Braucht es Hoffnung zum leben?

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janw
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Fr 28. Dez 2007, 17:35 - Beitrag #1

Braucht es Hoffnung zum leben?

Ein wichtiger Begriff der christlichabendländischen Philosophie ist die "Hoffnung".
Hoffnung bedeutet eine positive Projektion auf die Zukunft, meist aus dem Erleben oder Empfinden eines ungünstigen Lebenszustandes heraus.

Der grundlegende Stellenwert de Hoffnungsbegriffes ergibt sich aus seiner Stellung in der der christlichen Weltsicht mit zugrunde liegenden Begriffstrias Glaube, Hoffnung und Liebe - drei Haltungen, die überliefertermaßen nach Christus von jedem seiner Nachfolger gehalten werden sollten.
Hoffnung wird daraus gewissermaßen zu einem "Lebenselixier", zu einer Bedingung für ein noch annehmbares Leben: Möge es ihm auch an vielem fehlen, nur nicht an der Hoffnung auf Besserung, und wenn nicht auf Erden, so im Himmel.
"Die Hoffnung stirbt zuletzt" ist denn auch ein nicht selten benutzter Ausspruch, und wie sehr der Hoffnungsbegriff in der christlichabendländischen Kultur mit dem menschlichen Leben verbunden ist, zeigt sich u.a. in Dantes Göttlicher Komödie, derzufolge über dem Eingang zur Hölle steht: "Lasst fahren alle Hoffnungen, die ihr hier eintretet!"

Ich frage mich nun, was an dieser christlich begründeten Weltsicht dran ist, kann es ein menschliches Leben auch ohne Hoffnung geben?

Eigentlich eine philosophische Fragestellung, aber damit sie breiteren Zugang findet, lasse ich sie zunächst im Diskussionsbereich.

Anaeyon
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Fr 28. Dez 2007, 19:30 - Beitrag #2

Die Dosis macht das Gift, denke ich.

Sowohl eine auf die Gegenwart, als auch eine auf die Zukunft fokussierte Haltung hat Vor- und Nachteile. Zuviel Hoffnung ist zu wenig Gegenwart, zuviel Gegenwart ist zu wenig Antrieb.
Hoffnung ist ein Ventil, dass man nur braucht wenn man mit der Gegenwart nicht klarkommt, mag sein dass man das in manchen Situationen braucht um nicht durchzudrehen oder schwer depressiv zu werden, aber es sollte eine Notlösung bleiben und nicht zur Gewohnheit werden. Brauchen tut man Hoffnung hoffentlich nicht allzu oft, um zu leben ^^

Daraus eine Haltung oder Tugend oder sonstwas zu machen klingt ein wenig bekloppt, ich nehme auch nicht täglich ne Aspirin nur weil ich sie einmal im Monat gebrauchen könnte..Bild

Maurice
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Fr 28. Dez 2007, 20:54 - Beitrag #3

kann es ein menschliches Leben auch ohne Hoffnung geben?

Ja... sofern du "menschlich" biologisch und nicht pathetisch, idealistisch verstehst. Ob es ein hoffnungsloses Leben ein glückliches oder lebenswertes Leben sein kann, ist eine andere Frage.

Maglor
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Fr 28. Dez 2007, 21:48 - Beitrag #4

Karl Marx würde wahrscheinlich sagen, dass der wahrhaft glückselige Mensch keine Hoffnung mehr braucht.
Wenn man von einem speziell christlichen Hoffnungsbegriff spricht, geht es ja nicht darum, dass man hofft, dass 2008 besser wird oder hofft beim Falschparken nicht erwischt zu werden.
Die Hoffnung auf Erlösung impliziert ja wohl, dass die Welt oder Sein ein Jammertal ist. Allerdings besteht ja durchaus die Möglichkeit die Welt für ein Jammertal zu halten, ohne auf Erlösung zu hoffen.
MfG Maglor :rolleyes:

Monostratos
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Fr 28. Dez 2007, 21:52 - Beitrag #5

Hm. Einerseits, janw, deute ich mal Deine Verknüpfung des Begriffs Hoffnung mit dem christlichen Weltbild auf die christliche Jenseitsvorstellung oder das Wiederkommen Christi in dieser Welt. Andererseits stößt man da auf den etwas weiter, allgemeiner zu fassenden, nur auf's Diesseits gerichteten Begriff der Hoffnung.
"[...]kann es ein menschliches Leben auch ohne Hoffnung geben?" menschlich != christlich.

