Kindesmissbrauch...

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Maglor
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Sa 11. Jul 2009, 16:26 - Beitrag #101

Tja, jeder ist eben nicht jeder und manche lernen's nie. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich nicht auch irgendwie zumindest teilweise aus der Unterschicht hervorgegangen bin. Zumindest bin ich alles andere als ein "Lehrerkind".
e-noon, du solltest vielleicht verstehen, dass nicht alle Menschen gleich sind. Es gibt Menschen, die haben Stress und andere die haben ihn nicht. Natürlich hat jeder nur so viel Stress, wie er sich macht, aber die Vulnerität der Menschen ist so verschieden.
Nicht jeder hat wirklich vom Apfel der Erkenntnis gekostet. Wahrscheinlich kennst du einfach zu wenige Menschen, die wirklich ganz einfach gestrickt sind.
Manche Meschen fällt es so sehr an Schwermut, dass sie gar nicht mal erkennen, dass ihr Leben im Grunde langweilig ist. Andere hingegen sind zu schwermütig...
Es geht hier nicht nur um ökonomische Armut. Mit dieser lässt es sich sehr leicht auskommen, wenn man klug und weise ist. Aber es gibt zu viele Menschen, die einfach nicht rechnen und im Grunde auch nicht richtig lesen können, manche von denen haben sogar Abitur.
Es gibt genug Männer, die ihre Frauen oder Kinder schlagen, weil sie nicht einmal die richtigen Worte kennen, um sich auszudrücken.
Es gibt sogar noch immer Leute, die glauben Spinat enthalte viel Essen. :crazy:

Neulich unterhielt ich mich mit einer werdenden Mutter aus guten Hause, die sich allen Ernstes Gedanken machte, wie sie jede Form von Weichmachern aus ihrem Haushalt verbannen könnte. Ich fürchte fast man braucht schon einen gewissen Verstand um Dinge zu verstehen. ;)

e-noon
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So 12. Jul 2009, 17:40 - Beitrag #102

Neulich unterhielt ich mich mit einer werdenden Mutter aus guten Hause, die sich allen Ernstes Gedanken machte, wie sie jede Form von Weichmachern aus ihrem Haushalt verbannen könnte. Ich fürchte fast man braucht schon einen gewissen Verstand um Dinge zu verstehen.

Das wäre dann das andere Extrem ^^ Aber einen Mangel an Weichmachern wird ein Säugling sicher leichter verkraften als einen Mangel an Nahrung. Ebenso wird ein Zuviel an Fürsorge leichter zu verkraften sein als ein Zuviel an Schädeltraumata.

Wie auch immer, mir geht es nicht darum, armen Menschen das Kinderkriegen zu verbieten, und auch nicht um einen "Elternführerschein" (nicht weils keine gute Idee ist, sondern weil es nicht durchführbar ist); mir geht es nur darum, für junge Frauen Aufklärung und Alternativen zu schaffen, sodass diese nicht mit fünfzehn das erste Kind von fünf Kindern bekommen, die sie nicht ernähren können. Geeignete Maßnahmen scheinen mir: Druck aus dem Elternhaus nehmen (und das kann auch heißen, schlagenden Säufer rausnehmen); Kindergeld verstärkt in Form von Gütern (Hipp-Gläschen lassen sich schwerer für Zigaretten/Fernseher/Alkohol/Haarverlängerung ausgeben als Kindergeld); kostenlose Kindergärten; kostenlose Verhütungsmaßnahmen; AUFKLÄRUNG und zwar nicht nur in Form von Biologie, sondern auch Filme zeigen von Problemfamilien und den Leuten einfach mal klar machen, dass ein Kind mehr Arbeit und Wissen verlangt als ein Goldfisch.

Es gibt Menschen, die haben Stress und andere die haben ihn nicht
Zenmeister? :crazy: Ansonsten halte ich das für ein Gerücht. Beispiel: Ich habe eine Fernbeziehung, schreibe diese und nächste Woche Klausuren, kein Essen im Kühlschrank, fühle mich krank, habe zu wenig gelernt, habe 2098435 Dinge zu erledigen, jedes Wochenende 5 Stunden reisen, Schlafmangel, Nacken- und Kopfschmerzen. Man könnte sagen, ich fühle mich gestresst. Muss ich deswegen heftig dagegen ankämpfen, kleine Mädchen zu vergewaltigen? Erstaunlicherweise nicht. Ich nehme dir schon ab, dass Stress ein verstärkender Faktor sein kann, aber keine Ursache für Misshandlungen. Wenn ich jetzt zum Ausgleich ein Kind gegen die Wand hauen würde, würde ich mich nicht besser fühlen, sondern schlechter. Tatsächlich komme ich nicht mal auf die Idee, das zu tun (ok, hier laufen auch nicht viele Kinder rum, aber es gibt da schon zwei, die mich jeden Morgen so gegen acht Uhr wecken o_O Gute Idee eigentlich, warum klatsch ich die nicht mal gegen die Wand?).

Es geht hier nicht nur um ökonomische Armut. Mit dieser lässt es sich sehr leicht auskommen, wenn man klug und weise ist.
Das möchte ich hier mal fett unterstreichen (auch im Hinblick auf den Hartz-IV-ist-menschenunwürdig-thread). Es ist NICHT so, dass die Gesellschaft Schuld ist, weil die Menschen zu wenig Geld haben und deswegen durchdrehen (falls es den Zusammenhang gibt). Die Menschen, um die es geht, haben einfach nicht das Wissen oder Interesse, sich in ihrer Lage bestmöglich einzurichten und sie so zu verbessern. Und daran muss man imo arbeiten, um das Problem gesamtgesellschaftlich zu lösen (wenn wir uns mal darauf einigen, dass Unterschichtler sein für viele ein Problem darstellt).
Viele Worte ein Sinn (frei nach fernöstlicher Weisheit): "Wenn du einem Menschen helfen willst, schenk ihm keinen Reis, sondern lehre ihn, wie man Reis anbaut." Es macht keinen Sinn, Leute Kinder bekommen zu lassen und ihnen dann zu zeigen, wie sie damit umgehen sollen; erst muss man den Leuten zeigen, wie man in unserer Gesellschaft gut leben kann, und dann können sie anfangen, Kinder zu bekommen.

e-noon
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Do 1. Apr 2010, 21:24 - Beitrag #103

[quote="e-noon"]Geeignete Maßnahmen scheinen mir: Druck aus dem Elternhaus nehmen (und das kann auch heißen, schlagenden Säufer rausnehmen)]
Da ich mich seit etwa einem Monat um Goldfische kümmern muss, möchte ich das noch mal unterstreichen. 9 von 11 sind noch am Leben; bei Eltern, die von ihren Kindern nicht mehr Ahnung haben als von Goldfischen, könnte das Resultat ähnlich aussehen. :(

Maßnahmen, die man ergänzend hinzufügen könnte: Kindergeld nach Einkommen gestaffelt (und zwar proportional!); Sprachtests; kinderärztliche Pflichtuntersuchungen; Schwangerschaftskurse, deren Besuch das Kindergeld erhöht oder sonstige Prämien bereithält.

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