Auf den Tod vorbereitet sein...?

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Milena
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Mo 7. Jul 2008, 19:09 - Beitrag #1

Auf den Tod vorbereitet sein...?

....durch ein kürzliches gespräch mit einem freund, kamen wir auf das thema, dass der mensch doch eigentlich vorbereitet sei, auf seinen eigenen tod.
ich kam auf dieses thema, da ich heute nacht von einem guten freund träumte, der erst vor kurzem starb, und ich hatte den eindruck, er wäre gerne noch länger auf erden verweilt....
ich selbst bin auf nichts vorbereitet und ich umarmte ihn in meinem traum, und von da an war ich den ganzen tag nur noch traurig gestimmt.....
ich glaube nicht,
dass mensch sich auf den eigenen tod wirklich vorbereiten kann,
ich finde das gelogen und sich selbst was vorgemacht.....
der tod kommt meist unerwartet und meist ungelegen......
und ich möchte mich nicht darauf vorbereiten, auch wenn ich wüsste, wie das gehen sollte....

Anaeyon
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Mo 7. Jul 2008, 19:27 - Beitrag #2

Zwar mit dem theoretischen Wissen aber ohne die gefühlte Wahrheit dahinter begreifen zu können versuche ich mich auf den Tod vorzubereiten indem ich mein Leben so lebe, dass ich mir Todesmoment guten Gewissens sagen kann, dass ich es nochmal so machen würde.

Aber eine Vorbereitung auf den Tod ist das nicht, eher eine auf das Weiterleben.

Ipsissimus
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Mo 7. Jul 2008, 20:06 - Beitrag #3

und ich möchte mich nicht darauf vorbereiten, auch wenn ich wüsste, wie das gehen sollte....


das ist der springende Punkt, Schatz^^ du willst es nicht, wie könntest du es dann sein?

Dass du dir es nicht vorstellen kannst, darauf vorbereitet zu sein, will ich dir daher wohl gerne glauben. Aber wieso kommst du darauf, dass es Menschen grundsätzlich unmöglich sein soll? Nur weil du es nicht kennst? Ich werde vorbereitet sein, weil ich mich vorbereite, in jedem Augenblick^^

janw
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Mo 7. Jul 2008, 20:43 - Beitrag #4

Aus Stefan Zweigs "Sternstunden der Menschheit" ist mir eine Geschichte besonders in Erinnerung geblieben, in der die in letzter Minute verhinderte Hinrichtung Dostojewskis geschildert wird. Wie eine Maschine läuft die Prozedur ab, die Hereinführung des Delinquenten, der Auftritt des Popen, die Aussegnung, werden ihm die Augen verbunden, das Erschießungskommando rückt ein, stellt sich auf, es verstreicht die Zeit...es klickt, die Gewehre werden entsichert, da ein Schrei - - Stille, dann löst sich das Kommando auf, wird dem Delinquenten die Augenbinde genommen, er losgebunden. Was muss in den Minuten, Sekunden in dem Menschen vorgegangen sein?
Ich denke, es gibt eine Art der Vorbereitung auf den Tod, wenn dieser unausweichlich erscheint, absehbar bevorsteht, so individuell wie der Mensch, den dies betrifft. Ein sehr guter Freud von mir hat dies länger gelebt, in der Zeit, in der er wusste, dass der Krebs ihn töten würde. Er ordnete in der Zeit seine Dinge, sprach mit seinen Freunden...das letzte Stück war wohl ein "wann endlich...?" in Anbetracht, was das Leben ihm da abforderte, aber wissen wird letztlich keiner je, was ihn da bewegte, jenseits dessen, was er äußerte.

