Stille

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e-noon
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Mo 15. Nov 2010, 21:51 - Beitrag #21

Ganz dem Thema entgegen belebe ich diesen Thread jetzt ^^

Stille ist für mich wichtig, wenn ich einschlafen will, sogar essentiell. Seit Jahren sind das einzige, was ich immer und überall hin mitnehme, wo ich übernachte, meine Ohrenstöpsel. Kommt vor, dass ich meine Zahnbürste vergesse und mir eine leihen muss oder was auch immer, mit Ohrenstöpseln passiert mir das nicht. Nicht nur, weil gewisse Individuen in meinem näheren Umfeld recht laut schlafen :rolleyes: , sondern weil alle, auch kleinste Geräusche, mich in der Einschlafphase stören. Tickende Uhren sind nach Schnarchen mit das schlimmste, dicht gefolgt von rhytmisch fallenden Wassertropfen. Ich bin eigentlich sehr häufig von Stille umgeben und brauche das auch; wenn ich in der Uni bin oder in größeren Menschenmassen, muss ich mich öfters mal ins Bad oder an einen anderen ruhigen Ort begeben, weil es mir zu anstrengend wird. In der Stille bekommt man außerdem Gelegenheit, Geräusche zu vermissen, die einem sonst vielleicht zu viel werden. Etwas zu vermissen finde ich meist schöner, als von demselben (eigentlich positivem) Etwas genervt zu sein.

Für mich liegt Stille aber nicht nur in der Abwesenheit von Geräuschen. Manchmal sind meine Gedanken in der Stille lauter, als wenn ich eine bekannte Musik im Hintergrund höre und ganz in dieser aufgehe. Die Musik übernimmt dann sozusagen die Rolle der Gedanken, und die Gedanken können schweigen. Ideal ist es natürlich, wenn auch die Umgebung ruhig ist, wie in der Natur, was schon gesagt wurde.

Traitor
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Mo 15. Nov 2010, 23:15 - Beitrag #22

Wer stört da die Stille der Stille...?

Inzwischen habe ich mich in Sachen Einschlafen leider auch etwas in deine Richtung entwickelt. Insbesondere sichtbar hieran:
Zitat von Traitor, 01.03.2004:Und eine tickende Wanduhr habe ich auch, wobei ich gegen diese quasi einen Spamfilter entwickelt habe und sie nur bei extremer Schlaflosigkeit überhaupt wahrnehme.
Völlig unbegründeterweise hat dieser Spamfilter vor einigen Jahren von einem Tag auf den anderen versagt, ich konnte mit der Uhr nicht mehr einschlafen. Derzeit überlege ich sogar, eine im Nachbarraum umzuhängen, versuche aber noch, mir anzutrainieren, sie ignorieren zu können.
Ansonsten ist es aber nicht so schlimm, im Sommer schlafe ich z.B. auch mit offenem Fenster zur Straße hin, brauche nur ein paar Nächte Gewöhnungsphase dafür.
Auf Reisen versuche ich auch, Ohrstöpsel dabei zu haben, nutze sie aber nur, wenn unbedingt nötig, und vergesse sie auch recht oft.

Lykurg
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Di 16. Nov 2010, 00:06 - Beitrag #23

In der Hinsicht bin ich zum Glück nicht anfällig; wenn ich müde bin und die Geräuschkulisse nicht zu unregelmäßig, schlafe ich ein; gern auch mit leiser Musik; mein ebenfalls leise tickender Wecker stört mich überhaupt nicht.

Je nach deren Gattung und je nach Text höre ich oft auch Musik, wenn ich etwas lese (vorzugsweise dann natürlich ein instrumentales Solo- oder Orchesterwerk, das ich kenne, Vokalmusik würde meine Aufmerksamkeit zu sehr fordern).

