Wer ist schuld am Amoklauf ?

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Yanāpaw
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Di 21. Nov 2006, 23:20 - Beitrag #21

Ich frage mich warum man in diesm Fall von einem Amoklauf spricht, es war vielleicht ein Hilfeschrei, oder ein in Szene gesetzter Suizid, aber ein Amoklauf? Amoklauf bedeutet blindes um sich schießen mit dem Ziel möglichst großen Schaden anzurichten, das war hier nicht der Fall, wie in 99,9% ähnlich gelagerter Fälle auch nicht. Ein Amoklauf in einer durchschnittlichen Schule mit Schusswaffen und ausreichend Munition würde selbst bei einem hundsmiserablen Schützen mindestens 50 Opfer fordern. Jeder halbwegs zielgenaue Schütze, naja lassen wir das und von Rohrbomben muss ich wohl nicht erst reden...

Bleibt also festzuhalten, dass es dem Täter, wie den meisten anderen, die fälschlicherweise als Amokläufer bezeichnet wurden, nicht um das Töten, oder Rache ging, das waren hohle Phrasen.

Anaeyon
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Di 21. Nov 2006, 23:29 - Beitrag #22

Wenn er seine Bedürfnisse als Rache-Lust empfindet, wobei sie vielleicht andere Ursachen haben...ist sein Empfinden nicht dennoch real, Yanāpaw?

Yanāpaw
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Di 21. Nov 2006, 23:35 - Beitrag #23

Das mag pietätlos erscheinen, aber ich versuche diese Sachen mitunter nach sachlichen und logischen Kriterien zu analysieren. ich stelle mir also folgende Frage, ich will Rache, was tue ich?

a) Ich versuche so viele Menschen wie möglich zu massakrieren
b) Ich werfe Rauchbomben und erschieße mich selbst
c) Ich habe eine spezifische Liste die ich abarbeite (siehe Erfurt)

b fällt da aus dem Rahmen würde ich sagen, warum Rache proklamieren und Rache wollen und dann kein einziges leben - vom eigenen abgesehen - auslöschen?

Feuerkopf
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Mi 22. Nov 2006, 00:10 - Beitrag #24

Zitat von GenomInc:@Anaeyon den habe ich nicht gelesen als kann ich da wenig zu sagen....
was die Polizei angeht, das war eigendlich nur ne Frage, also ob die Jemand arlamieren würde.
Ich weiss nicht wie ich reagieren würde wenn ich in einem Forum lesen würde. Das ist auch der Gründe warum ich die Frage stelle.


Die Frage ist doch, was kann ich als Member oder Forenbetreiber tun?
Im Normalfall hat man einen Nick, eine eMailadresse und eine IP.
Es ist schon ein ziemlicher Schritt, die wenigen Informationen an die Polizei zu geben

Stimmt: Wir hier würden versuchen, mit dem Member zu kommunizieren, aber viele Boards sind personell schwach besetzt und/oder recht klein.

Yanāpaw
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Mi 22. Nov 2006, 01:22 - Beitrag #25

Feuerkopf,


und wenn der betreffende User sich entsprechend geäußert hat und nach Abschluss der Ermittlungen zeigt sich, dass es Fehlalarm war? Das ist eine heikle Sache, zumal der Provider die perönlichen Daten eigentlich nur bei einem erfüllten Straftatbestand oder erhärtetem Tatverdacht herausgeben darf. Posts in einem Forum, die Gewaltverbrechen ankündigen gibt es wie Sand am Meer, ich glaube kaum, dass das ausreichen würde.

Oder aber ein User äußert permanent Suizidwünsche oder Drohungen lässt sich jedesmal beschwichtigen und setzt seine Pläne nie um, irgendwann stumpft die Gemeinschaft ab, der user wird nicht mehr ernstgenommen und wenn er das merkt verteilt er sein Hirn im Wald.


Diese Frühzeichen zu erkennen und richtig zu deuten und auch noch richtig zu reagieren ist einfach gesagt, aber sicher nicht so einfach umzusetzen.