Milena
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Mo 7. Jul 2008, 23:47 - Beitrag #5

Ich werde vorbereitet sein, weil ich mich vorbereite, in jedem Augenblick^^

das wäre mir zu anstrengend und würde mir die eigentliche freude des daseins rauben und mich zu düster wirken lassen, mein schatz....^^

aber wissen wird letztlich keiner je, was ihn da bewegte, jenseits dessen, was er äußerte.

eben, Jan..^^
was von dem wahren inneren eines menschen wird wirklich nach aussen getragen....? doch nicht das, was er äussert und vorzugeben vermag...^^

Ipsissimus
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Di 8. Jul 2008, 17:35 - Beitrag #6

nun ja, Schatzi^^ da ich hoffe, dass wir beiden bis zum Ende eines unserer beiden Leben zusammen bleiben werden, und da ich geneigt bin anzunehmen, daß ein solches Ende bei einem alten Knacker wie mir eher eintreten wird als bei einem Jungspund wie dir, wirt der Jungspund mutmaßlich herausfinden, ob ich vorbereitet bin^^

Milena
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Di 8. Jul 2008, 22:28 - Beitrag #7

...danke für die blumen...du alter charmeur..^^Bild aber dafür siehst du noch tadellos faltenfrei aus schatzi....^^

ich habe bei diesem vorbereitet sein auf den tod bischen das gefühl des nicht wirklich gelebt habens...des logischen wissens um den tod, das nicht verändern könnens dieses ereignisses bei dir.....
was bei mir ebenso der fall ist, aber wenn ich ins auto steige, dann nur für ein paar sekunden,und äusserst selten, wenn überhaupt, dass ich mir bewusst mache, es könnte die allerletzte fahrt für mich sein.....
ich bin mir überhaupt nicht jeden augenblick dieses wissens bewusst,
und ich möchte es auch nicht,
denn wie könnte ich mich dann noch des lebens erfreun?^^
da ist doch was blockiert, bei soviel vorbereitung, innerlicher......
den tod ständig vor augen,
wie fühlt sich dieser an, wie sieht er aus, gänzlich schwarz..?
wie riecht er, wie kreist er um dich.....
lässt er dich trotzdem noch lachen und weinen über das leben,
lässt er dich einfach nur leben...?

janw
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Mi 9. Jul 2008, 00:30 - Beitrag #8

Milena, vielleicht sind wir einfach noch nicht so weit wie er... und vielleicht ist es ja etwas anderes, den Tod vor Augen zu haben, wenn man diesem von innen entgegen leuchtet...schwarz und nichtschwarz, wie er ist...^^

C.G.B. Spender
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Mi 9. Jul 2008, 01:49 - Beitrag #9

Komisch, gerade kam mir ein ähnlicher Gedanke, ebenfalls zur Farbe Schwarz.

Wie kann man denn als Atheist ständig den Tod vor Augen haben? Als Atheist ist der Tod nichts doch anderes, als ein schwarzes Nichts. Man würde also quasi blind durch die Gegend rennen. Bild

Das andere, Jan, erinnert mich an eine Form der Folter: Scheinerschießungen.

Aber gut, das ist wieder ein anderes Thema, schätze ich.

Mir ist es schon mal passiert, das mein Leben wie ein Film vor meinem inneren Auge ablief, das ist schon sehr gespenstisch. Damals kamen mir auf einer Kreuzung zwei Autos entgegen, das eine überholte das andere. Ich stand als Radfahrer in der Mitte, um links abzubiegen.

Wäre der überholende nicht noch auf die andere Seite rübergezogen, säße ich jetzt nicht hier, um diese Zeilen zu schreiben. Ich kann mich jetzt noch an das Fahrzeugmodell und die Farbe klar erinnern, obwohl es 1985 oder 86 passiert ist. Auch weiß ich noch, dass ein breit gebauter Mann mit lockigem Haar hinter dem Steuer saß. Manchmal werden Sekunden zu Minuten.

Überhaupt, Begegnungen mit möglichen Sterbearten gibt es im normalen Straßenverkehr als Radfahrer viele. Wahrscheinlich gehts mir noch so gut, gerade weil ich sie sehen kann.

Und wenn ich manchmal die Nachrichtensendungen einschalte und mitbekomme, wie viele Unfälle auf deutschen Straßen passieren... Eigentlich müßten manche Autobahnen von den Taliban gesponsort werden. 5000 Verkehrstote in der BRD pro Jahr, oder etwa anderthalb WTC.

Gut, Unfälle sind eine Ursache für den Tod.

Aber, vorbereiten...?