Allerdings versuche ich, nichtmusikalische Geräusche in meiner Umgebung zu minimieren, habe z.B. vor einiger Zeit meinen Lichtschalter ausgetauscht und beim Kauf dann nach dem Geräusch ausgesucht, das er machte. Ich halte mir bei Verkehrslärm (einfahrender/bremsender Zug, Rettungswagen etc.) die Ohren zu und besitze inzwischen das dritte Paar aktiv geräuschunterdrückender Kopfhörer (leider immer noch nicht so wirksam, wie ich sie mir eigentlich wünsche^^). Im Flugzeug sind die oder Ohrstöpsel ein absolutes Muß.

blobbfish
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Di 16. Nov 2010, 00:54 - Beitrag #24

Oh, ich kann hier auch wunderbar zwischen, sagen wir vor dem Studium/Anfang d. Studiums und während des Studium unterscheiden. Früher habe ich für so ziemlich alles immer auch Musik dazu gehört, vom einschlafen einmal abgesehen. Mittlerweile hat sich das für mich ins Gegenteil gewendet, mich stört etwa auch das gelegentliche leichte Summen meines Laptops oder meiner Deckenlampe wenn ich konzentriert arbeiten möchte. Genaugenommen werde ich davon total kirre im Kopf, selbst wenn ich z.B. garnichts tue. Ganz anders meine sehr laute Wanduhr dessen ticken eigentlich jeden außer mich in den Wahnsinn treibt. Möglicherweise stört sie mich nicht, weil wenn ich sie bewusst wahrnehme ich anfange zu zählen, wie bei allen Geräuschen dieser Art. Läuft z.B. im Zimmer über mir zur Tür weil jemand klingelte, dann zähle ich die Schritte.

Auf dem Fensterbrett auf dem ich mich im Sommer oft aufhalte ist das aber wieder etwas anders: Umgebungsgeräusche wie rascheln oder knuspern von Viechern oder auch Kindergeschrei in Entfernung stören mich nicht, ein vorbeifahrendes Auto nehme ich aber als nervtötend war.

Im Zug kann ich im Regelfall auch sehr gut arbeiten, mit Nichten ein Ort der Stille, spätabends im dunkel kann er aber als Ort der Stille wahrgenommen werden. Das ist dann ähnlich wie mit der Stille in der Natur, z.B. in oder hinter Dünen wo nur das Meer ein wenig rauscht.

Traitor, tickt die Uhr vielleicht unregelmäßig? Bei einem Prof im Büro stehen zwei Uhren die zeitversetzt ticken (nicht um eine halbe Sekunde), was mich für gewöhnlich in den Wahnsinn treibt.

e-noon
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Di 16. Nov 2010, 01:03 - Beitrag #25

Zitat von blobbfish:Möglicherweise stört sie mich nicht, weil wenn ich sie bewusst wahrnehme ich anfange zu zählen, wie bei allen Geräuschen dieser Art.
Das Phänomen kenne ich, tritt bei mir aber nur bei größerer Langeweile auf, nicht zwangsläufig.

Das ist dann ähnlich wie mit der Stille in der Natur, z.B. in oder hinter Dünen wo nur das Meer ein wenig rauscht.

Mein Traumarbeitsplatz ... :)

Traitor, tickt die Uhr vielleicht unregelmäßig? Bei einem Prof im Büro stehen zwei Uhren die zeitversetzt ticken (nicht um eine halbe Sekunde), was mich für gewöhnlich in den Wahnsinn treibt.

Wen würde das nicht in den Wahnsinn treiben...! :crazy:

Traitor
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Di 16. Nov 2010, 01:12 - Beitrag #26

Wir haben hier neuerdings auch zwei zeitversetzt tickende Uhren. Die treiben mich allerdings nur tagsüber in den Wahnsinn, ins Schlafzimmer dringt nur die eine (knapp) durch. Außerdem ticken sie zumindest kommensurabel, was zumindest keinen wirklich ernsthaften Wahnsinn produzieren kann.

Lykurg, ist für dich ein Flugzeug sehr viel schlimmer als ein Zug (von innen), oder sind auch in jenem die Lärmunterdrücker ein Muss? Mir erschließt sich irgendwie nie, warum die meisten Leute Flugzeuge (von innen) als lauter empfinden als Züge (außer ICEs).

