Ex-Atheisten?

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Bist du ein Ex-Atheist?

Ja, früher glaubte ich nicht an überirdische Wesen, heute schon.
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Keine Stimmen
Nein, den Wechsel vom Unglauben zum Glauben habe ich bisher nicht vollzogen.
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e-noon
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Di 16. Mär 2010, 16:14 - Beitrag #1

Ex-Atheisten?

Ex-Atheisten... ich habe jetzt schon in vielen Argumenten von gläubiger Seite gehört, viele ehemalige Atheisten hätten irgendwann ihren Irrtum eingesehen und wären zu Gott zurückgekehrt/hätten Gott gefunden/wären im heiligen Geist wiedergeboren/hätten die Wunder des Koran erkannt/etc.

Da ich noch keine nähere Erklärung des Phänomens gefunden habe, drängen sich folgende Hypothesen auf:

1. Derjenige war tatsächlich Atheist und hat sich dann von irgendeinem Argument oder spirituellen Erlebnis zu einem Glauben seiner Wahl inspirieren lassen.

2. Derjenige war kein Kirchgänger, aber auch kein Atheist, sondern nennt es nur so in Unkenntnis der tatsächlichen Bedeutung.

3. Derjenige lügt, oder bezeichnet einen zeitlich begrenzten Zeitraum des Zweifelns an seinem Glauben irrtümlich/in betrügerischer Absicht bereits als Atheismus.

Gibt es andere Möglichkeiten? Welche haltet ihr für die wahrscheinlichste? Ich persönlich kann mir nur sehr vorstellen, wie aus einem überzeugten Atheisten (überzeugt in rationalen und nicht im emotionalen Sinn) ein Gläubiger werden kann, ganz gleich, wie spirituell sie sich nach der Einnahme bewusstseinserweiternder Drogen, einer Yogasitzung oder einer Klostermeditation (oder wai) fühlen.

Natürlich gibt es auch eine Umfrage: Seid ihr Ex-Atheisten? Ist einer von dem hier Anwesenden zu irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben Atheist gewesen, und zu einem späteren Zeitpunkt in seinem Leben nicht mehr?
ATHEIST, das heißt, kein Glaube an ein wie auch immer geartetes höheres Wesen. (Gläubige des wissenschaftlich bewiesenen unsichtbaren rosafarbenen Einhorns natürlich ausgenommen).

Anaeyon
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Di 16. Mär 2010, 16:30 - Beitrag #2

Warscheinlich verwechseln viele die Worte Atheist und Agnostiker.

Ich kann nachvollziehen, das manche sich nach Religiösität sehnen. Und ihr Leben vielleicht auch durch verschiedene Formen von Spiritualität "anreichern", so wie ich. Aber von Atheist zu Theist, das habe ich nicht geschafft und will es auch nicht. Und kann es mir auch nicht vorstellen. Der "Glaube" an die Wissenschaft sitzt tief Bild

Ich weis in etwa, wie Gras wirken kann, z.b. beim Meditieren. Ich möchte gar nicht wissen, was da abgehen kann, wenn man auf LSD oder Pilzen ist. Ich halte es für sehr gut möglich, dass sowas diesen starken Wandel herbeiführen/begünstigen kann. Bild

Ipsissimus
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Di 16. Mär 2010, 16:30 - Beitrag #3

na ja, ich war die größte Zeit meines Lebens Atheist, aber zwischendurch für knapp vier Jahre auch mal christlicher Fundamentalist. Dazu gekommen bin ich durch spirituelle Erlebnisse und persönliche Bekanntschaften, die mir diese Erlebnisse einschlägig gedeutet hatten. Ich war damals insgesamt sehr anfällig für Suggestionen.

e-noon
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Di 16. Mär 2010, 16:58 - Beitrag #4

Das klingt lustig :D "Zwischendurch war ich auch mal christlicher Fundamentalist"...
Warst du vorher ein überzeugter Atheist? So wie heute, weniger, mehr?

@Ana: Eine von vielen Verwechslungen, die möglicherweise in den Gehirnen von Menschen, die eine solche Behauptung tätigen, stattfinden könnten ^^

Ipsissimus
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Di 16. Mär 2010, 17:24 - Beitrag #5

Zitat von e-noon:Warst du vorher ein überzeugter Atheist? So wie heute, weniger, mehr?


Das klingt nach DSDS^^ "wie begeistert bist du denn" - "1095 Tonnen begeistert"^^


ich würde sagen, früher war ich ein instinktiver Atheist, heute bin ich ein reflektierter Atheist^^

Traitor
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Di 16. Mär 2010, 20:40 - Beitrag #6

ich würde sagen, früher war ich ein instinktiver Atheist, heute bin ich ein reflektierter Atheist^^
Das beinhaltet meines Erachtens die Antwort auf die Eingangsfrage. Ein "reflektierter Atheist" wird sich wohl kaum je zum Gottesglauben bekehren lassen. Obwohl ich auch hier Ausnahmen durch schwere Lebenskrisen, die die zuvor für absolut gehaltene Reflektionsfähigkeit übersteigen, nicht ganz ausschließen mag.
Ein "instiktiver Atheist" dagegen mag gar nicht mal so schwer zu bekehren sein. Das kann jemand sein, der in der DDR oder einfach bei atheistischen Eltern schon immer ohne Glauben aufgewachsen ist und sich gar nicht mit dessen Möglichkeit auseinandersetzte, bis er irgendwann mit sehr überzeugenden Theisten oder entsprechender Literatur konfrontiert wird und sich von diesen überzeugen lässt. Das kann jemand sein, der als Jugendlicher ohne allzu tiefe Reflektion beschlossen hat, ab jetzt Atheist zu sein, weil das Christentum doof und uncool ist, oder eine Metal-Band es ihm eingeflüstert hat. Und dann finden plötzlich seine neuen Freunde Gott doch total cool. Oder er wird tatsächlich von Ereignissen oder Argumenten tiefer für die Gegenseite überzeugt, als er es zuvor war. Oder es ist jemand, der sich durchaus ein paar Gedanken gemacht hat und zum Schluss kam, keinen Gott zu brauchen, aber auch keine richtig fundamentalen Argumente dafür hatte, keinen zu wollen. Dann aber findet er doch ein paar dafür und "probiert" es mal damit.

Maglor
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Mi 17. Mär 2010, 22:47 - Beitrag #7

Warum muss man sich da auch festlegen. :crazy:
Man kann, dass auch nach Lust und Laune ändern und sich in besonders bewegunden, emotionalen sogar unreflektierten Momenten der Vorstellung eines Gottes zuwenden und dieses Moment sogenannter Erkenntnis im nächsten Augenblicke als irre Gefühlduselei werten und den Kurzzeit-Theismus leugnen.
Einige würden dies das Moment ihrer Erweckung als "wiedergeborener Christ" werten, andere nicht einmal als das kurze Moment der Klarheit oder wenigestens des Zweifels ansehen, andere sehen darin vielleicht das kurzzeitige Hervortreten der Unbestimmtheit des eigenen Charakters, der wie Flamme flackert und zuckt, sich stets verändert und irgendwann erlischt und nur einen schwarzen Deucht zurückläßt.

Ipsissimus
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Do 18. Mär 2010, 00:44 - Beitrag #8

diese prozesshafte Beschreibung sagt mir sehr zu, oh Maglore^^ doch wie in allen Prozessen so auch hier gelegentlich Veränderliche, die sich seltener veränderlich zeigen als andere, auch wenn ihre grundlegende Veränderlichkeit unangetastet bleibt^^


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