Warum kann die Zeitumstellung nicht abgeschafft werden?

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mjb
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Mo 1. Nov 2004, 21:06 - Beitrag #21

also ich denke man sollte die umstellung abschaffen. (auch wenn ich dadurch diesen sonntag zum glück lang genug schlafen konnte um nicht ganz am ende zu sein) Es leuchtet mir nicht ein warum man das behalten sollte, der grund warum es eingerichtet wurde ist nicht mehr zutreffend, das ziel wurde verfehlt, was bleibt ist der mehraufwand. Dass es für viele menschen nicht nur ein mehraufwand sondern ein echtes problem ist steht wohl auch außer frage, gestern morgen war die uhr am bahnhof immer noch nicht umgestellt und hätte keiner dran gedacht hätten wir alle gedacht es wäre eine stunde später...
die umstellung ist meiner meinung nach eindeutig gegen die menschliche natur, ich meine es ist doch völlig unnatürlich dass ein tag länger dauert als ein anderer...
alles nur laber und keine -richtigen- argumente, ich weiss, aber genauso wenig kann man welche dafür aufführen, ich denke bei einem volksentscheid würde sich die mehrheit dafür entscheiden sie abzuschaffen.
fazit: umstellung ist überflüssig, ein tag hat 24 stunden und nicht mal 23 und mal 25...

Arschfurunkel
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Mo 1. Nov 2004, 23:48 - Beitrag #22

Original geschrieben von Traitor
Die Zeitumstellung gibt es in der gesamten EU, den meisten anderen europäischen Ländern, 90% der USA und Kanadas, Russland und Satelliten sowie einigen diversen anderen Staaten. Davon, dass es ein isoliertes Phänomen sei, kann man also nicht sprechen.
Vor allem handelt es sich eben um eine EU-weite Regelung, schon die Einführung war als Anpassung gedacht und vor einigen Jahren wurden die leicht abweichenden Regelungen dann endgültig vereinheitlicht. Man kann die Sache also nur europaweit betrachten, nicht auf Deutschland beschränkt.



Einmal das, Traitor und zum anderen sollte man nicht so tun, als ob es die Sommerzeit bei uns erst seit ein paar Jährchen gibt.

Sie existiert bei uns seit 1980, davor gab es sie von 1916-1919 und von 1940-1949.Siehe Wikipedia

Daß sich Kühe mühsam an den neuen Rhythmus gewöhnen, kann ich gerade noch nachvollziehen, aber daß Mensch ein so großes Problem haben soll mit einem Stündchen Uhr vor- oder zurück stellen, verwundert mich dann doch ein wenig.

Ich persönlich finde es schön, wenn es in den Sommermonaten eine Stunde länger hell ist. Der ganze angebliche Energiesparkram ist für mich absolut nebensächlich.

Traitor
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Di 2. Nov 2004, 00:12 - Beitrag #23

@mjb: Das Argument der Widernatürlichkeit kann kaum zählen: Was ist unnatürlicher, zweimal im Jahr abweichende Tageslängen oder ein halbes Jahr lang stärker vom natürlichen Tagesrhytmus abweichende Uhrzeiten?

@Arschfurunkel: Immerhin sind die wiederholten Einführungen und Abschaffungen auch ein Argument dafür, dass eine erneute Umstellung kein großes Problem wäre.

fanvarion
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Mo 8. Nov 2004, 22:37 - Beitrag #24

Allgemein gesagt ist die Zeitumstellung ein Problem für viele Leute. Ich selbst gehöre zu denen die es körperlich nicht stört, wenn ich aber meine Töchter sehe die dann eine komplette Woche wie durch den Wind gedreht sind und plötzlich eine ganze Stunde länger aufbleiben müssen ist das doch sehr nervig.

Die Bahn hat durch die Zeitumstellung ein großes Problem die fahren nähmlich einen ganzen Tag mit einer Stunde verspätung und können nichts dafür. Ausserdem ist der Güterverkehr eine Stunde länger oder kürzer was auch noch mal Probleme gibt.

Unfälle sind in dieser Zeit auch sehr häufig, dieses Jahr nicht weil der Montag ein Feiertag war. Aber ansonsten hat man ein erhöhtes Aufkommen an leichten Verletzungen bis zum Toten.
Viele Arbeiten werden durch Müdigkeit luuschiger durchgeführt dies hat die obengenannte Folgen und diese kommen jedes Jahr wieder.

Arschfurunkel
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Di 9. Nov 2004, 00:56 - Beitrag #25

Wenn das alles Kriterien gegen die Sommerzeit sein sollen, dann dürfte es auf der ganzen Welt keinen einzigen Menschen mit wechselnden Arbeitsschichten geben...

aleanjre
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Di 9. Nov 2004, 01:05 - Beitrag #26

Nun, Schichtdienst ist auch ein großes Problem für den Biorhythmus, v.a. kurze Wechsel von Nachtschicht auf Spätdienst. Ich kenne Leute, die ärztlich gezwungen wurden aus dem Schichtdienst rauszugehen, nie wieder Nachtschicht schieben zu durfen, weil sie unter massiven körperlichen Problemen wie z.B. Herzrhythmusstörungen litten.

Arschfurunkel
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Di 9. Nov 2004, 01:20 - Beitrag #27

Korrekt, das habe ich auch nie bestritten.

Der Punkt ist aber der, daß der Biorhythmus bei so gut wie jedem Menschen verschieden ist.

Beim typischen "Morgenmuffel" ist es so, daß die "innere Uhr" später eingeschaltet wird, und wenn der Biorhythmus Maßstab für Arbeitszeiten sein sollte, dann dürfte kein einziger Mensch um 3 Uhr nachts arbeiten, weil dann die Leistungsfähigkeit am geringsten ist.