DexLirium
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Mi 22. Nov 2006, 03:49 - Beitrag #26

Bei so einer expliziten Ankündigung wie es sie in diesem Fall gab wäre es wohl schon angebracht das an die Polizei weiterzugeben. Ob und was sie dann mit diesen Informationen machen liegt dann ja in ihrem Ermessen. Und kommt es zur Durchführung der Tat, muss sich der Boardbetreiber keine Vorwürfe machen.
Ist jedenfalls meine Ansicht. Lieber einmal zu oft Fehlalarm als einmal zu wenig.

Yanāpaw
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Mi 22. Nov 2006, 10:43 - Beitrag #27

Dexlirium,


such mal nach "ich werde alle töten" bei google, das wirft 38 Todesdrohungen mit genau dieser Formulierung aus, in Anbetracht dessen, dass es mindestens 500 mögliche Formulierungen für diese Art von Drohung gibt macht das 19000 Personen. Wenn man berücksichtigt, dass es bei unterschiedlichen Formulieren unterschiedlich viele Ergebnisse gibt, in Kombination mit hässlichen Worten steigt die Anzahl der expliziten Todesdrohungen und Attentatspläne beispielsweise exponetentiell an, wenn die Polizei jeden dieser Fälle untersuchen sollte bräuchten wir eine eigene Abteilung mit 10000 Beamten nur für diese Form der Prävention.

Prävention ist Aufgabe des privaten Umfelds, nicht des Internets, bedingt durch die Anonymität ist die Unsicherheit und Fehlerquote so enorm, dass eine derartige Praxis unmöglich finanzierbar wäre. Viel eher beschäftigt mich die Frage, warum seine Eltern und Geschwister, seine "Freunde" nicht interveniert haben...

DexLirium
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Mi 22. Nov 2006, 14:47 - Beitrag #28

Zitat von Yanā:Dexlirium,


such mal nach "ich werde alle töten" bei google, das wirft 38 Todesdrohungen mit genau dieser Formulierung aus

Jep, darunter wird Highlander zitiert, einer droht mit Tötung bei Falschschreibung eines Namens, einer redet von Unreal Tournament...
Ich verlange doch von niemandem dass er sich auf die Suche nach Todesdrohngen macht und alles an die Polente weitergibt.
Wäre ICH Forenbetreiber und würde ICH einen Abschiedsbrief finden wie ihn GenomInc gepostet hat, würde ICH die Polizei informieren damit ICH mir keine Vorwürfe machen muss wenn was passiert. DAS wollte ich damit sagen.

Natürlich hast du Recht dass Intervention in erster Linie Aufgabe der Eltern und/oder Freunde wäre. Warum da nichts passiert ist? Keine Ahnung, ich kenn mich in den Verhältnissen nicht genug aus als dass ich mir da ein Urteil erlauben würde.

Lykurg
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Mi 22. Nov 2006, 18:49 - Beitrag #29

Yanāpaw, ich sehe einen massiven qualitativen Unterschied zwischen dem Satz "Ich werde alle töten", der so auch in den Simpsons fallen könnte, und einem so elaborierten Abschiedsbrief wie diesem, der neben Motiven und der allgemeinen Weltkritik auch ganz konkret wird, siehe die letzten beiden Absätze, in denen buchstäblich Abschied genommen wird, die Tat eigentlich schon Realität ist. Auch die Passage "Nach meiner Tat werden werden wieder irgendwelche fetten Politiker dumme Sprüche klopfen wie "Wir halten nun alle zusammen" oder "Wir müssen gemeinsam versuchen dies durchzustehen"." läßt nicht viel Zweifel offen.

Auf so einen Text würde ich auch reagieren, unbedingt - oder mir ein Leben lang Vorwürfe machen, unabhängig davon, was die Polizei mit den Informationen anfangen kann.

Nebenbei bemerkt:
WERDET ENDLICH WACH - GEHT AUF DIE STRASSE - DAS HAT IN DEUTSCHLAND
SCHONMAL FUNKTIONIERT!
Was meint er - 1933? Oder 1989? Naja.