Es ist sicher schön in Frieden mit sich und der Welt zu sein, um zu leben und um zu sterben, denn das eine gehört zum anderen, führt zum anderen. Daran führt kein Weg vorbei.

Nicht jedem, der in Frieden lebt, ist es auch vergönnt, in Frieden zu sterben, und man kann unmöglich auf alles vorbereitet sein.

Irgendwie ironisch, wie wir uns hier die Stirn in Falten werfen, über eine Vorbereitung für etwas, das wir nicht herausfinden können, das zudem bei vielen Menschen noch weit in der Zukunft liegt. Gerade junge Menschen scheinen sich hier auch viel mehr den Kopf zu zerbrechen, als ältere.

Wahrscheinlich weil die Älteren begriffen haben, dass man das Leben nur verstehen kann, indem man es lebt, und der Tod dem Leben erst die Einzigartigkeit gibt und uns sogar die vergänglichen schönen Momente versüßt.

Bittersüß ironisch, wie wir hier grübeln, während Galaxien ineinanderstürzen, Welten vergehen und entstehen, auch Universen in Multiversen, im ewigen Kreislauf.

Ipsissimus
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Mi 9. Jul 2008, 10:03 - Beitrag #10

Schatzi, dem liegt ein Missverständnis hinsichtlich des Begriffes "vorbereitet sein" zugrunde. Ich laufe nicht beständig das Todes-Mantra murmelnd durch die Welt :-)

mit dem Bewußtsein der Unvermeidbarkeit meines persönlichen Todes ist es schon eine andere Sache. Dieses Bewußtsein begleitet mich in der Tat permanent, aber eher in der Art eines Schattens. Belastet dich dein Schatten?

Nun, dieser hier belastet mich auch nicht, aber ich muss nur einen Augenblick innehalten, um von seiner Gegenwärtigkeit erfüllt zu sein wie von einem Parfüm, das den Raum füllt. Der Charakter dieses Parfüms ist dabei langfristigen Veränderungen unterworfen; in meiner Jugend war es süß und schwer, aufdringlich wie Patschulli oder Channel no. 5, ich habe es eher ertragen als davon erfüllt zu sein. Später war es wie ein gut riechbares aber doch dezentes Vanille-Parfüm, und mittlerweile ist es wie der Geruch eines blühenden Apfelbaums im Frühling auf freiem Feld.

Das sind natürlich alles nur Metaphern, die einen Wandel meiner psychischen Einstellung charakterisieren sollen, ich rieche da nicht wirklich etwas^^ dieses Empfinden begleitet mich jedenfalls schon seit früher Kindheit, ich erinnere mich daran, schon mit sechs Jahren davon erfüllt gewesen zu sein, und es hat mich bis heute nicht verlassen.

Ein weiterer Punkt ist eher etwas Antrainiertes. Als Zen-Praktiker verlierst du im Laufe der Zeit eine Menge Verdrängungsreflexe. Wo andere Menschen beim Gedanken an den Tod vielleicht reflexartig einen Gedanken an den nächsten Urlaub oder an eine schöne lauschige Szene mit einem geliebten Menschen als Puffer dazwischen schieben, bleibst du als Zenpraktiker bei dem was gerade ist. Und wenn du gerade vom Tode erfüllt bist, dann bleibst du im Erfülltsein vom Tode. Wenn du das lange genug tust, dann ist es wie mit der Angst. Das, was dir im Falle des Verdrängens zunehmend Panik bereitet, erweist sich im Falle des Zuhörens als gute Freundin und Ratgeberin. Genauso ist es mit dem Tod.

Und als letztes gilt die Maxime des Don Juan. Ein Krieger tue alles mit jener Intensität, als sei es die letzte Handlung seines Lebens.

Alles zusammen, so will mir scheinen, führt zu einer angemessene Haltung dem Tode gegenüber. Sie verdrängt den Tod nicht aus dem Leben, und das Leben nicht aus dem Tod. Sie zeigt die Medaille als Ganze und tut nicht so, als gäbe es deren beide Seiten ohne die jeweils andere.

