Für mich hat Glauben sehr viel mit dem "richtigen" Gefühl zu tun. Ich bin ursprünglich katholisch getauft, meine Sozialisation war katholisch, aber nicht besonders streng. Inzwischen habe ich ein anderes Gottesbild: Ich bin davon überzeugt, dass es ein schöpferisches Prinzip gibt, keinen personalen Gott. Ich fühle mich allerdings einer Gesamtheit zugehörig, von mir aus nenne es "Natur". Ich wünsche mir schon, dass nach meinem Tod sowas wie eine geistige Existenz sein möge, aber es wäre auch nicht schlimm, wenn da nichts wäre. Der Gedanke, dass dies hier wirklich endlich ist, beunruhigt mich nicht.
Mir gefällt der Gedanke, aufmerksam im Hier und Jetzt zu leben. Seitdem bin ich viel mehr mit den Füßen auf der Erde.
Christus habe ich immer als Vorbild begriffen. Ich weiß nicht, ob er göttlichen Ursprungs ist, aber ich empfand sein erzähltes Leben immer als mutig und noch heute sehr modern. Für mich war er immer eine Art spiritueller Halt.
Man kann mir sicherlich vorwerfen, dass ich mir meine Welt sozusagen zusammengestückelt habe, aber sie fühlt sich eben "richtig" an. Und damit ist es für mich in Ordnung.
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