Warum kann die Zeitumstellung nicht abgeschafft werden?

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aleanjre
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Sa 30. Okt 2004, 18:45 - Beitrag #1

Warum kann die Zeitumstellung nicht abgeschafft werden?

Heute Nacht ist es mal wieder soweit, die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt. So nett das erst mal im Vergleich zur Sommerzeit ist, dass man eine Stunde länger schlafen kann, so unangenehm sind die Auswirkungen doch insgesamt. Wer heute Nacht Schicht hat, arbeitet eine Stunde länger, die Gefahr von Unfällen erhöht sich.
Die Sommerzeit hat bewiesenermaßen auch nie die Vorteile gebracht, die man sich erhofft hat: es wird deutlich mehr Energie verbraucht unterm Strich, die erhöhten Unfallzahlen verursachen hohe Kosten und Schäden. Besonders Menschen mit Schlafstörungen und organischen Erkrankungen leiden unter Anpassungsschwierigkeiten, die oft länger als eine Woche anhalten. Tiere werden aus dem Rhythmus geworfen, es kommt zu sehr viel häufigeren Wildunfällen.
Die Bahn steht regelmäßig vor dem Problem, ihre Züge entweder in dieser Nacht entweder eine Stunde losfahren zu lassen (was als Sonderfahrt markiert werden müsste) oder eine Stunde Zeitverzug hinzunehmen. Es wird meistens die zweite Variante gewählt, es dauert oft eine ganze Woche, bis der Zeitplan wieder eingeholt ist.

Sprich: es hat fast nur Nachteile. Außer diese eine Stunde mehr Tageslicht als einziges, durchaus verzichtbaren Vorteil. Warum also wird dieser Unsinn nicht endlich abgeschafft? Es mag ja zuerst einmal mit hohen Kosten verbunden sein, alle Uhren umzuprogrammieren etc., aber das holt sich im Laufe der Jahre doch wieder rein?

e-noon
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Sa 30. Okt 2004, 19:23 - Beitrag #2

Keine Ahnung wer dafür verantwortlich ist, aber wahrscheinlich ein Politiker. Warum sich denn bei den Wählern durch JETZT anfallende Kosten und JETZT nötige Umstellungen unbeliebt machen? Dass sich die Unkosten irgendwann bezahlt machen, dass der Aufwand sich lohnt, können wir kleinen dummen Wähler ja nicht wissen :shy: Darum wählen wir natürlich niemanden, der sich für langfristige Verbesserungen ausspricht, wenn sie uns kurzfristig schaden. Wir können ja maximal eine Woche im Voraus überblicken. :D

DexLirium
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Sa 30. Okt 2004, 20:20 - Beitrag #3

Original geschrieben von e-noon
Keine Ahnung wer dafür verantwortlich ist, aber wahrscheinlich ein Politiker.

Verantwortlich dafür ist das Zeitgesetz von 1978 - nein, ich bin kein Klugscheißer, ich habe nur gerade vor 5 Minuten einen Artikel gelesen - den kann ich ja gleich mal zitieren :)

30.10. : An zwo Orten gleichzeitig (30 mal gelesen)

Morgen früh um drei wird die Uhr umgestellt. Um es kurz zu machen: Eine Stunde zurück!

Kreisweit. Jippie! Wir kriegen unsere Stunde zurück, die uns am 28. März geklaut wurde. Die Rede ist von der Zeitumstellung, ab Sonntag gilt nämlich wieder die Winterzeit. Soll heißen, Sonntagmorgen um drei Uhr müsst ihr eure Uhr wieder zurück auf zwei drehen. Vorteil dabei: Ihr könnt diese Stunde nutzen um vom SUPERSONIC STEREO aus Riepe nach Rotenburg zur Kneipennacht zu fahren. Wer kann schon behaupten, er wäre gleichzeitig bei beiden Veranstaltungen gewesen...

Aber warum muss überhaupt die Uhr umgestellt werden? Wie in Deutschland üblich, gibt's dazu natürlich ein feines Gesetz. Im Zeitgesetz vom 25. Juli 1978 ist geregelt, dass die Zeitumstellung auf die Sommerzeit am letzten Sonntag im März der Zeitmesser um zwei Uhr eine Stunde vorgestellt wird (die Nacht wird kürzer) und am letzten Sonntag im Oktober dann wieder eine Stunde zurück (diese Nacht ist dann länger).

Ausgedacht hatte man sich das ganze 1980 um Strom zu sparen. Beeinflusst von der Ölkrise 1973 ging man davon aus, dass man dadurch abends Strom sparen kann. Mittlerweile weiß man zwar, dass dafür morgens wesentlich mehr geheizt wird - aber was soll's?!?

Wer mehr über die Sommer- bzw- Winterzeit wissen möchte, dem ist die Seite zeitumstellung.de ans Herz gelegt. Da steht eigentlch alles wichtige drauf. (te)

Quelle: http://www.row-people.de

Stalker
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Sa 30. Okt 2004, 20:30 - Beitrag #4

Sicher, nicht jede Idee ist auch eine gute Idee. Aber eine dumme Idee rückgängig zu machen, ist ja doppelte Arbeit. Erstens, die dumme Idee zu haben, und zweitens, selbige als solche zu erkennen, und zurückzuführen. Wer macht sich schon die Mühe?

