die rechtliche Situation ist mit Sicherheit kein einfaches Problem, auch wenn man um des Jungen willen das sicher unbürokratisch handhaben kann. Seien Adoptivmutter ist nicht nur seine gesetzliche Mutter, er müsste durch die Adoption meines Erachtens auch die US-amerikanische Nationalität erlangt haben.
Wenn es so wäre, dass diese Frau von den Mitarbeitern des Waisenhauses aktiv getäuscht worden ist, wäre das natürlich nicht okay. Andererseits, wenn sie das Kind aus dem Katalog bestellt hat, ist das gesamte Verfahren nicht okay. In Deutschland müssen sich Kind und potentielle Adoptiveltern erst mal kennen lernen, die Eignung der Adoptiveltern muss geprüft werden und noch einiges andere. Das scheint hier im Vorfeld alles nicht gegeben gewesen zu sein, und damit ist diese Art der Adoption schon vergleichbar der Katalogbestellung eines Haustiers. Nur ist es eben erwachsenen Menschen zumutbar, zu wissen, dass ein Kind kein Haustier ist, genauso, dass wie es zumutbar ist, zu wissen, dass ein Kind eine Vorgeschichte hat und vieles mehr. Hätte Interesse vorgelegen, hätten sie diese Vorgeschichte vorher in Erfahrung gebracht, ganz einfach im Rahmen der vorherigen Beschäftigung mit dem Kind.
Hier scheint tatsächlich der Fall vorzuliegen, dass die Adoption ohne vorherige Kenntnis der Situation und Geschichte des Kindes erfolgte, eine Fehlleistung aller beteiligter Stellen. Und damit stimme ich der Aussage Medwedews aus dem ersten verlinkten Folge- Artikel durchaus zu, es handelt sich um einen "monströsen Akt". Als allermindestes, alle möglichen formalen Fehler des Verfahrens eingerechnet und zugestanden, muss immer noch festgestellt werden, dass Erwachsene hinsichtlich Urteilsfähigeit und Macht einem Kind himmelhoch überlegen sind. Wie immer das Kind also sein mag, statt es wegzuwerfen hätte ihm geholfen werden müssen.
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