Abseits von der christlichen Hoffnung auf geistliche Erlösung glaube ich nicht, daß ein Leben ohne Hoffnung möglich ist, aber das dürfte eher ein sprachliches Problem sein. Alle noch so kleinen Dinge, die man tut, tut man meistens, um einen Zustand zu erreichen, den man für kurz- oder langfristig erstrebenswert hält. Solch ein klein gefasster Hoffnungbegriff wie in "ich halte das Eis gerade, um zu vermeiden, daß die Eiskugel auf den Boden klatscht, denn ich erhoffe mir, in naher Zukunft es zu essen" macht es so gesehen unmöglich, ein Leben ohne "diese Art von Hoffnung" zu leben. Ob derjenige auch das Gefühl des Hoffens empfindet, ist dabei eher zweifelhaft. Ohne jedwedes Gefühl von noch so kleiner Hoffnung sein Leben zu leben halte ich genauso für unmöglich, wie in absoluter Empathie zu allem und jedem zu leben. Beides sind Extreme, die man als Mensch wohl nicht erreichen kann, und zu denen einige doch streben.
(Ich "hoffe", obiges ist keine Haarspalterei :para: )

Kann man ohne die Hoffnung auf Erlösung im Jenseits leben? Klar, schau dich um. Manche können damit sogar recht glücklich leben, wenn man z.B. als Materialist seine Hoffnungen und Ideale aufs Diesseits ausrichtet. Daß der ganze Spaß irgendwann ein Ende nimmt, dürfte dem Ganzen halt einen bittren Beigeschmack geben.

Maglor
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Fr 28. Dez 2007, 22:09 - Beitrag #6

Ich fass mich nochmal kurz: Hoffnung ist das Vertrauen darauf das Gewünschte in Erfüllung geht. (Wenn man länger drüber nachdenkt, bemerkt die magische Natur der Hoffnung.)

janw
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Sa 29. Dez 2007, 01:30 - Beitrag #7

Na, der thread ist aber eingeschlagen^^
Zitat von Maurice:Ja... sofern du "menschlich" biologisch und nicht pathetisch, idealistisch verstehst. Ob es ein hoffnungsloses Leben ein glückliches oder lebenswertes Leben sein kann, ist eine andere Frage.

Das ist so ein casus knacktus, ob der Mensch allein als Summe biologischer Eigenschaften und als biologisch bedingt zu beschreiben ist, oder ob er nicht in gewisser Weise durch Eigenschaften bedingt ist, die er selbst hervorgebracht hat - der Mensch gewissermaßen als das denaturierte Tier, oder als homo faber, von der anderen Seite betrachtet.
Dann wäre die "idealistische" Sichtweise quasi die gegenüber der biologistischen Sichtweise vollständigere.

Letztlich wäre aber das rein biologische Leben, ohne Muster der Erkenntnis, wohl ein Leben ohne Erkennen seiner qualitativen Relativität und ohne Erkennen seiner Zeitlichkeit - es ist die Frage, ob es einem solchen Menschen irgendwie "gehen" würde, zumindest im Bezug auf einen möglichen anderen Zustand, und ob es so etwas wie eine Perspektive gäbe, ein Nachher, das irgendwie sein wird, wenn es Gegenwart geworden sein wird. Die Frage nach Hoffnung würde sich diesem Menschen wohl nicht stellen.

Zitat von Monostratos:Abseits von der christlichen Hoffnung auf geistliche Erlösung glaube ich nicht, daß ein Leben ohne Hoffnung möglich ist, aber das dürfte eher ein sprachliches Problem sein. Alle noch so kleinen Dinge, die man tut, tut man meistens, um einen Zustand zu erreichen, den man für kurz- oder langfristig erstrebenswert hält.