Apocalyptic
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Sa 30. Okt 2004, 21:16 - Beitrag #5

Das ist oft das Problem, dass sich Leute nicht eingestehen, dass es nicht unbedingt das beste sein könnte :shy:

Also ich finde das mit der Zeitumstellung auch nachteilig, weil Vorteile habe ich darin nicht wirklich gesehen, höchstens dass man bestimmte Sachen immer noch um die gleiche Uhrzeit machen kann, da es nach Sommerzeit erst später Dunkel wird :)

Ansonsten: Wozu? :D

Dionisius
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Sa 30. Okt 2004, 22:08 - Beitrag #6

Ganz nett dein Artikel, DexLirium.

Also ich finde mich recht gut mit der Zeitumstellung ab. :-)

Klar ist es vorteilhaft und lobenswert, sich die früheren Entscheidungen zu überdenken und
neu zu analysieren. Vorallem wenn man sich vor einigen Jahren "einfach so" geeinigt hat,
und die Winter-/Sommerzeit eingeführt hat, und dies zur einer Selbstverständlichkeit
geworden ist.

Aber würde es "wirklich" was Bahnbrechendes bringen, die ganze Sache umzudrehen? Würde es dann
nicht noch mehr Chaos verursachen, obwohl viele sich damit zufrieden geben würden? Ich hab' bis
zum heutigen Zeitpunkt noch keinen wirklich guten Einwand gehört bzw. gelesen. Denn was die
verantwortlichen Unfallzahlen (z.B.) betrifft, könnte man die Ursache "kerniger" Angehen:
also in die medizinische Forschung des Problems investieren, etc.

aleanjre
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So 31. Okt 2004, 00:43 - Beitrag #7

Bin mir gerade nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe, Dionisius: die erhöhten Unfallzahlen sollen erforscht werden? Wozu? Ursache ist klar: Übermüdung wegen Biorhythmusstörung.
Und das Chaos mit der Abschaffung wäre einmalig und würde "nur" Programmierer etc. belästigen, nicht sämtliche Einwohner Deutschlands.

keles
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So 31. Okt 2004, 01:18 - Beitrag #8

Also mir macht das mit der Zeitumstellung körperlich Garnichts aus. Es nervt mich nur, dass die Fernseherprogramme, öffentliche Personenverkehr und etliches von klein kram Durcheinander kommen.

Meine Meinung ist, dass es schön wehre en es die Umstellung nicht geben würde.

Ich hatte mal irgend wann mal davon gehört das man in einigen Ländern die Zeitumstellung nicht durchführt. Könnte das Stimmen?
Und noch eine Frag. Wenn nehmen wir an das ein Politiker sich sagt wir machen damit nicht mehr mit. Würde da nicht ein Globales Problem entstehen.

janw
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So 31. Okt 2004, 16:11 - Beitrag #9

Ich wäre auch eher dafür, den Zirkus abzuschaffen.
Allerdings bin ich ein Freund langer Abende und wäre deshalb dafür, die Somerzeit als Dauerzustand einzuführen.

Noriko
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So 31. Okt 2004, 16:21 - Beitrag #10

Irgendwelche biorythmusstörungen ahbe ich zwar auch nicht, aber vorteile brignt die somemrzeit nun wirklich nicht, ansich nur arbeit, meinetwegen kann man sie abschaffen, da mein wecker eh ne funk uhr ist, und ich es sowieso vergess meien Armbanduhr umzustelln. *g*
Ausserdem ists dann einfacher einen VCR zu programmieren in der nacht. ;)

Ich stelle mir das aber vorallem für die bahn sehr dumm vor, da die dann ja eine studne dumm rumm stehen muss, was die fahrtgäste auch nicht wirklich freuen wird.
ergo: Weg damit, Aber dann in richtugn UTC angleichen, so das wir das ganze jahr über MEZ (UTC+1) haben

e-noon
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So 31. Okt 2004, 19:01 - Beitrag #11

Mich verwirrt die Umstellung total - bin heute morgen eine Stunde zu früh zu einem Vereinstreffen gekommen, wenn mir das im Frühling passiert wäre ich ja dann eine Stunde zu spät :boah:
@Jan, müsstest du als Freund langer Abende nicht die Winterzeit bevorzugen? Wir haben jetzt die Uhr zurückgestellt, dh. man kann morgens eine Stunde länger schlafen u. abends eine Stunde länger aufbleiben. Oder?

janw
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So 31. Okt 2004, 21:53 - Beitrag #12

e-noon, als Freund langer Abende bin ich trotzdem ein Freund langen hellseins, daß es jetzt um 18 Uhr schon dunkel ist, finde ich recht unerquicklich

Dionisius
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So 31. Okt 2004, 22:32 - Beitrag #13

Biorhythmusstörung? OK. Wissen wir viel davon? ist es auch genügend? Naja, damit bin ich
auf die Aussage vorhin eingegangen.

