aleanjreModeratorin im Ruhestand


Beiträge: 2071Registriert: 10.05.2004
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Lykurg, es würde zu weit gehen hier auszuführen, was ein Mensch imstande ist, einem anderen Menschen anzutun. Belassen wir es dabei: sexuelle Gewalt ist in unendlicher Vielfalt möglich. Und auch Frauen sind dazu fähig (und tun es). Ob mit oder ohne explizite körperliche Gewalt.
Menschen sind aggressiv. Wir sind Sammler, ja, aber eben auch Jäger. Männer sind auf Grund von Testosteron aggressiver als Frauen (im Unterschied vergleichbar, man möge verzeihen, wie ein Stier<>Ochse). Diese Aggressivität wie auch der Geschlechterunterschied war in der guten alten Urzeit überlebenswichtig. Brauchte es doch starke Männer, die sowohl jagen als auch die Sippe beschützen konnten. Frauen hingegen werden von ihren Östrogenen friedlicher gestimmt, um sich der Mühsal von Schwangerschaft, Kinderaufzucht, Ernährung und Pflege der Verletzten zu widmen.
Dies alles ist immer noch aktuell, müssen Männer ihre Potentiale doch in der Konkurrenz der Arbeitswelt umsetzen, harte körperliche Arbeiten verrichten, sportliche Wettkämpfe ersetzen die Lebensgefahr der Jagd... Während Frau zwar ebenfalls aktiv am Arbeitskampf teilnimmt, kämpft sie mit anderen Waffen.
So weit, so schön. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, braucht es nicht mehr und nicht weniger als passende Sozialisation in der Kindheitsphase. Was gelernt werden muss, ist nicht das aggressive Verhalten, sondern das friedliche. Man beobachte Kleinkinder: 1jährige Stöpselchen, kaum fähig zu laufen, schlagen sich wutkreischend die Plastikschaufeln um die Ohren, sobald da einer versucht Hand an etwas zu legen, das man selbst begehrte. Man braucht nur 10 Kinder auf einen Haufen zu setzen, und innerhalb von 30 Minuten ist die Hierarchie klar: die Alpha - Wesen haben sich leidlich über ihre Rangfolge geeinigt, die scheuen Naturen sich ihre Nische gesucht, wo sie den Kämpfen aus dem Weg gehen. Bei älteren Kindern gibt es dann noch die 3. Gruppe der Mediatoren, die die schwächeren beschützen, ohne aktiv die Führung zu übernehmen. Die Veranlagung, wer zur Führungsperson und wer zum Mitläufer neigt, ist angeboren. Wobei es wenige Mitläufer gibt, der nicht unter extremsten Umständen die Führung übernehmen könnte, und wenige Führer, die nicht auch mal zurückstecken können. Denn das Ziel ist: überleben. So sind wir genetisch angelegt. Erziehung, Umwelt und andere Faktoren können dies beeinflussen, im Idealfall ist der gesunde Erwachsene eine zufriedene Mischung aus Anlage und Erziehung.
In den allermeisten Fällen setzt sich die Sozialisierung auch dann durch, wenn die Erziehungsberechtigten versagen. Unfähige Eltern allein machen aus einem Kind keinen Psychopathen, oder auch "nur" einen Triebtäter. So wird aus keinem jungen Mann nur deshalb ein Vergewaltiger, Mörder, Schläger, weil seine Eltern ihm den Unterschied zwischen Gut und Böse nicht erklären konnten.
Jemand, der aus einer extrem gewalttätigen Familie entstammt, in der physischer und psychischer Terror gegen alles und jeden normal ist, hat schon schlechtere Karten. Sich gegen diese frühkindliche Prägung durchzusetzen, ist schwer. Wer also gewalttätig aufgezogen wird, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit selbst gewalttätig werden, es sei denn, er schafft es, sich willentlich dagegen zu Wehr zu setzen.
Es gibt viele mögliche Gründe, warum ein Mensch seinen gewalttätigen Trieb nicht kontrollieren kann. Sei es Enthemmung durch Alkohol etc. Sei es extremer Stress + Konditionierung in der Kindheit. Sei es psychische Erkrankungen. Sei es, was es sein mag.
Männer sind nur insoweit mit dem Schwein verwandt, als das beides Säugetiere sind. Menschen besitzen hohes Aggressionspotential, das einerseits sinnvoll für das überleben, andererseits eben auch gefährlich ist.
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