Glücklich oder nicht?

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Bist du insgesamt gesehen eher

Glücklich (zufrieden, eins mit dem Kosmos, in Gott aufgehoben, happy)
4
29%
indifferent (egal, denk nicht drüber nach, mal so mal so, normal halt, weiß nicht, tot)
6
43%
unglücklich (unzufrieden, uneins mit sich und dem Kosmos, ruhelos, sehr unsicher, einsam, sinnlos)
4
29%
 
Abstimmungen insgesamt : 14

e-noon
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Mi 1. Aug 2007, 00:56 - Beitrag #1

Glücklich oder nicht?

Anscheinend gab es so ein Thema zumindest in jüngster Zeit nicht... die Frage ich eigentlich recht einfach: Wer von euch ist glücklich? Natürlich nicht permanent, das werden wohl die wenigsten unter uns erreichen, ob eher die bedürfnislosen oder eher die gutaussehenden, charmanten, wohlhabenden, intelligenten, Glück in der Liebe und Erfolgsaussichten im Spiel (des Lebens) besitzenden... wer weiß.

Ich kämpfe gerade noch mit mir, wieviele Antwortmöglichkeiten es geben soll, es wird aber vermutlich auf 3 hinauslaufen. Die Extreme sind jedenfalls glücklich und unglücklich - erschwert durch die Begrenzung auf ein einziges Bewusstsein lässt sich Glück oder Leid sehr schwer vergleichen, es kommt also auf die eigene Einschätzung an. Wer sich trotz zufriedenstellender Lebensbedingungen (Wohnung, Einkommen, Beziehung, ...) häufig fragt, warum er wieder so mies drauf ist, dauernd so mies drauf ist oder permanent so mies drauf ist, wer so ist wie Aydee (das muss ich jetzt mal als Beispiel nehmen, denn es war der Anstoß zu meinem thread), wer also schwer Freunde findet, dabei Freunde braucht und wenige hat, oder sonstige Belastungen/Traumata/irgendwas, der darf sich getrost zu den unglücklichen zählen.

Wer vor sich hinlebt, selten drüber nachdenkt und meist zufrieden ist, wenn Bier in der Hand und Fußball im Fernsehen, oder ähnliche grundlegende Bedürfnisse erfüllt sind, dennoch manchmal ein leichtes Gefühl des Unbehagens verspürt, zählt sich zu den indifferenten.

Wer bodenständig, oft beschäftigt und oft zufrieden sowie fähig ist, kleine Glücksmomente zu genießen (mir fällt da spontan Feuerkopf als gutes Beispiel ein, natürlich nur nach meiner äußeren Einschätzung), kreuzt bitte "glücklich" an.

Es geht mir vor allem darum, zu erfahren, wieviele hier im Forum grundsätzlich grüblerisch, nachdenklich, des öfteren mit der Welt verworfen und dennoch in Hassliebe mit ihr verbunden sind, ohne jemanden beeinflussen zu wollen tippe ich auf *grübel* Ipsi, Milena, Aydee, Janw ua.
Und wiederum natürlich ohne euch beeinflussen zu wollen wünsche ich mir ein möglichst negatives Ergebnis, nicht weil ich euch so unsympathisch finde, sondern weil ich mich dann in meiner (momentan) trotz äußerer guter Umstände öfters niedergedrückten Stimmung nicht so allein fühle.

Also viel Spaß ^^

Milena
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Mi 1. Aug 2007, 07:15 - Beitrag #2

...also unterm Strich würde ich von mir sagen, ich bin ein glücklicher Mensch, auch wenn ich manchmal todunglücklich bin oder nur so wirke,
dann aus einer gewissen Stimmung heraus oder wegen bestimmten Umständen....
und ganz tief in mir, bin ich sehr einsam, habe mich zwischenzeitlich aber sehr gut mit dieser Einsamkeit angefreundet,
kann aber in und durch so viele kleine Momente der Freude wirklich glücklich sein...
vielleicht auch deswegen,
weil ich viel Leid erfahren hatte in meinem Leben (aber wer hat das nicht^^)
und das Leben trotzallem weiter voranschreitet und es für Aussenstehende
vielleicht aufgesetzt erscheinen mag,
ich mich aber sehr an dem kleinen Glück oder auch dem grossen^^ erfreuen kann.......
zur Zeit bin ich sehr glücklich,
habe einen Job und die unmittelbare Aussicht eines noch besseren Jobes,
meine Kinder sind gesund und gehen fast problemlos ihres Weges,
und mit meinem Schätzle habe ich jemanden, mit dem ich mein weiteres Leben bestreiten möchte..(trotz aller Höhen und Tiefen^^),und
weil er mein Engel ist.....
und schon als Kind habe ich zu Gott gebetet und werde es auch weiterhin tun,
und lebe zufrieden,
bis das der letzte Atemzug mich erreicht...^^