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Di 16. Nov 2010, 01:16 - Beitrag #27

Nicht jeder fliegt stets in der Businessclass, Traitor ^^

Ich empfinde die meisten Züge als deutlich leiser als ein Flugzeug, allerdings gibt es da auch recht viele Ausnahmen. Im Flugzeug ist es Sitzplatzabhängiger, wie laut es ist, ich glaube, direkt über den Triebwerken ist am unangenehmsten, ohne Garantie.

Da fällt mir ein, ich habe irgendwo eine Vogel-gezwitscher-cd; die habe ich so oft gehört, dass ich sie meist nicht bewusst wahrnehme, was sich dann auch wie Stille anfühlt.

Traitor
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Di 16. Nov 2010, 01:19 - Beitrag #28

Die Business Class habe ich auch noch nie von innen gesehen. Aber bei meinen (begrenzten) Flugerfahrungen wurde es bisher noch nie so laut wie in einem rappelnden Regionalzug.

Naturgeräusche-CDs (Vögel, Wale, Rauschen, ...) sind für mich im Gegensatz zu den Originalen ein absoluter Unruhe- und bei Dauerbetrieb Amok-Garant. So wie jede gewollte Entspannungsmethode.
Sehr amüsant war aber dieses Programm, das die Recent Changes von Wikipedia in Vogelgezwitscher umwandelte, ergab sehr nette Tonfolgen.

e-noon
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Di 16. Nov 2010, 01:26 - Beitrag #29

Sehr amüsant war aber dieses Programm, das die Recent Changes von Wikipedia in Vogelgezwitscher umwandelte, ergab sehr nette Tonfolgen.
Kann ich mir vorstellen ^^
Naturgeräusche-CDs (Vögel, Wale, Rauschen, ...) sind für mich im Gegensatz zu den Originalen ein absoluter Unruhe- und bei Dauerbetrieb Amok-Garant. So wie jede gewollte Entspannungsmethode.
Ich habe es noch nie mit anderen CDs versucht, aber mit dieser klappt es. Allerdings höre ich sie selten mit der Absicht, mich zu entspannen, sondern wegen der schönen Melodien (nach den Vögeln kommt auch noch Musik). Wahrscheinlich bin ich ohnehin darauf sozialisiert, die CD habe ich seit ca. 15 Jahren.

Die Business Class habe ich auch noch nie von innen gesehen. Aber bei meinen (begrenzten) Flugerfahrungen wurde es bisher noch nie so laut wie in einem rappelnden Regionalzug.
War auch nicht so ernst gemeint ^^ Gibt es überhaupt eine Businessclass? Bei allen Flugzeugen, die ich bisher gesehen habe, sahen alle Plätze gleich aus. Oder ist die Businessclass abgetrennt vom Rest? Mit eigenen Stewardessen? Egal, ich stelle die These auf, dass man sich im Flugzeug der Hintergrundgeräusche mehr bewusst ist, weil die Fahrgäste tendenziell weniger bis gar nicht reden oder Geräusche verursachen. Ob es wirklich lauter oder leiser ist, habe ich bisher noch nicht bewusst zu ergründen versucht.

Lykurg
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Di 16. Nov 2010, 01:39 - Beitrag #30

Außerhalb der Billigflieger gibt es die Businessclass nach wie vor, in großen Flugzeugen auch eine First Class; beides habe ich bislang aber nicht ausprobieren dürfen. Wie laut es ist, hängt vom Platz, viel mehr noch vom Flugzeugtyp und der Kabinenisolierung ab; nach all meinen Erfahrungen ist es aber deutlich lauter als im Zug (auch neue Großraumflugzeuge sind lauter als chinesische und russische Regionalzüge, abgesehen vielleicht von der Moskauer U-Bahn ;) ).