Anaeyon
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Mi 22. Nov 2006, 18:52 - Beitrag #30

Lykurg: Erst die Blindheit der Menschen kritisieren und dann "Deutschland erwache!" á la 1933? Ich glaube nicht. ^^

Lykurg
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Mi 22. Nov 2006, 19:35 - Beitrag #31

Ich verwies nur darauf, daß in der Diktion eine gewisse Wiederholbarkeit sichtbar wird, insbesondere im Haß auf alle Menschen.

Auch wenn er noch so sehr in die Welt hinausschrie, er sei KEIN SCHEISS NAZI, habe ich kein Verständnis für jemanden, der sich die Vergasung (!) von
Nazis, HipHoper, Türken, Staat, Staatsdiener, Gläubige...
wünscht, und egal, ob er nun "Türken" meint oder "Mechel" oder "Jocks" oder einfach Sozialschmarotzer - es geht ganz einfach darum, daß ich keinerlei Unterschied in der ideologischen Verblendung der Gruppen sehe; daß ein Mensch wie er mit einiger Wahrscheinlichkeit in der SS seinen Lebenszweck und seine verlorenen Ideale gefunden hätte (wie auch die Gelegenheit, seinem Waffenwahn zu frönen), sichdagegen über die Ungerechtigkeit der Welt und darüber, wen er eigentlich hassen möchte, keine Gedanken mehr gemacht hätte.

Dazwischen ist nicht mehr viel Raum. "Deutschland, erwache!" Es ist eine ähnliche Konstellation und ein ähnliches Denkmuster. Der Versuch, sich selbst davon reinzuhalten, ist nur eine Bemäntelung, wo der Haß lodert.

GenomInc
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Mi 22. Nov 2006, 20:01 - Beitrag #32

Zitat von Lykurg:Nebenbei bemerkt: Was meint er - 1933? Oder 1989? Naja.


Ich hatte es als die DDR Bewegung von 1989 aufgefasst....

Lykurg
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Mi 22. Nov 2006, 20:16 - Beitrag #33

Ich gehe ebenfalls davon aus, GenomInc, meine auch nicht, daß er offen 1933 gemeint hätte, das wäre ein zu offener Widerspruch, sondern daß ich diese Assoziation hatte, weil zu dem "Aufstand der Massen auf den Straßen" das "Erwacht" kam und ich einmal mehr feststellen mußte, wie dauerhaft diese Geister nun einmal bei allem sind, das gewaltsame Wege sucht.

Yanāpaw
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Mi 22. Nov 2006, 23:10 - Beitrag #34

Lykurg,


und was genau würdest du machen, wenn so ein Abschiedsbrief im Internet steht und du stolperst zufällig drüber? 110 anrufen? Ich glaube es herrschen hier etwas realitätsfremde Vorstellungen von polizeilichen Möglichkeiten...
Davon ganz abgesehen, dass er bei der Polizei schon aktenkundig war, wegen illegalem waffenbesitz und seinen Prozesstermin nicht wahrnahm also so unheimlich interessiert hätte die ein Brief aus dem Internet sicher nicht, wenn sie ihn überhaupt gelesen hätten.

Kalvin
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Mi 22. Nov 2006, 23:32 - Beitrag #35

In den Medien ist es wie erwartet eine überaus ermüdende Debatte. Es gibt nur ein paar wenige Lichtblicke, wie zum Beispiel Telepolis:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24030/1.html

Ich stimme dem Artikel stark zu - eine Wiederholung eines immer nahezu gleichen Tatmusters würde ohne die jeweilige Gewissheit einer großen Medienwirkung nie stattfinden.

