Wolfsmenschen

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Katinka3
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Do 5. Jan 2012, 19:15 - Beitrag #1

Wolfsmenschen

Gestern abend habe ich eine Sendung gesehen, auf Arte war es glaube ich, da wurde eine Familie gezeigt, die hatte eine Genkrankheit. Sie hatten im Gesicht ganz viele Haare, und so auf dem Körper wahrscheinlich auch. Selbst die Frauen hatten deutlich viel Haare im gesamten Gesicht. Die Haare waren sehr lang und pech schwarz. Eine Frau wollte sich die Haare abschneiden, doch sie wuchsen zu schnell wieder nach. In der Umgebung wo diese Familie lebt, hält niemand zu diesen Menschen, sie haben es in ihrem Leben sehr schwer, da sie überall ungern gesehn werden. Es waren Mexikaner. Ist das nicht grausam, nur weil sie eben anders aussehen, werden sie so Unterdrückt und gemieden. Jeder aus dieser Familie versuchte, ihren alltag so normal wie es geht nachzugehen, doch ihnen werden erbarmungslos Steine in den Weg gelegt.
Man muss sich mal vorstellen, wenn einem so was selber passieren würde, für sein aussehen kann man ja nun wirklich nichts.

Lykurg
[ohne Titel]
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Do 5. Jan 2012, 20:08 - Beitrag #2

Über diese Familie wird anscheinend öfters berichtet, irgendwann habe ich auch von denen gelesen; und viele Menschen sind recht grausam bzw. neigen dazu, andersartiges abzulehnen, und Hypertrichose fällt nunmal sehr auf. (Interessant übrigens, daß auch Julia Pastrana aus Mexiko stammte.) Obendrein urteilen wir sehr stark nach dem, was wir sehen; eine Neigung, die auch schwer abzulegen ist. Ich denke allerdings, daß der Alltag zu erheblicher Gewöhnung führt, und ein solches Kamerateam dann eher die entsprechenden Szenen einfangen will als wirklich aus dem nachbarschaftlichen Umfeld zu berichten. Aber ich weiß es natürlich nicht, habe die Sendung ja nicht gesehen.

Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 6. Jan 2012, 16:56 - Beitrag #3

na ja, mal ist es die Hypertrichose, mal etwas anderes. Alles Belege dafür, dass Menschen mit Anderssein nicht wirklich gut klar kommen

Katinka3
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Fr 6. Jan 2012, 19:14 - Beitrag #4

Die Einzelnen Personen die vom anders aussehen her betroffen sind, können damit eigentlich ganz gut Umgehen, doch es ist die Gesellschaft in der sie Leben. Sobald ein Individuum anders ist oder aussieht als die mehrheit der Menschen, werden sie ausgegrenzt und verstoßen, weil es sowas nicht geben soll.

janw
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Fr 6. Jan 2012, 21:11 - Beitrag #5

Naja, ich denke, da kommen gleich zwei Probleme zusammen: Zum einen die "Werwolf"-Mythologie, die von den europäischen Einwanderern eingeführt wurde und sich als Denkmuster erhalten hat, zum anderen die Tatsache, daß wir Menschen offenbar sehr auf ein offenes Gesicht geeicht sind, weil wir ohne Haare die Mimik besser beurteilen können.
Es ist IMHO schon auffällig, daß Räuber und andere angsterregende Männer sehr oft stark behaart gezeichnet werden, man denke nur an die Zeichnungen von "Rübezahl".
Es scheint sich mir demnach um ein sehr tief sitzendes Schema zu handeln, vielleicht ähnlich tief verankert wie das "Kindchen-Schema".

Katinka3
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Sa 7. Jan 2012, 12:42 - Beitrag #6

Ja Unheimlich ist einem der Anblick wirklich, die Menschen sehen sehr düster aus, und bei den Männern kann man auch keine Mimik festellen, bei den Frauen schon eher, da sie nicht so stark Behaart sind. Aber wenn man sie dann sprechen hört passt das Unheimliche nicht mehr richtig, weil sie ganz normale Männerstimmen haben, keine extrem tiefen stimmen. Da wirst du wohl recht haben das es so bei uns drinnsteckt, daswir eher angst haben davor, wenn jemand so aussieht.

Maglor
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Mo 9. Jan 2012, 20:19 - Beitrag #7

Beachtenswerterweise wurde auch für diese Töpfe ein Deckel gefunden. In Mexiko gibt es eine große Familie. Die Haarmenschen fallen der Selektion offensichtlich nicht zum Opfer.

Die Bezeichnung Wolfsmenschen halt ich für Irreführung, richtigerweise sollte man von Haarmeschen, beim blonden Exemplaren auch von Löwenmenschen reden, schon allein wegen der fehlenden Lykantropie.

Ansonsten bezweifle ich, dass der Mensch als solcher von Natur aus auf ein offenes Gesicht geeicht ist. Der Mann neigt zum Bartwuchs, mal mehr mal weniger. In nicht seltenen Fällen bleibt nur die Stirn unbehart, selbst die Nase ist in der Endhase teilweise behaart.
Bild
Beachtlich ist hier natürlich noch, dass Radovans strenger Dutt gerade so noch das schlimmste verhindert.

Ipsissimus
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Di 10. Jan 2012, 16:32 - Beitrag #8

eigentlich schade^^ würde ihn gern mal sehen, wenn er sein Haar offen trägt^^

Amely67
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Mi 11. Jan 2012, 19:15 - Beitrag #9

So denke ich auch

Das ist noch nicht mal das einzige Beispiel, dass Menschen ausgegrenzt werden.
Dabei ist Vielfalt doch soooo interessant.
Warum versucht die Gesellschaft alles auszugrenzen, was Ihrer Meinung nach nicht zur Norm gehört.
Alles Leben ist doch zu achten und zu ehren. Keiner möchte an Stelle eines ausgegrenzten Menschen stehen...
Wäre es wirklich zu viel verlangt, sich ein Mal in die Lage eines solchen Menschen zu versetzen - ein Mal versuchen zu fühlen, was dieser fühlen könnte? Hat er sein Aussehen selbst verschuldet?
Jeder, der verachtend und ignorant an solchen Menschen mit erhobener Nase vorbeischreitet - jedem einzelnen davon sollte Selbiges wiederfahren...das wäre Gerechtigkeit.

Katinka3
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Mi 11. Jan 2012, 20:35 - Beitrag #10

Wolfsmenschen

[align=center]Das ist der Wolfsmensch den ich meinte, komisch finde ich nur warum er als Mexikaner helle Haut hat.BildBild[/align]

Amely67
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Mi 11. Jan 2012, 20:49 - Beitrag #11

friedlicher Gesichtsausdruck

Ich kann mir nicht vorstellen diesen Menschen abzulehnen. Klar sieht es ungewöhnlich aus. Doch sind wir nicht auch "Gewohnheitstiere?"
Kommt es nicht mehr darauf an, wie ein Mensch sich verhält, wie er mit anderen umgeht, wie er kommuniziert? das sind für mich entscheidende Kritärien...nicht das reine Äußere...Ein Mensch wird im Gespräch entweder schöner oder abstoßender - so meine Erfahrung.

Maglor
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Mo 16. Jan 2012, 22:02 - Beitrag #12

Dieser Wolfsmensch ist jedoch im arteigenen Gewerbe tätig und die Zuschauer bewundern seine Wunderlich, wenn er seine Monströsität demonstriert.
In der politische korrekten Zone sind die weißen Tiger als die letzten echten Freaks in der Manege verblieben.


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