Sich Gefühle angewöhnen

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Stromer
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Mo 14. Aug 2006, 20:20 - Beitrag #21

Man kann sich Gefühle angewöhnen als eine Art Motivation. Das ist eine gute Sache für Menschen die pessimistisch eingestellt sind:D

Natürlich kann ich mir auch einreden, bestimmte Situationen erzeugen bei mir ein gewisses Unwohlsein, vielleicht weil ich sie nicht mag, oder weil ich unangenehme Erfahrungen gemacht habe, dann hab ich mir negative Gefühle angewöhnt. Gefühle wie Zuneigung ,Abneigung,Liebe und Hass kann man sich meiner Meinung nach nicht angewöhnen, sie sind einfach da.

Lykurg
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Mo 14. Aug 2006, 20:26 - Beitrag #22

Gefühle wie Zuneigung ,Abneigung,Liebe und Hass kann man sich meiner Meinung nach nicht angewöhnen, sie sind einfach da.
Das sehe ich dann doch anders - jedenfalls auf längere Sicht sind Rassismus und Fremdenfeindlichkeit genauso direkte Folge von "Gewöhnung" bzw. Ideologisierung wie ihr genaues Gegenteil - wozu mir allerdings passende Begriffe fehlen.
"Xenoempathie" ;) - oder eher Weltbürgertum und universelle Toleranz.

Stromer
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Mo 14. Aug 2006, 20:33 - Beitrag #23

[quote="Lykurg"]Das sehe ich dann doch anders - jedenfalls auf längere Sicht sind Rassismus und Fremdenfeindlichkeit genauso direkte Folge von "Gewöhnung" bzw. Ideologisierung wie ihr genaues Gegenteil - wozu mir allerdings passende Begriffe fehlen.
"Xenoempathie" ]


Richtig, da hab ich jetzt nicht differenziert.
Hass kann man antrainieren, meist durch die Erziehung oder auch schlechte Erfahrungen. Das meintest Du wohl damit. Also belasse ich es hier bei der Liebe:)

Maurice
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Mo 14. Aug 2006, 20:35 - Beitrag #24

Zitat von Lykurg:Wie ist die Frage gemeint?

Ich wollte Jan damit fragen, ob er nicht meint, dass ich bestimmte Dinge in der Welt verwirrend finde und dazu tendiere eine vereinfachende Weltsicht zu haben.

@Verunsicherung: Ich meinte damit, dass es vielleicht in manchen Fällen besser wäre, die Verunsicherung einzuschnüren, statt sie auflösen zu wollen. Das wäre dann der Fall, wenn man eine Auflösung für unwahrscheinlich bis ausgeschlossen hält und den Versuch der Auflösung als schmerzhaft empfindet.

Lykurg
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Mo 14. Aug 2006, 20:47 - Beitrag #25

Das schon eher, Stromer. :cool:

Maurice, ich weiß auch nicht mehr, warum ich nachfragen mußte.
Aber meinst du nicht, daß gute Medizin bitter schmecken muß? ;)

Maurice
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Mo 14. Aug 2006, 20:57 - Beitrag #26

Warum soll sie notwendig bitter schmecken? Am besten ist doch die Medizin, die wirkt und schmeckt. Und am schlechtesten ist die, die wirkungslos und bitter ist. Wobei man von letzteren eigentlich nicht mehr von "Medizin" sprechen kann.

Jetzt muss nur noch geklärt werden, welche Option welcher Medizin entspricht.

janw
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Mo 14. Aug 2006, 21:36 - Beitrag #27

Maurice, ganz offensichtlich findest Du die menschliche Gefühlswelt oft recht verwirrend. Die Frage ist nur, wie Du damit umgehen möchtest.
Ob Du Dich von Deinen Grenzen fernhälst, indem Du nur in bestimmten Gruppen verkehrst, ob Du Dir irgendwelche Techniken - wie z.B. NLP - aneignest, in bestimmten Situationen immer so und so zu reagieren, oder ob Du einfach versuchst, mit Deinem Möglichkeiten als der Mensch, der Du bist, unvoreingenommen auf Menschen zuzugehen und dabei zunehmend Deine Grenzen zu erweitern, vielleicht mit der Hilfe eines professionellen Beraters, die Entscheidung liegt bei Dir.
Der Punkt ist, nur der letzte Weg wird Dir wirklich die Möglichkeit eröffnen, Deine Ängste und Unsicherheiten abzubauen und dabei zunehmend freier zu werden.
Sicher mag der Prozeß ein schmerzhafter sein, aber letztlich ist er der Schlüssel zur Freiheit.

Zitat von Stromer:Natürlich kann ich mir auch einreden, bestimmte Situationen erzeugen bei mir ein gewisses Unwohlsein, vielleicht weil ich sie nicht mag, oder weil ich unangenehme Erfahrungen gemacht habe, dann hab ich mir negative Gefühle angewöhnt. Gefühle wie Zuneigung ,Abneigung,Liebe und Hass kann man sich meiner Meinung nach nicht angewöhnen, sie sind einfach da.

Das erstere stimmt wohl, man kann sich sehr wohl Haltungen gegenüber Dingen oder Situationen aneignen.
Zum letzten...würde ich Dir insoweit zustimmen, als die Fähigkeit, diese Gefühle zu entwickeln, eine menschliche Eigenschaft ist.
Ob man sie entwickelt, ist eine andere Frage, aber wenn für die Liebe gilt, daß sie bei Anwesenheit eines Auslöser "einfach so" über einen kommen kann, dann gilt das sicher auch für Abneigungen, auch für Hass, wenn nur entsprechende Auslöser gegeben sind.

Wobei ich Auslöser als den Gegenstand des Gefühls selber verstehe, nicht als Verordnung einer Ideologie oder soziale Tendenzen.
Hass gegenüber Fremden o.ä. als Gruppe ist insofern IMHO etwas anderes.

Stromer
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Mo 14. Aug 2006, 21:55 - Beitrag #28

Ich weiß es kann sich bei mir Hass und Abneigung gegen einen Menschen entwickeln, sei es durch seine Taten oder sein Verhalten, ebenso ist es mit der Zuneigung, doch die Liebe kommt einfach so, sei es das sie aus vorheriger Zuneigung entstanden ist, aber sie ist dann einfach da, auch wenn sie wachsen muß ist sie keine Angewohnheit.

janw
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Di 15. Aug 2006, 00:20 - Beitrag #29

Auch die Liebe braucht einen Menschen, auf den sie gerichtet ist, und wie der Hass auf einen Peiniger braucht sie nicht "angewöhnt" zu werden, kann sich in gleicher Weise zur Obsession entwickeln und kann im Falle ihrer Vergeblichkeit genauso hinterfragt werden wie der Hass.

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