sich die Kante gegeben wurde. Das eine Mal in der Mittelstufe, wo ich auf einer Syvesterfeier meiner Klasse war, hatte mir damals gereicht. Einmal und nie wieder, nein Danke das ist nicht mehr Fall. Als wohl der Einzige der damals nüchtern blieb, war es manchmal zwar ganz lustig sich über das Vehalten der anderen zu wundern, aber war es doch unterm Strich arg langweilig für mich gewesen. Da heulte z.B. ein Mädchen ihre Freundin vor der Tür zu, dass sie (also die Freundin) sie wohl nicht mehr mögen würde und die Freundin versuchte sie vergebens zu trösten. Und da war der Abend noch jung. Ich kann mich nur noch ein paar Sachen erinnern, aber das reicht mir auch. An dem Abend wurde auch nur knapp eine Schlägerei verhindert, denn einer in seiner Wut auf den anderen mit einem Feuerlöscher loszugehen. Die zivilisierte Menschheit... Auch gut war, als jemand meinte betrunken über Müllkontainer spazieren zu müssen und danach versucht wurde mit Wasser etwas nüchterner zu machen, dieses aber nach einem Schluck wegschüttete, weil er sich beschwerte, dass jemand den Alkohol aus dem Vodka getan hätte. Später schlief er dann friedlich und sich selbst besabbernd auf einer Kabeltrommel ein. Das waren jetzt nur ein paar Beispiele und ich weiß, dass das noch harmlos war... Von jemanden aus dem Chat habe ich letztens gehört, was einer Klassenkammeradin auf einer party passiert ist. Tja ich glaube sein erstes Mal kann man schöner haben, als nachts, betrunken auf dem Schulhof... Tja aber selbst schuld, wenn man sich so betrinkt, dass man die Kontrolle verliert!

Aber nein solche Beispiele reichen nicht als Abschreckung, ganz zu schweigen von den vielen durch Alkohol verursachten Autounfällen, um die Leute von dem Saufen abzuhalten. Man sagt der Mensch sei ein vernunftbegabtes Wesen... doch verkommt dieser Spruch nicht selten zu einer Ausnahme einer Regel, die das Gegenteil beschreibt.

Was kennt ihr für Storys und wie denkt ihr über die Ganze?

norialis
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So 26. Sep 2004, 15:25 - Beitrag #2

Ich bin ein absoluter Gegner von Alkohol, aber auch ich hab eine andere Zeit erlebt - und wenn ich mich recht erinnere, macht das hammermäßig Spaß, wenn man selbst auch etwas getrunken hat - nur sollte man sich genau kennen und wissen, wann Schluss sein muss, sonst macht man sich schnell zum Gespött der Leute, die nicht genauso stramm sind wie man selbst.

Aber bei allem Spass
DON'T DRINK AND DRIVE

denn damit gefährdet man niemals nur sich allein, sondern IMMER auch andere und selbst wenn mann alleine an nem Baum abklatscht, ist nicht sicher dass jeder Feuerwehrmann oder Polizist, Rettungssani oder Arzt mit den Bildern auch klar kommt. Wie häufig sind dann Psychologen gefragt - und so etwas aus purem Leichtseinn ? Also Nein zu Alkohol am Steuer (Was übrigens jegliche eigene Fortbewegung, die nicht zu Fuss ist einschließt, also auch Fahrrad, Roller, oder Inliner) !

fogel
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So 26. Sep 2004, 16:05 - Beitrag #3

Ich für meinen Teil finde Alkohol weder schlimm noch verwerflich, die Menschen müssen selber wissen, wo sich ihre Grenzen befinden, und wenn sie sich nicht kontrollieren können ist das deren Problem, und nicht meins (obwohl es doch immer recht amüsant ist).
Ich trinke Bier. Dazu steh ich auch, hoho.
Ok, stimmt schon, alkoholisierte Menschen können schnell zur Gefahr für die Bevölkerung werden. Das ist schlimm. Und alkoholabhängig zu sein ist auch nicht schön. Aber wie gesagt, wer seine Grenzen nicht kennt, bzw. gerne überschreitet, ist zu bemitleiden.

Shockk
Inventar
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So 26. Sep 2004, 16:14 - Beitrag #4

Wir hatten vor einiger Zeit hier mal eine recht interessante Diskussion übers Trinken ... aber kA wo die ist.

Ich persönlich trinke selber wenig Alkohol. Da mir Bier, Sekt und Wein nicht schmecken greife ich wenn dann auf Martini, Cocktails, Londrinks etc zurück, und da das Zeug viel zu teuer ist bleibt es bei einem Gläschen oder zwei. Danach habe ich auch schon wieder kein Geld mehr.

Kampftrinken finde ich erbärmlich. Ich habe mich selbst einmal (unbeabsichtigt) derart betrunken, dass ich mich an Bruchstücke des Abends erinnere, mehr nicht, eine seltsam verzerrte Zeitwahrnehmung hatte und danach daheim erstmal eine Stunde überm Klo hing. Das hat mir gereicht. Ich hasse es, keine Kontrolle über mich zu haben, und trinke daher nie mehr, als ich für vernünftigt erachte.