Feuerkopf
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Mi 9. Jul 2008, 10:23 - Beitrag #11

Wie ich mich mit dem Tod beschäftige, ist wirklich eine Frage des Alters.

Als Kind war Tod nichts anderes als "wegsein", weil ich mit Tod nicht konfrontiert wurde.
Dann starb ein Kleinkind in der Nachbarschaft meiner Freundin an Leukämie. Das war furchtbar, wurde von mir aber beiseite geschoben.
Mit 15/16 war ich gelegentlich lebensmüde, wie Teenager mitunter sind. Ich habe mit dem Gedanken an Suizid aber immer nur gespielt.
Das Sterben meiner Großeltern habe ich bewusst erlebt, aber da stimmte die Reihenfolge, sozusagen. Außerdem waren alle sehr alt und krank.
Als ein Freund mit knapp 40 an einem Tumor starb, fühlte sich das grundfalsch an.
Wirklich befasst mit dem Thema Tod habe ich mich erst in den letzten 10 Jahren, als die nächsten Verwandten nach und nach starben. Ich weiß jetzt, dass Tod allgegenwärtig ist, mich immer und zu jeder Zeit und an jedem Ort treffen kann. Deshalb habe ich ein anderes Verhältnis zum Leben. Ich verstehe inzwischen den Begriff "carpe diem" und versuche, wirklich hier und jetzt zu leben.
Ich bin durch die Einsicht in die Allgegenwart des Todes viel verträglicher geworden.

Wie ich reagieren werde, wenn ich wirklich betroffen bin, kann ich nur vermuten. Meine Sorge gilt eher dem Sterben als dem Tod als solchem.

Milena
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Mi 9. Jul 2008, 10:45 - Beitrag #12

Und als letztes gilt die Maxime des Don Juan. Ein Krieger tue alles mit jener Intensität, als sei es die letzte Handlung seines Lebens.

..da bin ich wohl die schlechteste kriegerin, die die welt gesehen hat...Bild

Ich verstehe inzwischen den Begriff "carpe diem" und versuche, wirklich hier und jetzt zu leben.

...das trifft es wohl eher bei mir...^^
ich schaue nicht wirklich und nicht gern zurück, aber auch nicht sonderlich nach vorne...Bild

C.G.B. Spender
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Mi 9. Jul 2008, 15:48 - Beitrag #13

Zitat von Feuerkopf:... Meine Sorge gilt eher dem Sterben als dem Tod als solchem.
Sehe ich genauso. Das ist auch etwas, dass ich nicht verstehe. Das Sterben kann doch gerade das unangenehme sein...

Soll ich dafür ins Detail gehen? Um mal ein Beispiel zu nennen: Pflegefall im Alter.

Der Tod hingegen ist der Zustand, der auf das Sterben folgt, etwas, dass wir nicht kennen; etwas, dass sich Atheisten als ein Nichts vorstellen. Vielleicht gibt es aber auch eine andere Dimension, in der wir auf eine andere Weise weiter existieren? Schließlich sind wir noch lange nicht allwissend, auch wenn sich viele gerne so sehen würden.

In der Natur ist jede Form von Leben auch ein Sterben und Nahrung für neues Leben. Es ist ein geschlossener Kreislauf.

Und auch die Menschen gehören zur Natur.

Ein Weg, wie man nach dem Tode weiterleben kann, ergibt sich durch das Weitergeben des eigenen Wissens, der eigenen Erfahrung.

Und natürlich ergibt sich ein Weiterleben in den Herzen der Verbliebenen durch Erinnerungen an gemeinsame Zeiten.

Anaeyon
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Mi 9. Jul 2008, 22:09 - Beitrag #14

Wo ich gerade nochmal drüber nachdenke...vielleicht ist der Tod einfach das Ende der Vorbereitung. Uh, das kann falsch verstanden werden ^^..

Feuerkopf, inwiefern hat sich denn bei dir etwas verändert? Ist Tod für dich jetzt nicht mehr "einfach weg sein"?
Ich frage, weil ich bis jetzt im Thread hier eigentlich größtenteils nur die Gedanken lese, die wir auch als Jugendliche schon hatten. Dass man wenndann Angst vorm Sterben anstatt vorm Tod hat zum Beispiel, oder dass der Tod überall lauert..nichts Neues.

