Daß Rauchen während der Schwangerschaft das Ungeborene schädigt, sollte heute eigentlich jede werdende Mutter wissen. Dennoch hat die Sucht nach dem blauen Dunst viele Frauen derart fest im Griff, daß sie auch in dieser Situation nicht in der Lage sind, ihren Zigarettenkonsum aufzugeben oder entscheidend einzuschränken. Aus einer aktuellen Dokumentation der Mutterschaftsvorsorge-Ergebnisse bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Köln geht hervor: 12,2 % aller werdenden Mütter können auch während der Schwangerschaft nicht auf Zigaretten verzichten.
Dabei wächst mit jeder einzelnen Zigarette das Risiko für das Baby, in seiner Entwicklung beeinträchtigt zu werden, betont der Frauenarztverband. Weltweite Studien haben in den letzten Jahren folgende Nachteile des Rauchens für das Ungeborene eindeutig belegen können:
Babys, die schon vor der Geburt mitrauchen mußten, sind später in ihrer intellektuellen Entwicklung verzögert. Sie liegen noch im Alter von 16 Jahren beim Rechnen, Lesen und Sprechen hinter ihren Altersgenossen zurück.
Auch aggressives und starrköpfiges Verhalten wird bei den Kindern von Raucherinnen häufiger beobachtet, wobei die Kinder um so aggressiver werden, je mehr die Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben.
Auch für die Entwicklung von Allergien, Neurodermitis und Asthma ist das Rauchen während der Schwangerschaft ein besonders ernst zu nehmender Risikofaktor.
Der Berufsverband der Frauenärzte betont: Je früher eine Schwangere das Rauchen aufgibt, desto größer sind die Chancen, daß ihr Baby normalgewichtig und ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Welt kommt. Verbandspräsident Dr. Armin Malter: "Der Verzicht auf die Zigarette lohnt sich immer, sogar noch kurz vor der Geburt. Die häufig erhobene Behauptung, das plötzliche Beenden des Rauchens in der Schwangerschaft belaste das Ungeborene, konnte noch nie wissenschaftlich bestätigt werden. Und auch die unangenehmen Entzugserscheinungen, die in den ersten Tagen nach dem Verzicht auf Zigaretten bei der Mutter auftreten können, sind nicht zu vergleichen mit der seelischen Belastung durch das Wissen, das Baby durch das Rauchen möglicherweise dauerhaft geschädigt zu haben."
Das Nikotin verengt die Gefäße, verringert die Durchblutung der Plazenta (Mutterkuchen) und läßt den Blutdruck auch beim Baby ansteigen.
Das beim Rauchen entstehende hochgiftige Kohlenmonoxid verbindet sich mit dem Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen und verdrängt daraus den Sauerstoff. Das Kind leidet unter einem chronischen Sauerstoffmangel und ringt - bildlich gesprochen - regelrecht nach Luft.
Die etwa 3.800 Abbauprodukte der Zigarette werden aus dem Blut der Mutter ungefiltert ans Baby weitergegeben. Darunter befinden sich Cadmium und andere Schwermetalle, radioaktive Substanzen und nach den neuesten Erkenntnissen sogar krebserregende Stoffe, die sich nach der Geburt im Urin des Neugeborenen nachweisen lassen.
Die Folgen dieser schleichenden Vergiftung im Mutterleib sind mittlerweile vielfach wissenschaftlich dokumentiert worden, betont der Berufsverband der Frauenärzte. Als Folge der schlechten Durchblutung der Plazenta erhält das Ungeborene weniger Nährstoffe. Es wächst deshalb langsamer und wird besonders oft zu klein und untergewichtig geboren. Die Kinder rauchender Mütter kommen häufiger als Babys von Nichtraucherinnen zu früh zur Welt. Ihr Risiko für Mißbildungen oder für den sogenannten plötzlichen Kindstod im Säuglingsalter ist ebenfalls erhöht.
Neben diesen unmittelbaren Folgen des mütterlichen Rauchens gibt es eine Reihe von Belastungen, die erst später zutage treten
Wenn die Mutter während der Schwangerschaft geraucht hat, liegt das Risiko für ihr Kind, später verhaltensauffälllig und hyperaktiv zu werden, bei 22 %, während die Kinder von Nichtraucherinnen nur zu 8 % von einem solchen Schicksal betroffen sind.
(Ausschnitt aus einem Webartikel der bvb)
Soviel zum Thema: Raucher schaden nur sich selbst.
Eine Kriminalisierung von Rauchern will ich damit nicht befürworten. Es ist nur weiterhin erstaunlich, wie konsequent Menschen Gefahren verdrängen können und offensichtliches einfach nicht wahrnehmen wollen. Ja, Rauchen entspannt, reguliert den Appetit und die Verdauung, ist gesellig (mit anderen Rauchern) usw. Die Nebenwirkungen und Folgen, die für diese vergleichweise lächerlichen Vorzüge in Kauf genommen werden, sind allseits bekannt, interessieren aber irgendwie überhaupt nicht. Ich habe Patienten gesehen, die nach dem 3. leichten Schlaganfall mit dem Perfusor und ihrem Blutverdünnendem Medikament Richtung Raucherzimmer humpelten. Tenor: Dann verreck ich halt glücklich.
Tja. Muss wirklich schön sein, dass es all das wert ist!
Eine vollständige Prohibition würde gar nichts bringen. Blühender Schwarzmarkthandel, Tabakkulturen im Wintergarten, irgendetwas würden die Menschen sich einfallen lassen, ihrer Sucht zu frönen.
Trotzdem halte ich es für unabdingbar, dass alle Nichtraucher ihr Recht bekommen, gesund und frei atmen zu dürfen. Sprich: in seinen eigenen vier Wänden soll Raucher glücklich sein, in der Öffentlichkeit sollen sie ihre eigenen Rauchzonen haben, fern genug von all jenen, die mit dem blauen Dunst nichts zu schaffen haben. V.a. Kinder, die nicht frei entscheiden können wo sie sich aufhalten bräuchten eine Lobby.