das ist ein Teil dessen, was ich damit meine, dass Verzeihen etwas für das mittlere Maß ist. Was Eltern ihren Kindern im Rahmen "normaler" Erziehung antun, kann seitens der Kinder oft verziehen werden, teilweise, weil spätere Einsicht der Kinder die Eltern nachträglich rechtfertigt, teilweise, weil es eben meist doch nicht so schwerwiegende Dinge sind wie Vergewaltigung oder Brechen des Willens.
Wie kommen Mneschen eigendlich dazu zu sagen, sie hätten das erfahren und müssten es nun weitergeben deshalb
Menschen "kommen" nicht "dazu", dies zu "sagen". Diese Dinge erfolgen unbewusst bis teilbewusst. Kinder empfinden ihre Eltern erst mal als Standard, und dies nicht nur in den angenehmen sondern auch in den unangenehmen Dingen. Die Eltern sind Vorbild, und was die Vorbilder machen, sickert so in die Kinder hinein, dass es erst mal "sitzt". Es ist eine schwierige Aufgabe für die Kinder, diesen Kuddelmuddel an Empfindungen und Erfahrungen so zu verarbeiten, dass es nicht mehr oder weniger automatisch, am Bewusstsein vorbei, als Musterwiederholung dazu kommt, der nächsten Generation, den eigenen Kindern, weiter zu geben, was sie selbst empfangen haben.
Mit jedem Schlag den ein Kind bekommt lernt es - Gewalt sei eine Lösung.
Wenn du deinen Erziehungsauftrag ernst nimmst, kommst du nicht daran vorbei, auf das Kind einzuwirken, also Macht auszuüben. Das kann verschleiert oder sehr direkt passieren, aber es gibt grundsätzlich keine Garantie dafür, dass ein Kind das nicht irgendwann als Gewalt empfindet, gleichgültig, ob mit oder ohne Schläge. Alle Kinder lernen aufgrund jeder Erziehungsweise, dass Macht bis hin zur Gewalt eine, nein, die Lösung ist; es ist nur die Frage, wie diese dosiert und angewandt wird. Machtloser Diskurs, gleichgültig ob auf Erziehungs- oder sonstiger Ebene, ist eine fromme Farce; was als äußerstes erreicht werden kann, ist Verantwortungsbewusstsein.