Ist der Unterschied vielleicht der, dass du, jetzt wo du den Tod an anderen erlebt hast, was viele Jugendliche noch nicht haben, eher reinfühlen kannst? Eher begreifst, wie sich "Tod" anfühlt?
Müsstest du nicht eigentlich in deinem Beitrag fast jedes "Tod" durch "Sterben" ersetzen? Ich glaube kaum dass ein Leichenbestatter mehr vom Tod weis, als jeder andere.


Und generell, kann man sich auf etwas nicht existentes vorbereiten?

janw
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Do 10. Jul 2008, 01:27 - Beitrag #15

Ana, die Gedanken mögen nicht so neu sein, aber ihr Stellenwert, den sie einnehmen, der Raum, den sie beanspruchen, nimmt im Alter vielleicht etwas zu, weil "die Einschläge näher kommen", man merkt, daß einiges nicht mehr so leicht geht wie früher, auch weil die Konsequenzen vermeintlich stärker werden.
Mir geht es so, daß das "es kann jederzeit passieren" für mich eine besondere Intensität hat, weil ich es selbst erlebt habe...einmal dumm hingeknallt...zum Glück an einem Ort, wo die Leute wussten, was zu tun war und die Mittel dazu da waren.

Ob der Tod existent ist oder nicht, er ist eine Zäsur, ein Ende von Bestehendem und damit für sich faktisch. Man kann sich in gewisser Weise darauf vorbereiten, in der Weise, die dem entspricht, was er für einen bedeutet. Ob dies letztlich dem angemessen ist, was der Tod ist...die große Frage.

Zitat von Milena:..da bin ich wohl die schlechteste kriegerin, die die welt gesehen hat... :P

Es muss ja nicht jeder ein Krieger sein, warum nicht einfach geschehen lassen...?^^

C.G.B. Spender
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Do 10. Jul 2008, 01:46 - Beitrag #16

Und generell, kann man sich auf etwas nicht existentes vorbereiten?

Man bereitet sich auf den Tod vor, indem man versucht, den Anderen die beste Erinnerung von sich selbst zu geben.

Da darf man dann fragen: Wie erzeugt man in seinem Umfeld die beste Erinnerung? Indem man tatsächlich ein besserer Mensch wird, oder auch indem man versucht, so manche schlechte Eigenschaft zu kaschieren?

Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein, aber nein, das war ja nicht das Thema. Ich schweife ab.


Stell dir vor du bist tot und merkst es nicht. Bild

Wenn im Wald ein Baum umfällt und keiner da ist, um es zu hören, gibt es dann trotzdem ein Geräusch? Vielleicht sollte man jemanden hinschicken, der tot ist und es nicht gemerkt hat? :crazy:

Milena
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Do 10. Jul 2008, 10:24 - Beitrag #17

Wie erzeugt man in seinem Umfeld die beste Erinnerung?

Spender,^^ nur durch sein sein.....
und das kann dementsprechend ausfallen.....^^
erzeugen lässt sich da wenig...
für die einen bin/war ich eine dumme schnepfe.....für manch anderen ein wundervoller mensch....
und ehrlich gesagt, ich arbeite auch gar nicht daran, irgendwas zu verbessern oder zu erzeugen.....
was hängen bleibt in den köpfen der menschen/umfeld das hängt,
so oder so....Bild

...komisch,
ich habe weder angst vor dem tod noch vor dem sterben an sich.......
das hat sich auch nie verändert in meinem leben.....
und eigentlich mache ich mir auch keine gedanken darüber,
denn ich habe keinen einfluss darauf, auf diesen jenen tag.......
es stimmt mich nur sehr traurig manchmal, wenn ich daran denke,
wie meine familie,meine freunde traurig sein werden.......

