@Ipsi: *seufz*
Ich finde auch, dass Kinder bekommen zu den Menschenrechten gehört. Ebenso wie Freiheit. Aber ich hoffe, wir sind uns zumindest darin einig, dass in einem Rechtsstaat manchen Menschen diese Rechte entzogen werden müssen, um die anderen zu schützen. So funktioniert zumindest unser Justizsystem. Es ist also seit... immer gängige Praxis, den Menschen, die die Menschenrechte anderer verletzen (jemanden töten, rauben, vergewaltigen, verstümmeln) ihrerseits für einen bestimmten Zeitraum einige Rechte zu entziehen, z.B. das auf Freiheit, Reisefreiheit, Versammlungsfreiheit, Berufsfreiheit... hat man alles im Gefängnis nicht. Ich habe nun gesagt, dass ich mir im Falle von pädophilen Sexualstraftätern eine Zwangssterilisation vorstellen könnte, sie aber nicht für durchführbar halte (alternativ fände ich eine lebenslange Haftstrafe angemessen). Das hat wenig bis gar nichts mit dem Menschenrecht auf Gründung einer Familie zu tun.
An alle anderen erging nur die ethische Forderung - du kannst es auch eine Bitte oder einen Ratschlag nennen, oder Wunsch - Kinder nur unter möglichst guten Bedingungen zur Welt zu bringen. Gleichzeitig erging die Forderung oder der Wunsch, möglichst viele Kinder unter guten Bedingungen zur Welt zu bringen. Denn, wie schon 10385402938 Mal wiederholt, es geht mir hier NICHT darum, den Einzelfall zu verurteilen oder Bedingungen festzulegen; sondern es geht um den Gedanken, dass, wenn gesamtgesellschaftlich gesehen MEHR Kinder unter hervorragenden und WENIGER Kinder unter stark benachteiligenden Umständen geboren werden und aufwachsen, dass dieses für die Gesamtgesellschaft besser wäre. Sowie für die betroffenen Kinder. Alle. Und ihre Eltern.
Zitat von Makeda:@ E-noon: wenn Gebildete Menschen die besseren Eltern sind, dann möchte ich von dir bitte kein Wort mehr, über "du weißt wenn ich meine" hören!
Dazu erlaube ich mir, mich selbst zu zitieren:
Zitat von e-noon:Bildung macht meiner Meinung nach definitiv bessere Eltern. Natürlich ist auch Bildung keine Garantie, aber die Zahl der gebildeten Eltern, die umfassend für die vielen Bedürfnisse von Kindern sorgen können, ist höher als die der ungebildeten Eltern, die dies tun können. Überall auf der Welt. Es tut mir ja leid, aber es ist eben so. Natürlich kann auch ein Uniprofessor ein schlechter Vater sein und ein Hartz-IV-Empfänger ein guter Vater. Aber die Zahlen sprechen dafür, dass das eher die Ausnahme ist.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich also nach wie vor von der gesamtgesellschaftlichen Situation spreche und NICHT von Einzelschicksalen, in denen das Gegenteil der Fall ist:
"Du-weißt-schon-wer" IST ein verantwortungsvoller Vater. Dass ich ihn nicht mag, hat damit überhaupt nichts zu tun. Ich sage nicht, dass nur Eltern Kinder bekommen sollten, wenn sie sicher sind, dass ihre Kinder sie mögen werden. Das wäre offenkundiger Schwachsinn. Ich sagte, dass man VERANTWORTUNGSVOLL sein muss, BEVOR man Kinder bekommt, damit einen Schicksalsschläge mit geringerer Wahrscheinlichkeit treffen.
Meine Eltern haben mit 23 geheiratet. Dann haben sie auf Miete gewohnt, während beide arbeiteten. Sieben Jahre später, als mein Vater bereits lange als Lehrer fest angestellt war, haben sie angefangen, gemeinsam ein Haus zu bauen, und haben sich dann in der Lage gefühlt, für ein Kind sorgen zu können. Vorher haben sie sich beide auf Erbkrankheiten untersuchen lassen. Während meiner Schwangerschaft hat meine Mutter ein Dutzend Bücher gelesen und sich so gesund ernährt, dass meine Vorliebe für Schokolade definitiv nicht aus der Plazenta stammt. Sie war bei allen Vorsorgeuntersuchungen und hat während der Schwangerschaft mein Kinderzimmer vorbereitet und alles, was ich so brauchen würde. Als ich klein war, wurde mir vorgelesen, wir waren oft im Wald und in der Natur, hatten stets regen Kontakt zu meinen Großeltern, wir hatten gesundes, kindgerechtes Spielzeug, wir konnten unsere Kinderbücher aus dem Kopf rezitieren, bevor wir in die Schule kamen. Als wir in der Schule waren, hat unsere Mutter uns morgens Brote geschmiert, uns in die Schule gebracht und abgeholt, unsere Hausaufgaben kontrolliert und ist zu den Elternabenden gegangen. Wir haben zusammen Ferien gemacht, wenn wir Probleme hatten, konnten wir immer zu ihnen kommen, wir wussten, dass man nicht zu Fremden ins Auto steigt, dass man durch Rauchen ein Bein verliert, dass man seine Kontoauszüge regelmäßig kontrolliert, dass man Ordnung hält, wo man Bücher herbekommt, und dass man im Lexikon nachschlägt, wenn man etwas nicht weiß. Mein Vater hat uns - von beiden Seiten freiwillig - in der Grundschule Englisch beigebracht, bevor das üblich wurde, und ich weiß jetzt noch, dass die Worte "bottle" und "potatoe" darunter waren.
Soviel zu meinen Eltern, Verantwortung und Erziehung.
Dann ist es so, wenn es keine Menschen gegeben hätte, die ihre Kinder von der eigenen Ernte aufgezogen hätten (auch ohne Ermöglichung einer Ausbildung), dann gäb es dich und uns hier alle nicht.
Das ist richtig. Und ich verlange auch nicht, dass jeder nach deutschen Standards des 21. Jahrhunderts aufgezogen wird oder gar nicht. Um eine Gesellschaft zu verbessern, reicht es, das Verhältnis so zu verschieben, dass die bessergestellten dieser Gesellschaft mehr Kinder bekommen als der Rest. In Afrika wären das zum Beispiel die, die ihren Kindern essen und medizinische Versorgung bieten können. Wenn die anderen sich auf 1-2 Kinder beschränken würden (also 1-2 Kinder, für die KEIN Essen und medizinische Versorgung garantiert werden können), statt 10, dann wäre das für diese Gesellschaft schon ein Fortschritt und begrüßenswert.