Demnach beruhte jedes Handeln auf einer Projektion in die Zukunft, und von der Extrapolation der Gegenwart zur Hoffnung auf ein bestimmtes Sosein der Zukunft wäre es dann nur ein kleiner Schritt, mit der erheblichen Folge der Entfremdung von der Gegenwart.
Im Christen/Paulustum wird der Focus der Hoffnung auf die Zeit nach dem Tode verlagert, während der Buddhismus versucht, den Focus auf die Gegenwart zu lenken, frei zu werden von Projektionen.
Vielleicht das Problem in der Verständigung zwischen abendländischer und fernöstlicher Philosophie?
Oder waren nicht die Stoiker auch schon an dem Punkt, wurde dies im Abendlande überrollt? Sicher wäre dieser Punkt für Menschen nur schwer erreichbar, wenn überhaupt, vielleicht wäre es der Punkt, an dem nur noch der aristotelische Eudaimon übrig ist, was Marx dann aufgegriffen hat:
Zitat von Maglor:Karl Marx würde wahrscheinlich sagen, dass der wahrhaft glückselige Mensch keine Hoffnung mehr braucht.

Da ist es eigentlich nur seltsam, daß die "No Future"-Generation so verstörend gewirkt hat - macht Glückseligkeit angst?^^

Zitat von Maglor:Hoffnung ist das Vertrauen darauf das Gewünschte in Erfüllung geht.

Bedeutet zu hoffen also immer, zu vertrauen?

Ipsissimus
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Sa 29. Dez 2007, 12:44 - Beitrag #8

na ja, der Fokus der No Futures lag sicher nicht bei aktueller Glückseligkeit^^

die Unterscheidung von Monostratos zwischen "kleiner" und "großer" Hoffnung halte ich angesichts der nahezu unvermeidlichen Zielgerichtetheit menschlichen Handelns für sehr nützlich. Noch der Zenmeister trinkt aus dem Glas, weil er sich davon das Ende seines Dürstens verspricht, nicht, weil er sich nichts davon verspricht.

Es scheint mir daher relativ plausibel zu vermuten, dass Leben ohne ein Element der Hoffnung einfach nicht stattfindet. Dabei geht es nicht darum, dass nach unzähligen Enttäuschungen ein Mensch "alle Hoffnung verliert", sondern darum, dass inmitten aller Hoffnungslosigkeit immer noch Zielorientiertheit herrscht, und wenn es beim Gang auf´s Scheisshaus nur darum geht, sich vom Druck zu befreien. In diesem Sinne wäre "Hoffnung" nur ein Synonym für einen inhärenten Trieb des Lebendigen nach TUn und nach den Ergebnissen dieses Tuns, und ich vermute, dass auch Tiere diese Form von Hoffnung empfinden, auch wenn sie nicht in der Lage sind, diese zu artikulieren.

Andererseits wäre der Fokus des Hoffens zu klein gefaßt, wollte man ihn ausschließlich an diesem kleinen Hoffen orientieren. Was das große Hoffen angeht - nach Lebensglück, Gesundheit, Erlösung, Liebe, was auch immer - so glaube ich sehr wohl, dass mensch ohne dieses Hoffen leben kann. Ich glaube allerdings auch, dass es nicht einfach ist, diesen Zustand ohne Unglücklichkeitsgefühle zu akzeptieren, und vielleicht vermögen das in letzter Konsequenz nur Zenmeister, wenn es notwendig werden sollte. Allerdings pflegen diese keine Ressourcen an überflüssige Dinge zu verschwenden, so dass es genausogut zum schnellen Selbstmord kommen könnte, sobald sie die Endgültigkeit der Hoffnungslosigkeit erkannt haben, wo andere sich vielleicht noch lange Zeit mit der Hoffnung auf Hoffnung trösten.

Maurice
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Sa 29. Dez 2007, 15:19 - Beitrag #9

Nachtrag: Es bedarf nicht nur "menschlich" biologisch statt idealistisch zu verstehen, sondern auch "Leben".