Hier mal ein Video von ihm:
http://youtube.com/watch?v=fKqX4rgRXi4

Erschreckend finde ich die Kommentare darunter:
>>
joa eig. schon solang man sich nur gegen die richtet dies auch verdiehnt haben.
Was ich mich nur frag is warum er (wenn er ja angeblich so gut bewaffnet war) es nicht geschafft hat auch nur einen einzigen umzulegen. In der Zeitung war die Rede von 4 Verletzten durch Schusswunden und 16 Bullen mit ner Rauchvergiftung (wie auch immer die Idioten das geschafft haben)

<<


Frühe Amoklauf-Gedanken:
http://zensiert.us/amoklauf/forum/

Lykurg
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Do 23. Nov 2006, 00:40 - Beitrag #36

Yanāpaw, ich weiß nicht, wie ernst ich seinen Beitrag von 2004 genommen hätte, aber der Abschiedsbrief hätte mich wohl tatsächlich 110 anrufen lassen. Was die Polizei machen kann? Ich weiß nicht, wie schnell die Provider reagieren können, wenn eine IP-Anfrage an sie gestellt wird. Aber ein entsprechend sensibler Polizist könnte möglicherweise mit "Gefahr im Verzuge" den Ablauf beschleunigen. In jedem Fall würde ich die Verantwortung, geschwiegen zu haben, nicht tragen wollen. Daß eine Gewalttat in seiner ehemaligen Schule unmittelbar bevorstand, geht aus dem Text zweifelsfrei hervor. ("2. Ein Grossteil meiner Rache wird sich auf das Lehrpersonal richten,")

Es hätte möglicherweise genügt, einen Streifenwagen vor die Schule zu stellen und ihn gegebenenfalls zu kontrollieren. Immerhin hätte er ja auch den Gerichtstermin wegen Waffenbesitzes gehabt, der Schritt wäre insofern auch nicht allzu weit entfernt liegend gewesen. Und soviel "Zivilcourage" - der Ausdruck trifft es eigentlich nicht - 'Humanität' muß doch eigentlich möglich sein, diesen einen Anruf zu tätigen, wenn einem ein so eindeutiger Text auffällt. Ich bezweifle, daß die Beamten - nach Erfurt u.a. - wirklich den Anruf ignorieren und nichts tun würden.

Yanāpaw
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Do 23. Nov 2006, 01:23 - Beitrag #37

Lykurg,


die Zivilcourage und die Mentalität der Ignoranz und "Abwendung" ist es, dir mir bitter aufstößt. Und die multimediale Verdummung, ärgert mich nicht minder, statt auf die Mitschuld der Eltern, Nachbarn, Freunde, Geschwister, der Schule und Freunde, der Gesellschaft mithin hinzuweisen, werden da haarsträubende Ausflüchte erfunden, böse Flime, böse PC-Spiele, böse Musik, das ist Realitätsverdrehung und Volksverdummung der Güteklasse A.

Zudem finde ich es traurig, dass dieser Junge zum Amokläufer deklariert wird, morgen schon wird er geistig krank, dann kommt er aus der Unterschicht, die Perspektivlosigkeit und der Alkoholkonsum werden sicher auch beigetragen haben. Alles was es für den Triumph der Tragik braucht, ist es für Gute Menschen nichts zu tun, sich abzuwenden, um dieses berühmte Zitat zu modifizieren.

Nicht die PC-Spiele und die gewaltverherrlichenden Filme haben dieser Tragik den Weg bereitet, all die Menschen, die seinen Weg kreuzten und sich abgewendet haben, alle die durch nichts als Ignoranz glänzten und glauben durch eine 50 Euro Spende im Jahr für das Kinderhilfswerk ihre Staatsbürgerpflichten erfüllt zu haben, das sind die Schuldigen. Nicht Filme oder Musik verrohen, das ist nur der Zufluchtsort vernachlässigter und emotional verarmter Menschen, die keine Perspektive mehr sehen und ignoriert wurden. Schuld sind all jene, die seine Hilferufe überhört haben, sich abgewendet haben, oder glaubst du, dass er vom 5t-Klässler zum "Amokläufer" wurde, er hat sicher hunderte Male um Hilfe grufen, aber keiner hat darauf reagiert. Und jetzt sind sie alle schnell mit einem Urteil bei der Hand, mit fadenscheinigen Gründen und aufgesetztem Entsetzen, oh mein Gott wie konnte sowas passieren? Einfach mal in den Spiegel gucken.

Wer noch nie einen Hilferuf überhört, sich noch nie abgewendet hat, soll den ersten Stein werfen...

