Piercings & Tatoos

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Maglor
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Mi 30. Nov 2011, 22:23 - Beitrag #41

Solche Tätowierungs-Kulturen gibt es nicht nur in russischen Gefängnissen.
Überall dort, wo Tätowierungen in der Mehrheitskultur nicht üblich sind, tätowieren sich Kriminelle. Egal ob in Japan, Amerika, Russland oder eben Deutschland.
Fast noch eindrucksvoller als die Tätowierungen der japanischen Mafia sind die Tattoos der Aryan Nation, einer amerikanischen Gefängnis-Sekte mit neonazistischen Design.

In anderen Kulturen z. B. Maori, Berber oder Kopten sind Tätowierungen ganz normal.

Lykurg
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Do 1. Dez 2011, 00:59 - Beitrag #42

Das würde dann nach deiner Darstellung nahelegen, daß sich in diesen Kulturkreisen Gefängnisinsassen nicht tätowieren? Kannst du dazu Quellen beibringen? (Inzwischen halte ich dich ja für zu fast allem fähig.^^)

janw
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Do 1. Dez 2011, 02:18 - Beitrag #43

Lykurg, ich glaube, Maglor wollte nur darauf hinaus, daß in jenen Kulturen Tätowierungen nicht wie hierzuwesten eine Sache von Subkulturen sind, sondern allgemein üblich.

Die "Diebe im Gesetz" sind in deutschen Gefängnissen von ihrer Verbreitung und Durchdringung anscheinend vergleichbar mit den Aryan Brotherhoods in usa.
Für "ihre" Gefangenen ein wichtiges Netzwerk - so lange Mitglied sich dem Gruppencodex unterwirft, sonst... :rolleyes:

Ipsissimus
Dämmerung
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Do 1. Dez 2011, 13:23 - Beitrag #44

man könnte es vielleicht so sagen, das Tätowieren hat in manchen Kulturen den gleichen Stellenwert wie bei uns das Frisieren. Das tun auch Strafgefangene^^

Ipsissimus
Dämmerung
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Do 1. Dez 2011, 13:31 - Beitrag #45

die Diebe im Gesetz existieren übrigens schon seit der frühen Stalinära; sie vermittelten in den Gulags zwischen den dort inhaftierten Kriminellen und den Regimegegnern; der dabei erworbene Ruf als Widerständler brachte ihnen später in der UDSSR und Russland ein enormes Renommee ein. Sie unterhalten bis heute in Russland ein ausgedehntes System von Schattenjustiz, das Streitigkeiten legaler wie illegaler Natur regelt und von jedermensch - also nicht nur von expliziten Mitgliedern der Diebe - angerufen werden kann. Die Richter sind immer hochrangige Kriminelle; ihr Urteil ist bindend und wird bei Widerstreben auch gewaltsam durchgesetzt.

Man macht sie sich besser nicht zum Feind.

Maglor
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Fr 2. Dez 2011, 18:41 - Beitrag #46

Gefängnistätowierungen haben vor allem den Effekt, dass danach ein bürgerliches Leben nicht mehr möglich ist. Mit einem Tränen-Tattoo im Gesicht, drei Punkten auf der Hand der gleich einem Hakenkreuz auf der Stirn wie bei der Aryan Brotherhood gibt es kein zurück mehr. Naja, die meisten arischen Bruder sitzen ohnehin für immer.
(Den gleichen Zweck hatten sicher auch die in KZs zwangsweise tätowierten Seriennummern für Häftlinge oder Blutgruppentätowierungen der SS.)


Die Strenge Formensprache erinnert durchaus an die tribalen Gesellschaften und hat mit der heutigen Mainstream-Tattoos nichts zu tun, die sind ungefähr genauso individuell wie H & M, so tiefsinnig wie Muster auf den Fingernägeln und so authentisch wie eine Haarverlängerung.

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