Ipsissimus
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Do 10. Jul 2008, 11:05 - Beitrag #18

Man bereitet sich auf den Tod vor, indem man versucht, den Anderen die beste Erinnerung von sich selbst zu geben.


das bestreite ich mal^^ ist jedenfalls nicht mein Ding, Vorbereitung auf den Tod mit Imagepflege zu verknüpfen^^ da sind das Schätzle und ich uns völlig einig^^

Schätzle, für dich vermittelt sich die ... Ehrfurcht? ... vor dem Tod auch nicht über deinen eigenen Tod, dafür war dein Leben viel zu grausam zu dir. Dir vermittelt sie sich über den Tod oder den Gedanken an den Tod von dir geliebter Menschen.

Vielleicht liegt das Geheimnis der fehlenden Todesfurcht in der Gebrochenheit mitbegründet. Ungebrochene Menschen vermögen es, das Leben als Fest zu empfinden, ohne in allen möglichen Momenten der Unachtsamkeit vom dicht unter der Oberfläche lauernden Grauen angesprungen zu werden. Wie sollten sie den Tod als Befreiung empfinden, gibt es doch nichts, wovon sie befreit werden müssten.

... wenn ich Heinz in seinen letzten Tagen richtig verstanden habe, relativiert sich in diesen Stunden auch die Trauer über die Trauer der Freunde und Geliebten ...

C.G.B. Spender
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Do 10. Jul 2008, 15:22 - Beitrag #19

Was heißt denn hier Imagepflege? Ich kann mir gut vorstellen, dass viele, die den Tod vor Augen haben, nicht unbedingt noch Nahestehende vor den Kopf stoßen wollen, bevor sie abtreten.

Viele Menschen ändern sich, wenn sie beispielsweise mit einer tödlichen Krankheit konfrontiert werden. Ihnen fällt vielleicht auf, wie egoistisch sie vorher waren, etc., da gibt es viele Möglichkeiten. Natürlich kann es auch genau umgekehrt ablaufen, dass jemand, der vorher altruistisch veranlagt war, nun eher an sich selbst denkt, da halt nicht mehr viel Zeit bleibt um zu leben.

Und es gibt sogar Menschen, die Angst vor dem Leben haben, konfrontiert mit dem Tod diese Angst jedoch vollständig verlieren.

Manchmal ist es doch eigenartig, wie die Menschen reagieren.

Ich schätze so unterschiedlich und individuell die Menschen sind, so unterschiedlich reagieren sie auch bei der klaren Aussicht auf ihre Endlichkeit.

Manchmal gibt es auch den Rufmord vor dem Selbstmord, und wie gut, denke ich mir dabei, dass sich nicht alle auf das Gerede anderer verlassen, sondern auch auf ihren eigenen Verstand, ihre eigene Auffassungsgabe und ihr Urteilsvermögen.
Naja, allzuviele sind es nun wieder auch nicht... ^^

Hört ihr wie die Schafe blööken? Määäh, määäh, määääh... Bild

Ich schätze als schwarzes Schaf kann man entweder zum Wolf werden oder gefressen werden, vom Leben inmitten von Unmündigen.

Ohje, wieder eine Metapher... Bild Aber paßt zu meinem Ruf. *g*

Wobei Unmündige ist vielleicht etwas zu milde? Linke Arschkriecher und Mitschwimmer hätte vielleicht besser gepaßt.

Ipsissimus
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Do 10. Jul 2008, 16:05 - Beitrag #20

Wobei Unmündige ist vielleicht etwas zu milde? Linke Arschkriecher und Mitschwimmer hätte vielleicht besser gepaßt.


sind dir da die Ebenen durcheinander geraten? ^^ mal ganz abgesehen von der Diskriminierung rechter Arschkriecher und Mitschwimmer durch Nichterwähnung^^

Hinsichtlich der Imagepflege hatte ich dein "indem man versucht, den Anderen die beste Erinnerung von sich selbst zu geben" falsch verstanden; so wie du es jetzt erläutert hast, kann ich schon eine Menge mehr mit anfangen^^

das "Weiterleben" in den Erinnerungen der anderen ist auch so eine Sache. Natürlich ist in diesen Erinnerungen deine Vergangenheit aufgehoben. Deine Gegenwart und deine Zukunft sind trotzdem von dir genommen^^

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