Ein Vergleichskriterium ist z.B. die Gesprächslautstärke mit Stewardessen etc., heftig finde ich aber auch den Kontrast, wenn man im Flug die Ohrstöpsel rausnimmt bzw. die ANC abschaltet.
Es sind aber auch andere Frequenzen; das Flugzeug ist auf einem sehr breiten Spektrum laut (vom Dröhnen der Triebwerke bis zum Brausen und Pfeifen des Windes), bei der Eisenbahn höre ich eher tiefe Vibrationen und wesentlich weniger hochfrequenten Lärm, der mir auf Dauer unangenehmer ist. Wenn ich aus der Eisenbahn aussteige, ist es sofort wieder still; Fluglärm kann in meinen Ohren noch stundenlang nachklingen, auch wenn ich Gehörschutz getragen habe.

Traitor
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Di 16. Nov 2010, 10:05 - Beitrag #31

Vermutlich ist es vor allem die Frequenzabhängigkeit und die Konstanz, die die subjektive Lautstärkenwahrnehmung so unterschiedlich ausfallen lassen. Ich kann Gesamtlärmpegel ganz gut wegnormalisieren, mich dann eben lauter unterhalten. Störend sind für mich eher einzelne, herausstechende Lärmereignisse. Und da gibt es bei Zügen eben Quietschen, Rappeln und sonstige nicht-dauerhafte Fahrgeräusche, die alles andere kurzzeitig komplett übertönen.
(Dennoch bevorzuge ich Züge gegenüber Flugzeugen, echte ICEs sind ja eben doch leise, und auch andere Arten bequemer und unkomplizierter.)

blobbfish
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Di 16. Nov 2010, 10:26 - Beitrag #32

Was ist denn für dich ein echter ICE? Ich bin einmal mit einem ICE3 gefahren und saß in der Nähe einer Antriebsachse, das war überhaupt nicht schön, besonders weil auch die Strecke Eisenach-Leipzig nicht sehr gut ausgebaut ist und ein ständiges beschleunigen stattfindet.

Traitor
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Di 16. Nov 2010, 10:37 - Beitrag #33

Grob vereinfachend die extra als ICE gebauten mit spitzer Schnauze im Gegensatz zu jenen, die bis auf die Lackierung identisch zu ICs und alten REs sind. Erstere sind normalerweise flüsterleise, wie man so schön sagt, selbst bei höchster Geschwindigkeit oder beim Bremsen. (Ob ich schonmal an einer Achse gesesssen habe, weiß ich aber nicht.) Letztere rappeln und lärmen in jeder anderen erdenklichen Art. Letztere fahren z.B. auf der Altbaustrecke Bonn-Frankfurt im Rheintal (grober Unfug, ein ICE, der laut ist, 2h braucht, also im Endeffekt nur durch den höheren Preis von anderen Zugklassen verschieden ist), erstere auf der semiparallelen Neubaustrecke, nach Hannover, und was weiß ich wo.

Ipsissimus
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Di 16. Nov 2010, 11:19 - Beitrag #34

das hat sich bei mir im Laufe des Lebens mehrfach verschoben; ursprünglich war ich extrem geräuschempfindlich und auch -anfällig, tickende Uhren des Nachts und dergleichen waren absolute No-Gos. Mit meiner ersten Wohnung mit Hauptverkehrsstraße in meiner ersten Großstadt hat sich das sehr schnell gelegt, gemessen am Lärm der Straße, den ich auszuhalten lernen musste, waren derartige Wohnungs-internen Geräusche nahezu belanglos. Auch für das Zen-Training war es unerlässlich, mit Lärm fertig zu werden; die idealen Geräuschbedingungen eines weltabgeschiedenen Dojos sind nunmal im normalen Alltagsleben so gut wie nie zu finden. Letztlich lief es darauf hinaus, dass ich ein erhebliches Level an Ausblendfertigkeit entwickelt habe, von dem ich allerdings zu meinem Befremden feststellen muss, dass es doch auch in erheblichem Maß an mein Gesamtbefinden gekoppelt ist. Wenn es mir psychisch oder körperlich schlecht geht, bemerke ich seit einiger Zeit eine zunehmende Empfindlichkeit gegen Geräusche.