Ipsissimus
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Mi 1. Aug 2007, 10:08 - Beitrag #3

früher war ich meistens einfach nur unglücklich-depressiv

seit geraumer Zeit die meiste Zeit gleichmütig; wenn ich mit dem Schätzle zusammen bin in einer mittlerweile äußerst heiteren und oft freudigen Färbung mit vielen Glücksmomenten, wenn ich mit Freunden zusammen bin in einer heiteren Färbung, wenn ich mit anderen zusammen bin oder alleine bin einfach nur gleichmütig

Feuerkopf
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Mi 1. Aug 2007, 10:09 - Beitrag #4

Zitat von e-noon:Wer bodenständig, oft beschäftigt und oft zufrieden sowie fähig ist, kleine Glücksmomente zu genießen (mir fällt da spontan Feuerkopf als gutes Beispiel ein, natürlich nur nach meiner äußeren Einschätzung), kreuzt bitte "glücklich" an.


Vom Glücklichsein als Grundbefindlichkeit könnte ich nicht weiter entfernt sein. Ich habe speziell in den letzten 12 Monaten so viele Probleme in meinem Privatleben bewältigen müssen, dass ich mir eher wie ein Surfer vorkomme, der um Himmelswillen nicht von seinem Brett fallen darf, weil er sonst untergeht.

Bin ich deshalb tendenziell eher unglücklich? Bin ich indifferent? Nein. Ich bin. Mal so, mal so. Ich sehe Notwendigkeiten ein. Ich habe gelernt, über meinen Schatten zu springen. Ich würde mich als gefestigt betrachten und belastbar.

Ich habe eine pragmatische Einstellung zum Leben.
Das Erkennen und Genießen kleiner Glücksinseln ist für mich ein Überlebensprinzip, weil es meine arg strapazierten Akkus auflädt.

e-noon
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Mi 1. Aug 2007, 17:45 - Beitrag #5

Nur weiter so, pulverisiert meine Illusion von Menschenkenntnis.

"Gefestigt und belastbar" mit der Fähigkeit, Glücksmomente zu genießen, würde ich unter glücklich zählen. Irgendwer von euch hat aber scheinbar noch nicht abgestimmt... ?

Ich warte mal ab, wer mich noch überrascht... :crazy:

Wrzlprmft
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Mi 1. Aug 2007, 21:14 - Beitrag #6

Zitat von e-noon:erschwert durch die Begrenzung auf ein einziges Bewusstsein lässt sich Glück oder Leid sehr schwer vergleichen, es kommt also auf die eigene Einschätzung an.
Ich würde sogar noch weiter gehen: Da Glück eine direkte Aussage über den eigenen Gefühlszustand und nur über diesen ist, ist man praktisch per Definition genau dann glücklich, wenn man sich glücklich fühlt. (Wobei es natürlich ins Besondere bei Glücklichkeit vorkommen kann, dass die Penentranz einiger Leute, die meinen es besser als man selbst zu wissen, einem die Suppe versalzt.)

Um die Frage zu beantworten: Karrieretechnisch und materialistisch bin ich praktisch sorgenfrei, der Weltschmerz ist verkraftbar und mein Freundeskreis ist bester Ordnung – lediglich mein Liebesleben ist ein einziges Disaster. Daraus folgend bin ich die meiste Zeit glücklich, durchsetzt von Phasen starker Unglücklichkeit. Ich kreuze mal das mittlere an.

Milena
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Mi 1. Aug 2007, 22:17 - Beitrag #7

Wobei es natürlich ins Besondere bei Glücklichkeit vorkommen kann, dass die Penentranz einiger Leute, die meinen es besser als man selbst zu wissen, einem die Suppe versalzt.)