Traurig finde ich es, wenn Leute nur des Trinkes willen trinken - oder wenn sie schon dabei angeben das sie sich nur betrinken "um Spaß zu haben". Dann sieht man diese Leute, die vor der eigentlichen Veranstaltung (zB Feier oder Disco) schon "vorgetrunken" haben und sich danach weiter zuschütten, am Ende des Abends beinahe besinnungs-, definitiv aber kontrolllos durch die Gegen taumeln, blöd lachen, die Leute nerven ... ich finde sowas erbärmlich. Einige dieser Spezis "diskutieren" dann auch gerne mit den "Langweilern", die sich nicht betrinken, und nicht akzeptieren können, dass man sich auch "zum Spaß" besäuft, weil man sonst keinen hat. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.

Von daher - Alkohol in Maßen, zum Genuß. Wer mehr trinkt oder sogar beabsichtigt, sich in einen Rausch zu versetzen, ist a) selber schuld und hat b) die Konsequenzen verdient.

Monostratos
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So 26. Sep 2004, 16:48 - Beitrag #5

Das ist mal wieder einer dieser "Ja, finde ich auch so" -Threads. Mal ehrlich: Gibt es überhaupt vernünftige Argumente für Alkohol-Eskapaden?
Aber was tut man nicht alles, um Männlichkeit/Homogenität in einer Gruppe unter Beweis zu stellen...

Geschichten über Exzesse meinerseits möchte ich hier mal nicht erwähnen (Wäre auch nur eine einzige gewesen gewesen)...

Hier ein sehr ähnlicher Thread, allerdings mit anderer Intention. (Den meinteste wohl, sh0ckk?)

Padreic
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So 26. Sep 2004, 19:27 - Beitrag #6

Natürlich gibt es Gründe dafür, sich zu besaufen. Der wichtigste lautet wohl Vergessen (und Spaß, aber der hat seine Wurzeln eigentlich auch im Vergessen). Menschen tun vieles aus dieser Motivation, auch wenn es meist nicht so extrem wie ein Alkoholexzess ist. Die meiste Unterhaltung bewegt sich in eine ähnliche Richtung, das Lesen von Trivialliteratur, das Anschauen von schlechtem Fernsehprogramm etc. Manche benutzen zum Vergessen auch Arbeit, workalcoholic sozusagen. Die wenigsten wollen sich wirklich ihr Leben bewusst machen und eigentlich drängenden Fragen nachgehen und wenn sie es wollen, dann meist nur für kurze Zeit. Ich schließe mich selbst da sicherlich nicht aus, auch wenn ich vielleicht auf der besseren Seite der Achse bin. Aber sich seines Lebens bewusst wirklich bewusst zu sein kann nunmal schrecklich sein, ein Schock, wenn es das erste Mal seit langer Zeit ist. Ich kann es schon verstehen, wenn man sich besäuft; ich trinke ja auch nicht ungern einen, wenn sich die Gelegenheit gerade ergibt, auch wenn mir der Zustand einer gewissen Angetrunkenheit reicht und ich weiß, wann ich aufhören sollte (ich bereue aber eigentlich auch das eine Mal nicht, wo ich diese Grenze überschritten habe).

Da ich mich im Allgemeinen nicht in Gesellschaft von Kampfsäufern bewege, kann ich leider keine echten Geschichten beitragen. Auf unserer Kursfahrt hab ich unsere Besoffenen zwar durchaus erlebt, aber ich hab es nie lange genug in ihrer Gesellschaft ausgehalten, um wirklich etwas zu erleben. Die Menschenpyramide, die erst beim dritten Versuch für ein paar Sekunden gehalten hat, hab ich leider nur auf Fotos gesehen...

Padreic

Nur ein Narr
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So 26. Sep 2004, 19:42 - Beitrag #7

Um beim PRO-Saufen zu bleiben:

- sich Mut antrinken. Es gibt genug schüchterne Menschen, die eine kleine "Hilfe" brauchen, um in Fahrt zu kommen.

- jemanden schön trinken. Manchmal hat man es nötig.

- sich warm trinken. Auch wenn Alkohol nur scheinbar wärmt, bekommt man dennoch das Gefühl nicht zu frieren.

- um nicht als Schlappschwanz zu gelten. Stichwort: Gruppenzwang

- zu Gunsten der Gesundheit. Ein Glas Rotwein soll da Wunder bewirken.

- gegen Schmerzen.


Geschichten über den Alk kann ich zu Genüge erzählen, aber ich denke, das würde euch nur erschrecken. Wer über die Stränge greift ist selber schuld.

Feuerkopf
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Mo 27. Sep 2004, 10:07 - Beitrag #8

"Entartet" ist ein hässliches, äußerst negativ besetztes Wort.

Den "Bericht" über das Oktoberfest habe ich auch gesehen, man bekommt ja z. Z. eine Dauerberieselung in diese Richtung.

Bisher konnte mir niemand erklären, was daran so toll ist, mit Tausenden von Leuten auf engem Raum in Festzelten zu hocken, sich unterirdische Musik anzuhören und plörriges, viel zu teures Bier zu trinken.