Ich möchte keineswegs als "Klugscheisser" in Erscheinung treten, aber
ist es wirklich so schwer die eigene Armbanduhr zu bedienen? Die winzigen
Vorgänge die bei der Zeitumstellung entstehen zu berücksichtigen? Oder ist
die Addition bzw. das Substrahieren von 1 wirklich anstrengend? Bringt es wirklich so
viele durcheinnander, mit der 1 (eins) zu rechnen?

e-noon
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So 31. Okt 2004, 22:49 - Beitrag #14

@Jan: sry ich dachte du meinst die Sommerzeit, also die Uhr eine Stunde vorgestellt, wodurch der Abend verkürzt würde, das hat mich etwas verwirrt :P
@Dionisius: JA! :D
Wie gesagt habe ich es schon verpennt, und viele die ich kenne wissen nie ob jetzt vor oder zurück, ob wir eine Stunde länger schlafen können oder ob es doch eine Stunde weniger ist... und da das meines Wissens sowieso nicht alle (nicht mal viele, oder?) Länder machen, würde es auch nicht schaden, es zu lassen!

Man sollte sich imo nicht weigern, aus Fehlern zu lernen, weil es bequem ist, sondern wenn nötig auch Entscheidungen revidieren können.

Dionisius
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So 31. Okt 2004, 23:49 - Beitrag #15

@ e-noon:

Deine durchaus schnelle Reaktionszeit ist zu bewundern! :-)

Um auf diesen Punkt nochmal zurück zu wandern: Wie im Gottes Namen kann es schwierig sein,
sich zwei mal im Jahr, für 3-5 Sekunden darauf einzustellen, man möge doch die
Uhr bzw. die Uhrzeiger um eine komplete Stunde zu bewegen?

Begehe ich einen Fehler in der Denkweise? Oder sind wir ZU bequem?!

Noriko
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So 31. Okt 2004, 23:56 - Beitrag #16

Nun, ich für meinen Teil, vergess es ständig, ansonsten ist es wirklich kaum Aufwand für den normalen Menschen, für die Bahn jedoch ist es ein riesiger ^^

Dionisius
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Mo 1. Nov 2004, 00:20 - Beitrag #17

Finde ich auch schön, dass "die Bahn" in Schutz genommen wird, weil die nicht in der Lage ist,
einfache betriebliche Massnahmen zu treffen, um den Auswirkungen entgegen zu wirken.
Klar, einfach nicht Machbar: Arbeit erfordert ja auch einiges an Arbeit...

Noriko
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Mo 1. Nov 2004, 10:05 - Beitrag #18

Das die Bahn unfähig ist dürfte bekannt sein, einfache betribliche Massnahmen gibt es nicht. ;)

Was ich viel eher unsinn fidne ist die vollkommene unwirtschftlichkeit des ganzen, es kostet mehr als ohne, und auch die Bahn hat zusatzkosten, und vorallem verwirrt es die Zugreisenden, bze es nervt eine Stunde irgendwo spät nachts rumzuhängen.

Traitor
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Mo 1. Nov 2004, 12:04 - Beitrag #19

Die Zeitumstellung gibt es in der gesamten EU, den meisten anderen europäischen Ländern, 90% der USA und Kanadas, Russland und Satelliten sowie einigen diversen anderen Staaten. Davon, dass es ein isoliertes Phänomen sei, kann man also nicht sprechen.
Vor allem handelt es sich eben um eine EU-weite Regelung, schon die Einführung war als Anpassung gedacht und vor einigen Jahren wurden die leicht abweichenden Regelungen dann endgültig vereinheitlicht. Man kann die Sache also nur europaweit betrachten, nicht auf Deutschland beschränkt.

Persönlich finde ich die Umstellung sehr angenehm, mein eigener "Verwaltungsaufwand" ist sehr gering, die bessere Anpassung des Tagesrhytmus an den Sonnenstand hingegen sehr angenehm.

Wirtschaftlich hingegen ist die Sache anscheinend wirklich sehr fragwürdig. Eine Umstellung dürfte nicht das große Problem sein, da sämtliche Softwarelösungen die Sommerzeit ja sowieso nur als Option enthalten.

Allerdings sollte man, bevor eine Abschaffung überdacht wird, genau untersuchen, wie groß die Nachteile durch die Umstellungsregelung wirklich sind. Denn bis zu einem gewissen Maß sind wirtschaftliche Verluste, die aber der Bevölkerung Komfort bringen, akzeptabel, und Umfragen zufolge befürwortet die Mehrheit die Umstellung persönlich.

e-noon
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Mo 1. Nov 2004, 15:17 - Beitrag #20

Da es, was ich nicht wusste, doch eine sehr internationale Übereinkunft zu sein scheint, ist es wahrscheinlich doch sinnvoller, es dabei zu belassen.

Die Umstellung auf die Winterzeit befürworte ich persönlich auch, lediglich mit der Sommerzeit kann ich mich nicht so ganz anfreunden, da sie für mich eine Stunde weniger ausschlafen bedeutet :s126:

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