...also da könnte ich auch auf die Decke gehn...
wenn entgegen meiner Empfindung direkt festgestellt , bzw. mir gesagt wird, das kann doch gar nicht sein, spiel doch nichts vor...du vermagst doch nicht wirklich glücklich zu sein usw.....
und das nervt mich, da ich Einspruch erheben und mich quasi für mein empfundenes Glück rechtfertigen und es noch einfordern und demjenigen entgegen halten müsste....
und dann natürlich kann es sein, dass aus diesem Ärger heraus, nicht mehr viel von meinem Glücklichsein an die Oberfläche sich zu drängen vermag..^^:P

Feuerkopf
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Mi 1. Aug 2007, 23:55 - Beitrag #8

Zitat von e-noon:"Gefestigt und belastbar" mit der Fähigkeit, Glücksmomente zu genießen, würde ich unter glücklich zählen.


Ich habe in den letzten sieben Monaten zwei Familienangehörige verloren, in den letzten 12 Monaten war mein Mann zweimal im Krankenhaus, einmal ich selbst. Ich muss ständig Abschied von meinen Kindern nehmen, weil die im wechselweise monatelang im Ausland leben/lebten. Meine Lebensumstände stehen komplett Kopf.
Ich bin gefestigt und belastbar, weil ich das unter professioneller Anleitung gelernt habe. Glücklich? Nein. Aber glücksfähig.

Ich habe keine der drei Optionen angekreuzt.

e-noon
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Do 2. Aug 2007, 13:09 - Beitrag #9

Hm. Dann liegt es aber bei dir eher an den Umständen, oder? Wenn deine Familie länger zusammen bleibt, du keinen Stress hast und niemand krank oder sonstwie in Gefahr ist, ist es vermutlich besser? Es geht mir eigentlich eher darum, die Grundtendenz zu ergründen, natürlich ist jemand nach dem Tod eines geliebten Menschen nicht glücklich, aber wenn die Umstände gut sind, kann er das sein, es hat nichts mit der Welt oder dem Menschen als Ganzes zu tun, dass er unglücklich ist. Ich will aber jetzt keiner von diesen nervigen Leuten sein, die einem einreden, dass man sich so und so fühlt ^^

Wo lernt man denn unter professioneller Anleitung, gefestigt und belastbar zu werden?

Maurice
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Do 2. Aug 2007, 13:53 - Beitrag #10

Nach eigener Einschätzung bin ich in der Mitte anzusiedeln. Ich glaube, ich war eine Zeit lang recht pessimistisch und habe mich über so einiges aufgeregt. Das meiste davon ist mir mittlerweile egal oder ich amüsiere mich darüber. Ich versuche die Dinge gelassen zu sehen, auch wenn mir das nicht immer gelingt. Ich habe zwar auch ein paar Problemschen, aber keine schwerwiegenden und welche an denen man auch arbeiten kann. Dafür sind die meisten meiner wichtigen Präferenzen täglich befriedigt, weshalb ich jeden Tag genug Momente der Freude erlebe (z.B. wenn ich die Zuneigung meiner Freundin erfahre). Zum wirklichen Glücklichsein fehlen aber dann noch ein paar Sachen, die aus momentaner Sicht nicht ganz einfach zu erreichen sind, aber nicht prinzipell ausgeschlossen sind. Und wenn ich die Dinge nicht erreiche, dann mache ich in erster Linie mich dafür verantwortlich und nicht andere.


Dann liegt es aber bei dir eher an den Umständen, oder?

Solange jemand nicht eine sehr widersprüchliche Präferenzkonstellation hat, die schon eine persönliche Inkonsistenz nahe der Krankhaftigkeit besitzt, behaupte ich, dass jede Präferenzlage strukturell zumindest theoretisch befriedigt werden kann. Von daher liegt es immer auch an den äußeren Umständen, ob man glücklich ist. Ein stoischer Heiliger, der alles mit Gelassenheit nimmt, gibt es meiner Einschätzung nicht... und wenn doch, dann wird dieser Zustand für die allerwenigsten zu erreichen sein. So wesentlich die äußeren Umstände sind, sie sind doch nicht das hinreichende Kriterium für Glück, da es auch von der inneren Einstellung zu den Dingen abhängt. Man sollte sich daher darum bemühen, sowohl die äußeren Umstände, nach den eigenen Wünschen zu formen, als auch die eigene Einstellung so zu formen, dass mit weniger glücklich ist. Denn umso mehr und schwierigere Dinge man will, umso schwieriger ist es glücklich zu sein.