Will sagen: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich sensibel auf Einflüsse von außen oder auf bestimmte Gegebenheiten.

In Island z.B. findet man so gut wie keine Patienten, die unter einem HWS ("Schleudertrauma") leiden, weil es dort dafür kein Schmerzensgeld gibt.

Und das widerrum bedeutet für mich: Je mehr man den Leuten erklärt, wie furchtbar alles ist, desto furchtbarer wird es auch empfunden.

aleanjre
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Di 9. Nov 2004, 02:06 - Beitrag #28

Natürlich ist der Biorhythmus eines jeden Menschen verschieden. Aber nur, weil ein Teil der Bevölkerung unter überhaupt keinen körperlichen Nachteilen zu leiden hat, ist das Leid der Betroffen nicht weniger real! Es hat nichts mit "einreden, ach wie furchtbar es doch ist" zu tun, dass so viele Menschen bei der Sommerzeitumstellung völlig übermüdet sind, es zu mehr Unfällen auf der Straße und am Arbeitsplatz kommt, zu mehr wirtschaftlich relevanten Fehlern.
Es kommt auch, wie ich schon mal sagte, zu mehr Wildunfällen. Wildtiere, deren Revier an Landstraßen Grenzen, passen sich den Zeiten an, zu denen es ungefährlich ist, die Straße zu überqueren, weil weniger Autos fahren. Ohne jede Vorwarnung beginnt an einem Tag im Jahr der Verkehr plötzlich früher.
Nun könnte man sagen: Na ja, halt `n Reh weniger! Aber wer mal mit einem so großen und schweren Tier zusammengestoßen ist, weiß, dass das u. U. mehr als nur heftiger Blechschaden bedeuten kann.

Und dass die Isländer kein Schleudertrauma haben, nur weil sie mit ihren Kopfschmerzen nicht zum Arzt gehen, halte ich auch für ein Gerücht. Natürlich ist es Blödsinn, dass JEDER ein HWS - Syndrom hat, dem man leicht die Stoßstange antickt. Aber nur, weil es missbraucht wird, ist diese Art der Verletzung kein Gerücht.

Lyx
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So 14. Nov 2004, 05:38 - Beitrag #29

Ein Punkt ist hier noch garnicht genannt worden: Internationale Netzwerke.

Wenn es um Gruppierungen geht welche sich über mehrere Zeitzonen erstrecken, und man nen zeitpunkt ausmachen will (zB für ein treffen oder event) dann ist die sommerzeit das reinste chaos. Und zwar aus folgendem Grund:

Stell dir vor du bist organisator bei irgendnem event im netz und willst nun nen zeitpunkt bekanntgeben wo sich alle online treffen. Die leute kommen aus den unterschiedlichsten teilen der welt. Also denkst du dir, wenn du nun die zeit in UTC/GMT angibst, dann führt das nur zu verwirrung und leute kommen zu früh oder zu spät - also entschließt du dich es ihnen leicht zu machen und direkt die ortzeit der verschiedenen länder zu nennen.

So, nun schaust du dir die zeitzonen der welt an und stellst fest, das es bei den zeitzonen garkeine sommerzeit gibt! Die zeitzonen arbeiten stattdessen die ganze zeit mit der "normalen" zeit. Schön und gut, also denkst du dir, dann rechne ich halt einfach im sommer eine stunde drauf? Denkste, nun fängt nämlich der wirrwarr erst richtig an:

- manche länder nutzen sommerzeit, andere nicht - du musst also für jedes land einzeln nachschaun obs bei denen sowas wie sommerzeit gibt

- das datum an welchem die sommerzeit beginnt und endet ist wiederum bei jedem land welches sommerzeit nutzt unterschiedlich. Bei manchen ländern ist es gar so, das es garkein geregeltes datum gibt an welchem sie jedes jahr beginnt - stattdessen entscheiden die einfach jedes jahr nach lust und laune welches datum sie diesmal nehmen

- manche länder haben nicht nur eine stunde zeitverschiebung, sondern 0,5 oder 1,5 stunden

- wenn du leute aus den USA dabei hast, wird es richtig lustig: jeder einzelne staat in den US kann eigenständig entscheiden ob er sommerzeit nutzt oder nicht.


Das alles führt dann dazu das man an der sommerzeit kapituliert, und stattdessen nur die nicht-sommerzeit aller länder bekanntgibt, und dann dazuschreibt "falls bei euch grad sommerzeit ist, dann müßt ihr die noch dazurechnen".

Wer auch immer sich das mit der sommerzeit ausgedacht hat, hat dabei mit sicherheit nicht dran gedacht welche auswirkungen das bei internationalen gruppierungen haben würde.

- Lyx

Traitor
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So 14. Nov 2004, 13:03 - Beitrag #30

Dieses Problem sehe ich absolut nicht. Wo liegt das Problem, derartige internationale Termine ausschließlich in GMT anzugeben und jeden Einzelnen dafür verantwortlich zu machen, sich die richtige Lokalzeit zu errechnen? Selbst ohne Sommerzeit kann der Organisator es kaum schaffen, für jeden Teilnehmer die richtige Zeit bekanntzugeben, da es ja schließlich schon so abstruse Lokalzeiten (iirc zB in Saudi-Arabien) gibt oder man oft nicht genug weiß, in welcher Zeitzone seines großen Landes ein Ami, Brasilianer oder Russe jetzt genau lebt.
Fazit: Internationale Koordination ist über GMT am einfachsten, und dann ergibt sich das Sommerzeit-Problem sowieso erst gar nicht.

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