Ansonsten, ich liebe die Stille, sie kommt meinen metaphysischen Neigungen entgegen. Dabei ist Stille nicht unbedingt auf die Abwesenheit von Geräusch/Schall begrenzt; auch eine Atmosphäre von Unaufgeregtheit, von eher innerer als äußerer Stille empfinde ich als still, z.B. in Kombination mit den schon mehrfach genannten Naturgeräuschen. Ich liebe es, dem Regen oder Schneefall oder Gewittern zu lauschen, selbst wenn die damit verbundenen Geräusche laut sein können, empfinde ich doch Stille.

Feuerkopf
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Di 16. Nov 2010, 14:34 - Beitrag #35

Mir geht es ähnlich wie Ipsi: Meine Geräuschempfindlichkeit hängt stark von meinem Befinden ab. Nach wie vor höre ich keine Musik am PC, höchstens samstags mal die Fußballreportagen des WDR. ;)
Ich mag aber gern Musik beim Malen. In meiner Malschule läuft immer was in Richtung ruhiger Jazz oder Meditationsmusik. Cohens neue CD gestern hat mich allerdings genervt. Auch gelegentliches Plaudern beim Malen ist okay.
Beim Schreiben brauche ich allerdings meine Ruhe.
Nachts werde ich von jedem dummen Geräusch wach. Das halte ich für eine Nachwirkung aus der Zeit, als die Kinder klein waren.
Ohropax wirkt nur bedingt, weil ich dann stattdessen mein Blut rauschen höre...
Einen tickenden Wecker würde ich sofort rausschmeißen. Ich hab seit Jahren einen Funkwecker. Unsere alte Standuhr im Wohnzimmer stört mich allerdings nie, deren langsames Ticktack hat was gemütliches. Ob sie nahe beim menschlichen Ruhepuls liegt?

Mal eine Frage an die Physiker hier: Könnte Lykurgs erhöhte Lärmempfindlichkeit im Flieger am anderen Luftdruck liegen?

Rosalie
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Di 16. Nov 2010, 17:48 - Beitrag #36

Stille! Manchmal tut sie gut, manchmal kann ich keine Musik hören, obwohl ich sie sehr liebe, je nachdem in welcher emotionalen Situation ich mich befinde.

Beim Putzen, Kochen, Bügeln ... läuft eigentlich immer beschwingende Musik. An meinem Arbeitsplatz im Hotel haben wir ein (dezent eingestelltes) Radio, wobei ich dies - s.o. je nach Stimmung - öfters auch abschalte.

Beim Lesen oder konzentriertem Arbeiten stören mich alle Nebengeräusche.

Wunderbar sind Geräusche wie Vogelzwitschern, Bienensummen ... die Ankündigungen des Frühlings (sind wir noch weit entfernt :( ). Geräusche, die mich permanent umgeben, nehme ich irgendwann nicht mehr bewußt war. Wir wohnen hier ca. 5 km von der A3 und ca. 500 m von der Bahnlinie München-Hamburg entfernt, außerdem ca. 30 km vom Rhein-Main Flughafen. Wenn man auf Balkon oder im Garten sitzt, sind immer (je nach Windrichtung und -stärke) Hintergrundgeräusche wahrnehmbar. Hinzu kommen im Sommer kl. Motorflugzeuge vom nahegelegenen regionalen Flughafen.

Was sich bei mir sehr gebessert hat, ist meine Schlafqualität bei Lärm. Noch vor Jahren, bin ich bei jedem kl. Pieps aufgewacht. Mittlerweile kann mein Sohnemann im Nebenzimmer Party feiern und ich schlafe trotzdem. Dies hängt aber mit Sicherheit an meiner Einstellung: "bald ist er nicht mehr hier und dann wird es totenstll im Haus werden", also "genieße" ich quasie den Lärm und kann dabei sogar seelig schlummern. Ohropax kann ich gar nicht anziehen, da bekomme ich Panik!