Ansonsten: Wer eine naturalistische Perspektive verinnerlicht hat, für den braucht sich der Mensch nicht zu "denaturieren" oder die Kultur gegen die Natur zu stellen, ein instinktreduziertes Wesen zu sein usw.
Die Lektüre von entsprechenden wissenschaftlichen Arbeiten, kann bei dieser Einsicht helfen.

janw
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Sa 29. Dez 2007, 19:30 - Beitrag #10

Maurice, ich denke, daß Leben an sich noch zureichend naturalistisch beschrieben werden kann, nämlich als Aggregat mehrerer Eigenschaften, das als Emergenz eines hinreichend komplexen Stoffwechselsystems (Hyperzyklus nach Manfred Eigen) auftritt.
Abgesehen von einigen räuberisch lebenden Arten, bei denen die Vermittlung von Jagdtechniken zur Jungenaufzucht gehört, und von Menschenaffen einschließlich unserer Wenigkeit können alle Jungtiere im Entwöhnungsalter in ihrem natürlichen Habitat freigelassen werden und werden mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit wie ihre in Freiheit aufgewachsenen Altersgenossen überleben. Sie verfügen über alle Fähigkeiten und Erkennungsschemata, mit denen sie auf jeweils artgemäße Weise sich ernähren, Feinde und Gefahren erkennen und sich fortpflanzen können.
Der Mensch ist davon recht deutlich entfernt, ohne Werkzeuge würde er selbst in einer seiner Ursprungslandschaft ähnelnden Baumsavanne verhungern oder anderweitig umkommen.
Die rein naturalistische Perspektive würde den IMHO für die Mensch-Werdung (erweitert gedacht vielleicht auf die Pongiden auszudehnen) und das Mensch-sein wesentlichen Aspekt der kulturellen Evolution ausblenden und würde dem Menschen damit nicht gerecht, bei aller meiner Ablehnung des Pathos.

Ipsi, ist stimme Monostratos da auch zu, wenn das auch etwas undeutlich zum Ausdruck gekommen sein mag.

Hm, wenn Hoffnung also eine solch fundamentale Voraussetzung für ein "gutes" Leben als Mensch ist, müssten wir dann nicht den "pursuit of happiness" in die Verfassung aufnehmen?

Die Hoffnung auf Hoffnung...das einzige, was mensch pflegen kann, wenn praktisch alles wichtige nur noch besser werden kann?

Maurice
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Sa 29. Dez 2007, 19:41 - Beitrag #11

Der Mensch ist davon recht deutlich entfernt, ohne Werkzeuge würde er selbst in einer seiner Ursprungslandschaft ähnelnden Baumsavanne verhungern oder anderweitig umkommen.

Wenn du einen Menschen sagen wir mal 14 Jahre in durchschnittlichen deutschen Verhältnissen aufwachsen lässt und ihn dann in Afrika alleine aussetzt, sind seine Überlebenschancen tatsächlich nicht besonders. Das zeigt aber noch lange nicht, dass der Mensch "aus der Evolution herausgewachsen", ein "Mängelwesen" oder ähnliches sei. Für jeden, der die biologische und damit auch die evolutionäre Perspektive konsequent zuende denkt, ist da kein Problem.
Aber darum geht es hier eigentlich gar nicht, also verzeih mir mein ot ;) ...

sony
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Mo 7. Jan 2008, 23:00 - Beitrag #12

ja absolut, es braucht eine Hoffnung. Ich lebte einst nach dem Moto: Lasst uns fressen und saufen, denn morgen sterben wir. (Zitat der Bibel). Ich frass nicht und saufte nicht doch ich bekiffte mich. Wenn du keine Hoffnung hast in dunklen Zeiten, wenn die Granaten um dich fliegen, wenn deine Liebste nicht mehr ist, wenn Kraft fehlt morgens aufzustehen, dann braucht du eine Hoffnung die fest seht und unveränderlich ist.

