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janw
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Sa 20. Jan 2007, 02:20 - Beitrag #21

Lykurg, nur mal zur Ergänzung, der Impakt an der Kreide-Tertiär-Grenze hat etwa 2/3 des damaligen Artenbestandes dahin gerafft.

Es wäre aber schon zu überlegen, ob nicht eine Reihe an mehreren Stellen atmosphärisch gezündeter Atomsprengköpfe noch weitergehende Folgen haben würden, wenn man die Wirkung der Strahlung und die klimatischen Folgen betrachtet. Das könnte schon zu einer Reduktion der Lebewelt auf die Black-Smoker-Lebensgemeinschaften führen und einiges mehr im Meer.

Lykurg
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Sa 20. Jan 2007, 02:36 - Beitrag #22

Sicher, ich möchte den Einschlag und seine Nachwirkungen auch nicht ganz marginalisieren - aber der Strahlung stünde aufgewirbelter Staub gegenüber, der ebenfalls langfristige Wirkung, in diesem Fall auf das Klima, hätte. Das müßten schon ziemlich viele Bomben sein, denke ich - den einen oder anderen Test hat es ja auch gegeben, ohne gleich globale Katastrophen heraufzubeschwören. Ich meine ja auch nicht, daß der Einsatz von Kernwaffen irgendwie unbedenklich wäre, nur, daß die totale Vernichtung auch nicht so recht wahrscheinlich erscheint. Ein paar hundert der nächstkleineren Meteoriteneinschläge gingen ja auch ohne großes Artensterben über die Bühne.

Ipsissimus
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Mo 22. Jan 2007, 16:03 - Beitrag #23

Leben gedeiht in einer empfindlichen Homöostase, Lykurg. So faszinierend die Anpassungsleistungen vieler Tierarten und auch mancher Menschen an geänderte Umweltbedingungen sind, darf man nicht verkennen, daß die Variationsbreite für Änderungen der Umweltparameter extrem gering ist. Das besagt nicht, daß das Leben sich nicht doch anpassen könnte, es besagt aber auch, daß erst mal ne ganze Menge Lebewesen, insbesondere der hochspezialisierten Arten, aussterben würden, ehe aus den Überlebenden eine neue flächendeckende Flora und Fauna würde. Und das Problem der Menschheit wäre ja nicht damit gelöst, daß Ratten und Spinnen überleben würden^^

Lykurg
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Mo 22. Jan 2007, 16:30 - Beitrag #24

Sicherlich, Ipsissimus - aber besteht wirklich ein so zentraler Wirkungsunterschied zwischen kosmischem Bombardement (etwa durch einen frühzeitig zerbrechenden Meteoriten bzw. einen größeren Treffer) und einer realistischen Menge von Atombombenexplosionen? Artensterben ist auch durch ein paar staub- und seismikbedingte Mangeljahre denkbar.
Haben wir es hier mit einem Vergleichstabu zu tun?

Ipsissimus
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Mo 22. Jan 2007, 16:58 - Beitrag #25

ein Tabu ganz sicher nicht, Lykurg^^

aber der wesentliche Unterschied zwischen dem Einschlag eines 50 km Brockens und 1000 gleichzeitig gezündeter 10 Gigatonnen Wasserstoffbomben besteht darin, daß die Wirkung von ersterem praktisch ohne Strahlenbelastung einherginge, also mit rein mechanischer Primärzerstörung nebst den durch den Staub bedingten Klimafolgen, während bei den Wasserstoffbomben die Verseuchung der Oberfläche mit Radionukliden hinzukäme, teilweise mit gigantischen Halbwertszeiten. Die Primärzerstörung der Wasserstoffbomben würden wohl auch ne Menge Leute überleben, aber den Fallout, bei diesen Strahlungsdichten, über Jahrhunderte? Fraglich, außerhalb der Bunker.

Lykurg
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Mo 22. Jan 2007, 18:56 - Beitrag #26

Nimmt man diese Sprengkraft an, gebe ich dir uneingeschränkt Recht. Allerdings würde das zur Verfügung stehende Uran wohl kaum ausreichen, um diese Menge an gigantischen Waffen mit entsprechenden Zündern und Ummantelung auszustatten. (Ich weiß nicht, ob man eine bauen könnte).

Weiß jemand von euch zufällig, bis in welche Entfernung der Fallout bei Hiroshima sowie in der Nähe diverser Atomtestgelände meßbar war? Denn etwa in Nevada finden ja doch eine ganze Menge Tests statt (wenn auch nur mit Bruchteilen dieser kosmischen Sprengkraft) - wieviele Riesenbomben würde man tatsächlich brauchen, um die Erde unbewohnbar zu machen? Die Zar-Bombe hat sicherlich nicht einmal für ein Tausendstel gereicht.

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