7 € kostet eine Maß! Dafür bekomme ich hier einen ganzen Kasten Pils und kann in gemütlicher Runde einen picheln, wenn mir danach ist.

Mit dem richtigen Alkoholpegel fallen eben die Hemmungen, bei Bier bleibt es zum Glück meist einigermaßen friedlich, gefährlich wird es bei Schnaps. Nee, mit Kampftrinken hatte ich es noch nie, das ist nur dumm und peinlich.

Offenbar ist es sehr menschlich, hin und wieder berauschende Mittel zu sich zu nehmen, denn Drogen jeder Art hat es wohl immer schon gegeben und die alkoholische Gärung ist sogar ein natürliches Phänomen... :s126:

Wombat
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Mo 27. Sep 2004, 13:02 - Beitrag #9

Ab und zu mal etwas trinken, um die Stimmung zu heben, finde ich nicht schlimm, aber man sollte es nicht übertreiben.
Ich persönlich vertrage zum Glück viel, weiß aber auch, wo meine Grenzen sind. Und solange man sich dessen bewußt ist, kann auch nichts schief gehen.

Original geschrieben von Feuerkopf
bei Bier bleibt es zum Glück meist einigermaßen friedlich


Da habe ich andere Erfahrungen. Ich trinke zwar kein Bier, aber dafür, dass es meist das günstigste alkoholische Getränk ist und überall zu bekommen, schütten sich mehr Leute damit zu. Und auch von zwei Bier kann man schon anfangen Radau zu veranstalten.
Es kommt also ganz auf die einzelne Person an.

Original geschrieben von Nur ein Narr
jemanden schön trinken. Manchmal hat man es nötig


Die Leute tun mir leid!


Am lustigsten finde ich die Späße, die man mit den Betrunkenen machen kann. So wie hier
Witzig ist es nur, wenn man nicht selber Opfer ist.

DaumA
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Mo 27. Sep 2004, 18:14 - Beitrag #10

Nun, in der letzten Zeit habe ich auch eine nicht so gute Stellung gegenüber Alkohol. Ich habe bemerkt, dass ich den Alkohol gut vertrage aber mir am morgen danach oft sehr sehr schlecht ist. Also habe ich den Alkohol gelassen. Jetzt gehts es mir morgens wirklich blendent. Was nicht heißt, dass ich überhaupt nicht mehr trinke. Samstag wurde mir ein "Südeseezauber" angedreht, fragt mich nicht was da drin war, es kostete 1,80€ und war total lecker... Aber viel kann man davon auch nicht trinken, war etwas süß.
Aber auch egal.
Warum trinkt man Alkohol? Einige denken wirklich, man kann ohne keinen Spaß haben. Was ich aber auch beobachten konnte. Wir waren am "vorglühen" von einem Kumpel eingeladen. Stimmung herrschte erst ab da, wie die ersten Spezis getrunken waren. Komisch!
Ich war Samstag mal wieder (eigentlich wie jedes WE) in einer kleineren Disco. Es war ganz lustig. Bis mir etwas zu Ohren bekommen ist, was mich wirklich belastete in dem Moment und wo ich fast angefangen wäre zu weinen. Ich habs erst einigermaßen verarbeitet. Na toll, dann stellte sich aber alles heraus und es war doch überhaupt nicht schlimm. In dem Moment wollte ich auch erst mal nur nen Spezi. Woran liegt sowas?
Viel trinke ich nicht mehr, weil ich nichts mehr abkann ;) Und ich hasse es mich übergeben zu müssen also lasse ich es.

Punkerlady
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Mo 27. Sep 2004, 19:41 - Beitrag #11

Hi
Alkohol zerstört einen Menschen von unten bis unten. Wie sich Menschen unter Alkohleinfluss verändern können...
Ich selbst trinke selten alkohol. und wenn ich trinke dann nicht viel. Ich kenne viele Menschen in meiner Umgebung die sich die Birne wegsaufen und dann total happy sind und 2Stunden später in ihrer eigenen Kotze rumliegen...und am nächsten morgen ein Black out ham..
Man kann seinen Spaß auch ohne oder nur mit wenig Alk ham!
Bis dann
Punkerlady

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Mi 29. Sep 2004, 11:17 - Beitrag #12

Als ich gehöre zu den Leuten, die doch schon ne ganze Menge an Alkohol in Ihrem Leben getrunken haben. Verwerflich finde ich es ebenfalls nicht, weil diese Entscheidung jeder für sich selbst treffen sollte. Der Grund liegt nicht darin, dass ich sonst keinen Spaß habe, aber mit macht es halt mehr Spaß. ;) Da ich nicht Rauche, genönne ich mir gelegentlich halt dieses Laster.
"Entartenes" Verhalten gehört oft leider dazu, weil sich viele Leute zu sehr einen über den Durst trinken und dafür zu wenig vertragen. Ich habe auch so meine Erlebnisse im Rausch gemacht und denke, dass sie einfach dazugehören - heute kann ich drüber schmunzeln. Natürlich ist irgendwo die Grenze erreicht, wenn es um Entblößungen oder Agressionen geht.


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