Feuerkopf
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Do 23. Nov 2006, 09:26 - Beitrag #38

Was für ein Pech aber auch:
Der Bursche stammt aus einer gutbürgerlichen deutschen Familie, Papa hat einen Job, Mama ist zuhause, die Schule hat er nach anfänglichen Schwierigkeiten mit recht gutem Abschluss verlassen. Zu dumm aber auch, dass da nicht mal ein klitzekleiner Migrationshintergrund oder eine exotische Religionszugehörigkeit zu finden sind. Er ist auch kein Neonazi.
Bloß ein komplett angefressener Teenager mit Hass auf die Welt und sich selbst.
Da ist es verdammt schwierig, einen passenden Sündenbock zu finden.

/zyn off

Ipsissimus
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Do 23. Nov 2006, 10:44 - Beitrag #39

anhand der Pauschalität und Plakativität mancher seiner Schuldzuweisungen lässt sich zumindest erahnen, daß er mit der Integration der Komplexität der Wirklichkeit nicht fertig geworden ist, also intellektuell und emotional überlastet war. Nun ist es so - eigene Kindheitserinnerungen - daß bürgerliche Eltern im allgemeinen zwar über einen eingebauten Alarmsensor für solche Problemsituationen verfügen, die offensichtlich die Integration ihres Kindes in eine bürgerliche Karriere behindern können - aber kaum ein Gespür für die Relevanz allgemeiner Weltzweifel bei ihren eigenen Kindern besitzen, die zumeist als "pubertärer Unfug" abgetan werden, in schweren Fällen - also in solchen, in denen es störend wird - geht man halt zum Schulpsychologen. Normalität heißt das Zauberwort, und das Bild derselben wird aufrechterhalten um jeden Preis, bis es bricht.

Wir haben also einerseits eine schwankende, labile Persönlichkeit und auf der anderen Seite ein System, das für solche Persönlichkeiten nicht wirklich einen Platz bietet, da/wenn sie sich nicht im Rahmen der üblichen Reibungsverluste widerspruchslos in das System einzufügen vermögen.

Nun, die meisten leben trotzdem mit sich und mit/neben dem System. Manche nicht mehr. Mehr ist dazu schon fast nicht zu sagen. Daß es immer noch so wenige sind, ist kein Beweis für die Qualität des Systems sondern für die Leidensfähigkeit der meisten Menschen.

the hui
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Di 26. Dez 2006, 21:19 - Beitrag #40

Die Frage wer is schuld, was veranlasst Menschen dazu und wieso gibt es egoshotter...jaja...
Wieso tja warum Menschen soetwas machen, wissen nur die Amokläufer selebr und ich finde das es uns auch nich zusteht darüber zu mutmaßen warum jemand soetwas getan hat, denn jetzt ist es eh zu spät, man sollte sich vorher die frage stellen wie man es vermeiden kann und sich nicht immer fragen wer schuld ist...Eltern versagen in der Erziehung, Lehrer sidn zu streng.... die Kidne rsind einfach schon immer so udn können es erst ausleben wenn sie älter sidn weil sie dann eher eine Waffe bekommen.... Spekulationen die keienr beweisen kann udn die auch keiner ergründen sollte, Amokläufe werden passieren , in Zukunft wie schon immer....Terrorristen gibt es und warum die Anschläge verüben denken auch viele zu wissen....also warum die Frage..es ist so ...udn nach Gründen zu suchen ...für uns plausiblen Gründen wie den Ekltern die Schuld zu geben oder gar dem Menschen selber oder dem System ist einfach...denn so haben wir eine schnelle Antwort udn brauchen nicht weiter drüber nachdenken, uns nicht in denjenigen hineinversetzen warume sihn dazu getriebenhat oder sionst etwas....wir können mit ruhigem Gewissen schlafen gehen mit der Erkenntniss das wir wiedermal eine Antort gefunden haben, die plausibel erscheint....die nicht wirklich stimmen kann oder hand noch fuß hat, aber sie scheint plausibel also wählt man den leichten weg , denkt sich das was andere denken und schläft, ruhig...mit der Erkenntniss das die Welt doch nur eine Scheibe ist....Entweder man lebt, oder man ist konsequent.

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