@Umfrage: Vielleicht solltest du noch soetwas wie einen Zeitrahmen angeben, in dem man glücklich ist. Auf die letzten Monate bezogen kann sich jemand als weniger glücklich einschätzen, weil viele unangenehme Dinge passiert sind, obwohl er über die letzten Jahre gesehen ein glückliches Leben hatte.

Feuerkopf
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Do 2. Aug 2007, 14:09 - Beitrag #11

e-noon,
das mit der "Grundtendenz" ist eine Mär. Sie wechselt durchaus im Laufe eines Lebens und gnade dir Gott, wenn du depressiv werden solltest!
Ich halte mich für eine realistische Pessimistin. Ich schaue mir in einer Situation die schlimmste aller Möglichkeiten an und baue auf die Erfahrung, dass es sooo schlimm schon nicht kommen wird.
Weil ich mich bemühe, immer im Hier und Jetzt zu sein, kann ich auch eine positive Situation als solche erkennen und mich daran erfreuen.
Glücklich - das ist ein sehr großes Wort und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Glück eine Momentsache ist und eigentlich schon vorüber, wenn man es erkennt.

Was einen belastbar und stabil machen kann? Eine Therapie und die Ausbildung zur Seelsorgerin z. B.

Ipsissimus
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Do 2. Aug 2007, 16:31 - Beitrag #12

Wobei es natürlich ins Besondere bei Glücklichkeit vorkommen kann, dass die Penentranz einiger Leute, die meinen es besser als man selbst zu wissen, einem die Suppe versalzt.


jein^^ wenn ein, zwei einfache Fragen nach dem Hintergrund dieser Glücklichkeit schon reichen, um die Suppe zu versalzen, würde ich meinen, daß es sachlich mit dem Glück viel auf sich gehabt haben kann. Einer gefestigten Persönlichkeit, die im Gleichgewicht ist, kann man dieses Gleichgewicht nicht so einfach nehmen.

Solange jemand nicht eine sehr widersprüchliche Präferenzkonstellation hat, die schon eine persönliche Inkonsistenz nahe der Krankhaftigkeit besitzt, behaupte ich, dass jede Präferenzlage strukturell zumindest theoretisch befriedigt werden kann.


äußere Umstände können sehr schnell innere Umstände werden. Aus meiner Sicht der Dinge gibt es hinsichtlich der Fähigkeit, Glück zu empfinden, zwei grundsätzlich verschiedene Menschenarten. Das eine sind gebrochene Menschen, das andere ungebrochene Menschen. Unter "gebrochen" verstehe ich Menschen, die als Kind ein allerschwerstes Trauma hinnehmen mußten, welches ihre Psyche in nebeneinander lebende, nicht mehr als nur oberflächlich verbundene Teile gesplittet hat. Diese Menschen sind sich immer fraglich, und jeder Moment, in dem die andere Sorte Mensch Glück empfinden würde, ist für sie nur ein weiterer Moment im Abgrund ihrer Gebrochenheit.

Andererseits, weil diese Menschen sich selbst nicht selbstverständlich sind, verwenden sie vielmehr ernsthafte Anstrenung darauf, sich selbst zu finden (jedenfalls die klügeren unter ihnen, es gibt auch jene, die einfach nur verfallen, nebst jenen, die versteinern). Dies ist ein langer Prozess, aber wenn sie ihn durchstehen, erreichen sie am Ende ein Einverständnis mit ihrer Wirklichkeit, das zu einer tiefen Gelassenheit führt, auf der aufbauend dann wiederum echte Glücksmomente in einer Tiefe möglich sind, von der ich glaube, daß sie ungebrochenen Menschen nicht zugänglich ist.

Aber ich glaube ernsthaft, daß diese tiefe Gelassenheit viel bedeutsamer ist, als es Glücksmomente je sein könnten

Milena
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Do 2. Aug 2007, 18:56 - Beitrag #13

j
ein^^ wenn ein, zwei einfache Fragen nach dem Hintergrund dieser Glücklichkeit schon reichen, um die Suppe zu versalzen, würde ich meinen, daß es sachlich mit dem Glück viel auf sich gehabt haben kann. Einer gefestigten Persönlichkeit, die im Gleichgewicht ist, kann man dieses Gleichgewicht nicht so einfach nehmen.


sry, aber das tut einfach nur weh und ist verletzend...