Ipsissimus
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Fr 25. Jan 2008, 11:22 - Beitrag #13

Lasst uns fressen und saufen, denn morgen sterben wir. (Zitat der Bibel).


ein bemerkenswerter Mangel an Phantasie des biblischen Autors, wenn das die einzige Möglichkeit war, die ihm einfiel, um ein Leben im Angesicht des Todes zu verbringen. Davon abgesehen vermeine ich mich zu erinnern, dass auch "entschiedene Christen" nicht dagegen gefeit sind, gelegentlich ein Fest zu feiern, oder auch zwei^^ und es soll sogar schon besoffene Fernsehprediger gegeben haben^^

Wenn du keine Hoffnung hast in dunklen Zeiten, wenn die Granaten um dich fliegen, wenn deine Liebste nicht mehr ist, wenn Kraft fehlt morgens aufzustehen, dann braucht du eine Hoffnung die fest seht und unveränderlich ist.


wie Epikur schon sagte: "Zwang ist schwere Last, doch besteht kein Zwang, unter Zwang zu leben". Sprich: Selbstmord ist eine absolut vertretbare Möglichkeit, auf ein unerträglich werdendes Übermaß des Belastenden im eigenen Leben zu reagieren.

Davon abgesehen neigen "unveränderliche" Hoffnungen dazu, unmittelbar in Altersstarrsinn überzugehen. Leben, das sich nicht mehr entwickelt, geht unter^^

henryN
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Fr 25. Jan 2008, 17:56 - Beitrag #14

oh ja Altersstarrsinn ist ein interessantes Phänomen......

Zitat von Ipsissimus: wie Epikur schon sagte: "Zwang ist schwere Last, doch besteht kein Zwang, unter Zwang zu leben". Sprich: Selbstmord ist eine absolut vertretbare Möglichkeit, auf ein unerträglich werdendes Übermaß des Belastenden im eigenen Leben zu reagieren.


bin mir nicht so sicher, eb es Epikur in diesem Sinne vertreten würde.....
Wäre ein 'Mord' an der eigenen Identität, oder jenen Zustand, von dem man glaubt das sie es sei, nicht hinreichend?
Oder ein morden der Abhängigkeiten, derer man sich zu entziehen sucht?

Oder soll es sich hier um Humor in der Form handeln: du bist frei Dich zu entscheiden. Mach was....

Ipsissimus
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Mo 28. Jan 2008, 11:28 - Beitrag #15

ich bin mir sicher, dass Epikur ein dezidierter Vertreter des Rechts des Menschen auf Selbstmord war^^ warum meinst du, ist er 600 Jahre später, mit der Machtergreifung des Christentums, so umfassend dämonisiert worden? Weil er mit der Existenz von Göttern und eines Jenseits auch verwarf, daß irgendeiner Instanz das Recht zukomme, Menschen ihr Recht auf Selbstmord zu verweigern

the hui
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Mo 4. Feb 2008, 15:39 - Beitrag #16

hm kann es ein menshcliches Leben auch ohne Hoffnung geben... tja frage ist doch was Hoffnung für die Menschen bedeutet. Was ist Hoffnung?

Heißt Hoffnung nur das ich mich so benehme das ich irgendwann in den Himmel komme oder eben hoffe das sich Gott meienr erbarmt udn mich dort hinlässt. Oder verstoße ich gegen die 10 Regeln die er aufstellte und verbringe nach meinem Tod den rest aller Tage in qualvoller atmosphäre auch Hölle genannt?

Ich persönlich brauche keien Hoffnung um leben zu könnnen. Denn würde ich beispielsweise immer die Hoffnugn haben das niemandem aus meienr Familie etwas passiert würde ich nicht mehr glücklich werden.

Ich weiss nicht genau ob Hoffnung etwas mit glauben zu tun hat.
Man setzt meist sowieso viel zu viel Hoffnugn in DInge die dann eh nie so geschehen wie man es sich wünscht. Also lebt man einfach in den Tag. Weil wenn man sich keine Hoffnungen macht, kann man auch nciht enttäuscht werden. Optimist mit Erfahrung zu sein heisst für mich nicht zu Hoffen sondern zu leben.


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