Lykurg
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Di 16. Nov 2010, 18:16 - Beitrag #37

Feuerkopf, ich glaube nicht, daß es sich um eine erhöhte Empfindlichkeit handelt, es ist dort einfach lauter. Im Zug kann man sich normal oder sogar leise unterhalten, im Flugzeug ist ein solcher Hintergrundlärm, daß man ihm ständig mit erhöhter Stimme begegnet. Wenn ich meine filternden Kopfhörer aufsetze und leise Musik höre, plötzlich aber auf der 'normalen' Lautstärke eine Ansage des Piloten dazwischenkommt, ist das plötzlich ohrenbetäubend laut - dieselbe Ansage hat aber für die Fluggäste, die sich dem Umgebungslärm angepaßt haben, eine normale Lautstärke. Wenn eine Stewardess mir etwas anbietet und ich auf dem Fensterplatz drei Felder weg sitze, muß ich genau hinhören, um sie zu verstehen, wie in einer gutgefüllten Bar (übrigens ein Ort, den ich aus eben diesem Grund selten aufsuche^^).

Ich wohne in einer Einflugschneise (doppelt betroffen, zwischen Fuhlsbüttel und der Airbus-Werft), außerdem nicht allzu weit weg von Autobahn und Bahnstrecke (wenn auch nur ÖPNV). Diese Geräusche fallen mir aber kaum noch auf. Immerhin ist die Straße ruhig, und nur sehr selten sind Sirenen zu hören; Gewöhnung zeitigt schon lustige Effekte. -

Aydee
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Mi 17. Nov 2010, 12:59 - Beitrag #38

Wir hatten vor ca 3 Monaten an einem Wochenende bei uns im ganzen Viertel Stromausfall, nachts ab ca 20 Uhr, bis morgens.

Das war echte Stille. Und da hab ich gemerkt, dass ich Schiss hatte - so still wie es war :)
Das war so still, dass ich vor lauter Nix nicht einschlafen konnte.

Ohne dieses Erlebsnis hätte ich hier jetzt ganz großkotzig gesagt: ja ich mag Stille, liebe sie, brauche sie.

Aber sooo still wie diese Stille damals mag, lieb, brauch ich's dann vielleicht doch nicht.

Aber ich geh gern raus in das Waldgebiet hinterm Ort, weg von dem ganzen "Menschenlärm", wie ich es nenne. Irgendwohin zurückziehen, vor diesem hektischen geschäftigen dringlichem Treiben, was einige so durchs Leben jagt. Davon muss ich ab und an schon weg. Diese Art Stille würde ich aber eher "Ruhe" nennen, seit jenem Wochenende. Eher ein Rückzug, ein Abwenden.

Ratte
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Mi 17. Nov 2010, 17:05 - Beitrag #39

Zitat von Aydee:Wir hatten vor ca 3 Monaten an einem Wochenende bei uns im ganzen Viertel Stromausfall, nachts ab ca 20 Uhr, bis morgens.

Das war echte Stille. Und da hab ich gemerkt, dass ich Schiss hatte - so still wie es war :)
Das war so still, dass ich vor lauter Nix nicht einschlafen konnte.



Bei uns ist es ohnehin sehr still, aber sogar hier wirkt ein Stromausfall wahre Wunder. Allerdings ist es ja eigentlich nie 100%ig still. Der Wind in den Blättern, Vögel, Kleintiere, ja, sogar das Wasser unterm Gullideckel. Fahrzeuggeräusche haben wir nachts eher selten, ist halt echt ländlich. Aber wenn dann morgens um 6 Uhr die Kirchturmuhr 100 mal schlägt (ich hab nachgezählt!), nützt einem die ländliche Ruhe gar nichts! ;)

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Mi 17. Nov 2010, 17:58 - Beitrag #40

100 Mal? Um anzuzeigen, dass es 6 Uhr ist? Leben bei euch viele Schwerhörige, die nur jeden 16,6ten Schlag hören können? ^^

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