Ipsissimus
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Do 2. Aug 2007, 19:09 - Beitrag #14

das war eine allgemeine Aussage von mir; ich habe damit niemand speziellen gemeint

e-noon
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Do 2. Aug 2007, 19:34 - Beitrag #15

Ich denke, das war ein Missverständnis. Es gibt sicher Glück, das man durch ein, zwei Nachfragen nicht erschüttern kann; die Zuneigung zwischen Partnern, von Mutter zu Kind (so vorhanden), Freude über ehrliche Freunde...
Daneben gibt es aber flüchtige Glücksmomente, Freude über eine Naturerscheinung oder einen Einkauf oder was auch immer. Wenn man sich über das Plätschern eines Baches freut und jemand dann meint, blöder Bach, bald habe ich eine Schlammlawine und lauter Mücken im Keller; oder wenn man sich über neue Schuhe freut und jemand mit weisen Ratschlägen daherkommt, dass diese Marke ganz schlecht ist, dass sie nach einer Woche auseinanderfallen werden und ohnehin man sich lächerlich mache mit diesen Dingen, dann mag man den Bach oder die Schuhe vielleicht immer noch, aber die Freude ist in dem Moment weg.
Vielleicht meinte Milena also diese spontanen Glücksmomente und Ipsi das eher dauerhafte Glück?

janw
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Do 2. Aug 2007, 20:35 - Beitrag #16

Naja, mir scheint es die Frage zu sein, ob es um das Faktum des mutwilligen Hinterfragens des Glücksgefühls geht, darum also, daß jemand ausdauernd versucht, das eigene Glücksgefühl aus nicht einverständlichen Motiven zu untergraben,
oder ob es konkret um die dabei angewandten Fragen oder Feststellungen geht.
Ersteres kollidiert IMHO vor allem mit der self-reliance des Betroffenen, dem Maß, wie stark und resistent seine internen Setzungen gegen die allgegenwärtigen Versuchungen sind, entsprechend vielleicht seiner Ich-Stärke.
Letzteres könnte dagegen vielleicht wirklich ein Maß für die Beständigkeit und Verankertheit des betreffenden Gefühls abgeben.

Lykurg
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Fr 3. Aug 2007, 10:36 - Beitrag #17

Ich schwanke relativ stark zwischen glücklichen und unglücklichen Phasen. Generell sehe ich, daß es mir sehr gut geht und ich allen Grund dazu hätte, glücklich zu sein, merke vor allem dann, wenn etwas sich ändert, wie glücklich ich eigentlich vielleicht bin, wäre oder war; dagegen verspüre ich oft einen unbestimmten Drang, eine Unzufriedenheit, die auch in Schwermut umschlagen kann, Tage des Sichverkriechenwollens oder mal eine Woche des Nichtseins. Oft sind es aber die kleinen Dinge, die mich sehr zufrieden oder unzufrieden stimmen können - der frische Duft nach einem Regenschauer; der unfreundliche Blick eines Unbekannten. Vermutlich ist das normal.

Ich weiß nicht, was ich eigentlich bin und habe dementsprechend kein Kreuzchen gesetzt - indifferent aber jedenfalls nicht - und nein, ich hinterfrage meinen Zustand nicht und manipuliere ihn eher selten, ich erlebe ihn lieber "echt". ;)

eginobili20
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Mo 15. Okt 2007, 11:17 - Beitrag #18

Unglücklich - ist bei mir Leere und Enttäuschung wenn etwas Erwartetes nicht eintritt. Und vor allem gibt es auch diese Ohnmacht - man kann nichts ändern, da es halt so ist wie es ist.
Trauer hingegen ist für mich ein intensives Erlebnis und das gibts ja auch.
Generell kommt bei mir negatives gemildert an (außer diese gähnende Leere und die Ohnmacht (insg. jetzt 2 mal richtig intensiv erlebt), warum auch immer die manchmal eintritt) und wenn ich dann Musik höre ist eh alles anders. Dann fühle ich mich wieder aufgehoben - durch Gott ,schicksal,natur oder wie auch immer man es nennen mag. Generell sehe ich aber keinen Grund mich zu beschweren. z.T. auch weil ich an eine Art "Schicksal" glaube ... seit gewisse Dinge passiert sind, die einfach ... naja, zu perfekt getimed etc. sind. 2mal sogar ... Nein, verhält sich nicht so trivial aber generell könnte mans so ausdrücken :)


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